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THEMA: Startschwierigkeiten behoben, Stromaufnahme problematisch

THEMA: Startschwierigkeiten behoben, Stromaufnahme problematisch
Startbeitrag
Bienenschuss - 04.04.18 17:57
Meine analoge FM BR 78 mit original 3-poligem Motor hatte erhebliche Probleme beim Anfahren, das war besonders lästig, wenn sie mal auf einer Weiche stehen geblieben war. Die Ursache vermutete ich beim Kollektor und habe fast alle diesbezüglichen Beiträge im Forum gelesen, hatte entölt und auch die Nuten zwischen den Blechen der Kollektorentrommel ausgekratzt. Nichts hatte geholfen, und ich dachte darüber nach, ob ich es wohl schaffen könnte, die Nuten mit Kleber zu verfüllen und wieder glatt zu schleifen. Dann markierte ich aber die Anker mit verschiedenfarbigen Strichen und stellte fest, dass die Lok immer genau dann nicht startete, wenn der Nut - egal welcher (!) - bei der rechten Kohle stand. Bevor ich mich zum Ausglühen entschließen konnte - der Lötkolben lag schon bereit - tauschte ich einfach die rechte mit der linken Kohle, und siehe da, die Lok fährt jetzt problemlos an! Geblieben sind nur die Schwierigkeiten der Stromaufnahme in engen Kurven und auf manchen Weichen wegen der einseitigen Haftbereifung, sie bleibt häufiger hängen als die anderen Loks.

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Hallo Bienenschuss,

kontrolliere bitte ob Vor- und Nachläufer ordnungsgemäß mit zu Stromversorgung beitragen.
Und zwar auf der Seite wo die Haftreifen sind. Wenn es da Probleme gibt ist die etwas bockig.

Kohlen solltest du trotzdem ausglühen.
Andauerndes Problem mit dem Anlaufen des Motors kann auch ein Problem der Wicklung sein, ein Kontakt ab. Da aber nach tausch der Kohlen das Problem weg ist sollte da alles ok sein.

Gruß Detlef
Hallo,

das Problem, dass manche ( ältere ) Motoren ( dreipoler ) in einer bestimmten Stellung des Ankers schwer bis gar nicht anlaufen kommt mir bekannt vor. Im Automatikbetrieb geht schon mal gar nichts ( mehr ) und manuell muss man den Trafo schon sehr hochdrehen, bis der Motor "startet".
So meine Vermutung, eine der Wicklungen hat irgendwie Schaden genommen. Klar, die "üblichen" Reinigungsprozeduren bzw. neue Federn und Kohlen helfen nicht.
Das Amperemeter zeigt erhöhte Stromaufnahme, aber der Anker mach keinen Mucks, bis die Spannung einen recht hohen, unüblichen Wert erreicht.

Die Ursache? Eine Ankerwicklung "angeschmort" ?

So hat immer nur ein Motortausch letztendlich das Problem gelöst.

Gruß kkStB


@kkStB: ... wie gesagt: Tausch der li. Kohle auf die rechte Seite und re. Kohle auf die li. Seite und alles geht, also Spulen vermutlich noch ok! Hab allerdings bevor ich das hier gepostet habe auch schon mal über einen 5-Poler von SB nachgedacht, wollte dann aber doch erst mal sehen, was noch so geht, bevor gefräst werden muss.

@Detlef: Danke für den Hinweis, es ist im Prinzip zwar alles richtig, also der Vorläufer ist wirklich vorn und der Nachläufer wirklich hinten, im Kopfstand und mit Kabel dran ist alles ok. Ich glaube aber, dass ich mich der Laufflächen der Räder an Vor- und Nachläufer annehmen muss!!

Gruß, Felix
Hallo Felix,

ich meinte nicht das eventuell Vor und Nachläufer in der Position vertauscht sind, sondern ob die auch wirklich den Strom aufnehmen. Meine 78 macht kein Probleme.
Prüfe da wirklich mal wie die Stromabnahme von beiden ist. Laufflächen sollte sauber sein und auch die Kontaktbleche vernünftig montiert sein.

Zu den Motoren von SB, das sich kein 5-poler sondern Glockenankermotoren.
Sollte der original Motor kaputt sein wird der Glockenanker die besser Alternative sein, wenn er auch gut 50% teurer sein dürfte.
Das Fräsen ist meist gar nicht so schwierig, wenn man schon ein Paar Umbauten auf dies Art und Weise gemacht hat. Ich mache das mit einer handgeführten Proxxon.

Gruß Detlef
Hallo Bienenschuß,

miß trotzdem den Widerstand aller drei Ankerwicklungen (also jeweils von einem Kollektorblech zum benachbarten). Er sollte bei allen drei Wicklungen in etwa gleich sein, ich vermute ein paar -zig Ohm. Wenn Du einen Ausreißerwert dabei hast, ist diese Wicklung wahrscheinlich defekt:

Widerstand zu gering = Kurzschluß innerhalb der Wicklung durch geschmolzene Lackisolierung (z.B. durch Überhitzung)

Widerstand zu hoch bzw. unendlich = Unterbrechung (z.B. durch abgerissenen Draht)

Zuvor aber sicherstellen, daß die Kollektorspalten sauber sind und das Meßergebnis nicht verfälschen. Wenn Du seit der letzten Reinigung mit der Lok gefahren bist, können die schon wieder zugesetzt sein, weil sich die getauschten Motorkohlen auf die geänderte Geometrie neu einschleifen werden.

Grüße, Jürgen
Hallo zusammen,
und nochmal danke für alle Tips. Also, ich habe heute Vor- und Nachläufer zerlegt, in ein Gläschen mit Leichtöl gelegt und alles in die Ultraschallwanne gestellt, danach mit einem Zewatuch abgewischt und schließlich mit Kleinstmengen Teflonschmierstoff an den Schleifpunkten versehen, dann wieder zusammengebaut. Sie lief noch nie so gut! - Sollten mir aber beim Auseinandernehmen wirklich gleich ZWEI Kupplungsfedern entsprungen sein, ohne dass ich es bemerkt habe?? Jedenfalls wackeln die Kupplungen nach dem Zusammenbau wie zwei Lämmerschwänze, haben keinen Drang mehr dazu, mittig zu stehen. - Das mit dem Messen der Kollektoren mach' ich, wenn ich sie mal wieder zerlegen muss, danke auch für den Tip.

Gruß, Felix
Hallo Bienenschuss,

such mal hier im Forum nach der 78.
Dein Problem mit der Stromabnahme habe ich gelöst. Dazu muss man die Räder tauschen und die Stromabnahme eines Laufgestells ändern.
Schau dir mal die Lok von unten an. Auf einer Seite haben zwei Treibräder Haftreifen, auf der anderen Seite keins. Hier liegt das Problem. Während auf der einen Seite fast nur die Laufgestelle Strom nehmen, nimmt die Lok auf der anderen über die drei Treibräder Strom ab. Da diese angetrieben sind, bleiben sie länger sauber. Auf der anderen Seite sind die Haftreifen, die oft auch noch einen Ticl höher sind als das mittlere Rad. Dieses hängt dann in der Luft und so kommt Strom nur über die Laufgestelle, die schnell verschmutzen und den Strom auch noch über die Federchen zum Rahmen übertragen müssen.
Lösung: Lok zerlegen bis nur noch die Räder im Rahmen stecken.
Das vordere Haftreifenrad von der Achse drücken. Das hintere Rad ohne Haftreifen abbauen. Beide tauschen und wieder montieren. Jetzt sind beide Haftreifen hinten auf der Lok.
Nun den Vorläufer isolieren und einen Draht an das Stromabnehmerblech löten. Beide Achsen im Laufgestell umdrehen.
Die Lok bekommt jetzt über die vier vorderen Treibräder Strom und über die Laufgestelle bekommst sie jeweils von jeder Schiene Strom.

Soweit kurz erklärt, hier hab ich das schon mal erzählt:

http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=840071

Grüße Torsten
Hallo Torsten,
sehr interessant die mehrstufige Rückverfolgung der Diskussion letztlich bis 2005. Bzgl. des Rädertausches bleibe ich aber (zumindest zunächst noch) zurückhaltend. Auch die offensichtlich weggesprungenen Richtblattfedern der Kupplungen habe ich im Datenblatt von FM identifiziert und bereits bestellt. Den andernorts hier im Forum geposteten Hinweis fand ich ganz hilfreich, man solle in einem Gefrierbeutel zerlegen! Ich spiele noch nicht in der Champions League sondern bin noch in der Regionalliga.
Schönes Wochenende und vielen Dank an Alle,

Gruß, Felix
Habe mir, weil ich neugierig war, zum Vergleich mal eine BR 78 von Arnold gekauft, deren Fahreigenschaften sind anders, sie fährt zwar zuverlässiger, stoppt aber sehr hart. Hier ein Video, auf dem auch meine kleine Anlage zu sehen ist: https://youtu.be/Ad-w82vfM0c


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