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THEMA: Servo_Weichentrieb_selbstgebaut

THEMA: Servo_Weichentrieb_selbstgebaut
Startbeitrag
eljuex - 21.09.17 15:54
Hallo N-Bahner,
hier moechte ich Euch mal einen kostenguenstigen Weichenantrieb vorstellen.
Es handelt sich hierbei um einen Servoantrieb, der mittels PIC-Controller gesteuert wird.
Die Schaltung wurde veroeffentlicht in der Elektor 11/2004 von Ray King. Das Programm
wurde von Les Johnson geschrieben.
Die im Artikel beschriebene Platine habe ich 2012 mal aufgebaut und den Controller programmiert.
Es funktionierte auf Anhieb. Was mich etwas gestoert hat an der Schaltung war das Umschalten
des Relais im Moment der Zungenmittellage und dass nur ein 1xUM Relais verbaut war.
In 2014 habe ich versucht die Software nachzuprogrammieren mit der Vorgabe 2 Relais anzusteuern.
Ich bin dann bei dem Versuch stehengeblieben 2 Steuerungen in einem Controller unterzu bringen.
Das Projekt verschwand in einer elektronischen Schublade, weil ich etwas Stress in der Arbeit hatte.
Da ich seit ca. 2 Monaten wieder mehr zu Hause bin, konnte ich endlich an meiner Modellbahnanlage weiter bauen.
Da nach dem Einsatz des neuen Fahrpultes jetzt die Weichen- und DKW Steurung auf dem
Plan stand, mussten Antriebe her. Die zwei Prototypen habe ich modifiziert mit einem anderen
Relais (2xUM) um einmal das Herzstueck anzusteuern und zusaetzlich eine Anzeige auf dem Stellpult zu realisieren.
Die Umchaltung des Herzstueckes klappt hervorragend. Ich hatte erst die Befuerchtung
gehabt, dass das Herzstueck umgeschaltet wird, waehrend die Weichenzungen noch garnicht weit genug bewegt wurden.
Die ersten Antriebe habe ich mit einem 1mm Stahldraht angesteuert, die Naechsten
mit 0,5mm auch hier klappt es, obwohl der Draht sich durch Torsion leich verdreht.

Fuer die Steuerung habe ich eine neue Platine entworfen, die ein 2xUM Relais aufnimmt, dafuer
entfallen die Taster, die werden eh nur einmal zur Einstellung benoetigt. Teilweise habe ich auch
SMD Bauteile verwendet, diese sind zwar recht fummelig aber billiger und Loecher dafuer muss
ich auch nicht bohren. Da ich ca. 20 solcher Antriebe benoetige, muss ich etwas auf die Kosten schauen.
Ich habe fuer den Anschluss des Herzstueckes und des Stellpultes sog. Hebelklemmen vorgesehen.
Da diese aber mit ca. einem Euro pro Stueck zu Buche schlagen, werde ich zukuenftig direkt Draehte anloeten.
Fuer die Einstellung des Antriebes habe ich mir eine kleine Platine mit 2 Tastern und Steckkontakt gebaut.

Die Servos kann man fuer ab 2,- Euro das Stueck bei Ebay bekommen.
Hier genuegen kleine Servos vom Typ microserve z.B. MG90 ist eine gaengige Bezeichnung.
Die Servos messen ca. 12x22x32mm (bxlxh) ohne die Befestigungslaschen.
Ddie letzten habe ich sogar mit Metallgetriebe bekommen.

In meiner Anlage verwende ich ausschliesslich Peco Gleise.
Die Weichen koennen auf unterschiedliche Arten angetrieben werden:
1. Stelldraht von unten direkt auf die Weichenstellschwelle und mittels kleinem Ausschlagwinkel
   des Servos stellen.
2. Stelldraht durch die Montageschwelle vor oder hinter der Stellschwelle fuehren und mit einem
   ca. 5-6mm Haken drehend betaetigen. Foto:Weichenstelldraht.jpg

3. Mit jedem beliebigen Magnetartikel oder von Hand nicht zu vergessen.

4. Auch hier beschrieben:
   http://www.muellerbahn.de/counter/hompage/ModellDB/Servos.pdf
   https://kurtpieper.jimdo.com/projekte-n-bahn/peco-weichenantrieb-mit-servo/
   http://weichen-walter.de/produkte/weichenantriebe/index.html
   https://www.stayathome.ch/weichenantriebe.htm
   https://pbw0mef.wordpress.com/2012/11/20/weichenantrieb-herzstuckpolarisierung/
   https://www.herberts-n-projekt.de/basteleien-1/servohalter/
  womit ich ja bei weitem nich alle Adressen angebe, nur die ganz oben standen....

Methode 1 ist recht einfach in der Montage, komplizierter in der exakten Justage, ausserdem ist
ein genuegend grosses Langloch erforderlich.

Methode 2 ist etwas aufwaendiger in der Montage aber es ist nur eine elektrische (Software)
Justage erforderlich.

Methode 3 kommt fuer mich nicht in Frage!

Methode 4 kann man ja mal schauen fuer neue Ideen....

Fuer meine Anlage habe ich mich fuer Methode 2 entschieden. Dafuer habe ich dann Servohalterungen aus Messing angefertigt. Die besteht aus 4 Teilen, das koennte man vielleicht auch aus 1-2 Teilen machen, wenn man gut kanten kann.

Foto: Servo_mit_Halter.jpg

Die Teile sind verloetet bzw. verklebt. Das kleine Rohr dient als Fuehrung bei der Montage und sollte nur so lang sein, dass es nicht oben heraus schaut.

Die Montage ist recht einfach:
Als Vorarbeiten sind zu nennen, Servo in eine definierte Position bringen (mittels Steuerplatine).
Optimal ist hier eine "Mittenposition" zu waehlen, also den kleinsten Ausschlagwinkel einstellen.
Das Stellhorn am Servo so montieren, dass es ungefaehr in der Mitte steht.
Einen Stelldraht in die Halterung einfuehren und innerhalb der Halterung rechtwinklig abbiegen.
Genau auf der Laenge Drehmittelpunkt <-> auesseres Loch wieder rechtwinklig zurueckbiegen.
den Servo auf den Draht faedeln und montieren. Nach unten und oben sollten so ca. 20-50mm Draht frei sein. Bei weit oben liegenden Weichen (dicke Platten) entsprechend laenger!

Die Montage im "Gelaende"
Ein Loch von 1-1,2mm in der Montageschwelle neben der Stellschwelle bohren(ist schon vorgegeben) Foto:Weichenstelldraht.jpg, also durch die Platte. Von unten auf 2-2,2mm aufbohren fuer das kleine Rohr, nicht ganz durch!
Den montierten Servo mit dem vorgebogenen Stelldraht von unten ins Loch einfaedeln und verschrauben. Jetzte wird der Stelldraht hochgezogen und zweimal rechtwinklig abgekantet.
Dies ist recht fummelig, weil man auf den 10-15mm keine so grossen Kraefte entwickeln
kann. Auch die Zangen tun meistens nicht so, wie man gerne will. Bei 1mm Draht ist das schwieriger als bei 0,5er! Fuer diese Faelle werde ich mir eine Zange bauen, dann wird es einfacher.
Ist der Stelldraht richtig gebogen und entsprechend abgelaengt, um nicht irgenwo an zu kratzen,
wird er wieder zurueckgeschoben. Oben entsprechend positionieren(Stellschwellenloch), unten fixiere ich den Draht mit einer halben Luesterklemme (nur das metallene Innenleben), damit er nicht wieder nach oben kann.

Jetzt kann die Steuerplatine bestromt werden und mittels der Taster wird der Drehwinkel eingestellt.
Die Weichenzungen sollten sanft aber bestimmt anliegen, zu viel Druck quittiert der Servomotor mit dauernden Korrekturen, da er durch die Rueckstellkraft immer wieder nachstellen muss.
Diese hohe Andruckkraft sollte man nicht einstellen, dann hat man nicht lange gut davon.
Gern haette ich ein kleines Filmchen mit hochgeladen, aber mit 80MB ist das zu gross.

Es ist natuerlich auch jede andere Variante auch mit zusaetzlichen Umlenkungen und Hebeln moeglich, das muss jeder selbst entscheiden, ich fuer meinen Teil finde es so am Besten.

Ach ja, komme ich noch mal zum Anfang, dort schrieb ich "kostenguenstig", also mit ca. 15-20 Euro pro
Antrieb muss man schon rechnen. Dafuer ist es nicht digital angesteuert aber natuerlich ansteuerbar, es wird nur ein Schliesserkontakt benoetigt. Natuerlich koennen auch digital gesteuerte Dekoder und/oder Servotreiber verwendet werden. Ich wollte hier vor allem die Loesung mit der Halterung und der einfachen Montage zeigen.

Die Beantwortung evtl. Rueck- oder Nachfragen kann etwas dauern. Dazu noch: Ich habe kein Problem damit, geduzt zu werden, ich selbst mache das eigentlich immer. Also es ist keine foermliche Anrede noetig.

Gruss Wolfgang Lux



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Hi,
Das sieht alles ganz gut aus.
Für meinen Fall aber viel zu aufwändig.
Ich habe die Servos auf ihrer Seite liegend an zwei einfachen Aluwinkeln auf eine kleine Holzplatte montiert, so, dass der Servoarm seitlich übersteht. Der Stelldraht zeigt senkrecht nach oben, geht durch die Anlagenplatte gerade in die Stellschwelle. In die Trassenplatte habe ich mit einem feinem Bohrer durch die Stellschwelle gebohrt, damit ich von unten die Markierung habe. Mit einem Fräser, der genau auf Plattenstärke aus dem Futter gespannt ist, tauche ich von unten in das kleine Loch und erweitere es.
Dann wird der Servo mit dem Stelldraht durchgeschoben und die Trägerplatte durch ihre Langlöcher angeschraubt. Dank der Langlöcher sind Korrekturen möglich.
Als Herzstückumpoler sitzt ein  Umschalter mit Hebel auf der Platte am Servo. Auch wieder mit Langlochbefestigung. So justiert, dass etwa auf halben Wege die Schaltung erfolgt.
Eine Notwendigkeit für 2 Umpoler habe ich nicht, da die Info schon im Digitalsystem vorhanden ist.
Ansteuerung bei mir über Servodecoder, Bausätze, ca. 5.- pro Ausgang, plus Servo, ebenfalls 5.- , Schalter 0,70  .
Probleme : Gelegentlich kommt es zu einen Brummen eines Servos.
Ich vermute als Ursache den geringen Gegendruck durch die Weichenzunge und den Schalterarm.
Je billiger die Servos, desto eher das Brummen.
Teure Servos machen das gar nicht.

Jürgen H.


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