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FKS-Modellbau Gerd Gehrmann

THEMA: Wann muss ein Zahnrad ausgetauscht werden?

THEMA: Wann muss ein Zahnrad ausgetauscht werden?
Startbeitrag
Gerd R. - 22.03.18 10:31
Hallo,
ich versuche zur Zeit, alte Arnold Loks - die mit dem oben eingehängten Motor - zu einem zweiten Leben zu erwecken. Mein Augenmerk fällt immer mehr auf das Getriebe. Es ist ungwöhnlich laut und rauh, aber mit starken Streuungen. Alles ist aus Messing: Schnecke, Schneckenzahnrad und Achszahnrad.

Bei einer Lok habe ich das alte Schneckenzahnrad (links im Bild) gegen einen Nachbau von Herrn Baier (rechts) ausgetauscht. Dabei habe ich aber subjektiv keine Verbesserung festgestellt. Das könnte natürlich auch daran liegen, dass es nur ca. 20 min eingefahren wurde.

Meine Frage, um weitere Kosten zu vermeiden: Ist das alte Zahnrad (links) fällig zum Austausch oder kann man damit noch fahren?

Gruß
Gerd

Rechtschreibfehler beseitigt.

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Hallo Gerd,
ein Zahnrad ist zu tauschen, wenn es kaputt ist. Das passiert in der Regel nur bei Kunststoff-Zahnrädern, wenn die Bohrung zu klein ist und sie reißen. Bei richtigem Einbau halten Zahnräder sonst ewig, da gibts keinen nennenswerten Verschleiß. Darum ist auch die Geschichte mit dem EInfahren einfach nur Aberglaube, würden sich die Zahnräder tatsächlich so ineinander arbeiten, hätten wir permanent Späne in den Loks und müssten ständig Zahnräder tauschen. Aber das ist aus den Köpfen einfach nicht rauszubekommen.

Messing-Getriebe sind in den Modellbahnloks immer lauter als welche aus Kunststoff. Das wirst du deinen alten Loks nicht abgewöhnen, egal wieviele Zahnräder du tauschst.

Viele Grüße
Carsten
Hallo Gerd,

Arnold hat Modul 0,3, das macht mehr Lärm als ein größeres Modul, z.B. 0,4 Fleischmann. Mein Flexity Classic Dresden-Prototyp im 3D-Druck hat vier Getriebe 0,2, das geht gar nicht. So viel Lärm macht vielleicht eine Harley...
Geradverzahnung macht auch mehr Lärm als Schrägverzahnung.

Gruß Frank U
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

ein Zahnrad ist zu tauschen, wenn es kaputt ist.



Hallo Carsten,
genau darum geht es ja. Das linke Zahnrad hat schon etwas gelitten: Die Zähne sind abgeschliffen und die Bohrung in der Mitte ist ausgeleiert. Ist es aber kaputt?

Hallo Frank,
das wusste ich auch nicht, dass der Lärm Modul-bedingt ist. Danke

Gruß
Gerd
Hallo Gerd,

da vom linken Zahnrad nicht alles zu sehen ist, lässt sich die Frage nicht so einfach beantworten. Die Bohrung sieht zumindest ein wenig ausgeschlagen aus. Wenn die restlichen Zähne auch in Ordnung sind, muss du das Zahnrad auch nicht tauschen.

Bei meiner Arnold 150 war ein Messingzahnrad defekt da ein Schotterkorn zwischen die Zähne kam - die Lok fuhr in beiden Richtungen nicht mehr da die Zähne krumm waren.

Bei den Messinggetrieben ist eine gute Schmierung wichtig. Aber kein Öl sondern z.B. das Trix Lokfett verwenden. Damit laufen auch Messinggetriebe spürbar leiser.

Grüße
Markus



Hallo Markus
die restlichen Zähne sehen wie die sichtbaren aus. Deine und Carstens Antwort bestätigt mich darin, dass ich zukünftig nicht so schnell die Messingzahnräder ersetzen werde.

Danke für den Hinweis auf das Fett von Trix. Bisher habe ich nur geölt.
Gruß
Gerd
Hi
Vielleicht die Schnecke gegen kunsstoffschnecke tauschen?
Sb Modellbau
Gruss
Jürgen
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Die Zähne sind abgeschliffen und die Bohrung in der Mitte ist ausgeleiert. Ist es aber kaputt?


Du hast dir die Antwort doch schon selbst gegeben.
Ja, es ist kaputt.
Es läuft aber noch.
Wenn deine Definition von kaputt = fährt nicht mehr ist, dann ist es eben noch heile.
Ein Zahnrad, welches auf einer Lagerachse herumeiert macht mehr Krach.
Zähne, die nicht mehr ihre orig. Form haben, machen mehr Krach, weil sie im Zahnzwischenraum "herumklappern".
Die Arnold Getriebe haben leider oft Zahnschwund. Manche Loks haben schon goldfarbene Umlaufbleche.
Die Materialauswahl war wohl nicht so glücklich.
Wenn ein MS-Getriebe mit neuen Teilen immer noch laut ist, hilft es, den Motor durch abfeilen der Lagerstellen etwas tiefer zu setzen, so, dass der Eingriff tiefer wird und das Flankenspiel geringer.
Da ist die werksseitige Streuung sehr groß.
Darum gibt es immer laute und leise Loks der gleichen Baureihe.
Man kann auch die Schnecke durch eine aus Kunststoff ersetzen.
Wie bei allen Eingriffen in die Kontruktion sollte man wissen, was man tut.

Jürgen H.
Hallo zusammen,

das rechte Zahnrad sieht bis auf den angefressenen Bohrungsrand und die Ränder der einzelnen Zähne eigentlich von Profil her gut aus! Arnold hat m.W. kein Nullprofil verwendet, sondern die Profilmitte etwas verschoben. Vermutlich wollten sie auf Zahnfussbreite verzichten zugunsten mehr Freigang für die Schnecke. Ansonsten kann ich in den Zähnen noch etwas Dreck erkennen. Ich würde es weiter einsetzen.

Ach ja: Getriebe mit mehr Zähnen am Umfang laufen , wenn sie ordentlich gemacht sind, schon leiser als gröbere. Sprich grösserer Modul ist absolut kein Garant für leisere Getriebe!

Grüssle aus dem Schwabenländle

Bernhard
Hallo Gerd, hi @all im Forum,

soweit ich das aus dem Foto erkennen kann, vermute ich, daß das Zahnrad aufgrund des "Materialschwundes" an der Achsbohrung keine vernunftigen Sitz mehr auf der Achse haben wird! Was ich da nicht erkennen kann, wie tief der Schwund ist, ob der Rest der Bohrung auf der anderen Seite noch dick genug ist, um trotzdem das Zahnrad gerade auf der Achse sitzen zu lassen. Ich vermute aber mal, das die zylindrische Form nicht mehr gegeben ist. Das würde zum einen bei (auch nur geringem!) Schieflauf auf eine erhöhte Geräuschentwicklung hinweisen. Zum anderen könnte es durchaus sein, daß dadurch ein Preßsitz auf der Achse nicht mehr gegeben ist, bei Belastung könnte sich das Zahnrad auf der Achse mitdrehen. Nun weiß ich aus dem Stegreif nicht, ob es ein Zwischenrad ist oder ein Zahnrad einer Antriebsachse. Beim Zwischenzahnrad wird es wahrscheinlich bis auf eben erhöhte Geräuschkulisse und evtl. erhöhtem Verschleiß keine gravierenden Folgen geben. Ist es aber z. B. das Antriebszahnrad bei einer 41er, so wird es tückisch, denn fortbewegen wird sich die Lok dann trotzdem, weil da ja mehr Antriebsräder sind. Aber die Zugkraft wird abnehmen, weil das Zahnrad "ins Leere" dreht. Schlimmstenfalls könnte sich dann vielleicht auch bei einer Damoflok die Steuerung verkeilen, weil nun die Antriebskraft der anderen, noch angetriebenen Räder über die Steuerung greift...

Ich würde das Teil jedenfalls ausmustern

meint grüßend
Roland
zu #1

Hallo Carsten,

manchmal fressen die Zahnräder doch. Hatte den Effekt bei BR 55 von Arnold. Sie war neu gekauft, insgesamt vielleicht 50 Stunden gelaufen und zwischendurch einmal geölt worden. Dann Leistungsverlust, Messingspäne auf dem Gleis und Schnecke und Zahnrad hinüber.

Ich schmiere seitdem Messing Schnecke/Zahnrad mit LiquiMoly, das enthaltene Molybdändisulfid soll auch nach Trockenlaufen wie Graphit noch schmieren.

Viele Grüße
Nimmersatt

Hallo,
ich danke Allen für Eure Beiträge. Mir ist jetzt Einiges klar geworden.

Eine Frage habe ich noch zu Nimmmerstatts Vorschlag, die Schmierung mit "LiquiMoly"  vorzunehmen. Ich dachte immer, dass das ein Firmenname sei. Welches Schmiermittel ist das?

Gruß
Gerd
Hallo,

also wenn ein Getriebe Messingspäne produziert, dann ist die Justierung der Getriebeteile hinüber!
Im korrekten Betrieb gibt es das nicht !

Ein richtig eingestelltes MS-Getriebe produziert keine Späne - mit oder ohne Öl.

Hinsichtlich der richtigen Schmierung gibt es verschiedene Philosophien: leichte Schmieröle für die Spur N,   Nähmaschinenöl, Labelle-Öl für Lager
Vaseline,Teflon, Kupferpaste für Zahnräder

funktioniert alles.

VG kkStB
Hallo Gerd,

LiquiMoly ist in der Tat ein Markennahme wie Molykote für Schmiermittel, die Molybdändisulfid enthalten. Exakt heißt mein Fett LM 47.

Molybdändisulfid wurde im 2. Weltkrieg bei Flugzeugen als Notschmiermittel eingesetzt, falls der Ölkreislauf hinüber ist.

Zu Christian #12:
Woher ich das weiß, kann ich nicht mehr sagen, aber eine alte Regel ist, Schnecke und Zahnrad aus Messing fressen ohne Fett. Gilt vielleicht mehr für größere Getriebe.

Viele Grüße
Nimmersatt
Hallo Manuel,

Mißverständnis

es ging darum, wenn ein Getriebe Späne (!) produziert, läuft etwas mächtig falsch.
ein Tropfen Öl darf ( soll ) schon drauf. Läuft ja auch viel besser.

VG


Hallo,
ich habe jetzt sowohl das Trix Lokfett als auch Liqui Moly LM 47 bestellt und werde Versuche damit anstellen. Ach ja, und Vaseline habe ich noch. Dafür stehen alte und neue Arnold Getriebezahnräder sowie welche von Herrn Baier mit schräger und gerader Verzahnung zur Verfügung. Bin sehr gespannt.

Eure Ratschläge waren für mich sehr hilfreich, um mich mit den Herausforderungen der Feinmechanik vertraut zu machen. Ich bin Elektroniker und dachte, damit alle Kenntnisse zum Betrieb der Fahrzeuge zu besitzen. Aber ohne fenmechanisches Wissen geht es wohl nicht.

Gruß
Gerd

Die Sache mit Vaseline hinzugefügt.



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