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THEMA: Der "Smartron" kommt ab Dezember 2018

THEMA: Der "Smartron" kommt ab Dezember 2018
Startbeitrag
AK - 02.03.18 04:12
Hallo zusammeN,

Siemens bringt ab Dezember als "kleinen Bruder" zum "Vectron" den "Smartron" speziell für den Cargo-Verkehr in Deutschland raus:

https://www.siemens.com/press/pool/de/pressemit...PR2018030187MODE.pdf

Beim Vectron kann jedes EVU bzw. jeder Lok-Vermieter die Konfiguration der Lokmotive selbst aus dem Vectron-Baukasten-System heraussuchen.
Ich fahre z.Zt. die Versionen mit "DE-Paket", mit "Ungarn-Paket" und "Schweiz-Paket" (-letztes ist allerdings in der Schweiz noch nicht zugelassen und ist nicht gerade easy zu händeln, wenn man einen Zug unter die Containerkran-Bahn rangieren soll )
Der Vectron in DE-Version wiegt 86 Tonnen, in der Ungarn-Version (Zugsicherungssystem "Mirabell")  87 Tonnen und (in der allseits unter DE-Lokführern)  geschätzten CH-Version stolze 90 Tonnen (= 22.5 Tonnen Achslast = maximal in DE zulässige Achslast).
Der "Smartron" bringt 83 Tonnen auf die Waage.

Wie man der Siemens-Pressemitteilung vermeldet wird, verfügt der "Smartron" außerhalb des Vectron-Baukastensystems nur über die in DE und in Teilen von AT erforderlichen Zugsicherungssysteme PZB/ LZB, und der "Smartron" ist nur in einer Farbe lieferbar: "Capri-Blau". Natürlich kann jedes EVU/ jeder Lok-Vermieter seine Loks mit seinen individuellen Folien bekleben, wie er möchte.
Ansonsten scheint laut Prospekt der "Smarton" über die selben Leistungs-Merkmale wie der Vectron zu verfügen.
Das bedeutet unter anderem, dass man auf der Strecke Ulm - Stuttgart (-nachts ab 23:30 Uhr, wenn kein "Scheckentempo-" RE einen Container-Zug mehr ausbremsen kann ) auch mit dem "Smartron" bis zu 80% des Stromverbrauchs wieder in die Oberleitung zurück speisen kann, wenn man vorausschauend fährt.

Der "Smarton" wird wohl die BR 185/ BR 485 und die BR 182 "Taurus" recht schnell ersetzen (-ich persönlich war nie eine Freund vom "Taurus", und ich kenne keinen Cargo-Lokführer-Kollegen, der je ein gutes Wort über das Ding gefunden hätte... sieht halt schick aus... "S-K", "B-K" und "D-L"  heißt intern das Kürzel unter Lokführern, und jeder weiß Bescheid, was gemeint ist...). Die Loks haben inzwischen 2,5 bis 4 Millionen km auf dem Tacho. Nur soviel sein verraten: Norddeutsche Kollegen sagen zur BR 182: "Schei..-Karre". Die Sifa auf der BR 182: Ein Alptraum, und die mittlerweile kaum noch individuell einstellbaren Lokführer-Sitze sind regelrechte Bandscheiben-Killer... eigene Erfahrung
Aber wie man von Kollegen von der S-Bahn hört, ist auch der hyper-moderne S-Bahn-Triebwagen der BR 430 auch nicht gerade ein "Bandscheiben-Freud"  - Joh-joh
Das billigste am lukrativen Eisenbahn-Geschäft ist halt der Lokführer -
Abhilfe = GdL oder anderen Gewerkschaft.
Die Dinger, insbesondere die BR 182, sind mittlerweile oftmals schon recht ausgelutscht und machen nicht mehr den frischesten Eindruck (um es einmal wohlwollend auszudrücken)... Die BR 182 und BR 185 haben ihre Zenite schon längst überschritten und sind reif dafür, in andere Länder zu verkauft zu werden, die nicht soviel Kohle haben...

Wie alle modernen E-Lokomotiven ist auch die BR 182 und BR 185 auf eine maximale Lebensdauer von 30 Jahre ausgelegt (siehe das 495-seitige, offizielle "Kurzfassung des  Betriebshandbuchs für Triebfahrzeugführer" im PDF-Format für die BR 182 - nicht ironisch gemeint).
Man gehe mal davon aus, dass eine moderne Güterzug-Lok am Tag im Durchschnitt 1.300 - 1.500 km hinter sich bringt. Also hat man nach 14 Tagen nach Auslieferung eine "jungfräuliche" Lok mit nur "sagenhaften" 30.000 - 36.000 km auf dem Tacho, und es richtig erfrischend, noch den "Werksgeruch" zu auf dem Führerstand zu verspüren. Aber auf der anderen Seite haben die Dinger auch nach 150.000 km noch deutlich ihre Macken, individuelle von Lokomotive zu Lokomotive unterschiedlich.
Die Loks stehen täglich maximal 2 x 3 Stunden in ihren Endbahnhöfen rum (bei Containerzügen ist die Zeit-Beschränkung die Straßen, auf der die Lkws fahren (Staus) und die Verladezeit der Container-Kräne bzw. die tatsächliche Ankunfts-Zeit der Containerschiffe) beschränkt, dann geht wieder auf die Strecke, um Geld zu verdienen.

Es scheint so, als ob sich der "Vectron/ Smartron" sich so langsam zum neuen König mausert.


Viele  Grüße,
Andreas



Moin,
interessant, fügst Du bitte noch ein "r" in der Überschrift ein, damit wir auch einen Smartron haben.
Klasse Variante für die Mobahersteller

Kannst/magst Du was zu den Traxxen schreiben? Insbesondere der Dieseltraxx in S-H scheint nicht der zuverlässigste zu sein.
Gestern mit halber Kraft (oder weniger) und ohne Heizung nach Hamburg unterwegs gewesen, *brrrrr* kalt. Dachte schon der verreckt kurz vor HH. In Altona haben sie den Zug auch raus genommen. Der Gegenzug war auch schon ausgefallen.
Gruß Björn
Beitrag und Spaß -Account des Users gelöscht,  Admin
#2

Tja ganz ehrlich für jemanden, der erst seit dem 25.01.2018 sich hier angemeldet hat, ist der Kommentar von Dir ausgesprochen d__m, sorry wenn Du kein Interesse an der Eisenbahn hast, frage ich mich was machst Du hier ????

Geep-9  ohne Gruß warum auch !!!

Andreas klasse Info danke dafür.

Für Dich natürlich mit Gruß.
Moin,

ich finde solche Infos, die uns Andreas beschrieben hat, sehr interessant, da dies schlicht aus der täglichen Praxis kommen und einen anderen Einblick in den Beruf und die "Technik"  erlauben.

Von daher ist Dein Kommentar, Geep-9, deplatziert hoch zehn.

Und von Anstandsregeln wie Begrüßung und Verabschiedung biste auch meilenweit entfernt...

Grüße
Holger
Hallo,
abgespeckter Vectron?
Anscheinend eine echte Marktlücke der Smarton. Die meisten Vectrons werden "nur" für Güterzüge gebraucht und deshalb reicht wohl eine abgespeckte Smarton-Lok

Gruß
Thomas
Als "abgespeckt" würde ich die Ausstattung gar nicht so unbedingt bezeichnen - es ist halt eine Konfiguration, die immer wieder von kleinen Unternehmen einzeln bestellt wird. Ich denke, dass Siemens solche Loks in schwachen Zeiten "auf Halde" bauen will, um das Werk besser auszulasten und sie dann sofort lieferbar zu haben. Ich würde dabei nicht mit einer Massenproduktion rechnen, sondern nur mit vielleicht 20 Stück - aber die eben verteilt auf ebenso viele Unternehmen, welche bisher Loks geleast haben oder mit "altem Kram" rumfahren.

Selbiges dürfte der Smartron nämlich auch sein: Eine ernsthafte Alternative zu einer gebrauchten 140 oder neuerdings 111…

Gruß Kai
Hallo Andreas,

der Smartron scheint die konsequente Fortschreibung der bisherigen Produktionsstrategie von Siemens zu sein, die Fertigung stetig auszulasten und teilweise Loks weitgehend fertig zu bauen, ohne dafür einen Auftrag zu haben. Zur gleichmäßigeren Werkauslastung kommt der Vorteil, neue Bestellungen recht schnell bedienen zu können.
Mit der Fokussierung auf ein Modell aus der riesigen Ausstattungsbandbreite, wird diese Strategie ausgebaut. Eigentlich sehr schlau.

Schöne Grüße, Carsten
Hallo Andreas,
danke für Deinen Bericht ! Echt interessant mal was von einem Insider zu erfahren.
Mfg IC 118/119
Hallo,

als bahntechnischer Laie (in Bezug auf Technik, Einsatz und Fertigung) eine vielleicht ketzerische Frage: Ist das nicht genau die Renaissance der "Einheitslokomotiven"?
Ich meine: Eine Aufgabe gleich eine Standardkonfiguration.

Natürlich sind alle Baureihen genormt in Form und Technik, aber die letzten Jahre gab es wohl öfter "Baukasten", aus denen man sich seine Lok(s) weiter konfigurieren konnte, oder?

Grüße
Alex
@ AK

Nabend,

den Taurus fahre ich zwar nicht, aber als der noch bei DB Cargo bzw. Railion fuhr, waren die Kollegen, die die Ausbildung hatten zufrieden mit den Maschinen, allerdings waren die zu der Zeit auch noch neu.

Das die 185 ihren Zenit überschritten hat, kann ich so nicht bestätigen, die Loks fahre ich regelmäßig und Störungen habe ich sehr selten und wenn, dann habe ich die Loks immer wieder zum laufen gekriegt - toitotoi, unterwegs bin ich bis jetzt noch nie liegen geblieben, egal mit welcher BR. Gut, hier und da hat das Interieur schon etwas gelitten, aber 15 Jahre gehen nicht spurlos an den Maschinen vorbei.
Laufen die Privaten 185 so viel mehr, als die von DB Cargo? Selbst die ältesten 185 haben bei uns noch keine drei vor der Laufleistung stehen.
Vier Millionen Kilometer sind für eine Ellok aber auch keine glorreiche Laufleistung. Ein Großteil der 103 z. B. haben es in ihrer Karriere auf rund zehn Millionen Kilometer gebracht, der 401 ist da schon lange drüber hinaus und läuft immer noch. Wenn man den Loks keine oder nur wenig Pflege zukommen lässt, dann sind die halt irgendwann verbraucht und störanfällig und haben halt so ihre Macken. Nach ~15 Jahren brauchen die mal eine Grundüberholung.

Welche BR ich mittlerweile etwas ausgelutscht finde, ist die 145. Störungstechnisch habe ich auch mit der zwar keine größeren Probleme, aber in den 20 Jahren ihres Daseins ist das Interieur schon ziemlich verbraucht und modernisierungsbedürftig (schwergängige Sitzverstellung, abgegrabbelter Führertisch, kaputte Schranktüren und Sonnenschutzrollos, defekte Türschlösser, etc...).

Auch unsere NL-189, die kaum Standzeit haben, haben schon zahlreiche Macken und häufiger Störungen, teilweise hatten wir hier schon Schadbestände von weit über 10%. Die haben allesamt aber auch schon Laufleistungen von deutlich über zwei Millionen Kilometer. Da wird es auch langsam Zeit für eine Überholung.


Bzgl. des Vectron, der ist schon heute ein Erfolg, aber der Smartron dürfte eine Randerscheinung bleiben, da die Mehrheit der heute georderten Loks Mehrfrequenz- oder Mehrsystemlokomotiven sind. Das ist halt die Zukunft. DB Cargo´s letzte reine 15 kV-Loks waren die 145 und 152 und deren Bestellung ist über 20 Jahre her.
Mit der 193 wollen wir z. B. in absehbarer Zeit von Rotterdam bis Genua durchfahren. Letzte Woche haben die DB-193 die NL-Zulassung erhalten. Die Ausbildung bei uns läuft schon auf Hochtouren.

Vielleicht werden Smartron für irgendwelche Personenverkehre geordert, aber auch das dürfte eine überschaubare Anzahl sein.

Gruß
Marco
Hallo zusammeN,

ein kleiner Vectron-Clip, den ich heute Nachmittag aus 3 Smartphone-Videoschnipsel kurz gebastelt habe:

https://www.youtube.com/watch?v=yuTaRLMPliY

An einem Dezember-Tag sind mein Kollege Robin und ich fast gleichzeitig aus dem Containerterminal in Beimerstetten (bei Ulm) rausgekommen und warteten nun beide mit den Vectrons an den Ausfahrtsignalen im Bahnhof Beimerstetten auf die Ausfahrt.
Er fuhr einen Zug nach Hamburg (mit Personalwechsel in Fulda) und ich einen Zug nach Bremerhaven (mit Personalwechsel in Kassel Rbf).

Viel Spaß beim Ansehen

Viele Grüße,
Andreas

(Durchfahrt Bruchsal: https://www.youtube.com/watch?v=tnflPPIzUkw )



Danke, tolles Video
😀


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