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THEMA: Vorbildgerechter Vorläufer Baureihe 45

THEMA: Vorbildgerechter Vorläufer Baureihe 45
Startbeitrag
RF - 29.11.17 18:06
Hallo,

die Lok 45 020 war im AW und wurde vom Direktionsphotograf direkt zum malerisch gelegenen Abzweig Steinbach beordert um die Ergebnisse des Umbaus zu dokumentieren. Im Schlepp hatte sie Lok E52 12 die ebenso abgelichtet werden sollte.

Da der Direktionsphotograf eine sehr wichtige Person ist - und seine Bilder nicht nur dokumentieren sollen sondern auch für die Bahn und ihre Werkstätten werben sollen - hatte er freie Hand beim Rangieren der Lokomotiven. Nebenbei sollten auch gleich die Probefahrten auf dem gleisplantechnisch hochinteressanten Abzweig stattfinden. Das Stückchen Strecke bietet alles, was einer Lok im täglichen Einsatz begegnet - eine EKW, Überhöhungen, einen Übergang in die Steigung. Und alles das sollte nebenbei getestet werden, denn Lok 45 020 war im AW mit einem neuen, vorbildgerecht großen, Vorläufer ausgestattet worden. Dessen auf 0,3 mm abgedrehte Spurkränze sollten nun beweisen dass sie die Lok immer noch betriebssicher führen konnten.

Und es war auch zu beachten, dass E52 12 mangels Fahrdraht nicht aus eigener Kraft fahren konnte. Daher wurde 45 020 auch zwischendurch zur Rangierlok degradiert.

Nachdem die E52 abgestellt wurde hatte 45 020 als erstes die Fahrt über die EKW zu absolvieren. Dabei entstanden eine Seitenaufnahme:

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und eine Frontaufnahme:

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Anschließend wurden beide Loks nebeneinander rangiert. 45 020 durfte zunächst alleine auf das Bild

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und musste dann - Auge in Auge mit der Ellok - Seiten- und Detailaufnahmen über sich ergehen lassen:

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Bei der Detailsaufnahme sieht man deutlich, dass auch die Vorläufer der E52 12 abgedreht wurden. Im Gegensatz zur 45 sind diese aber noch original, ein Ersatz druch Vorläufer der korrekten Größe ist nach dem erfolgreich verlaufenen Test in Planung.

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Es fällt bei E52 12 besonders auf dass die Spurkränze der Vorläufer jetzt genauso groß sind wie die der Antriebsräder.

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Zum Abschluss wurde noch Lok 52 1911 ins Bild geholt. Sie ist gerade auf dem Weg ins AW damit dort beraten werden kann auf welche Art sie ihren Vorläufer verfeinert bekommt.

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Ein zufällig entstandenes Bild dokumentiert die Photoaufnahmen:

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Ein paar Tage später erhielt 45 020 noch gefärbte Achsen und der Vorläufer eine farbliche Anpassung.

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Von der Geschichte mal in die Wirklichkeit zurück. Stefan Karzauninkat hat auf seiner Website einige Anmerkungen von Stefan Glasmachers zur 45: http://www.kazmedia.de/bahn/glasmachers-br-45.html Dort wird unter anderem angemerkt dass der Vorläufer viel zu klein sei und eigentlich 1000mm groß sein müsse. Die Empfehlung lautet aber dann doch für den 850mm-Vorläufer der 58, denn:
Zitat

Die alternativ verwendbare Laufachse der Fleischmann BR 23 passt zwar optisch genau, schränkt aber den Federweg ein - also nicht zum Befahren allzu extremer Steigungswechsel, da die Lok sonst auf der Vorlaufachse aufsitzt und die Treibräder entlastet werden.


Das hat mich zunächst nicht abgeschreckt, doch setzte der Vorläufer auch bei Überhöhungen auf dem Rahmen auf und führte damit zu Kurzschlüssen. Die einzige Lösung wäre ein extremes Abdrehen der Spurkränze, und da sich mein Vati seit kurzem mit dem Abdrehen von Spurkränzen beschäftigt wurde genau dieser Vorläufer kurzerhand zum Versuchsobjekt auserkohren. Nach mehreren Zwischenschritten von 0,6 mm (Immer noch viel zu hoch!) über 0,4 mm (Da geht noch was!) ist das Endergebnis schließlich 0,3 mm (Na, geht doch!) und damit noch unter Finescalenorm (die haben iirc 0,2mm). Eine erste Versuchsfahrt ergab dass das Radsatzinnenmaß durch die nun dünneren Spurkränze auf 7,7mm erweitert werden muss. Das ist nicht mehr normgerecht, aber durch die sowieso nicht mehr normgerechten Spurkränze nötig und gerechtfertigt. Fahrversuche auf Roco- und Peco-Gleis ergaben, dass mit dem erweiterten Radsatzinnenmaß auch die Roco DKW sicher durchfahren wird (die ersten Tests habe ich noch mit 7,5mm durchgeführt und bin dadurch zu falschen Schlüssen gekommen, die DKW im BW wird aber trotzdem ersetzt )

Der zweite Versuch waren dann die Vorläufer der E52. Auch hier liefert Fleischmann mit den Rädern der 70 die korrekten Räder, aber diesen Umbau habe ich nicht so eilig wie die 45. Dennoch auch hier, mit erweitertem Innenmaß wird die Lok sicher geführt, und die Drehgestelle sind ja doch eher störrisch was das korrekte Abzweigen angeht. Wichtig ist aber immer, dass die Gleise auch vernünftig liegen. Auf einer Buckelpiste wird das nichts mit solchen schmalen Spurkränzen.

Abgedreht hat die Spurkränze mein Vati, das Werkzeug dazu hat er selbst entwickelt. Ausgangspunkt waren die schleifenden Räder des VS 145 die er abdrehen musste. Vorteil bei der Methode ist dass die Räder auf den Achsen bleiben können aber gleichzeitig die Kraft direkt am Radreifen ansetzt. Feine Speichenräder bleiben also unbeschadet und es muss auch nach dem Abdrehen kein Fahrwerk mühevoll neu ausgerichtet werden, die Räder müssen lediglich zahngenau wieder eingesetzt werden. Was für mich wiederum bedeutet dass ich nach dem Weihnachtsstress mal meine Arnold 05 teildemontieren werde um die Praxistauglichkeit bei Fahrwerken zu testen. Bis dahin schau ich der 45 zu...

Viele Grüße,
Rico

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Spannende Geschichte, Rico.
Gratulation zum gelungenen Umbau!

Schade nur, dass es die Industrie mit ihren professionellen Fertigungsgerätschaften nicht zustande bringt, selbst ein Modell vorbildgerecht auf den Markt zu bringen.
Nicht jeder Modellbahner hat diese Kentnisse und Möglichkeiten.

Gruß aus Nordertown

PS: nimmst Du Aufträge an?
Hallo Exitus,

dankeschön Aufträge, prinzipiell ja, da schreibst Du am Besten direkt meinen Vati an: http://www.1zu160.net/scripte/nliste/detail.php?id=11065 Einen Satz Piko-Radsätze hat er schon für einen Stammtischkollegen gemacht, da lässt sich also sicher was machen. Ich bin nur Nutznießer der Tatsache, dass die Drehbank 3 Etagen unterm Mobazimmer steht.

Viele Grüße,

P.S.: Ich hab dir noch nicht wegen der 18 mit fünfachsigem Tender geantwortet *schäm* das werd ich die Tage mal noch machen...


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