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THEMA: "Nachtcreme" fürSchienen? Emulsion auf Schienenköpfen

THEMA: "Nachtcreme" fürSchienen? Emulsion auf Schienenköpfen
Startbeitrag
Karl Schotter - 06.10.18 13:23
Guten Tag,

am letzten Samstag beobachtete ich kurz nach 21:00 Uhr in Essen Kettwig (S 6) eine mir bisher unbekannte Art der Schienenpflege.

Auf dem Gleis in Richtung Düsseldorf kam von Essen her eine altrote EfW-215 herangedieselt.

Sie zog einen einzigen Wagen, der einem Löschmittel-Wagen der Tunnelrettungszüge ähnlich war (gelber kastenförmiger Aufbau mit senkrecht gesickten Seitenwänden, aber kürzer).
Auf den Schienenköpfen hinterließ der Zug einen durchgehenden glänzenden Feuchtigkeits-Film. Geschliffen wurde dabei nicht.

Das Gespann fuhr recht zügig.
Wer hat hierzu Informationen ?
(Spekulatius habe ich selbst, meine Frau, die den Film zuerst realisierte, brachte "Nacht-Pflege-Lotion" in Vorschlag.)
Kann es sein, dass die Schienen auf diese Weise vom gefährlichen herbstlichen Schmierfilm befreit werden sollen? Vergleiche https://dialog.hochbahn.de/gute-fahrt/wie-ein-...rger-sorgen-koennen/

Danke!

Gruß
Karl



Hallo,

vielleicht ATF??? eher nicht, oder?

LG Andreas
Das ist ein Putzzug.

Die werden im Herbst eingesetzt um den durch fallende Blätter entstehenden Schmierfilm von den Gleisen zu entfernen.

Besonders die modernen, recht leichten Triebwagen in Kombination mit Scheibenbremse haben damit zu kämpfen. Daher musste teilweise die Höchstgeschwindigkeit im Herbst reduziert werden (z.B. Beim 425), da die Züge teilweise über Signale gerutscht sind un mit Flachstellen zu kämpfen hatten.

Viele Grüße
Dirk
Hallo Dirk,

danke für deine Hinweise.
Auf der S 6 (Essen-Köln) verkehren 422er, die technisch den 425ern sehr ähnlich sind.

Dann hoffen wir mal, dass sich die Herbstprobleme in Grenzen halten, Verspätungen und Ausfälle habe ich in den letzten Jahren auf der S 6 bereits im Übermaß erlebt.

Gruß
Karl
Moin Karl,

mache dir keine Hoffnung auf Besserung. Das was die Bahn mit dem Putzzug macht, ist nur der Tropfen auf dem heißen Stein. Damit die Bahn die Probleme mit dem Laub in den Griff bekommen möchte, müsste der Putzzug an den Herbsttagen mit starkem Laubfall oder an windigen Tagen mehrmals am Tag die Strecke abfahren. Aber, dafür fehlen logischerweise die Ressourcen, theoretisch bräuchte die Bahn dann eine hohe zweistellige Anzahl an solchen Putzzügen um das gesamte Netz abdecken zu können.

Ich bin die S6 eine Zeit lang gefahren, als da noch 143 mit x-Wagen fuhren. Da war Villa Hügel in beiden Richtungen stets ein abenteuerlicher Halt. Einmal wäre ich fast liegen geblieben, als ich von dort Richtung Stadtwald fuhr. Ich bin nur im Kriechtempo  da hoch gekommen, trotz dauersanden fing die Lok bei Fahrstufe 3 an zu schleudern und die 143 ist so konstruiert, dass sie beim Schleudern automatisch ein paar Fahrstufen zurückschaltet und bei Fahrstufe 3 bleibt nicht viel Luft nach unten, dass Schaltwerk lief auf Null zurück und da man bei Fahrstufe 2 nicht viel Tempo drauf bekommt, hieß das in der Steigung, dass ich jedes Mal stehen blieb, wenn das Schaltwerk auf Null lief. Mit +35 bin ich dann in Stadtwald angekommen. Das war die bisher abenteuerlichste Herbstfahrt in meiner Laufbahn.

Gruß
Marco
Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei, so einen Schienenputzzug aufzubauen, Ludwigshafen, nach ‚Die Feuerwehr auf der Schiene‘, Band 1, S.63. Vorn ein Pwghs 054 mit zwei Wasserkanonen auf der Bremserbühne, dann zwei 4-achsige ex-Heizölwagen, mittlerweise Bf-Tankgerätewagen, in 2008 alles in Gelb, und zum Schieben z.B. eine 218.

Viele Grüße
Nimmersatt
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Einmal wäre ich fast liegen geblieben, als ich von dort Richtung Stadtwald fuhr. Ich bin nur im Kriechtempo  da hoch gekommen,



mit den alten Dampfern habe ich so etwas nie mitbekommen, die mußten zwar gelegentlich richtig schnaufen, aber den Berg sind sie immer hochgekommen.
Und die Klotzbremsen habe die Räder immer schön poliiert.

Grüße Michael Peters
Zitat

Daher musste teilweise die Höchstgeschwindigkeit im Herbst reduziert werden (z.B. Beim 425), da die Züge teilweise über Signale gerutscht sind un mit Flachstellen zu kämpfen hatten.



Soweit ich gehört habe, war das Bremsproblem der 425er aber ein Softwarefehler, der behoben ist. Das "ABS" hat da wohl ein bißchen zu sehr den Zug geschont. ;) Zudem hat man überlegt teilweise auch Magnetschienenbremsen nachzurüsten, wo der Bedarf am größten war. Hat man eigentlich?

Das Grundproblem ist aber eigentlich ein ganz anderes: Der Fahrplan ist auf trockene Schienen getrimmt. Und wie beim Auto auch, kann man halt auch bei der Eisenbahn nicht bei jeder Art von Fahrbahnbedingungen fahren als ob trockenes Sommerwetter wäre. Bei Nässe und Laub wird es halt rutschiger und eigentlich müßte man halt vorsichtiger bremsen, was natürlich einen längeren Anhalteweg nach sich zieht. Daher ergeben sich längere Fahrzeiten, die man aber nicht akzeptiert. Das Resultat sind die bekannten Verspätungen, die nun planmäßig sind. Da ist der Putzzug wirklich nur ein lächerlicher Versuch die Physik zu ignorieren und einen normalen Fahrplan zu planen.

Gruß
Klaus


@ Klaus

Ob das Softwareproblem beim 423-426 behoben ist, kann ich nicht sagen, ich fahre die Dinger nicht, aber im Herbst gibt es alljährlich Einträge in der La, dass auf bestimmten Abschnitten die Vmax reduziert wird, mit dem Vermerk "nur gültig für BR 423-426". Auch im allgemeinen wurde bis vor nicht allzu langer Zeit (ich weiß nicht, ob das noch so ist, hab ich länger nichts mehr von gehört) die Vmax der genannten Baureihen im Herbst reduziert, ich meine auf 100 km/h.

Gruß
Marco


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