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THEMA: Güterzug mit Gas-Waggons entgleist an Autobahnbrücke

THEMA: Güterzug mit Gas-Waggons entgleist an Autobahnbrücke
Startbeitrag
fuelcar - 25.02.19 13:44
Hallo Zusammen,

News aus dem Ticker, man dass ist ja noch mal gut gegangen.

https://www.aachener-nachrichten.de/panorama/gu...bruecke_aid-36999895

Gruß
Hans-Werner

Hallo!

Der Unfall hat ja eine verblüffende Ähnlichkeit mit der ICE-Entgleisung kürzlich in Basel.

Herzliche Grüße
Elmar
... unbestätigten Gerüchten zufolge soll es sich dabei um den gleichen Lokführer handeln. Seinerzeit "strafversetzt" in den Güterdienst. Demzufolge ein Wiederholungstäter
Hallo,

Zitat - Antwort-Nr.: 1 | Name: Elmar

Der Unfall hat ja eine verblüffende Ähnlichkeit mit der ICE-Entgleisung kürzlich in Basel.



Hm, auf den ersten Blick halten sich die Ähnlickeiten in Grenzen, finde ich. In Basel hat ein Teil des Zuges einen anderen Weg genommen als der andere, wobei ein Wagen bis zur Entgleisung zweigleisig gefahren ist. Deutet irgendwie in die Richtung, dass unter dem entgleisten Wagen eine Weiche die Lage gewechselt hat.

Hier in Moers sind von zwei Wagen je ein Drehgestell im Weichenbereich vom rechten Weg abgekommen. Der Zug vor und hinter diesen beiden Drehgestellen fuhr aber auf dasselbe Gleis. Deutet für mich nicht so sehr darauf, dass sich da unter dem Zug die Weiche umgestellt hat, sondern eher darauf, dass da die Spurführung nicht geklappt hat. Erinnert mich daher nicht an den ICE in Basel,ä vor ein paar Tagen, sondern an den ICE in Dortmund vor einigen (1?2?3?) Jahren.

Viele Grüße,

Udo.
Frage mal an die Experten:
Wenn ein Güterzug auf der Brücke entgleist muss da dann die ganze Autobahn darunter gesperrt werden?
Zumal wenn kein Wagen umgekippt ist und Gas austreten könnte?
Für mich sind die Maßnahmen etwas übertrieben.
Zu alten Bundesbahnzeiten gingen die Jungs damit etwas lockerer um.
Oder sind heute die Sicherungsventile auf den Kesselwagen so schlecht, dass sie bei der kleinsten Erschütterung aufgehen?
Bemerkenswert war auch die Meldung, dass der Räumzug erst aus Fulda (300 km weg) herbeordert werden musste.

Beste Grüße
Klaus
@4 Für Notfälle haben die Feuerwehr etc. standardisierte Checklisten, die auf den schlimmsten Fall ausgelegt sind. Grund: Es geht schneller, bereits zu Anfang "viel" aufzubieten und dann kleiner weiter zu machen, als klein anzufangen und dann Verstärkung anzufordern.

Und dann: Die Autobahn zu sperren find ich jetzt nicht übertrieben bei Gefahrgut. Ich hab Anfangs der 90er in Zürich von weit weg miterlebt, als ein Benzinzug in Zürich-Affoltern entgleist ist. 5 Wagen gerieten in Brand, die Rauchsäule war kilometerweit zu sehen. Drei Häuser neben dem Bahnhof brannten komplett ab. Benzindäpfe gelangten in die Kanalisation, entzündeten sich dort, vom Druck flogen Gullideckel durch die Luft, und paar Kilometer weiter wurde eine Kläranlage beschädigt.

Felix

Hallo Klaus,

die Sperrung der A40 wurde ja auch relativ bald wieder aufgehoben. Die Luftbilder, auf denen man sieht, dass es doch eher glimpflich abgelaufen ist, hat man ja am Anfang nicht.
Die Erstmeldung erfolgt ja normalerweise vom Fdl an die Notfalleitstelle der Bahn, die dann die Rettungsleitstelle und Notfallmanager alarmiert. Der Fdl weiß von seiner Stellwand, dass da was schiefgegeangen ist, er sieht aber nicht die Größe des Haufens. In Moers ist das Stellwerk rund anderthalb Kilometer von der Unfallstelle entfernt und man kann es in der Ferne erahnen. Da sich bereits der zweite Wagen quer gestellt hat, kann man das vielleicht sehen, aber nicht, wie es dahinter aussieht. Auch dem  Lokführer ist die Sicht auf den Rest des Zuges blockiert, aber auf den würde ich in der Situation nicht viel geben. Er stand ja auch unter Schock.
Dazu sieht man sieht man noch die Oberleitung im ganzen Bahnhif schwingen, was dem Fdl auch einen Hinweis auf etwas größeres gibt. Dazu vermutlich auch Staub (vom Schotter) und Rauch (von dem Kurzschluss).
Dieses Wissen geht an die Notfalleitstelle. Dort wird es auf einer Karte verortet, wo man dann sehr schnell die Lage der Autobahn sieht. Die Besonderheit ist dort auch, dass die Brücke genau zwischen den Gleisen geteilt ist. Wäre der Zug 50-100m weiter gekommen, hätte ein Wagen zwischen den Brücken auf dIe Autobahn stürzen können. Dass der Abstand dann am Ende doch etwas größer war kann man im ersten Moment auch kaum vom Stellwerk erkennen.

Insofern ist es gut verständlich, hier erstmal alles zu sperren. Vor Ort wird man auch relativ schnell erkannt haben, dass die Kessel selber intakt waren, Aber da der Gleisabstand da ja deutlich aufgeweitet ist, kann es durchaus sein, dass da in Bodennähe zwischen den Gleisen etwas lag, was Kesselamaturen beschädigen kann. Sei es ein Schaltkasten oder der berühmte Schwellenstapel. Um das zu erkunden muss die Oberleitung geerdet sein und die Begutachtung macht sicher auch kein Laie sondern bestimmt ein Experte, vielleicht aus dem Sasolwerk in Moers, wi der Zug auch hin sollte.

Aus der Sicht kann ich das gewählte Vorgehen da gut verstehen.

Viele Grüße
Dirk
Zitat - Antwort-Nr.: 4 | Name: Klaus

Für mich sind die Maßnahmen etwas übertrieben.
Zu alten Bundesbahnzeiten gingen die Jungs damit etwas lockerer um.



Lieber Klaus,

dann ist denen bestimmt auch eher mal was um die Ohren geflogen. Iich wünsche Dir jedenfalls nicht,dass Du mal in so eine Situation kommst, wo jemand nicht zuerst mal so vorsichtig ist, und sich das dann kurz drauf als richtig rausstellt. Flüssiggas ist halt mal kein Löschwasser, sondern eher das Gegenteil.Und wenn nix passiert ist, ist die Sperrung auch gleich wieder aufgehoben.

Grüssle aus dem Schwabenländle

Bernhard
Einen entgleisten Gaskesselzug mit abgerissener Oberleitung rechtfertigt wohl eine Sperrung der Autobahn und ggf. auch die zügige Evakuierung der Umgebung.

Der Inhalt der Wagen ist Propen! Siehe Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Propen

Zitat


Der Explosionsbereich liegt zwischen 1,8 Vol.‑% (32 g/m3) als untere Explosionsgrenze (UEG) und 11,2 Vol.‑% (200 g/m3) als obere Explosionsgrenze



Die untere Explosionsgrenze ist schon niedrig, dazu kommt aber, daß sich das Zeug auf Grund seiner Dichte am Boden ausbreitet. Es kann sich also über große Flächen verbreiten ohne sich in die Höhe zu verflüchtigen. Es bildet quasi "Zündschnüre" in alle Richtungen. Da ist die Sperrung der Autobahn absolut gerechtfertigt, solange nicht klar ist, daß alle Wagen dicht geblieben sind.

Gruß
Klaus
Hallo,
Zitat

Es bildet quasi "Zündschnüre" in alle Richtungen. Da ist die Sperrung der Autobahn absolut gerechtfertigt, solange nicht klar ist, daß alle Wagen dicht geblieben sind.


zumal die BAB dort tiefer liegt und das Gas sich dort sammeln und dann an den heißen Katalysatoren der Autos leicht entzünden könnte.

Viele Grüße ÷ Udo

Hallo,

ich halte die Vorsichtsmaßnahmen auch für durchaus gerechtfertigt.

Was so ein explodierender Kesselwagen anrichtet, kann man recht gut in einem Lehrvideo der Bundesanstalt für Materialforschung sehen.

Zwar wurde hier dem Kessel etwas "Feuer unter dem Hintern" gemacht, es handel sich dabei aber nur um einen kleinen, nur halb gefüllten Kesselwagen.

https://www.youtube.com/watch?v=fiHdJ8AILoQ

Gruß Kai

Hallo,

könnt ihr euch noch an das Zugunglück von Viareggio erinnern? Damals waren die Achsen mit 22,5 Tonnen Achslast ja in die Kritik geraten. Heute hört man davon nichts mehr.

https://www.youtube.com/watch?v=NHjgnryKvS8

https://www.youtube.com/watch?v=93wyEGIIIUo

Vor zehn Jahren waren dort u.a. auch ein paar deutsche Gaskesselwagen in der Toskana explodiert. Mit Gefahrgut ist eben nicht zu spaßen. Die Sperrung der Autobahn bis zur Abklärung der Gefahrenlage war daher die einzige richtige Maßnahme.

Grüße
Markus

Hallo zusammen,

dass der Hilfszug erst aus Fulda anfahren musste, ist sicher keine Meisterleistung der DB. Oder hat die DB AG nur noch einen einzigen Hilfszug?
Früher waren Hilfszüge in jedem größeren Bw (Bh) stationiert und konnten z.B. entgleiste Wagen wieder aufgleisen.
Wahrscheinlich gab es einen Hilfszug auch in Duisburg- Wedau, dem nächst größeren Bw..

Beste Grüße
Klaus
Hallo Klaus,

da hast Du wohl was falsch verstanden (oder es wurde in den Medien stark vereinfacht).

Man muss zwischen dn Hilfszugwagen und den Notfallkränen unterscheiden. Erstere sind wie eh und je über Deutschland verteilt. Der nächste steht in Oberhausen Osterfeld und der war auch am Morgen bereits vor Ort. Also alles wie Du es kennst.
Von weiter her kommen die Kräne. Die stehen in Wanne, Fulda und Leipzig. Ob das zu Bundesbahn Zeiten mehr waren, weiß ich nicht, aber es gab sie zumindest nicht in jeden Bw. Man kann sich nur fragen, warum nicht der aus Wanne zum Einsatz kam. Aber ein Problem stellt die Anfahrtsweg meist nicht dar, denn wenn man den Kran braucht ist der Schaden, wie auch hier, in einem Umfang, dass man erst noch vor Ort ermitteln muss. Ausserdem braucht es meist vorbereitende Maßnahmen zum Beispiel an der Oberleitung. Insofern kann man den Kran eh erst nach ein paar Stunden gebrauchen.

Viele Grüße
Dirk  
Hallo,

ja früher bei der Bundesbahn gab es auch keinen Notfallmanger, da war der Bahnhofsvorstand in seinem Bezirk bei Unfällen zuständig. Und der hätte dann entschieden was passiert. Aber bestimmt wäre er schneller vor Ort gewesen.
Aber es ist doch auffällig daß sich die Entgleisungen häufen. Wann gab es das bei der alten DB? In meiner aktiven Zeit jedenfalls extrem selten, und dann meist wegen unzeitiger Weichenumstellung.

Tschüß,

Bernd
Hallo Bernd,

die Anzahl der Entgleisungen dürfe sogar eher rückläufig sein. Früher erfuhr man von solchen Unfällen nur in den regionalen Zeitungen, in Zeiten des www sind sie nach sehr kurzer Zeit jedermann zugänglich.

Grüße
Markus
Hallo Bernd, hallo Markus,

wir bräuchten echte Statistiken, um das sicher beurteilen zu können.
Heute haben wir leider mehr »gefühlte« Wahrheiten, oft mit der Tendenz zum Negativen. Es fällt uns allen schwer, die exponentiell gestiegene Menge an Ereignissen richtig einzuordnen, da unser Verständnis für deren viel größere räumliche Verteilung nicht mitgewachsen ist. Umzingelt von Eilmeldungen aus allen Himmelsrichtungen haben wir das Gefühl, ständig passiere irgendwas.
In den Zeiten vor dem Internet hat die Lokalzeitung aus der Region berichtet und zwar zeitverzögert und einigermaßen sortiert im journalistischen Sinn. Überregionale Zeitungen hätten den entgleisten Kesselwagenzug unter »Vermischtes« erwähnt, Punkt. Heute prangt der auf allen Nachrichtenportalen an prominenter Stelle, wenn auch nur kurz. Doch lang genug, um aufgeschnappt und in anderen Medien und sozialen Netzwerken als Echo weiterverbreitet zu werden.

Schöne Grüße, Carsten

Hi,

seid bitte vorsichtig mit "häufen sich......"
Die Medien, die heute ganz schnell etwas berichten gab es füher so nicht - wir erfahren heute sofort wenn ich China ein Sack Reis......

Und dann ist da noch das vermeindliche Gesetzt der Serie......
Heute ein Busunglück; kannst drauf wetten, dass in der Woche noch eins passiert - NEIN nicht weil sich der 2. Bus ein Beispiel genommen hat, der wäre auch verunglückt aber die Medien schreiben / berichten dann "Schon wieder" - ja klar, stimmt ja auch, wäre aber mit + ohne Bericht so passiert.

Will heissen, das subjektive Empfinden ist oft nicht die ganze Wahrheit.

WE


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