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FKS-Modellbau Gerd Gehrmann

THEMA: Informationsfluss des DCC Signals?

THEMA: Informationsfluss des DCC Signals?
Startbeitrag
S.Bahn - 17.12.18 15:22
Gleich vorweg: Nichts wirklich Wichtiges, aber interessieren tut es mich schon ...


Ich habe mir erfolgreich einreden lassen, dass es zu den Aufgaben einer Zentrale zählt, permanent die Befehle an jede Lok in einer Art Endlos-Schleife aufs Gleis zu legen. Das deswegen, weil es ja passieren kann, dass mal (aus welchen Gründen auch immer) ein Befehl nicht von der Lok erkannt wurde und sie sonst nicht mehr auf eine etwaige Änderung reagieren würde. Jedenfalls so lange, bis eben ein neuer Befehl gesenden wird (was dann ja wieder zu einem Problem führen könnte ... usw).

Mir geht es jetzt nicht darum, wie das technisch funktioniert (ist mir total egal, so wie es mir im Grunde genommen egal ist, wie mein Fernseher technisch funktioniert). Mich interessiert es lediglich auf logischer Ebene. Unter DCC sind ja beispielsweise 9999 Lok-Adressen möglich; heißt das jetzt, dass die Zentrale permanent alle 9999 Lok-Adressen in einer Schleife sendet, die meisten davon eben mit Geschwindigkeit 0? Falls nicht: woher weiß die Zentrale, wie viele Loks ich auf der Anlage habe und welche Adressen diese haben, sodass sie sich nur auf diese Loks 'konzentrieren' muss?

Danke für ein paar erhellende Worte.

Herby

Hi!
Die Aussendung der Adressen erfolgt bei DCC reihum. Der Adressraum geht von 1 bis 10240 für Fahrzeuge und bei Weichen von 1-511 mit je 4 Weichen oder 8 Lampenausgängen. Die Zentrale sendet nur jene Adressen aus die sie kennt, die in Benutzung sind. Das vermeidet Bandbreitenverschwendung, man kann etwa 80 Befehle pro Sekunde versenden. Wobei eine Adresse mit hohen Funktionstasten auch mehrere Befehle braucht.
Einfache Zentralen merken sich nichts zwischen den Spieldurchläufen, damit werden alle Adressen durch Strom abschalten vergessen. Nach PowerUp hat keine Lok Licht odglm. Die Premium Zentralen können sich Adressen merken. Das ist vor allem für RailCom Adressrückmeldungen von großem Vorteil. Bei diesen Zentralen kann man aber den Adresspool im Widerholspeicher auch löschen um mal zusammenzuräumen.
Weiters haben viele Zentralen nur 32 oder 64 Adressen in der Widerholschleife. Kommt eine weitere Adresse hinzu wird die am längsten unbenutzte Adresse verworfen. ESU kann AFAUK 128 in der Schleife und beim MX10 von ZIMO sind es tatsächlich die 10240 was aber in der Praxis sicher nie benutzt werden wird. MX1, die alte ZIMO Zentrale kann 250 Adressen im Widerholspeicher halten.

Also im simplesten Fall wird gar nichts ausgesendet nach dem Start der Zentrale. Dann nur jene Adressen mit denen man beginnt zu spielen. Üblicherweise hat man nur 5-10 Fahrzeuge auf der Anlage mit denen Betrieb gemacht wird. Die werden somit locker 20-50 mal pro Sekunde mit Info versorgt.
HTH wenn's noch Detailfragen gibt, bitte nachfragen ich will die ohnehin längere Antwort nicht noch weiter aufblähen.
-AH-
Hallo Herby,
die Adressen kennt die Zentrale daher, dass du den Loks einen Befehl gesendet hast. Im einfachsten Fall sendet die Zentrale nach dem Einschalten gar keine neuen Befehle, weil ja noch nix passiert ist (Ausnahme wie von Arnold beschrieben: Es werden die Befehle der vorherigen "Session" gespeichert). Die Zentrale sendet dann, laienhaft gesagt, nur: "Hallo, ich spreche DCC". Sobald du Lok 1 Befehle sendest, weiß die Zentrale: Die Lok ist jetzt aktiv. Deren Befehle landen nun in der Wiederholung.

Je nach Zentrale betrifft das aber nicht alles. Fahrbefehle, vor allem zum Bremsen, sind wichtig und werden entsprechend behandelt. Befehle für höhere Funktionen dagegen sind in der Regel weniger wichtig und werden teilweise nur einmal gesendet, also nicht wiederholt. Bei manchen Zentralen, wie der DR5000 kann man einstellen, welche Befehle so gehandhabt werden. Die zu sendenden Befehle werden in eine Warteschlange eingereiht und nacheinander gesendet.

Loks, die abgestellt wurden bekommen in der Regel immernoch eine zeitlang ihre Wiederholungen, nach einer Weile fällt das aber raus, um keine Bandbreite zu verschwenden.

Rufst du jetzt eine weitere Lok auf und sendest Befehle, kommen deren Daten neu hinzu. Änderungen eines Befehls, z.B. neue Fahrstufen, werden als wichtig eingestuft und dürfen sich in der Warteschlange vordrängeln. Man will schließlich, dass eine Lok sofort reagiert und nicht erst, wenn die Schlange abgearbeitet wurde. Auf die Art bleibt das System gut benutzbar, selbst wenn eine Vielzahl von Adressen gleichzeitig im Einsatz ist.

Ich hoffe ich habs verständlich erklärt.

Viele Grüße
Carsten
Danke Euch Beiden für die verständliche Erklärung. Soweit, so klar.


Zusatzfrage: Werden die Befehle für Schaltdecoder ebenfalls in dieses Rädchen integriert, also permanent in der Schleife wiederholt? Oder geht man davon aus, dass diese Befehle auf jeden Fall beim Decoder ankommen?

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Üblicherweise hat man nur 5-10 Fahrzeuge auf der Anlage mit denen Betrieb gemacht wird. Die werden somit locker 20-50 mal pro Sekunde mit Info versorgt.


Genau darauf zielte meine Frage - auch - ab. Meine aktuelle Planung geht von einem Schattenbahnhof aus, auf dem 20 Züge in Warteposition gehalten werden und permanent durch Zufall auf die 2-gleisigen Hauptstrecke geschickt werden. Daneben habe ich noch vor, 2 Nebenbahnstrecken zu bauen, auf denen auch etwa 20 (oder minimal mehr) Züge zum Einsatz kommen werden. Aber das hieße dann ja wohl, dass dann jeder Zug 'nur' eine oder zwei Hand voll mal mit Infos versorgt wird. Aber das sollte wohl auch noch reichen.


Herby
Hallo Herby,
Zubehörbefehle werden nicht wiederholt. Wozu auch? Die Wiederholerei dient ja nur dazu, Lokdecodern die Daten sicher zu übermitteln, auch wenn mal Daten durch schlechten Kontakt nicht ankommen.

Viele Grüße
Carsten
Hi!
Die Zubehördecoder bekommen je nach Zentrale die Befehle nur einmal oder mehrmals zugesendet. Da sind sich die Hersteller nicht einig. Die Unterschiede können auch Probleme machen, bei den Premiumherstellern kann man das auch einstellen. Aber vereinfacht: es werden die Zubehöradressen nur einmal (oder eben 2-3fach widerholt) ausgesendet und dann nie mehr.
Für RailCom überlegt man aber die Zubehördecoder zu pollen um sie abfragen zu können. Das steckt aber noch in den Kinderschuhen.
-AH-
Hallo Herby,

zu #3: auch wenn du mehr Loks auf Abruf hast: die Zentrale wird nur eine Maximalzahl wiederholen, d.h. die ältesten Loks werden dann vergessen.

Viele Grüße
Frank
Danke Euch nochmal für die Informationen - im Moment ist mal mein Wissensdurst gestillt und sehe jetzt auch deutlich entspannt(er) in die Zukunft.


Herby


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