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THEMA: "Reifes Geld" Neue Zielgruppe? Anmerkung zum Thema

THEMA: "Reifes Geld" Neue Zielgruppe? Anmerkung zum Thema
Startbeitrag
KK - 19.01.19 01:57
Während meiner beruflichen Phase war ich bei einer Präsentation.
Mit  dem teuersten Produkt sollten die "Älteren" als Zielgruppe gewonnen werden.
Trix verfolgt den Weg mit Produkten die technisch höherwertig erscheinen. METALLGEHÄUSE, neuestes Modell ein Krokodil das sich von den Mitbewerbern abhebt.
Ich finde den Weg nicht schlecht.

Jetzt weiche ich etwas ab, mein aktuelles Problem sind lange Bedienungsanleitungen.

Ein Problem waren damals in der Firma, bei der ich tätig war, die älteren Kunden, intern hieß es, die lernen zu langsam.
Manchmal erkenne ich mich auch dabei, habe ein Vorwissen, dass nicht berücksichtigt wird.

Eine gute Konstruktion ist für mich ein Produkt, das man nicht mehr
vereinfachen kann.
Beispiel: Brauche viel Zeit für das Erfassen der Bedienungsanleitung
von MB-Tronik, was nützt die einfache Montage von dem Servo,
wenn ich mich anschließend in die Gehirnwindungen des Entwicklers
hineindenken muss.

Vielleicht ist auch mein Alter ein Grund, warum ich nicht mehr arbeiten darf.😉

Gruß

Klaus




Zitat - Antwort-Nr.: 0 | Name: Klaus

Mit  dem teuersten Produkt sollten die "Älteren" als Zielgruppe gewonnen werden.  


Hallo !

Da werden extra "Handys" für Senioren angeboten,die einfach zu bedienen sind,aber bei der MoBa
muß man 999 Parameter kennen.  
Naja , fahre Analog und habe keine Probleme damit  
Die "hochwertigen"  Lok kann Minitrix gerne anderen Kunden verkaufen.

Gruß : Werner S.
Hallo

"Das Problem sind lange Bedienungsanleitungen"

Die Bedienungsanleitungen werden heute nach dem Motto verfaßt :

Hat man die`Bedienung des Gerätes erst einmal verstanden versteht man auch die Bedienungsanleitung!

Mfg
Hallo Klaus,

Bei MB-Tronik kommt leider hinzu, dass in de Anleitung einige Fehler sind. So kann man probieren und probieren; es wird nix geschehen.
Warum das nie geändert wird, kann ich nicht verstehen.
Ich habe im Laufe der Zeit über 100 dieser Bausätze bestellt und immer wieder auf die Fehler hingewiesen, aber passieren tut nix....
Zudem ist das mit dem "Stellbefehl senden" bei Adressvergabe immer verwirrend... Diesen sendet man, indem man auf dem Stellwerk die Weiche stellt, der man zuvor die Adresse zugeordnet hat.
In der Tabelle sind die Programmierhinweise richtig, in der Anleitung falsch.
Viele Grüße,

Andreas
Moin,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Die Bedienungsanleitungen werden heute nach dem Motto verfaßt :

Hat man die`Bedienung des Gerätes erst einmal verstanden versteht man auch die Bedienungsanleitung!


KLASSE Applaus

Gruß Kai
Hallo,

so lange es genug zahlungskräftige Käufer gibt, kann das Prinzip funktionieren. Trotzdem sehe ich nicht ein, warum ich für eine Lokomotive mehr als 300€ blechen soll. Wenn ich mir meinen Fuhrpark anschaue: Trix ist da kaum vertreten. Ich könnte mir das zwar leisten, ich will es aber nicht.

Metallgehäuse: Schön und gut. Aber so lange Märklin in China fertigen lässt, traue ich der Sache nicht. Die hatten schon massive Probleme mit Zinkpest, und irgendwann wird ihnen wieder eine schlechte Charge durch die Qualitätskontrolle rutschen.

2019 wird wieder ein teures Jahr. Viele Hersteller haben tolle Ankündigungen, auch Trix. Aber statt einer Trix-Lok kaufe ich mir woanders lieber zwei.

Grüße
Zwengelmann
Hallo zusammen,

das mit den unverständlichen Anleitungen kann ich nur bestätigen. Da gibt es
welche, bei denen muss man nicht erst alt sein, um sie nur schwer und langsam
richtig zu verstehen.
Ein gutes Beispiel ist für mich die Digikeijs Zentrale DR5000:
Um diese Zentrale komplett und richtig mit USB, Ethernet und Wireless einzurichten,
braucht es schon viel Geduld und einige Kenntnisse in Netzwerktechnik.
Ich habe fast 40 Jahre lang Computer installiert und gewartet und dachte, dass ich
die DG5000 recht leicht einrichten kann... weit gefehlt. Es hat viel lesen, testen und
viele Neustarts gebraucht, um das Teil nach meinen Wünschen zum Laufen zu bringen.
Sehr viel geholfen haben mir am Ende einige Berichte hier im Forum.

Grüssle,
Harry    
Hallo,
welche Älteren können sich denn überhaupt noch was leisten? Bei den heutigen Renten und den Steuern, die davon noch abgehen, reicht es nicht mal für die paar Bierchen in der Stammkneipe. Überteuerte Neuheiten von Trix? Kann ich mir nicht vorstellen. Vielleicht mal eine verkratzte Lok auf dem Flohmarkt oder Ebay für weit unter 50 Euro. Die laufen manchmal besser als Neue.
LG
Kalle
Hallo Zusammen,
schon wieder weichen wir von der eigentlichen Überschrift ab und verhedern uns in Diskussionen um bestimmte Produkte und deren Anleitungen.

Fakt ist, das unsere Senioren im allgemeinen finanziell gut ausgerüstet sind, wenn man nicht wieder irgendwelche Konstrukte aus den Medien aufgreift.
Fakt ist auch, das viele dieser Senioren sich nie oder nur sehr wenig mit dem technologischen Fortschritt auseinandergesetzt haben. Schönes Beispiel ist das Handy, das für Senioren halt Tasten haben muss, denn die Streicheldinger sind an ihnen vorbei gegangen. Allein die Diskussionen in meinem Verwandtenkreis zeigen mir, das z.B. die Veränderungen bei der Automobil-Technologie an fast allen vorbei gegangen ist. Sei das, das ein Automatik-Getriebe immer ruckelt und man im Schnee damit stecken bleibt oder das nun keine Schalter mehr am Armaturenbrett sind und man die blöden Bildschirme hat. Ein NAVI braucht man eh nicht ---- weil man es aber auch nicht bedienen kann

Aber es sind nicht alle dumm geboren, haben nichts dazu gelernt und die Hälte wieder vergessen.

Ich erlebe immer öfter Senioren, die sehr wohl noch alle Sinne beisammen haben, die sich mit neuen Dingen auseinander setzen. Da ist in unserem Hobby ganz klar die Elektronik zu nennen, aber auch die Feinmotorik wird jeden Tag neu gefordert. Ich selbst bin Senior und vor einem Jahr habe ich die erste Lok digitalisiert, man hat der Lötkolben gewackelt und gezittert. Das hat sich wieder gegeben, ich könnte heute meine mechanische Armbanduhr zerlegen und wieder zusammenbauen.

Was wirklich wichtig ist, das man immer und zwar sein Leben lang dazu lernt und auch dazubereit ist, nur allzu oft treffe ich auf Menschen, die schon mit Mitte 30 alles wussten und heute mit 60 mach ich einen Bogen um solche Zeitgenossen.

Ich bin mal gespannt darauf, was 2019 an Neuheiten in Spur n kommt. Übrigens finde ich 300€ für eine Lok nicht zuviel. Meine Arnold Mallet hat 1986 DM 296,25 gekostet, wenn ich überlege, was ich damals an Einkommen hatte und was ich heute habe, ist das geradezu günstig.
... und damals kam aus China nur billig Plunder, das ist schon richtig, ob das heute noch so ist wage ich zu bezweifeln, diese Annahme stammt vielleicht auch aus unserer Mottenkiste der sogenannten Erfahrungen.

mfG

Werner W.

  
Eine gute Bedienungsanleitung ist ein Kunstwerk, und längst nicht jeder kreative Ingenieur, der gute neue Produkte erschafft, kann auch eine gute Bedienanleitung dazu erstellen (oder das Produkt trefflich vermarkten). Es ist das alte Lied: Niemand kann alles können.

Daraus folgt: Kleinbetriebe (von denen es im Moba-Umfeld eine Menge gibt) haben aufgrund ihrer Kleinheit einen Nachteil, weil ihnen oft die Ressourcen fehlen, um nicht nur ein gutes Produkt, sondern auch eine gute Bedienungsanleitung und einen guten Vertrieb auf die Beine zu stellen. (Ausnahmen sind möglich und erwünscht )

Die Entwicklung punkto Bedienungsanleitungen sieht man in der Computerei deutlich: Mit DOS 6 wurde noch ein 500 Seiten dicker Wälzer (Referenzhandbuch) abgegeben, den eh niemand las. Bei Windows wurde dann der Wälzer weggespart und durch die Hilfefunktion des Programms ersetzt. Dann wurden die Programme intuitiver bedienbar, und mit dem Internet suchen die Anwender die Hilfe situativ bei Tante Google.

Ich hatte mal paar Jahre mein Geld verdient mit dem Erstellen von Bedienungsanleitungen. Eine gute Bedienungsanleitung beginnt schon bei einem Produkt, das intuitiv verständlich ist. Dann reicht eine Kurz-Bedienungsanleitung (die wenigstens die Chance hat, gelesen zu werden). Bei komplexen Produkten braucht es noch eine Art Referenzhandbuch, das heute aber sinnvollerweise ausschliesslich über das Internet zugänglich ist.  

Auch die Rechtsabteilung einer Firma hat ein Auge auf die Bedienungsanleitungen, aufgrund möglicher Haftungsfragen. Daraus resultieren dann die seitenlangen Warnhinweise auf der zweiten Umschlagseite der Bedienungsanleitung. Eine Firma kann dieses Thema mehr oder weniger paranoid angehen; empfohlen wird jedoch, die einzelnen Warnhinweise klar strukturiert zu formulieren, so dass jeder Warnhinweis folgende Fragen beanrwortet :
1) Was nicht tun?
2) Warum nicht? Was kann Schlimmes passieren?
3) Was soll man stattdessen tun? Wie ist das richtige Verhalten?

Felix
Ältere Generation technologiefeindlich? - Sehe ich nicht so. Aber man wird mit dem Alter abgeklärter, kritischer: Dient das neue Dings nur dazu, dem Hersteller die Kasse zu füllen, oder bringt es mir einen wirklichen Mehrwert?

Über Navis hab ich gelächelt, bis ich mit jemandem mitgefahren bin, den das Navi quer durch Stuttgart gelotst hat. Da schaute ich mit offenem Mund zu und war platt - und wollte auch so ein Ding!

Felix
Hallo,

- ich gehöre zur Generation Ü60
- technologiefeindlich? Quatsch. Man hat nur gelernt, dass "neu" nicht unbedingt "besser" ist. Ich war mein Leben lang mit neuen Technologien befasst, und die Möglichkeiten des 3D Druck faszinieren mich z.B.  total. Mal davon abgesehen, dass es im Modellbahnbereich kaum Berührungen mit neuen Technologien gibt. Nein, die Digitaltechnik stammt konzeptionell aus den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts und ist spätestens seit Mitte der 90er hoffnungslos veraltet.
- Ich habe genug Geld, um mir alles leisten zu können, was ich haben will. Allerdings erwarte ich auch eine angemessene Gegenleistung. Die bekomme ich bei Trix nicht ansatzweise. Ein Krokodil, dass sich von den Mitbewerbern abhebt? LOL! Das Teil ist 40 Jahre alt. Metallgehäuse? Mit Zinkpest?
Die Zahl der Trix Modelle, die ich seit der Übernahme durch Märklkin neu gekauft habe, kann man an den Fingern einer Hand abzählen. Mit zwangsbesoundeten, vorbildfernen, fehlkonstruierten "Modellen" und ohne Service erreicht man mein "reifes Geld" jedenfalls ganz sicher nicht.

Gruß Engelbert
Das Krokodil soll ein neues Gehäuse aus Kunststoff mit Metallinlays bekommen. Da habe ich auch Zweifel, ob das in Abhängigkeit vom genauen Aufbau dauerhaltbar ist. Ist aber wohl das Modell der letzen Jahre, welches schon vor der Messe durch Händlerbestellungen ausverkauft sein wird.
Hallo,
in den letzen Jahren waren die "Best Ager" die besten Kunden der Modellbahnhersteller gewesen aber die werden leider "Vertragsbrüchig durch Überalterung"....Allerdings hat man den Markt der 30 bis 50 jährigen dabei fast gänzlich vernachlässigt und auch ganz verloren.Nun versucht man die Kinder auch wieder besser als Kunden einzubinden (Jim Knopf!)
Im Prinzip versucht man aber einfach Leute mit viel Geld abzugrasen.Ob dabei Rentner oder jünger ist eher zweitrangig. Nur die Bereitschaft Geld auszugeben für anspruchsvolle Produkte ist entscheidend.Günstige Modelle sind dann eher für Kinder oder Modellbahner alter Schule gedacht (Kein Digital,kein Sound,Bastler).Kinder die nachkommen sind schon mit Digital groß geworden und wollen zusätzliche Funktionen,wie sie es bereits von anderen Produkten gewohnt sind.

Gruß
Thomas
Mahlzeit,

es ist nicht unsittlich, wenn eine Firma Zielgruppen für ihr Portfolio analysiert und bestimmt, um dann mit entsprechenden Produkten Geld zu verdienen. Die besten Kunden sind heute leider die älteren unter uns, also meine Generation. Daher finde ich den Ausdruck "reifes Geld" auch nicht verwerflich sondern ehrend.

"Vertragsbrüchig wegen Überalterung" kann man aber nur werden, wenn der Zeitraum zwischen Ankündigung, Vorbestellung und Lieferung zu lang wird und die Restlaufzeit des Kunden überschreitet!

RS

Hello!
Zitat - Antwort-Nr.: 0 | Name:

Trix verfolgt den Weg mit Produkten die technisch höherwertig erscheinen. METALLGEHÄUSE, neuestes Modell ein Krokodil das sich von den Mitbewerbern abhebt.


Das ist doch aber genau das Gegenteil was alle Modellbahner erlernt haben. Man nimmt ein Metallgehäuse um eine grob gestaltete Oberfläche irgendwie noch verkaufen zu können. Die Ausführung der Kunststoffgehäuse ist üblicherweise besser in der Ausführung. Das Märchen mit dem zusätzlichen Gewicht zur Erhöhung der Zugkraft wird halt von den Mitbewerbern Lügen gestraft, die sind manchmal nur unwesentlich leichter ziehen aber wesentlich besser.
-AH-
Hi in die Runde,

schönreden kann man immer alles... - vor allem, wenn man in irgendeinem Führungszirkel sitzt und dem oder den Verantwortlichen irgendwie blumig erklären muß, warum bisherige Anstrengungen ins Leere liefen...

Und manchmal glaube ich, daß der eine oder andere in seinem Elfenbeinturm es tunlichst vermeidet, vor seinem "Domizil" auf die Straße zu gehen, da könnte einen ja die Wirklichkeit einholen, der Alltag begegnen!

Relativ unbestrittener Fakt ist doch, daß die Wohlstandsschere immer weiter auseinandergeht, der sogenannte "Mittelstand" mittlerweile zu den großen Verlierern unserer "globalisierten" Gesellschaft gehört, nicht zuletzt in Deutschland. Aber genau das war und ist letztendlich die größte Zielgruppe der Modellbahnfirmen! Die "ganz unten", vor allem auch solche, die sich darin eingerichtet haben, waren sicher noch nie Kunden, vielleicht mal vom Lima-Kaufhaussortiment der 70er/80er Jahre abgesehen. Und diejenigen "ganz oben" wird es auch heute nicht interessieren, was ein Lokmodell kostet, wenn sie es haben möchten. Oder glaubt ihr ernsthaft, daß sich ein Seehofer Gedanken darum macht, ob seine Wunschlok 500, 600 oder 800 Euro kostet. Er wird aber sicher auch nicht mehr kaufen, nur weil man ihm jetzt weißmachen möchte, er sei die neue Zielgruppe. Und es wird in diesen Kreisen sicher auch nicht populärer werden, sich eine Modellbahn statt des 5. Ferraris in den Keller zu stellen!
Was aber immens wegbricht, ist die große Mittelschicht, die gut genug verdiente, um keine Existenzängste zu haben, aber trotzdem eine gewisse Übersicht über ihre Ausgaben haben müssen, um sich nicht zu verrennen, zu verkalkulieren. Und da sehe ich mehrere Faktoren, die zu dem Marktzustand führten, den wir alle jetzt beklagen...
Und ich möchte vorausschicken, zu den wenigsten Umständen haben die Modellbahnhersteller selbst beigetragen, bei vielem können sie eigentlich nur ohnmächtig zusehen, wie ihnen "die Felle wegschwimmen".
Es fängt eigentlich schon bei der Akzeptanz in der Gesellschaft an, belächtelt waren wir ja eigentlich schon immer ein wenig vom Rest der "nichtmodellbahnernden" Mitbürger/-innen, früher aber eher wohlwollend. Ich kann mich noch allzugut an den Ausspruch so mancher Gattin erinnern, wenn sie gegenüber anderen Freundinnen oder Bekannten meinte "...ich weiß wenigstens immer, wo mein Mann ist...". Oder "...meiner trägt das Geld wenigstens nicht aus dem Haus...". Gemünzt meist auf Herrentouren, Stammtische oder Kegelvereine. Aber mit den Stammkneipen starb auch die Modellbahn, denke ich oft. Heute ist da eher ein großes Lachen daraus geworden, "der spielt mit der Eisenbahn"...
Auch die Generationenbindung ist weg, auch wenn ich damit ein Klischee verbinde. "Unterm Weihnachtsbaum" haben sich die Alten und die Jungen eingebracht, die "Alten" konnten den "Hupfern" Wissen vermitteln, Sachen, Tricks beibringen, gemeinsam "Erfolge feiern", wenn auch manchmal mit Stolpersteinen ("der Alte weiß alles besser...") und Hindernissen ("ist die Bahn jetzt für's Kind oder dich?"). Inzwischen ist es leider eher umgekehrt, wenn Sohnemann oder Tochter am PC oder an der Konsole sitzt, wissen die "Alten" meist nicht einmal mehr, was der Nachwuchs da gerade treibt, versteht nur "Bahnhof" im wahrsten Sinne des Wortes. Während ich zwar auch die eine oder andere "Segnung" eines Smartphones nutze, aber im Grunde meines Herzens noch immer davon übezeugt bin, es ist eigentlich ein Telefon, ist es für die junge Generation quasi ein "Multitool", ohne das das Leben eigentlich nicht mehr lebenswert sei... - und solange man mit dem Hörknochen keine Loks aufgleisen kann, ohne die Finger von den Tasten zu nehmen...

Man hätte sicher von Seiten der Industrie versuchen können, gegenzusteuern. Und so die eine oder andere versäumte Gelegenheit haben sich die Herren in den Firmen sicher selbst zuzuschreiben. Aber mal ganz ehrlich, welche Firma hätte es werbeetatmäßig mit den "Machern" der Freizeitbranchen aufnehmen können? Wenn sich Sony oder Apple zum Erscheinen eines neuen Modelles "mal eben" zwei Seiten in der Blöd-Zeitung "genehmigen", ist das wahrscheinlich schon der Werbeetat einer Firma Roco oder Märklin für die nächsten 10 Jahre, der da über die Bankenkanäle fließt. Wenn man sieht, was eine Werneminute in der Glotze zur besten Sendezeit kostet, da übersteigt eine Woche Werben wahrscheinlich den Wert der ganzen Modellbahnfirmen zusammen... - das ist ein Kampf, den unsere liebgewonnenen Hersteller allesamt nicht gewinnen konnten. Verschärfend kommt dann hinzu, daß ihnen die Vertriebswege verloren gehen... - vielleicht hatte man einfach auch zu lange auf das Image als "Spielzeug", eben im "Spielzeugladen" gesetzt, anstatt sich als Freizeitgestaltung für Erwachsene zu vermarkten. Während alle diese Läden einem grassierenden Sterben unterworfen sind, sähe die Lage heute vielleicht anders aus, wäre es rechtzeitig gelungen, die Waren entsprechend vermarktet in die Elektronikläden zu bringen. Geiz-ist-Geil-Markt mit Moba-Abteilung, vielleicht wäre vieles jetzt anders...

Aber nicht zuletzt ist es die Summe dessen, was in unserer Gesellschaft inzwischen "abgeht". Denn die, die sich früher vielleicht zwei-, dreimal im Jahr "was größeres" für's Hobby augeben _konnten_, kämpfen oft inzwischen darum ihren sozialen Status aufrechtzuhalten. Wenn ich mir Gedanken darum machen muß, ob ich von meiner Hände Arbeit noch Strom und Miete berappen kann, denke ich nicht mehr darüber nach, ob eine Lok jetzt 30 oder 300 € kostet, leisten kann ich mir beides nicht mehr! Und in dieser Situation sind viele, Handwerker, kleine und mittlere Angestellte, viele ungelernte Arbeitskräfte, die früher in der Produktion malochten (es noch konnten!), die gutes Geld trotzdem heimbrachten und heute um jeden Tag kämpfen! Und man kann eben einen Porzelliner, der 30 Jahre Teller von links nach rechts im Schichtdienst geschlichtet hatte, nicht einfach als Krankenpfleger (der ja auch nix verdient...) einsetzen. Auch wenn die Politik es immer so "schönmalt"...

Ich sehe das langsame Sterben (nicht nur) unseres schönen Hobbies vor allem als Produkt einer bis ins Mark kranken Ellenbogen-Gesellschaft und das werden unsere Hersteller als allerletzte ändern können! Es trifft übrigens auch viele andere "alteingesessene" Freizeitgestaltungen, ich hab' mich letztens mal duch Zufall bei den Briefmarkensammlern ein wenig umgesehen. Und mich hat das blanke Entsetzen gepackt! Ich hatte in meiner Jugend und als junger Erwachsener etliche Jahre auch gesammelt, Themengebiet BRD (war es ja damals noch), ein wenig Deutsches Reich und auch DDR (mit Sperrwerten, hatte da Verbindungen *lach*). War regelmäßig auf Börsen, es gab viele Vereine und die Marken waren damals noch oft eine echte Wertanlage. Ich kaufte damals regelmäßig jeden Monat zwei Sätze "druckfrisch" und einmal "gestempelt", der eine oder andere wird noch darum wissen. Hab's dann so mit etwa 25 aufgegeben, Familie kündigte sich an und ich konnte die Sammlung gut in "Gute Hände" abgeben, die Kohle wurde ja gebraucht, Nachwuchs war wichtiger...

Als ich nun sah, wie solche Sammlungen oft regelrecht verschleudert werden, Marken, für die ich in den 70ern und 80ern noch so "knapp unter Michel" bezahlt (und auch wieder bekommen) hatte, werden inzwischen im Cent-Bereich in die Auslagen geschleudert, komplette abgeschlossene Sammelgebiete, wie BRD oder DDR für oft nur dreistellige Beträge "verjubelt", da dreht es einem den Magen um... - bei den Münzsammlern sieht es übrigens ähnlich aus.
Und selbst unsere Modellbauer gehen gewaltig "am Stock". Wenn ich mir das Publikum hier im Modellbauladen so ansehe... - da bin ich oft mit meinen knapp 56 noch der jüngste im Laden *g*...

meint grüßend
Roland
Oh Du gütiger Himmel! Was für ein Gesülze. Geh spazieren.

Rainer, gehts noch?
Hallo,

und ich bin erst 76 und lerne jetzt noch, wie man mit einem Arduino einem Attiny für die Beleuchtung meiner Modellbahn programmiert.
Alt sein, heißt deshalb noch lange nicht auch gleichzeitig begriffsstutzig!

Programmiertechnische Grüße,
Gerd
Tja Roland,

sic transit gloria mundi...  wie wir Römer sagen

Grüssle aus dem Schwabenländle

Bernhard
Hallo zusammen,

Rainer kommentiert hier

Zitat - Antwort-Nr.: 17 | Name: rfg

Oh Du gütiger Himmel! Was für ein Gesülze. Geh spazieren.


ganz offensichtlich seinen eigenen Kommentar. Und das, noch während er ihn schreibt. Chapeau!

@Roland: Danke für Deine Ausführungen. An vielen Stellen gut beobachtet und gerade der Abschnitt zum Schrumpfen der, insbesondere unteren, Mittelschicht treffen den Nagel (leider) auf den Kopf.

Das mit den Briefmarken war mir so auch nicht bewusst. Habe ich in der Kindheit auch mal gemacht, aber früh den Kontakt zu dem Hobby verloren. Scheint ja ziemlich traurig auszusehen dort. Schade. Da geht's der Moba ja doch noch deutlich besser.

Viele Grüße

Lutz

Das mit der schrumpfenden Mittelschicht ist die Folge der Globalisierung... Die Firmen checken irgendwie nicht, dass wenn sie keine Löhne mehr zahlen in Deutschland, dass dann niemand mehr Geld hat, um ihre Produkte zu kaufen *koppgratz*

Felix
Wieso schreibt ihr hier "gehts noch", Roland hat doch wirklich kplt. Recht! Genau so ist es!
liebe Moba Kollegen

ich habe zwar zu solchen Themen, die eher in social media denn in ein Experten Forum gehören, ein etwas gespaltenes Verhältnis, als Angehöriger der Ü60 Generation fühl ich mich aber doch angesprochen. Wenn wir über die Moba Zielgruppen reden, so müssen wir schon sehen, dass sich die Generation der ~ Ü55 in ihrer Kindheit sehnsüchtig die Nasen an Schaufenstern plattgedrückt hat ,in denen eine "elektrische Eisenbahn" ihre Runden drehte. Das mag daran liegen, dass die Mobilität zum einen, und die Eisenbahn im Besonderen im Gegensatz zu heute damals noch den Stellenwert von etwas "Besonderem " hatte. Und die Eisenbahn war eines der ersten "elektrischen Spielwaren", lange vor Carrerabahn und Co. Nun und viele von uns habe diese Faszination und Sehnsüchte mit bis ins Alter genommen, in dem sie nun Zeit und vielleicht auch etwas Geld für ihr Hobby aufbringen können. Und prozentual, gemessen an der Gruppengröße, findet man in dieser Altersgruppe sicherlich mehr MoBa Fans als bei den 15-30 jährigen. Insofern verwundert es nicht , dass einige Hersteller diese "Zielgruppe" nun für sich entdecken wollen. Ob man diese wiederum für so dumm verkaufen muss, ein Metallgehäuse, wie gut oder schlecht es auch immer ausgeführt ist , für qualitativ hochwertiger zu halten, weiss ich wiederum nicht.
Nun hat sich aber unser Hobby über der Zeit stark verändert und technisch weiterentwickelt, Und wahrscheinlich geht es manchen so wie mir ,der ich aus beruflichen und / oder familiären Gründen nicht immer in der Lage war, all diese Schritte mitzumachen ( obwohl mich auch ich beruflich in der Technik weiterentwickelt habe).
Diejenigen Techniker, die die heutigen Module und Bausteine entwickeln , und mit ihren Betriebsanleitungen uns das Lernen und Handhaben erklären und erleichtern sollen, kommen aber meist aus der Generation der Digital Natives ,die mit vielen Begriffen der Digitalisierung ganz anders umgeht. ich plädiere hier nicht für spezielle Betriebsanleitungen für "Alte " ich plädiere vielleicht für etwas mehr  Einfühlungsvermögen und Verständnis für die Denkweise der "neuen" Zielgruppe. Aber wenn man wirklich nicht weiter weiss , dann gründet man hier gottlob keinen Arbeitskreis , sondern frägt im Forum , wo sich immer wieder geduldige und hilfreiche Geister finden, die auch dreimaliges Nachfragen noch ausführlich, geduldig und umfassend beantworten - all denen gebührt hier Dank

meint Euer

heinz  
Ahoi!

Jaja, es wird alles schlechter. Es wird alles teuerer, es wird alles weniger und die Modellbahn stirbt. Schon seit Jahrzehnten. In der guten alten Modellbahnzeit, also den 70er und 80er Jahren, da war alles besser. Da gab es alle Modelle immer beim Händler, Händler an jeder Strassenecke, und die Preise waren absolut günstig und man konnte sich Unmengen an Material leisten, ohne Reich sein zu müssen. Modellbahn war cool und jedes Kind hatte in den 80ern eine Modellbahn. Das war das goldene Zeitalter der Modellbahn. Fakt.

Hmm, ich war in den 70er und 80ern Kind, und es war damals nicht cool eine Modellbahn zu haben. In meinem Umfeld gab es noch 2 andere Kinder mit einer Modellbahn. Alle anderen fanden das uncool. Oh Briefmarken hatte ich auch. War auch uncool. Zumindest ab der Pubertät.

Händler gibt es nicht mehr an jeder Strassenecke, dafür an meinem Schreibtisch gleich mehrere sehr gute. Besser als viele damaligen stationären, die einfach nur Kistchen über den Tresen geschoben haben und sonst nix. Und Gebrauchtware finde ich per Mausklick ohne Händler abklappern zu müssen oder auf Börsen oder Messen fahren zu müssen. Kann da nicht so recht erkennen, dass es heute schlechter ist.

ja was die Preise angeht, da gibt es auch eine Diskrepanz zwischen den gefühlten und den echten Preisen damals. Aber klar, die Produkte sind teuerer geworden, aber eben auch viel besser. Und die Spannbreite der Preise ist ja auch riesig. Piko BR 221 bis zu Mtx BR 041. Gab es damals aber auch. Wobei die Piko BR 221 1992 nur 100 DM hätte kosten dürfen. Ich bin mir nicht sicher, dass es damals Loks für 100 DM gab. Ich meine selbst meine Roce BR 220 hätte mehr gekostet. Aber Modelle im Bereich 500 DM gab es auch. Ich erinnere mich an einen Bekannten der Liliput HO Loks gekauft hat. Unfassbar teuer damals. Übrigens ein Best-Ager damals.

Märklin hat in der Weihnachtszeit übrigens einen, wie ich finde sogar sehr gelungenen, Werbespot in der Primtime gesendet. Und wenn ich mich recht erinnere, ging hier gleich das Genöle los. Insgesamt wird bemängelt, dass Modellbahn uncool sei. Ja wenn ich hier so manches lese, ist es wirklich sehr uncool. Und wenn ich manche Modellbahner sehe, dann überlegt man, ob man zu dieser Gruppe gehören möchte. Keine Panik ich kenne genügend, nette, charmante und fröhliche. Aber mal über die eigene Aussenwahrnehmung zu reflektieren, könnte nicht schaden.

Das gleich gilt für das Sozialverhalten. Roland schreibt wir haben eine Ellenbogengesellschaft. Wieso musste ich dabei sofort an eine Modellbahnmesse denken, bei der Modellbahner mit Bauchtasche und Rucksack/Koffertrolley ein genau solches Sozialverhalten an den Tag legen? Und klar, es gibt auch da das Gegenteil. Meiner Meinung nach die Mehrheit. Aber die kleine Anzahl an Deppen dominiert das Bild. Laut, unsozial und olfaktorisch grenzwertig.


Und was das ganze, unsere Gesellschaft wird immer schlechter....Ich weiss nicht so recht. Ich glaub der Deutsche jammert auch ganz gerne. Roland meint, viele seien damit beschäftigt ihren sozialen Status zu sichern. Ja den Zweitwagen, den dritten Urlaub mit dem Flieger im Jahr. Dinge die im goldenen Zeitalter der Modellbahn keiner hatte. Keine Frage es gibt diejenigen, die wirklich kämpfen müssen. Aber die gab es damals auch. Wenn man wirklich mal Fakten vergleicht, geht es uns besser als vor 30-40 Jahren. Gefühlt geht es uns aber viel schlechter. Die Ansprüche sind gestiegen. Und das gilt auch für die Silbergeneration. Dort ist viel Geld und viel Zeit für unser Hobby. Warum sollten sich die Hersteller nicht auf die konzentrieren? Oder passende Angebote machen? Den Weg den Mätrix da einschlägt scheint nicht der dümmste zu sein.

Und wenn man mal ehrlich ist, warum sollte Mätrix die Preise senken, wenn die Produkte auch zu diesem Preis gekauft werden? Damit hier das genöle aufhört? Würden wird doch alle genauso machen. Also versuchen, das maximale an Ertrag zu erwirtschaften. Das war übrigens auch im goldenen Zeitalter der Modellbahn so. Diejenigen die das nicht gemacht haben, sind heute Geschichte. Das dient den Modellbahnern auch nicht.

Und das sich das Freizeitverhalten ändert ist seit Generationen so. Damit werden wir leben müssen. Und auch früher haben die Alten immer gesagt, was für einen Scheiss die Jungen machen. Nur heute sind wir die Alten ;)

Cheers
Jens
Hallo !

Naja,mit einer guten Betriebsrente kann ich mir das Hobby noch leisten.
Habe eine FCC und 3 MS 1 Handregler mit Testkreis,und 20 Lok mit DH -Decoder( macht Spass!)
Aber  ,habe auch 240 analoge Lok und Triebwagen,da ist mir die Umrüstung zu teuer.
Ja,  Minitrix Lok habe ich noch die V80 gekauft,obwohl "Käferdach",aber besser als die Arnold V80
Meine letzte Minitrix-Lok war die E50 analog.
Ja,die 18.6 / 50er und 38er habe ich nicht gekauft,da fehlt doch einiges zum Vorbild.
Habe auch kein Problem , mir 4 BRAWA G!0 bei meinem Händler für je 31,80 € zu kaufen ,der will auch leben. Aber eine 41er /042  ( habe 11 Lok ) für 440 € brauche ich nicht.
(auch wenn sie "Feuerbüchsenflackern" und Triebwerksbeleuchtung hat )
(Wer so eine Lok kauft,fährt wohl nur 1m hin und her und hat keine Anlage ? )  

Gruß : Werner S.


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