THEMA: Federstahldraht bearbeiten

Trennen und Entgraten mit der Diamant-Trennscheibe von Proxxon / Dremel. Biegen muss ich nicht...

Felix

Federstahldraht kann gebogen werden, indem die zu biegende Stelle geglüht wird. Langsam an der Luft erkalten lassen und danach biegen. Nach dem Biegen die Stellen eine nach der andern wieder glühen und in Oel härten. In Wasser getaucht kann der Stahl unter Umständen spröde werden. Detailierte Beschreibungen von Glühvorgängen führt hier zu weit und ist zu kompliziert und aufwendig. (Härten durch Anlaufenlassen in verschiedenen Farbtönen und abschrecken mit verschiedenen Hilfsmitteln.)

Gruss Ricola

Hallo.
Meint Ihr speziellen Federdraht?
Ich verarbeite beruflich verschiedene Drähte aus dem Dentalbereich, Durchmesser von 0,5mm bis 1,5 mm. der ist rostfrei und federhart. Wird für Zahnspangen und ähnl. verwendet. Lässt sich ganz einfach ohne glühen biegen.

Robert

Ich hab schon 0,3 mm Federstahldraht verarbeitet (als Ersatzfedern für Simplexkupplungen). Spitze 90°-, ja sogar 180°-Winkel sind möglich, ich habe es ohne Erhitzen gemacht, weil mit Erhitzen die Drähte meinem Eindruck nach leichter brechen. WICHTIG: Bei wirklich spitzen Winkeln ab 90° immer in 3-6 "Etappen" biegen, dann scheint der Draht nicht so leicht zu brechen. Kürzen geht mit einem Seitenschneider, es gibt leider "platte", scharfkantige Drahtenden. Gruß RW

... und platte Schneiden. Besser Spezial-Seitenschneider (ca. 25 €) oder Trennscheibe (s. o.)

Viele Möglichkeiten:
- falls Verwendung von Trennscheibchen erfolgen soll, dann vorzugsweise mit Bornitrid (Borazon)-Belag. Diamant geht auch, verschleisst aber bei Stahl schneller bzw. setzt sich zu. Diamant nimmt man für Hartmetall und Glas z. B.. (Noch idealer ist es, wenn es der Anwendungsfall zulässt
- Gleiches gilt bei Verwendung von Schleifstiften.
- Auch bei Flachfederstählen ist ein Satz Präzisionsnadelfeilen, am besten 160mm, in H 0 oder H 1 geeignet, geht zu bearbeiten wenn es ordentliche Feilen aus Feilenspezialstahl sind - oder man legt sich gleich einen Satz Borazon- (oder auch Diamant-)Nadelfeilen zu.
- Seitenschneider geht auch problemlos - es gibt keine "zermatschten" Kanten, so man sich 1 x im Leben einen facettenlosen (Miniatur)Seitenschneider zulegt. Sollte z. B. von Knipex oder Belzer (Bahco) sein - kann dann auch ganz schnell 35-50 Euro kosten, sind eben keine Billigmarken.
Das ganze Zeugs kauft man wirklich idealerweise im Werkzeugfachhandel. Nichts gegen Conrad etc., aber das sind da keine Spezialisten für langlebiges Werkzeug - da gibt´s eigentlich nur Hobbywerkzeug.

Oh - da hat was nicht getillt:

(Noch idealer ist es, wenn es der Anwendungsfall zulässt ...FORTSETZUNG ... ein Kühlschmierstoffemulsion zu nehmen, die getrennte bzw. geschliffene Fläche wird feiner + das Werkzeug wird geschont. Kühlschmierstoffe gibt´s auch schon in Kleingebinden zu 0,5l oder als Spray)