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THEMA: Schweres Zugunglück in Österreich
kam gerade in den Nachrichten:
http://www.heute.at/oesterreich/steiermark/stor...-kollidiert-41578314
Betroffen ist der EC von Graz nach Saarbrücken ...
Gruß
Peter
Einige Bilder mehr:
http://www.krone.at/1638643
Frage ist, warum der cityjet nicht angehalten ist?
Gruß
Zoltán
für die flächenmäßig geringe Größe von Österreich, kracht es dort aber ganz schön häufig. In den letzten 25-30 Jahren gab es in Österreich gefühlt ungefähr so viele Zugunglücke, wie im wiedervereinigten Deutschland. Besonders auffällig sind die vielen Frontalzusammenstöße aufgrund menschlichem Versagens:
https://austria-forum.org/af/AustriaWiki/Liste_...n_in_Österreich
Grüße
Markus
Die Infrastrjktur ist dort oftmals eine andere. Flankenschutzweichen und durchrutschwege gibt es oftmals nicht, und auch 500Hz Magneten liegen nicht überall.
Trifft leider auf den Unfallbahnhof zu
habt ihr das gelesen? http://google.com/newsstand/s/CBIw7d-T4zc?oc=wa Jetzt soll die Aufmerksamkeit durch Selbstansagen des Signalbegriffes erhöht werden.
Viele Grüße
Frank
hat das mal in einem Film über Japanische Bahnen gesehen. Der Tf zeigt auf das Signal und spricht das Signalbild aus, um die Wahrnehmung bewusster zu machen.
Das mit dem Ball klingt ulkig: solange in der Hand zu halten, bis ein grünes Signal kommt. Vielleicht funktionierts? Problem, wohin mit Coffee-to-go und dem Smartphone?
Die Gewerkschaft bemängelt zuviele Nebenaufgaben, ohne die näher im Artikel zu benennen. Würde mich interessieren, was z. B. bei einem CityJet-Tf alles an Aufgaben zusammenkommt?
Schöne Grüße, Carsten
Das Signal ansagen ist schon bald ein Jahr alt, nur habens die Medien jetzt erst ausgegraben
Auf das mit dem Ball bin ich gespannt, lege ich den dann in den Getränkehalter damit er mir nicht runterfällt oder gibts dann wieder Unfälle weil wir den runtergefallenen Ball aufheben und dann erst wie die Signale übersehen weil wir gerade am Boden herumgrapschen ???
Lg Peter
man muss die Zugnummer x-fach eintasten (sehr praktisch Jedes Gerät hat andere Anordnung der Zifferntasten), mitunter die Helligkeit der Anzeigen neu einstellen (das wird automatisch zurückgesetzt) und mit einem Laptop oder Tablet-PC herumwursteln, der den Buchfahrplan anzeigt. Den muss der TF bei jedem Führerstandswechsel ab- und wieder neu aufbauen, ggf. Netzteil anschließen wenn der Akku leer wird, ggf. erst mal hochfahren.
Ist nicht so wie bei alten Loks wo man den Hauptschalter einlegt, und bei Grün losfährt.
Grüße, Peter W.
in Japan ist das so genannte "Pointing und Calling" bei der Bahn übrigens Standard. Dort sogar für Zugbegleiter, selbst wenn der Zug schon weg ist.
https://youtu.be/9LmdUz3rOQU
Auch wenn es komisch aussieht, wenn funktioniert wäre es doch wunderbar das intensiv zu nutzen.
Gruß Felix B.
Das sehe ich nicht so, was nützt es wenn man das falsche Signal ansieht und sich den falschen Signalbegriff vorsagt! Wirkliche Abhilfe bringt nur ein flächendeckendes ETCS!
Lg Peter
die länderübergreifende Anteilnahme und Wahrnehmung ist für mich ein Zeichen, dass die Eisenbahn insgesamt doch ein relativ sicheres Verkehrsmittel ist und Unfälle nicht oft passieren. Deshalb sind Unfälle schon etwas "besonderes" das ist Wert ist zu bedenken und darüber zu reden.
Gegenbeispiel: Vor etwa einer Woche gab es auf der A5 kurz vor dem Kreuz Walldorf (A5 - A6) einen schweren Unfall, bei dem ein LkW (ungebremst ?) auf ein Stauende aufgefahren ist und zwei Autos auf den nächstvorderen LkW geschoben und zusammengedrückt hat -> vier Tote, eine Schwerverletzte. Regional hat das für Anteilnahme und Gesprächsstoff gesorgt. Aber fand dieser Unfall überregional Beachtung, geschweige denn im Ausland ? Ich habe den Eindruck solche Straßenunfälle sind zu "alltäglich", als dass sie große Beachtung finden.
Ich will jetzt keine Diskussion über die Unfallursache lostreten, sondern einfach nur sagen dass -bei aller Tragik die diese Eisenbahnunfälle haben und im Gedenken an den / die Toten- die Eisenbahn deutlich sicherer ist als die Straße zum Beispiel.
Viele Grüße, Joni
die gesellschaftlich akzeptierte Toleranzschwelle für Unglücke mit Verletzungs- und Todesfolgen ist beim Autoverkehr einfach höher. Das kannst du, behaupte ich, an dir selbst wahrscheinlich beobachten: du wirst vermutlich aufmerken, wenn es um ein Eisenbahnunglück gibt, ein Autoverkehrsunglück aber eher "einfach" zur Kenntnis nehmen (ich will dir dabei keine fehlende Empathie unterstellen).
Viele Grüße
Frank
danke für die Schilderung. Mühen mit dem modernen Leben halt, das geht doch jedem so, wenn ich an meinen Beruf als Grafiker denke. Früher schnappte man sich Papier und Stift, los ging’s. Heute startet man den Rechner und wenn man vom Kaffeeholen zurückkommt, steht auf dem Bildschirm »ein Update ist verfügbar«. Schon geht der Nervenkrieg los; erst die Arbeit und dann? Die Updates sind schon eine Weile fällig, mmmh? Da ist man schon in der ersten Wenn-Dann-Schleife gefangen, bevor es richtig losging.
Zurück zur Bahn. Das klingt alles furchtbar umständlich, wenn ich an die früheren paar Regalmetern mit Buchfahrplänen denke. Da konnte der Tf mit einem Griff den passenden Band rausziehen und auf’s Brett klemmen. Laptop schön und gut, aber warum dann nicht einheitliche Geräte mit einheitlichen Schnittstellen/Halterungen? Tf ist ein verantwortungsvoller Beruf, was aber nicht heißt, einen Teil der Aufmerksamkeit für vermeidbaren Schaaß zu verbrauchen.
Man muss sich mal vor Auge führen, dass vor rund 40 Jahren die Führerstände ergonomisch sehr verbessert wurden, um möglichst ideal auf den Lokführer ausgerichtet zu sein. Heute ist man offenbar weiter, indem der Meister mit Steckdosensuche beschäftigt wird, damit dessen Taschenkollege saftmäßig bei Laune gehalten werden kann?! Wenigstens eine Leidensgemeinsamkeit mit den Beförderungsfällen.
Zitat - Antwort-Nr.: 8 | Name: Peter W.
man muss die Zugnummer x-fach eintasten (sehr praktisch Jedes Gerät hat andere Anordnung der Zifferntasten), mitunter die Helligkeit der Anzeigen neu einstellen (das wird automatisch zurückgesetzt) und mit einem Laptop oder Tablet-PC herumwursteln, der den Buchfahrplan anzeigt. Den muss der TF bei jedem Führerstandswechsel ab- und wieder neu aufbauen, ggf. Netzteil anschließen wenn der Akku leer wird, ggf. erst mal hochfahren.
Ist nicht so wie bei alten Loks wo man den Hauptschalter einlegt, und bei Grün losfährt.
PS: Bin mir nicht sicher, ob du nicht doch digitalen Mobabetrieb vs. analog beschreibst
Schöne Grüße, Carsten
Ganz so ist es nicht, das Tablet hat bei Dienstantritt 100% geladen zu sein und sollte sich das mal bei einer Schicht nicht ausgehen na dann steckt man halt an! Mein Tablet hat nach Achteinhalb Stunden noch immer zwischen 20% und 25%, das reicht für Wien -Innsbruck- Wien. Die Zugnummer wird bei Loks immer auf den anderen Führerstand mitübernommen also bleibt zum Beispiel bei einer Taurus die Eingabe der Zugdaten. Das geht meist aber schneller ( zumindest bei mir) als die Lok umgebügelt hat. Was hier eher gemeint ist das man heute alleine auf einer S-Bahn sitzt und Lokführer, Infopoint etc alles zugleich ist
Lg Peter
ich kenne mich mit dem Zugsicherung in AT nicht aus.
In DE ist es so, dass es nahezu unmöglich ist, ungewollt und ohne Mitwirken des Fahrdienstleiters an einem Halt zeigenden Hauptsignal vorbeizukommen.
Aufgabe der PZB ist es unter anderem dafür zu sorgen, dass man nicht "einfach so" mal am Halt zeigendem Hauptsignal vorbeifahren kann.
Die PZB habe ich in einem anderen thread mal etwas ausführlicher und für Laien verständlicher versucht zu erklären als es in Wikipedia beschrieben:
http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=1028283&sb1=PZB#aw11
Der 500 Hertz-PZB-Magnet, der in der Regel etwa 250 Meter vor dem Hauptsignal in Gleis liegt, kontrolliert die vorgegebene Geschwindigkeitsreduzierung bei Fahrt auf ein Halt zeigendes Hauptsignal, und der direkt am Hauptsignal verbaute 2.000 Hertz-PZB-Magnet bewirkt, dass bei Überfahren diese Magnets bei Halt zeigendem Hauptsignal sofort eine Zwangsbremsung erfolgt.
Wenn anschließend das Halt zeigende Signal auf "Fahrt" oder "Langsamfahrt" umgestellt wird, ist dadurch zwar der 2.000 Hertz-PZB-Magnet deaktiviert, aber der 500 Hertz-Magnet, der vorher bei Signalstellung "Halt" überfahren wurde, ist für die nächsten 300 Meter immer noch aktiv, d.h., dass bei Wieder-Anfahrt bei Hp1 oder Hp2 die Geschwindigkeit immer noch restriktiv auf maximal 25 km/h auf den folgenden 300 Meter beschränkt ist.
Man kann sich als Tf nur durch bewusstes Betätigen der PZB-"Frei-Taste" von dieser Geschwindigkeitsüberwachung befreien.
Insofern ist es in DE nahezu unmöglich, aus Versehen am Halt zeigendem Hauptsignal einfach ohne bewusstes Eingreifen des Tf "nur mal so vorbeizufahren".
Es gibt natürlich auch Betriebssituationen, bei denen man am Halt zeigendem Hauptsignal vorbeifahren muss, z.B. bei Rangierfahrten oder bei gestörtem (Licht-) Hauptsignal.
Dazu gibt es in DE neben dem Rangiersignal Sh 1 auch die sogenannten schriftlichen "Befehle" des Fahrdienstleiters (eine (gewollt) recht aufwändige Prozedur) oder die Zusatzsignale Zs 1, Zs 7, Zs 8 und Zs 12 am Hauptsignal-Mast. Das für Laien näher zu beschreiben, würde jedoch in einem Aufsatz ausufern.
Natürlich ist jedes Zugsicherungssystem nur so stark wie sein schwächstes Glied, nämlich der Mensch.
Und natürlich kann man jedes Sicherungssystem durch menschliches Eingreifen in irgend einer Form oftmals überbrücken, nicht nur bei der Bahn. Und hierbei ist es völlig egal, ob nun das Zugsicherungssystem PZB, ETCS ( > die Schweizer sind ja bekanntlich seit Jahrzehnten dank ETCS völlig unfallfrei) oder "Crocodile" in Frankreich, Belgien oder Luxemburg heißt.
Es ist eher das Fehlen von einschlägigen Mindeststandards an Zugsicherungsmaßnahmen
Zitat - Antwort-Nr.: | Name: Flankenschutzweichen und durchrutschwege gibt es oftmals nicht, und auch 500Hz Magneten liegen nicht überall.
Insofern betrachte ich die offensichtliche Vorschrift in AT, dass der Tf die Signalstellung laut sagen muss oder einen Ball in der Hand halte muss, eher als Ausdruck der Hilflosigkeit und als eine Art Bankrott-Erklärung des Netzbetreibers für seine von ihm selbst betriebene Infrastruktur...
Anstelle in schicke neue Züge, sollte erst einmal kräftig in die Infrastruktur in Sachen Zugsicherung investiert werden, um zumindest die in Europa allgemein gültigen Mindeststandards zu erreichen. In DE wurden erst nach "Hordorf"-Crash auch die hintersten Winkel mit PZB ausgerüstet. Es muss halt immer erst richtig (mehrmals) krachen, bis tatsächlich auch entscheidende Schritte in Sachen Zugsicherung durchgeführt werden... ja, ja, das liebe Geld der braven Steuerzahler...
Man lese sich mal diesen kürzlich durch das EBA veröffentlichen Unfall-Untersuchungsbericht durch https://www.eisenbahn-unfalluntersuchung.de/Sh...tionFile&v=2 , bei dem eine mir persönlich bekannte Kollegin um ein Haar ums Leben gekommen ist...
Der Kollegin sind nach dem Absteigen von der Lok tonnenschweren Radsätze und nicht wenige Trümmerteile nur so um die Ohren geflogen....
Zugsicherung in DE anno 2017....
Also zeigt bitte nicht mit den Fingern nach AT (oder nach CH), in DE ist es auch nicht arg viel besser - nur anders...
Und noch kurz zum vielgepriesenen Fahren mit Laptop oder mit iPad: Das mag vielleicht tagsüber noch ganz gut gehen, aber nachts ist das (zumindest für mich) eine regelrechte Strafe, mit diesen Dingern sicher einen Zug stundenlang ohne Pause fahren zu müssen...
Und Peter, Du kannst Dich wirklich glücklich schätzen, wenn Du nur "kurze" 8- bis 9-Stunden-Schichten hast, möglicherweise sogar noch mit einer schicken Pause dazwischen. Hier in DE sieht es alltäglich im Bereich der privaten EVUs ein ganz kleines bisschen anders aus.
Viele Grüße,
Andreas
was kann ich erklären (-wenn es in keinen Aufsatz ausartet ) ?
Die 8,30h sind Fahrzeit, nicht Schichtlänge und die gelten auch bei Euch als privates EVU. Wie willst Du ETCS umgehen? Wie wollen die Schweizer dank ETCS seit Jahrzehnten Unfallfrei fahren wenn es ETCS erst seit ein paar Jahren gibt, in der Schweiz seit 16 Jahren, da aber auch nur auf ausgewählten Strecken.
Lg Peter
Zitat - Antwort-Nr.: 15 | Name: AK
die Schweizer sind ja bekanntlich seit Jahrzehnten dank ETCS völlig unfallfrei
Schweiz ... hm, da war doch was - und tatsächlich:
https://de.wikipedia.org/wiki/Eisenbahnunfall_von_Granges-Marnand
https://de.wikipedia.org/wiki/Eisenbahnunfall_von_Rafz
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Eisenba..._der_Schweiz#Ab_2010
Oder war obiges gar ironisch gemeint?
LG
Didi
Da hast Du aber noch ein motiviertes Tablet.
Meines hält mit Garantie keine 8 1/2 Stunden ohne es zu laden.
Wo steht, dass es bei Dienstantritt zu 100% geladen sein muss? Ich finde nur, "muss zu Dienstbeginn in einem funktionsfähigen Zustand sein".. [Richtlinie TIM]
beste Grüsse,
Oliver
das war natürlich ironisch gemeint.
Mein iPad hält keine 8 1/2 Stunden mehr aus, vielleicht auch, weil es schon einmal aus Versehen "den Schotter geküsst" hat und nun ein "Spider-app" den Bildschirm ziert.
Ersatz-iPad gibt's es dafür vorläufig keines.
5-6 Stunden sind realistisch, also braucht's für längere Schichten ein permanenten Anschluss mittels eines 3 Meter-Kabels an die einzige 220 V-Steckdose auf dem Führerstand.
Auch wenn man das iPad dunkel schaltet, ist das Fahren mit iPad eine wirkliche Zumutung, die Augen werden bei Dunkelheit unheimlich anstrengt. Buchfahrplan in pdf-Format auf dem iPad... Sehr schick.
Und um mal die Geschichte mit den IG-Metall-Arbeitszeiten zu vergleichen: Ich könnte mir vor Lachen auf die Schenkel klopfen, wenn die über ihre 35 Wochen-Stunden jammern
Manch ein Kollege ist über die Wochen froh, wo er nur 50 Stunden auf seinem Tacho hat....
Noch Fragen zu Streiks und hohen Krankenständen?
Viele Grüße,
Andreas
@ Andreas
Wenn Du mit dem Buchfahrplan im pdf Format fährst hast Du einen weißen Hintergrund? Kannst Du den nicht umstellen? Ich fahre mit weißer Schrift auf schwarzem Hintergrund, das ist angenehmer! Das Dich der weiße Fleck in der Nacht stört kann ich mir vorstellen. Falls Du es nicht verstellen kannst, ich habe mir früher A4 Heftumschläge vor den Bildschirm unseres alten Laptops gegeben! Bei mir war die Farbe orange am angenehmsten! Musst halt ausprobieren was für Dich das beste ist!
@ Oliver
Das wurde ganz am Anfang wie wir die ersten Laptops bekommen haben geschult!
Lg Peter
Na da kann ich mich - verständlicherweise aufgrunde des langen Zeitraumes - nicht mehr erinnern. Und "reden" kann (-und wird er auch-) der Lehrführer bei einer Schulung viel.
Nur muss ich ja die Möglichkeit in unserer (Rahmen-)Vorschrift haben, das ganze auch irgendwo nachlesen zu können, welche Vorschrift/Norm/Info, usw. für mich (aktuell) Gültigkeit besitzt.
Und da bin ich eben nur auf diese Richtlinie TIM gestossen.
Danke für die Erläuterung!
beste Grüsse,
Oliver
Guten Morgen Peter
Grundsatz: Keine Zugfahrt ohne gültigen Fahrplan...
Normerweise fährt man in DE mit "EBuLa", einem elektronischen Fahrplan, den man beim Aufrüsten der Maschine vor Fahrtbeginn über GSM-R ("Zugbahn-Funk") auf den Rechner der Lok lädt. Dieser Fahrplan wird auf einem in der Konsole eingebauten Monitor sichtbar gemacht. Hier kann man zwischen Tag-Ansicht und Nacht-Ansicht (inverse Ansicht, also schwarzer Bildschirm mit weißen Zeichen) wählen, und kann dazu noch die Helligkeit in beiden Modi in 10 Stufen regulieren. Das ist sehr "Augen-freundlich" und stört überhaupt nicht beim Blick auf die Strecke.
Im "EBuLa" sind im begrenzen Maß auch alternative Routen hinterlegt, wenn die Fahrt gegenüber dem Regelfahrpaln über kleiner Ausweichstrecken geht, z.B. bei Streckenüberlastungen oder Bauarbeiten.
Über alles, was darüber die in EBuLa hinterlegten Ausweichrouten hinausgeht, benötigt man -mitunter für eine Fahrt von bis zu 200 km Entfernung- einer sogenannte "Fahrplan-Anordnung" der Zugleitung, anhand deren man bis vor Monaten auf ein auf jeder Lokomotive vorhandenes Bücherregel mit sogenannten "Ersatz-Fahrplänen" zurückgreifen konnte und musste. Diese Schwarten hat man auf seinen Führertisch gelegt und hat die sehr gut dimmbare Leselampe eingeschaltet (> Vectron + Taurus (Taurus = der "Bandscheiben-Killer" des Lokführers)). Alles gut.
Natürlich ist es teuer, bei jedem Fahrplan-Wechsel -in überschaubarer Stückzahl- neue Ersatz-Fahrpläne zu drucken...
Und so kam ein Schreitisch-Täter auf die Idee (- oder besser auf den "Genie-Streich"), das Geld für den Druck zu sparen, und die Ersatzfahrpläne den Lokführern per PDF auf den iPads zur Verfügung zu stellen.
Die meisten Ersatzfahrplan-PDFs verfügen aber mehr als über 250 PDF-Seiten -tja.
Die iPads aber halten keine 10-12 Stunden-Schichten am Stück Akku-mäßig durch (-hat jemand was von "Pause" gesagt?-), denn vor und nach Dienstbeginn und Dienstende läuft die Kommunikation mit den Zugleitungs-Dispos fast ausschließlich noch über email.
Das wäre nur mit einem einzigen 250+ Seiten-PDFs ja alles nicht so komisch, wenn man nur eine Strecke befährt. Aber wenn man z.B. von Fulda nach Würzburg mit Ersatzfahrpläne fährt, braucht man normalerweise 3-4 PDFs zu je 250+ Seiten... Man suche mal während der Nachtfahrt in diesen PDF-Monstern seinen genau in diesem Moment gültigen Fahrplan, der aktuell bei der Überleitung auf die nächsten Strecke für dich im Moment gültig ist....
Das iPad lässt sich zwar dunkler, aber nicht invers schalten, und man pfriemelt immer wieder für längere Zeit auf dem Touchscreen rum... Das geht auf Dauer unheimlich über die Augen und ist abschnittsweise für Sekunden eine Art von Blindflug bei einer Geschwindigkeit von ca. 100 km/h und 1.200 bis 1.600 Tonnen im Gefolge. Ein Blick auf das helle iPad, ein Blick auf die Strecke. Nicht gut. Handys am Pkw-Steuer?...ähhh...
Aber Hauptsache: Kosten gespart...
Und die Hauptsache der Lokführer: Nicht den Humor verlieren
Viele Grüße,
Andreas
finde deine Schilderungen immer sehr spannend. Das nur vorab
Die PDF-iPad-Lösung klingt furchtbar. Typische BWLer-Lösung ohne an der Front zu schauen, wie es funktioniert. Es ist eben doch ein großer Unterschied zwischen einem physischen Buch und einem eBook, was das de facto ist.
Beim echten Buch erfasst man ohne Hinschauen, also recht passiv, wo man sich etwa befindet (vorne, mittig, weiter hinten …). Ist man schon grob gelandet, kann die Feinsuche mit kurzen Blicken ins Buch erfolgen. Die Ablenkung von der Haupttätigkeit ist gering.
Im elektronischen Dokument braucht man eine Suchfunktion, muss diese aber auch bedienen, ein sehr aktiver Vorgang. Suchauswahl Sichten bedeutet volle Aufmerksamkeit, Ergebnis prüfen dito. Die Ablenkung von der Haupttätigkeit ist wesentlich höher.
Erst eine gute Spracheingabe kann hier Verbesserungen bringen.
Ansonsten bleibt das Fazit, dass der BWLer sein PDF billig publiziert hat und somit effizienter produziert = Erfolg. Dass den Tf ein Teil des Preises ungefragt aufgebürdet wird, in Form von mehr Arbeit und weniger Ergonomie (schlechtere, ermüdendere Lesebedingungen), dass dieser Anteil auch von der Sicherheit abzuziehen ist, das bleibt in solchen Gleichungen unberücksichtigt.
So verstehe ich jetzt auch, dass die Gewerkschaften (wie oben besprochen) sich gegen immer mehr Details aussprechen, um die sich Tf kümmern müssen.
Schöne Grüße, Carsten
Grüße,
Harald.
das ist nicht so ganz trivial. Also EVU kann man bei der Fahrplan -Bestellung wählen, ob man die Information per Ebula oder gedruckt/als pdf( im Jahresfahrplan) bzw. (im Sonderverkehr)per Ebula oder als Verweis auf die von Andreas genannten Ersatzfahplanhefte ( die das EVU dann gedruckt oder als pdf vorhält) bekommen möchte.
Viele bestellen aber bewusst ohne Ebula, obwohl sie auch Loks mit Ebula haben, da sie keine einheitliche Flotte haben und sich nicht im voraus auf eine Lok festlegen wollen. Das Thema wird durch die vielen Mietlojs nicht vereinfacht. Daher gehen viele Besteller auf die sichere Seite, also gedruckt/pdf, so dass dann Fahrten auf Ebula fähigen Loks ohne Ebula stattfinden.
Bei sehr kurzfristigen Umleitungen liegt das Problem eher bei Netz: Solche Fahrpläne laufen nicht durch die normalen Fahrplansysteme und in die Datenbänke, die Ebula erzeugen sondern über abgesetzte vereinfachte Systeme, die eher auf Masse statt klasse ausgelegt sind um es der Betriebszentrale in Falle einer Störung zu ermögliche, in kurzer Zeit große Mengen Züge umzuleiten und den Betrieb am laufen zu halten. Weniger Klasse heißt natürlich nicht weniger Sicherheit, es fehlen also keine wichtigen Informationen, sie laufen aber nicht durch alle Systeme um die Bearbeitungs- und Versandzeiten zu verkürzen.
Viele Grüße
Dirk
Zum pdf-Jonglieren bei Ersatzfahrplänen: Hilfreich wäre da die Lesezeichenoption des Readers. Also wenn man die fplo bekommt, sucht am alle Fahrpläne raus und je setzt ein Lesezeichen - das läßt sich dann schnell während der Fahrt wiederfinden, wenn man das Heft wechseln muss.
Carsten
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:
Viele bestellen aber bewusst ohne Ebula, obwohl sie auch Loks mit Ebula haben, da sie keine einheitliche Flotte haben und sich nicht im voraus auf eine Lok festlegen wollen.
Dann sind die Arbeitnehmervertreter gefragt dass sie vor allem für Routinefahrten das ergonomischste und sicherste Gerät fordern. Auch eine App für iPad oder Android welche die Fahrplandaten im Nachtmodus darstellen kann ist keine "rocket science". Ob PDF das richtige Format ist - tja, das weiss ich nicht. Aber ein Reader mit den richtigen "Features" wäre sicherlich eine Erleichterung. Gibt ja open source PDF readers für Mobilgeräte den man z.B. für "Nachtmodus" modifizieren könnte.
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:
Solche Fahrpläne laufen nicht durch die normalen Fahrplansysteme und in die Datenbänke, die Ebula erzeugen sondern über abgesetzte vereinfachte Systeme
Eigentlich peinlich für Netz dass sie ihre "workflows" nicht gebacken bekommen so dass welcher Fahrplan auch immer im null komma nix auf dem Ebulagerät auftaucht wenn es vorhanden ist und funktioniert. Die PDFs sollten doch eigenlich nur verwendet werden wenn das Ebulagerät explodiert ist oder so.
Grüße und allzeit gute und sichere Fahrt,
Harald.
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