Tomix Schienenreinigungswagen
Überblick
Decoder: | Trix 66835 |
Digitalformat: | Selectrix |
Schnittstelle: | Nein |
Fräsarbeiten: | Ja - aber relativ einfach mit einer Metallsäge/Trennscheibe |
Einbau
Das Problem beim Tomix Reinigungswagen ist, dass er im Digitalbetrieb immer mit maximaler Drehzahl läuft, sich dadurch schnell erhitzt und die integrierte Überlastsicherung nach kurzer Zeit den Motor abschaltet. Ich habe den Schienenreinigungswagen mit einem 66835 Decoder (Trix) aus meiner Bastelkiste digitalisiert - der Motor des Saugers wird dabei durch den Decoder wie ein Lokmotor geregelt.
Als erstes werden der Saugeinsatz und das Auffanggitter herausgenommen, die Schrauben an den Drehgestellen gelöst und der Wagen vorsichtig geöffnet. Die Stromübertragung erfolgt im ganzen Wagen mittels Federn, Metallklötzchen und Kupferblechen. Man sollte sich gut merken, wie man alles auseinander baut oder gegebenenfalls nummerieren (Federn springen bekannlich leicht weg).
Auf der Motorseite des Wagens wird das große Metallklötzchen abgehoben und der Motor wird nach vorsichtigem Herausnehmen der Platine entfernt (Klemmplatine). Unter dieser Platine finden sich zwei Metallbacken, in die kleine Federn eingelassen sind und den Strom an die Platine übertragen. Um Platz für den großen Decoder zu schaffen, wurden die Backen vom Ende der Löcher ca. 2-3- mm weit ausgefräst (mit einer kleinen Säge/Trennscheibe). Die Löcher dürfen dabei nicht verloren gehen, da die Federn später wieder in die Löcher eingesetzt werden müssen.
Alle Bauteile an der Platine (Kondensatoren, Widerstände, Wahlschalter für die Saugleistung im Analog-Betrieb) müssen abgezwickt oder ausgelötet werden! Um ausreichend Platz zu schaffen, wird die Platine am breiteren Ende U-förmig ausgesägt (Bastelmesser/Trennscheibe). Die Breite sollte auf die Decoderbreite abgestimmt sein (+ 1mm). Hierbei muss man beachten, dass man die Leiterbahnen auf der Platinen-Unterseite nicht beschädigt, da die Federn der anfangs erwähnten Metallbacken hier den Strom übertragen. An die seitlichen Leiterbahnen am breiteren Ende werden die Anschlüsse Gleis 1 und Gleis 2 vom Decoder angelötet. Am schmaleren Ende laufen die Leiterbahnen für Motor 1 und Motor 2. Die entsprechenden Kabel werden nahe dem U-Ausschnitt angelötet (flache Lötstelle). Unter diesen vier Leiterbahnen darf es keinerlei Kontakt oder Brücken geben. Dazu kann man jede Lötstellen auch mit ein wenig Klebeband oder Farbe isolieren.
Der große Metallklotz, der neben dem Motor Platz findet und auf der Platine liegt, wird mit einer Metallsäge um ca. 6 mm gekürzt - verrutschen kann dieser später nicht, da er durch das Loch im Wagenrahmen fixiert ist. Der Metallklotz und der veränderte Metallbacken werden an den Seiten, die zum Decoder zeigen, mit dicker schwarzer Farbe isoliert (ein Stück Klebeband tut es natürlich auch).
Nun beginnt der Zusammenbau:
Die Metallbacken werden eingesetzt, die Federn und der Motor mit der Klemmplatine (Leiterbahnen wieder nach unten) befestigt und anschließend wird der zugeschnittene Metallklotz auf die Platine gelegt. Der Decoder findet aufrecht stehend seinen Platz am Ende des Wagens. Man darf die schmalen Kupferplättchen, die durch den Auffangraum an den Wagenwänden entlang gehen, nicht vergessen, da sonst ist die Stromabnahme des Tomix-Reinigungswagens sehr schlecht ist! Die Schrauben wieder anziehen, den Deocder programmieren und mit der Fahrstufe die gewünschte Saugstärke wählen (bei Selectrix reicht die Fahrstufe 25 bei weitem aus - wer will, kann natürlich am Decoder auch die "Höchstgeschwindigkeit" reduzieren und damit zu hohe Drehzahlen/Belastung ausschließen). Die Richtung, in die der Motor läuft, spielt keine Rolle, da der Saugeinsatz für beide Drehrichtungen konzipiert ist!
Da es sich hier um den Decoder 66835 handelt, ist der benötigte Einbauraum ziemlich riesig. Decoder vom Typ DHL 100 bzw. 160 benötigen natürlich weniger Platz. Vielleicht können diese in die Aussparung des großen Metallklotzes direkt Platz finden.
Hinweis
Wer den Selbstumbau scheut, für den gibt es von JapanModelRailways eine Umrüstplatine mit einer NEM 651 Schnittstelle (Art.Nr.: Lange 530022) - www.japanmodelrailways.com
Danke an Fabian Paulus für die Zusendung.
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Das sagen User zu diesem Thema (5 Beiträge):
Jetzt lese ich und auch im Video wird gesagt das die Schleiffunktion nicht funktioniert, bei mir geht sie, habe mich bei den VC's an die Angaben von Alex gehalten.
mfG
Leo
Wie sind eure Erfahrung mit dem digitalisierten TOMIX? Welche Grund-Einstellung (max. Geschwindigkeit, Beschleunigen und Bremsen evtl. Massensimulation ausschalten) sollte man im Decoder dafür wählen? Nutzt ihr den dann nur noch zum Absaugen?
Schon mal danke für eure Hinweise!
VG Wanderer48
Das mag ja nicht so recht hier rein passen, aber ich habe eine digitale Gleisspannung von ca. 13V und damit hatten sich meine Überlegungen hinsichtlich eines Decodereinbaus erledigt. Der Tomix schafft locker 10 min. Fahrt, ohne abzuschalten, länger habe ich es noch nicht ausprobiert. Vorher, mit anderer Spannungsversorgung, was das nicht möglich, da schaltete nach Sekunden der Motor ab.
Ich hatte schon einen Decoder dafür ausersehen, dessen Lichtausgänge defekt waren, den habe ich sinnvoller in einer Lok ohne Beleuchtung verwendet.
Wenn also die Digitalspannung auf ein geringeres Niveau gesenkt wird, läuft der Tomix auch ohne Decoder und hat volle Saugleistung.
Viele Grüsse
Mathi
€ 10,--.
Mal abgesehen davon, dass ich weder fräsen noch löten muss, kann ich bei einem späteren Verkauf den Sauger sowohl als digital, als auch analog verkaufen, da der Sauger jederzeit wieder analog "zurück gesetzt" werden kann.
Digitalisierte Grüße
Klaus
habe den Tomix mit einem DCX74 digitalisiert. Das Prinzip das ich benutzt habe ist genau das gleiche. Allerdings braucht man beim DCX74 den Metallblock nicht zu zerlegen. Er passt genau in den vorhandenen Zwischenraum, wenn man unten die Platine wie beschrieben ausschneidet.
mfg Marcus
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