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THEMA: Wie heißt die Nicht-Grundstellung von Weichen?

THEMA: Wie heißt die Nicht-Grundstellung von Weichen?
Startbeitrag
Lio - 13.04.18 19:28
Hallo,

eine Weiche in Grundstellung ist eben in "Grundstellung". Wie heißt die gegenteilige Lage? Gerade/Abzweig hilft ja nicht weiter, weil der Abzweig die Grundstellung sein könnte.

Ich kenne noch "+"/"-" in Verschlussplänen, aber komme nicht darauf, wie die Nicht-Grundstellung heißt ...

Viele Grüße
Frank

Zitat aus "mechanische Stellwerke": "Bei den meisten deutschen Bauformen stehen die Hebel in Grundstellung, auch Plusstellung genannt, nach oben; nach unten gerichtete Hebel entsprechen der umgelegten Stellung oder Minusstellung."

Wiki   ( nur weil ich es auch nicht wusste !! )

Gruß kkStB


Bei den Stellwerken in der Schweiz werden die Weichenstellungen seit den 60er Jahren nicht mehr mit + und - bezeichnet, sondern mit L (links) und R (rechts). Das ist eindeutiger und damit sicherer, weil es nun wurscht ist, ob es sich um eine Linksweiche oder um eine Rechtsweiche handelt.

Seit es Drucktastenstellwerke gibt, werden die Weichen nach Auflösung der Fahrstrasse nicht mehr in "Grundstellung" gebracht, sondern die Weichen bleiben einfach in der Stellung liegen, in der sie gerade sind. Erst wenn die nächste Fahrstrasse eingestellt wird, werden die beteiligten Weichen in die benötigte Lage gesteuert. Das ist völlig ausreichend. Es gibt also im Grunde keine "Grundstellung" mehr.

Weil ein Elektroschema, das Umschaltkontakte enthält, nur genau einen Zustand darstellen kann *, ist (zumindest in der Schweiz) der gezeichnete Zustand wie folgt definiert: Anlage unter Spannung, Weiche in Rechtslage aber Weichenverschluss nicht eingeschaltet. Dies ist dann eine Art "Grundstellung", aber tatsächlich existiert sie nicht in der Anlage, sondern nur in der Anlagendokumentation.

*) im Maschinenbau ist der gezeichnete Zustand definiert mit "Anlage spannungslos". Das ist ein Unterschied zur Eisenbahn.

Felix
Gute Frage, Frank

Abzweig - denn die Weiche zweigt von der Normalfahrstraße ab.
Das hat also mit krumm oder gerade, rechts oder links, nichts zu tun.

Wie Felix schon schreibt, traf das auch bei der DB zu, mit den Spurplanstellwerken entfiel dann die Grundstellung.

Gruß
Roger

Die Yankees sagen "closed" und "thrown" und wenn ich mich richtig entsinne ist closed auch "-" und Grundstellung und thrown auch "+" und abbiegend, also umgekeht.

Grüße,
Harald.
Hallo Felix,

den Zusammenhang verstehe ich nicht:
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Bei den Stellwerken in der Schweiz werden die Weichenstellungen seit den 60er Jahren nicht mehr mit + und - bezeichnet, sondern mit L (links) und R (rechts). Das ist eindeutiger und damit sicherer, weil es nun wurscht ist, ob es sich um eine Linksweiche oder um eine Rechtsweiche handelt.


+ und - trifft ja keine Unterscheidung ob Gerade oder Abzweig sonder ob Grundstellung oder nicht. Dafür hilft mir die Aussage ob sie rechts oder links liegt gar nicht. Grundstellung ist ja die übliche (meist sicherere) Lage der Weiche, bei der dann auch der Hebel oben liegt. Ob das links rechts, gerade oder krum ist, spielt gar keine Rolle.

In Deutschland wird übrigens nicht mehr Rechts- oder Linkslage gelehrt sonder "liegt für eine Fahrt nach Rechts/Links" Der Grund ist der, dass man Linkslage auch so missverstehen kann, dass die Zunge links anliegt (und sie damit für eine Fahrt nach rechts liegt). Im allgemeinen Sprachgebrauch hat sich das aber nicht so sehr durchgesetzt, da aufwändiger, aber so ist es zumindest die reine Lehre

Viele Grüße

Dirk
Es kann auch ab und an vorkommen, dass draussen im Gleisfeld eine (sagen wir) Linksweiche liegt, drinnen auf dem Stelltisch aber eine Rechtsweiche dargestellt ist, denn auf dem Stelltisch ist das Gleisbild "begradigt". Was ist nun hier +, was -?

"Grundstellung oder nicht" ist (ebenso wie + und - ) keine Aussage, ob die Weiche nun L oder R liegt... Im Stellwerkgrundkurs, den ich beruflich besuchen musste, sagte man uns, dass u.a. auch aufgrund von vorgekommenen Verwechslungen auf L und R gewechselt wurde.

Felix
Hallo,

Was macht ihr das so kompliziert?

Die nicht Grundstellung einer Weiche wird in Deutschland schlicht und einfach als "nicht Grundstellung" bzw. auch als "nicht in Grundstellung" bezeichnet, ist jedoch nicht als eigenständiger Begriff definiert.
Folgende Bezeichnungen entsprechen der selben Weichenlage:
Grundstellung = Pluslage
nicht in Grundstellung = Minuslage

Die Bezeichnung "Rechtslage" bzw. "Linkslage" wird in Deutschland nur verwendet wenn keine Grundstellung definiert ist.

Im Lehrbuch:
Systemtechnik des Schienenverkehrs; Bahnbetrieb planen, steuern und sichern
ISBN 978-3658129859 von Jörn Pachel werden die Grundbegriffe im Glossar sehr gut wiedergegeben

eine erweiterte Fassung des Glossar's ist hier zu finden
http://www.joernpachl.de/glossar.htm

Interessant ist die Anmerkung des Autors:
Hinweis: Dieses Glossar basiert auf der bei deutschen Eisenbahnen benutzten Begriffswelt. Die bei österreichischen und schweizerischen Eisenbahnen üblichen Begriffe und Definitionen weichen davon teilweise ab.

Gruß Roland
Hallo miteinander,

den Ausführungen bzw. dem Link von Roland ist nicht viel hinzuzufügen.

Die Grundstellung definiert also den Zustand einer Anlage so, wie sie sich in Ruhestellung befindet oder in der dazu gehörenden Dokumentation der Analge (wie Verschlusspläne) als Ausgangsbasis definiert wird. Andere Stellungen sind nicht explizit definiert.

Ein Signal zeigt in "Ruhestellung" in der Regel den Haltbegriff, bei einer Weiche ist es i.d.R. die am häufigsten benutzte Stellung (es muss also nicht zwingend der gerade Strang sein). In den Verschlussplänen mechanischer und elektromechanischer Stellwerke wird die Grundstellung mit einem "+" gekennzeichnet.

Die häufig benutzte Stellung muss aber nicht die am häufigsten befahrene Stellung sein, bei Schutzweichen ist es in der Regel die abweisende (schützende) Stellung für Zugfahrten in einem benachbarten Hauptgleis. Nicht selten werden diese Weichen in dieser (schützenden) Stellung überhaupt nicht befahren, für die  Zugfahrten gemäß Verschlussplan aber oft gebraucht..

Auch bei ESTW werden in den Plänen Grundstellungen definiert, um unter Umständen selbst bei Totalausfall der Kommunikation zwischen den Stellrechnern und der Zentrale eine Fahrt durchführen zu können.

Hallo Roger:
mit Spurplanstellenwerken entfiel nicht die Notwendigkeit der Definition einer Grundstellung von Weichen, maximal die Notwendigkeit bei Spurplanstellwerken, sie nach Fahrten wieder in Grundstellung zu bringen.

Und um deinen Wissen noch etwas bereichern: nicht nur bei der DB, sondern auch bei der DR wurde bei Spurplanstellwerken so verfahren. Bei mechanischen und elektromechanischen Stellwerken ist dieser Begriff auch im Betriebsdienst sowieso noch gültig und notwendig. Als Fdl oder Ww muss man zwingend die Grundstellungen seiner Weichen, Gleissperren und Signale kennen.

Grüße
Jürgen
Hallo Jürgen,

"nicht viel hinzuzufügen" da möchte ich mal wissen, wie viel es ist, wenn du etwas mehr hinzufügen willst
Danke an alle jedenfalls für die Antworten. Links und rechts ist mir bei der Frage egal gewesen. Es ging schlicht um das Gegenteil der Grundstellung und ich sehe, es ist einzig Minus/Minusstellung.

Viele Grüße
Frank




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