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THEMA: Sprachproblem "Gittermaste(n)"
THEMA: Sprachproblem "Gittermaste(n)"
Hört sich blöd an, habe aber letztlich das Wort "Gittermaste" als Mehrzahl für den Gittermast entgegennehmen müssen. Nach meinem Verständnis und Sprachschatz sollte es "Gittermast(en)" heißen, dasselbe für "Teelicht(e)[r].
Bevor ich mir einen Sockenschuß zuziehe, möchte ich fragen, ob "Gittermaste" regional bedingt sind, oder habe ich im Unterricht nicht aufgepasst?
Wer kann mir das nachvollziehbar erklären?
Recherchen in Lexikons (Lexika?) und im Internet waren heute Nachmittag nicht erfolgreich !
Mit Grüße(n) Fidelis ... ratlos!
PS: Hat da gerade jemand "Doofnuss" gesagt........???
Bevor ich mir einen Sockenschuß zuziehe, möchte ich fragen, ob "Gittermaste" regional bedingt sind, oder habe ich im Unterricht nicht aufgepasst?
Wer kann mir das nachvollziehbar erklären?
Recherchen in Lexikons (Lexika?) und im Internet waren heute Nachmittag nicht erfolgreich !
Mit Grüße(n) Fidelis ... ratlos!
PS: Hat da gerade jemand "Doofnuss" gesagt........???
Ehrengast [Gast] - 02.02.05 20:00
5 Millionen Arbeitslose und diese Sorgen...o Kummer und Not...
malleto [Gast] - 02.02.05 20:04
@ Fidelis
Kurz den Duden gezückt: "Plural: -en (jetzt kommts:..) AUCH -e".
The choice is yours
Gruß
malleto
Kurz den Duden gezückt: "Plural: -en (jetzt kommts:..) AUCH -e".
The choice is yours
Gruß
malleto
Bernie [Gast] - 02.02.05 20:06
Hm.. schwieriges Problem - hier im Südwesten sagt man "die Giddermaschde", hoch im Norden heißt das wohl "Giddemasste" und im tiefen Süden "Guitermoschden" - ach schreib einfach "pylônes"
Gruß - Bernie
Gruß - Bernie
Fidelis [Gast] - 02.02.05 20:21
@ malleto # 2
Ja, dass kann ich so nachvollziehen. Danke !!!
@ Bernie # 3
Danke, aber es erklärt mir nicht das fehlen des Mehrzahl-"s"
@ Ehrengast #1
.... I don't feed fuc.ing trolls.......w.nker
Gruß Fidelis
Ja, dass kann ich so nachvollziehen. Danke !!!
@ Bernie # 3
Danke, aber es erklärt mir nicht das fehlen des Mehrzahl-"s"
@ Ehrengast #1
.... I don't feed fuc.ing trolls.......w.nker
Gruß Fidelis
und in Dänemark sagen wir "Gittermaster" als Mehrzahl.
mfg
Lars
mfg
Lars
RW [Gast] - 02.02.05 21:53
"Mast" ist wie "Zucht" oder "Brunft" ein Wort, das es nur im Singular gibt. Und der in einem Gittergehege gemästeten Sau ist das vermutlich eh egal RW
RainerP [Gast] - 03.02.05 10:07
Das ist wie Weihnachten. Die einen sagen "zu Weihnachten" und die anderen "an Weihnachten". wobei letzteres für mich etwas eigenartig klingt, beides aber zulässig ist.
Servus.
Regen ... einen Plural bitte.
Gittermaste , weil:
Gittermasten wäre Genitiv, denke ich..... Wessen? Des Gittermasten Ausleger etc.
"Klugsch..." Ich weiss.
CU
WE
Regen ... einen Plural bitte.
Gittermaste , weil:
Gittermasten wäre Genitiv, denke ich..... Wessen? Des Gittermasten Ausleger etc.
"Klugsch..." Ich weiss.
CU
WE
Achim [Gast] - 03.02.05 10:51
Ich denke das Wort Gittermast kommt von Das Gitter und der Mast, also ein Mast aus Gitter oder so....
mfg
Achim
mfg
Achim
Plural in Deutsch ist eh der Wahnsinn.
Überlegt Euch mal wieviele sonderformen es gibt:
Hut Hüte
Boden Böden
Dach Dächer
Baum (nicht Bäumer) Bäume
Auto Autos
Hund (nein nein nicht Hünde) Hunde
Hemd (Nicht Hemde) Hemden
ETC
Aber:
Regen
Staub
Mehl
Interesse
Krass gell?!
CU
WE
Überlegt Euch mal wieviele sonderformen es gibt:
Hut Hüte
Boden Böden
Dach Dächer
Baum (nicht Bäumer) Bäume
Auto Autos
Hund (nein nein nicht Hünde) Hunde
Hemd (Nicht Hemde) Hemden
ETC
Aber:
Regen
Staub
Mehl
Interesse
Krass gell?!
CU
WE
c-martens.de [Gast] - 03.02.05 11:01
... das liebe ich so an diesem Forum:
Keiner weiß wie es geht - aber alle reden mit!
Gibt es hier keinen Germanisten des sich auskennt?
Lehrer haben wir doch ein paar ....
Gruß
Christian
Ein Germanist...der sich ...auskennt.
Das ist wie "guter Ortopäde"... (Keine pers. gemeinten Angriffe!)
S ist nur so, dass ich gerade ganz vorsichtig versuche Türkisch zu lernen und da wird einem schnell klar, wie wirr unsere eigene Sprache eigentlich ist.
Wir machen weil wir es gewohnt sind keine Fehler, aber versuche mal eine Regel zu basteln
In we
Das ist wie "guter Ortopäde"... (Keine pers. gemeinten Angriffe!)
S ist nur so, dass ich gerade ganz vorsichtig versuche Türkisch zu lernen und da wird einem schnell klar, wie wirr unsere eigene Sprache eigentlich ist.
Wir machen weil wir es gewohnt sind keine Fehler, aber versuche mal eine Regel zu basteln
In we
Ehrengast [Gast] - 03.02.05 13:20
@4 mit Schimpfwörtern (und die sogar noch auf 'ner Art englisch) scheint's bei Dir besser zu klappen, ts,ts,ts...
Äniewei....
Das Mehrzahl-S ist eben nicht die alles erklärende Regel.
Verwirrt
WE
Das Mehrzahl-S ist eben nicht die alles erklärende Regel.
Verwirrt
WE
Kai F. Lahmann - 03.02.05 13:43
zum Teelicht: http://de.wikipedia.org/wiki/Teelicht
Na wer sagt es denn:
...."Die Montage von Gittermasten kann mit einem Kran erfolgen, häufig wird aber auch eine Art Flaschenzug, der Derrick für die Montage verwendet. Gittermaste bestehen im Regelfall aus Winkelprofilen (L- oder T-Trägern). ....."
Montage von wem/was .....en
Die (Plural) Gittermaste ....
Danke Kai
CU
WE
...."Die Montage von Gittermasten kann mit einem Kran erfolgen, häufig wird aber auch eine Art Flaschenzug, der Derrick für die Montage verwendet. Gittermaste bestehen im Regelfall aus Winkelprofilen (L- oder T-Trägern). ....."
Montage von wem/was .....en
Die (Plural) Gittermaste ....
Danke Kai
CU
WE
Interesse => Interessen *g*
Öh. ,,,,,
Da hatte ich einen vollen (wie sagt man im Dt so schön) Plägg Audd
CU
WE
Da hatte ich einen vollen (wie sagt man im Dt so schön) Plägg Audd
CU
WE
Fidelis [Gast] - 03.02.05 14:02
... schön, dass ich nicht ganz alleine mit einem solchen Problem auf der Welt bin...
Gruß Fidelis
Gruß Fidelis
Claus [Gast] - 03.02.05 14:32
@Wutz
Lt. Duden wird für Staub in der Technik auch "Staube" und "Stäube" als Plural benutzt :-P
Mehl = Bei Mehlsorten wird auch "Mehle" benutzt.
Deutshe Sprack, swere Sprack? Aber immer doch! Hoch lebe dem Dativ!
Gruß, Claus (der für Kaktusse nicht viel übrig hat)
Lt. Duden wird für Staub in der Technik auch "Staube" und "Stäube" als Plural benutzt :-P
Mehl = Bei Mehlsorten wird auch "Mehle" benutzt.
Deutshe Sprack, swere Sprack? Aber immer doch! Hoch lebe dem Dativ!
Gruß, Claus (der für Kaktusse nicht viel übrig hat)
Kai_Eichstädt - 03.02.05 14:53
Moin claus,
macht nix, bald blühen ja die Krokeen wieder
Gruß
Kai
macht nix, bald blühen ja die Krokeen wieder
Gruß
Kai
Oberlehrer [Gast] - 03.02.05 16:10
@15
Was steht da, Kai? Ich bekomms nicht geauft; bin aber für Teelichte.
Was steht da, Kai? Ich bekomms nicht geauft; bin aber für Teelichte.
RW [Gast] - 03.02.05 22:12
@Wutz:
Regen, Staub, Mehl, Interesse ... Wasser, Schnee, Liebe, Hunger, Zorn, Bescheidenheit, Wahn, Sinn (nicht der Wahrnehmungs-) , Wild, Getreide, Obst, Gemüse, Fleisch sind sogenannte "Kollektiva", das heißt, sie sind nicht "zählbar".
Natürlich besteht Sand, Staub, Korn, Wasser, Schnee, Dampf, Tau, Luft etc. aus sehr vielen Körnern, Tropfen, Flocken, erscheint jedoch in seiner Gesamtheit als ganze, homogene Masse. Das (der?) einzelne Bestandteil ist nicht abgrenzbar.
Von Wasser im Plural kann man nur im literarischen / epischen Sinn sprechen: "Die Wasser von Skt. Aqua", gemeint sind: Quellen; oder: "Die Rasierwasser von 4812 wirken alle aseptisch", gemeint: die Sorten/Varianten.
Stäube, wie Claus meint, ist analog - wie auch Gase - im Sinne von "Sorten" außerhalb des kulturellen Bereich möglich, man spricht von "technischen Gasen", aber man spricht nicht vom Einsatz von (Gift-)gasen im WW I. "Mehle" habe ich aber noch nie gehört, weil Mehl eigentlich nur im ess-kulturellen Bereich verwendet wird. Genauso sagt der Pizzabäcker (oder auch der Dampflokabschmierer) "Ich brauche mehr Öl", der Ölhändler hingegen sagt: "Noch mehr Öle (=Sorten/Varianten) kann ich nicht auf Lager halten".
Im chemischen Bereich sind Kollektiva für Elemente üblich: Sauerstoff, Kohlenstoff, Chrom. Man spricht von "Metallen" oder "Edelgasen" als Gruppierungen im Plural, sonst im Singular.
Oder es handelt sich um Gefühle, Empfindungen etc. oder abstrakte Kategorien wie Liebe, Hunger, Bescheidenheit, Wille, Freude, Mut ... die sind ja streng genommen nicht "zählbar", das heißt auch nicht meßbar/skalierbar. Man sagt: "a ist mutiger als b", aber das ist nicht objektivierbar. "Ich habe Schweine gehabt", geht nicht, wenn man "Glück" meint oder "Schweinefleisch", sondern nur, wenn man Schweinehirt war.
Bei Kategorien, die konkrete Dinge in sich vereinen, ist oft kein Plural möglich: beim Essen ist das Wild, Gemüse, Fisch, Rind(fleisch) (eng.: beef), Schwein (engl.: pork), Getreide. Ausnahme: Pilze z.B. Wenn ich sage (phonetisch gesehen): Es gab Pilz, würde man das als Bier verstehen.
Man mujß immer den Kontext betrachten: die Zoologie spricht von der Klasse oder Ordnung der "Fische", die Esskultur spricht von Fisch im Sinne von "Fischgericht". Wenn ich 3 Hühner im Ofen habe, sage ich trotzdem: "Heute gibt es Huhn." Erst wenn er fragt: "Nur eins - wir sind zu 12t!!!" - dann sage ich: "Ich hab 4 Hühner / 4 mal Huhn gemacht."
"Dieser Mensch hat kein Herz", "Der Metzger hat 5 (Schweine-)Herzen in seiner Auslage".
Ein Zwitter innerhalb desselben Bereichs (hier: Technik) ist Werkzeug, weil es einmal eine Kategorie ist, andererseits kann man Werzeuge i.S.v. "mehrere Werkzeugstücke" verwenden, wenn es unterschiedliche oder unbekannte Geräte sind. Schlagzeug geht nur im Singular, man spielt "Schlagzeug" (oder Gitarre), man hat 5 Gitarren, jedoch 3 Schlagzeug-Sets (!). Feuerzeuge hingegen geht. Läutwerke müsste auch gehen.
Man spricht hingegen im Plural von Waffen, wenn man Waffen in allgemeinen als abstraktere Kategorie meint ... Handwaffen, Stichwaffen, Feuerwaffen. Das wäre mal ein Gegenbeipiel.
Es kommt immer auf den Kontext an, Regeln gibt es nicht oder wenige, und wenn, dann gibt es mehr Ausnahmen. Wenn ein Begriff aus einem Bereich (z.B. Technik) in den anderen (z.B. Natur, Kultur) übernommen wird, geht meist die Verwendung als Kollektivum verloren bzw. gültig.
"Wutz hat einen guten Zug drauf und 5 lange Züge auf seiner Anlage"; "Wutz hat den Flaschenzug verstanden" (das technische Prinzip), aber er kann durchaus "5 Flaschenzüge im Keller haben" (=einzelne Hilfsmittel, Konstruktionen, zählbar). Wenn man sich Gedanken drüber macht, was gemeint ist, ist es eigentlich gar nicht mehr so schwer:
Licht - Lichter: einmal als Kollevtivum im Sinne von "Hellsein", Lichter hingegen als zählbare Einheiten (Fackeln, Schweinwerferkegel, Teelichter). "Es wurde Licht (hell), die Lichter am nächtlichen Hummel (Sterne) verschwanden".
Zurück zum corpus delicti: Der Mast - die Masten ist verbreiteter; nicht nur der Genitiv hat "-en" als Endung, sondern auch Dativ und Akkusativ: "Ich sehen die Masten, ich säge an den Masten".
Achso: Mast, Masten - Ast, Äste ... eine typische Disanalogie, obwohl beides männlich ist! Denn wenn das Geschlecht unterschiedlich ist, ist bei Wörtern mit gleicher Endung im Singular die Endung im Plural oft anders.
D' Beinahe-Germanist RW (kommt nun Kroketten von Krokus? )
Regen, Staub, Mehl, Interesse ... Wasser, Schnee, Liebe, Hunger, Zorn, Bescheidenheit, Wahn, Sinn (nicht der Wahrnehmungs-) , Wild, Getreide, Obst, Gemüse, Fleisch sind sogenannte "Kollektiva", das heißt, sie sind nicht "zählbar".
Natürlich besteht Sand, Staub, Korn, Wasser, Schnee, Dampf, Tau, Luft etc. aus sehr vielen Körnern, Tropfen, Flocken, erscheint jedoch in seiner Gesamtheit als ganze, homogene Masse. Das (der?) einzelne Bestandteil ist nicht abgrenzbar.
Von Wasser im Plural kann man nur im literarischen / epischen Sinn sprechen: "Die Wasser von Skt. Aqua", gemeint sind: Quellen; oder: "Die Rasierwasser von 4812 wirken alle aseptisch", gemeint: die Sorten/Varianten.
Stäube, wie Claus meint, ist analog - wie auch Gase - im Sinne von "Sorten" außerhalb des kulturellen Bereich möglich, man spricht von "technischen Gasen", aber man spricht nicht vom Einsatz von (Gift-)gasen im WW I. "Mehle" habe ich aber noch nie gehört, weil Mehl eigentlich nur im ess-kulturellen Bereich verwendet wird. Genauso sagt der Pizzabäcker (oder auch der Dampflokabschmierer) "Ich brauche mehr Öl", der Ölhändler hingegen sagt: "Noch mehr Öle (=Sorten/Varianten) kann ich nicht auf Lager halten".
Im chemischen Bereich sind Kollektiva für Elemente üblich: Sauerstoff, Kohlenstoff, Chrom. Man spricht von "Metallen" oder "Edelgasen" als Gruppierungen im Plural, sonst im Singular.
Oder es handelt sich um Gefühle, Empfindungen etc. oder abstrakte Kategorien wie Liebe, Hunger, Bescheidenheit, Wille, Freude, Mut ... die sind ja streng genommen nicht "zählbar", das heißt auch nicht meßbar/skalierbar. Man sagt: "a ist mutiger als b", aber das ist nicht objektivierbar. "Ich habe Schweine gehabt", geht nicht, wenn man "Glück" meint oder "Schweinefleisch", sondern nur, wenn man Schweinehirt war.
Bei Kategorien, die konkrete Dinge in sich vereinen, ist oft kein Plural möglich: beim Essen ist das Wild, Gemüse, Fisch, Rind(fleisch) (eng.: beef), Schwein (engl.: pork), Getreide. Ausnahme: Pilze z.B. Wenn ich sage (phonetisch gesehen): Es gab Pilz, würde man das als Bier verstehen.
Man mujß immer den Kontext betrachten: die Zoologie spricht von der Klasse oder Ordnung der "Fische", die Esskultur spricht von Fisch im Sinne von "Fischgericht". Wenn ich 3 Hühner im Ofen habe, sage ich trotzdem: "Heute gibt es Huhn." Erst wenn er fragt: "Nur eins - wir sind zu 12t!!!" - dann sage ich: "Ich hab 4 Hühner / 4 mal Huhn gemacht."
"Dieser Mensch hat kein Herz", "Der Metzger hat 5 (Schweine-)Herzen in seiner Auslage".
Ein Zwitter innerhalb desselben Bereichs (hier: Technik) ist Werkzeug, weil es einmal eine Kategorie ist, andererseits kann man Werzeuge i.S.v. "mehrere Werkzeugstücke" verwenden, wenn es unterschiedliche oder unbekannte Geräte sind. Schlagzeug geht nur im Singular, man spielt "Schlagzeug" (oder Gitarre), man hat 5 Gitarren, jedoch 3 Schlagzeug-Sets (!). Feuerzeuge hingegen geht. Läutwerke müsste auch gehen.
Man spricht hingegen im Plural von Waffen, wenn man Waffen in allgemeinen als abstraktere Kategorie meint ... Handwaffen, Stichwaffen, Feuerwaffen. Das wäre mal ein Gegenbeipiel.
Es kommt immer auf den Kontext an, Regeln gibt es nicht oder wenige, und wenn, dann gibt es mehr Ausnahmen. Wenn ein Begriff aus einem Bereich (z.B. Technik) in den anderen (z.B. Natur, Kultur) übernommen wird, geht meist die Verwendung als Kollektivum verloren bzw. gültig.
"Wutz hat einen guten Zug drauf und 5 lange Züge auf seiner Anlage"; "Wutz hat den Flaschenzug verstanden" (das technische Prinzip), aber er kann durchaus "5 Flaschenzüge im Keller haben" (=einzelne Hilfsmittel, Konstruktionen, zählbar). Wenn man sich Gedanken drüber macht, was gemeint ist, ist es eigentlich gar nicht mehr so schwer:
Licht - Lichter: einmal als Kollevtivum im Sinne von "Hellsein", Lichter hingegen als zählbare Einheiten (Fackeln, Schweinwerferkegel, Teelichter). "Es wurde Licht (hell), die Lichter am nächtlichen Hummel (Sterne) verschwanden".
Zurück zum corpus delicti: Der Mast - die Masten ist verbreiteter; nicht nur der Genitiv hat "-en" als Endung, sondern auch Dativ und Akkusativ: "Ich sehen die Masten, ich säge an den Masten".
Achso: Mast, Masten - Ast, Äste ... eine typische Disanalogie, obwohl beides männlich ist! Denn wenn das Geschlecht unterschiedlich ist, ist bei Wörtern mit gleicher Endung im Singular die Endung im Plural oft anders.
D' Beinahe-Germanist RW (kommt nun Kroketten von Krokus? )
Guten Morgen!
Wow. Ich bin beeindruckt. (Ich sage doch, Dt. ist nicht so einfach wie wir, deren Muttersprache es ist, denken)
Das kann ich mir zwar sicherlich nicht alles sofort merken aber ich will s verscuehn.
Danke Dir!!
CU
WE
Wow. Ich bin beeindruckt. (Ich sage doch, Dt. ist nicht so einfach wie wir, deren Muttersprache es ist, denken)
Das kann ich mir zwar sicherlich nicht alles sofort merken aber ich will s verscuehn.
Danke Dir!!
CU
WE
HGS [Gast] - 04.02.05 09:08
Deutsch ist auch für Muttersprachler nicht so einfach, wie manche denken ;-Þ
Das kann man in diesem Forum recht gut beobachten.
Ich bekomme Wikipedia auch nicht auf. Was steht da nun?
Das kann man in diesem Forum recht gut beobachten.
Ich bekomme Wikipedia auch nicht auf. Was steht da nun?
Fidelis [Gast] - 04.02.05 10:35
@ # 22 & 25
Teelicht(e) ist beschrieben und begründet
Gittermast(e)[n] nicht....zudem auch im Text gemischt im Gebrauch...
Aus Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Teelicht
Teelicht:
Ein Teelicht ist eine kleine, nichtrußende Kerze in einem Becher aus Aluminiumfolie. Sie ist relativ flach (ca. 1,5 - 2 cm) und hat einen mindestens doppelt so großen Durchmesser. Die Brenndauer beträgt etwa 4 Stunden. Seinen Namen verdankt das Teelicht seiner ursprünglichen Verwendung zum Warmhalten einer Teekanne. Heute wird es in vielen Varianten zu Dekorationszwecken und mit Farb- und Aromazusätzen im Wachs als Duftkerze verwendet. Das Teelicht brennt ruhig und mit kleiner Flamme. Durch die gute Wärmeleitfähigkeit des Aluminiumbechers verflüssigt sich die gesamte Wachsmenge nach kurzer Brenndauer. Die Kerze löscht sich selbst, wenn der Docht keinen Halt im Wachs mehr findet. Sie ist durch die flache Form sehr standsicher. Wegen der starken Erwärmung des Bechers soll ein Teelicht immer in einem speziellen Halter, einer Lampe oder zumindest auf einer schlecht wärmeleitenden und standsicheren Unterlage betrieben werden.
Traditionell benutzen Hersteller und Einzelhandel oft noch den Plural Teelichte, der im Grunde genommen der Pluralbildung in der deutschen Sprache widerspricht, aber umgangssprachlich allgemein akzeptiert wird.
Lichte ist die altdeutsche Bezeichnung für Kerzen. Das Licht == Die Kerze, Die Lichte == Die Kerzen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gittermast
Gittermast:
Ein Gittermast ist ein Freileitungsmast bestehend aus einer Stahlfachwerkkonstruktion. Gittermaste können für Leitungen aller Spannungen verwendet werden, allerdings ist ihre Verwendung für Leitungen mit Betriebsspannungen unter 50kV eher selten. Für Leitungen mit Betriebsspannungen über 50kV sind Gittermasten die am meisten verwendete Form von Freileitungsmasten. Gittermasten werden meist am Aufstellungsort aus Einzelteilen zusammengeschraubt. Dies ermöglicht auch die Realisierung sehr hoher Konstruktionen (im Regelfall bis zu 100 Meter, in Sonderfällen wie bei der Elbekreuzung 1 und Elbekreuzung 2 auch mehr). Die Montage von Gittermasten kann mit einem Kran erfolgen, häufig wird aber auch eine Art Flaschenzug, der Derrick für die Montage verwendet. Gittermaste bestehen im Regelfall aus Winkelprofilen (L- oder T-Trägern). Rohrgitterkonstruktionen sind in Deutschland selten. Für sehr hohe Gittermaste werden, insbesondere für die unteren Teile, häufig Fachwerkträger verwendet.
Gittermaste können bei Bedarf demontiert und ggf. an einen neuen Standort wiederaufgebaut werden. Allerdings ist dieses in der Praxis durchaus übliche Vorgehen nur bei Konstruktionen, die sich in gutem Zustand befinden, sinnvoll
Gruß Fidelis
Teelicht(e) ist beschrieben und begründet
Gittermast(e)[n] nicht....zudem auch im Text gemischt im Gebrauch...
Aus Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Teelicht
Teelicht:
Ein Teelicht ist eine kleine, nichtrußende Kerze in einem Becher aus Aluminiumfolie. Sie ist relativ flach (ca. 1,5 - 2 cm) und hat einen mindestens doppelt so großen Durchmesser. Die Brenndauer beträgt etwa 4 Stunden. Seinen Namen verdankt das Teelicht seiner ursprünglichen Verwendung zum Warmhalten einer Teekanne. Heute wird es in vielen Varianten zu Dekorationszwecken und mit Farb- und Aromazusätzen im Wachs als Duftkerze verwendet. Das Teelicht brennt ruhig und mit kleiner Flamme. Durch die gute Wärmeleitfähigkeit des Aluminiumbechers verflüssigt sich die gesamte Wachsmenge nach kurzer Brenndauer. Die Kerze löscht sich selbst, wenn der Docht keinen Halt im Wachs mehr findet. Sie ist durch die flache Form sehr standsicher. Wegen der starken Erwärmung des Bechers soll ein Teelicht immer in einem speziellen Halter, einer Lampe oder zumindest auf einer schlecht wärmeleitenden und standsicheren Unterlage betrieben werden.
Traditionell benutzen Hersteller und Einzelhandel oft noch den Plural Teelichte, der im Grunde genommen der Pluralbildung in der deutschen Sprache widerspricht, aber umgangssprachlich allgemein akzeptiert wird.
Lichte ist die altdeutsche Bezeichnung für Kerzen. Das Licht == Die Kerze, Die Lichte == Die Kerzen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gittermast
Gittermast:
Ein Gittermast ist ein Freileitungsmast bestehend aus einer Stahlfachwerkkonstruktion. Gittermaste können für Leitungen aller Spannungen verwendet werden, allerdings ist ihre Verwendung für Leitungen mit Betriebsspannungen unter 50kV eher selten. Für Leitungen mit Betriebsspannungen über 50kV sind Gittermasten die am meisten verwendete Form von Freileitungsmasten. Gittermasten werden meist am Aufstellungsort aus Einzelteilen zusammengeschraubt. Dies ermöglicht auch die Realisierung sehr hoher Konstruktionen (im Regelfall bis zu 100 Meter, in Sonderfällen wie bei der Elbekreuzung 1 und Elbekreuzung 2 auch mehr). Die Montage von Gittermasten kann mit einem Kran erfolgen, häufig wird aber auch eine Art Flaschenzug, der Derrick für die Montage verwendet. Gittermaste bestehen im Regelfall aus Winkelprofilen (L- oder T-Trägern). Rohrgitterkonstruktionen sind in Deutschland selten. Für sehr hohe Gittermaste werden, insbesondere für die unteren Teile, häufig Fachwerkträger verwendet.
Gittermaste können bei Bedarf demontiert und ggf. an einen neuen Standort wiederaufgebaut werden. Allerdings ist dieses in der Praxis durchaus übliche Vorgehen nur bei Konstruktionen, die sich in gutem Zustand befinden, sinnvoll
Gruß Fidelis
HGS [Gast] - 04.02.05 11:03
Merci vielmals!
RW [Gast] - 04.02.05 13:39
@HGS: für einen Bayern reicht doch ein einfaches "Saärrwuss" und "bast scho"
@Wutz: Oje, heute morgen fällt mir noch mehr ein. Wichtiges hatte ich vergessen:
Eine generelle Faustregel kann ich anbieten: Kollektiva erkennst Du daran, daß sie mit "ein" oder "der/die/das" in aller Regel nicht verwendet werden, vor allem, wenn es Substantiv ist und eine unspezifische, allgemeine Aussage getroffen wird:
"Wasser ist flüssig" (allgemeine Aussage, trifft eigentlich immer zu).
Jedoch: "Das Wasser in meinem Glas ist trübe". "Ein Glas Wasser (gemeint: Mineralwasser) bitte." Hier redet man speziell vom Wasser in meinem Glas, von der zählbaren Einheit "Glas".
"Liebe ist eine zweischneidige Sache". Jedoch: "Die Liebe seiner Mutter (=ihre Liebe, also eine spezielle) erdrückte ihn".
Es gibt noch eine Gruppe, wo es sich wie folgt verhält:
Substantivierte Verben (Gerund), also zum Hauptwort gemachte Zeitwörter - die brauchen einen bestimmten/unbestimmten Artikel, sind aber oft Varianten von eigentlichen Kollektiva, die ohne Artikel stehen können:
"Leid gehört zum Leben" aber: "Das Leiden hatte ein Ende" (implizite Frage: welches/wessen?). Der Plural ist möglich: "Die Leiden des alten W.", gemeint sind mehrere Phasen des Leidens, sich immer wieder wiederholendes Unglück oder mehrere Zipperleins, die man im Alter so kriegt.
[BTW: Wenn im ARD oder ZDF von "Unglücken" die Rede ist, ist das Quatsch. Seltsamerweise ist die Rubrik Zeitläufte" in "Die Zeit" korrekt, aber das ist ein Medium, das auf gute Sprache noch Wert legt ...]
Anderes Bsp.: "neiden": "Neid ist menschlich" oder "Das Neiden des jungen W." "Die Neiden ... " geht hingegen nicht.
MÖGLICHE Erklrärung: "Neid" ist etwas, was man zum einen selbst mehr oder weniger aktiv empfindet/entwickelt, und das ist zum Zweiten eine gewisse Grundhaltung im Gegensatz zu tempörären Sachen wie schockiert sein. "Leiden" hingegen ist von eher außen Verursachtes und das kann man auch als mehrere Leidphasen/-situationen empfinden, die durch Pausen des Vergessens abgebrenzt sind. Das - so meine ich - entscheidet hin und wieder auch darüber, ob man was ohne Artikel als Kollektiv-Wort bzw. in der Mehrzahl verwenden kann.
Ich erläutere das mal anhand anderer Sprachen:
--- Aktive/passive Bedeutung (achtung: (grammatikalische) Form ungleich Bedeutung!), besser rede ich von: aktivistische und passivistische Bedeutung:
Man unterscheidet im Englischen gern zwischen aktivistischen und passivistischen (=pazifistischen??? ; ) Verben:
Für "schwimmen" kennt man im Englischen "to swim" und "to float":
"I can swim", aber: "Wood floats in water" (Holz schwimmt in Wasser"). "to float" ist von der Bedetung her eigentlich passiv (ahnlich wie "treiben"). Es gibt keine grammatikalisch passive Form wie "ich werde geschwommen", daher weicht man auf ein semantisch passivistisches Verb aus, das grammatikalisch aktiv verwendet wird
ODER: Im Lateinischen unterscheidet man in der Grammatik ebenfalls zwischen aktiven und passiven Verbformen, die sind aber formal unterschiedlich im Gegensatz zu "folat/swim".
Beispiel an der Grundform / am Infinitiv:
aktiv: Endung auf -e: videre = sehen,
passiv: Endung auf -i: videri = gesehen werden
Oder - da es sich anbietet:
- aktiv kommt von "agere" (handeln); (das "k" kommt von der Vergangenheitsform "aktus" = gehandelt, das g wird zum k)
agere = handeln, ageri = behandelt werden
- passiv kommt (t wurde zu ss) von pate...? Nein, und das ist der Clou,
das kommt von "pati", und "pati" heißt "leiden".
Mit anderen Worten: grammatikalisch passiv verwendet, semantisch aktiv.
Es gibt also keine grammatikalisch aktive Form wie "patere",
und es gibt keine voll passive Bedeutung wie "ich werde erlitten", weil "patior" (1. Person Singular passiv) schon "ich leide" heißt und damit besetzt ist.
Latein ist da stellenweise einfach genial.
[Kleiner Seitenhieb: Es gibt ab einer gewissen Ebene eine gewisse Parallele: Wenn ein Manager etwas nicht weiß (aktivistisch), dann sagt er das so nicht, sondern er sagt es mit einer passivistischen Formulierung: "Das entzieht sich meiner Kenntnis" Mit der passivistischen Formulierung wird ein gewisses Unvermögen umschifft. *lol* ]
--- potentiale oder aktuale Bedeutung:
Man unterscheidet im Englischen zwischen Dingen, die man generell/aus Gewohnheit tut oder tun kann (potentiell) oder jetzt im Moment (aktuell):
"I smoke" (Ich bin Raucher) und "I am smoking" (Ich rauche gerade) ist das beste Beispiel. Ein Mensch, der neidet oder der jemandem ähnlich sieht, tut das generell oder über einen langen Zeitraum. Solche Zeitwörter kann man im Englischen nicht als "-ing-Form" verwenden: "I am knowing it" oder "I am loving Doitschländ and it's Wagner Pizza" sind sinnwidrig. Unter Englisch-Studenten kursiert daher ein Witz: "Who does Michael Jackson resemble (=ähnlich sehen)?" - "Well last year he was resembling his brother, this year he is resembling his mother"
Wichtig is hier, daß continuous form nicht mit gerund form verwechselt wird, erstes hat immer eine Form von "to be" vorangestellt. "He is suffering of fever" (Er leidet zur Zeit an Fieber) und "suffering makes sad" (Leiden macht traurig) ist zweierlei: Im zweiten Satz fehlt eine Form von "to be".
Regel: kann man "the" davorsetzen ("the suffering of fever makes sad"), ist es Gerund, also ein zum Hauptwort/Substantiv gemachtes Verb, während "he is suffering" ein richtiges Verb ist.
Eine gute Frage ist, ob es im Englischen "the sufferings" für "die Leiden" gibt. Ich meine nein. Generell werden Gerund-Formen, also substanivierte Verben, allermeistens nur im Singular verwendet. Ausnahmen kenn ich nicht, wenn, dann sind es im Laufe der Entwicklung volle Hauptwörter geworden: "The feelings of Mr. X" ...: Ursprünglich "Die Fühlen des Mr. X", also "das Fühlen" im Plural, wurde einfach zu "Die Gefühle", also "das Gefühlte" im Plural.
Um den Bogen zu kriegen: Ich hatte die Sache in #6 verulken wollen, und jetzt wurde doch wieder eine Abhandlung drüber, nach dem Motto "Ein Deutscher - ein Philosoph, 2 Deutsche - ein Verein, viele Deutsche - Krieg" *lach*
Es ging um eine Sonderform von Hauptwörtern, die es nicht im Plural gibt oder nur in Ausnahmefällen, um abstrakte und konkrete Begriffe, um aktive oder passive Verwendung sowie um potentielle und aktuelle Zeitwörter und deren Sonderform, das Gerund - dies ist alles entscheidend, ob man ein Wort nur im Singular verwenden kann. Die - sprachliche - Realität ist leider sehr komplex. ÄCHZ!
Deutsch (und bei den Deutschen ist auch die Sprache unnötig kompliziert, nicht nur ein Maut- oder Steuersystem) habe ich übrigens erst wirklich verstanden, nachdem ich 7 bzw. 9 Jahre Latein gelernt hatte, später Englisch sowie im Fach Philosophie Altgriechisch sowie Sprach- bzw. analytische Philosophie.
Sprache ist nicht nur Verständigung, sondern mit darin enthaltenen "Kategorienverwechslungen" oft auch Grundlage für Mißverständnisse, für politischen Mißbrauch oder für wissenschaftliche Irrtümer, was leider gern unter dem Teppich landet.
Ich gehe nur auf Letztes ein: So hat Gilbert Ryle anhand des alltäglichen Gebrauchs des Fürwortes "Ichs" nachgewisen, daß das Modell von Sigmund Freud vom "Überich/Ich/Es" wissenschaftlich nicht haltbar ist. Das Modell ist ohnehin hinterfragbar, weil es aus dem kulturellen/gesellschaftlichen Bereich (Drei-Klassengesellschaft: Adel = das Gute/Tugenden, Bürgertum = Bildung/Wille/Rationalität, Arbeiter = Triebhaftigkeit/niedere Gesinnung) auf den individuellen-biologischen Bereich übertragen wurde (übertragen heißt im Griechischen "metaphorein", daher kommt "Metapher"). Genau dann wird ein Modell zur wissenschaftlichen Metapher und ist damit nicht brauchbar. Ähnliches machte man mit der Gleichsetzung von "Organismus" und "Volkskörper", mit kriminellen Folgen, die wir alle kennen.
Freud hat den subjektiven kulturellen Kontext vergessen, in dem er groß wurde, und ihn als objektive Basis für seine oder "die" Psychologie gemacht. In einer anderen Kultur ist eine andere Psychologie nicht nur möglich, sondern es gibt sie tatsächlich auch.
Das würde hierzulande eine ganze Wissenschaft und einen ganzen medizinischen Bereich umkrempeln, wenn man sich das mal eingestehen würde. Aber man hält so gerne an Altem fest
So, nun aber muß ich frühstücken Ralf
P.S.: @Ismael: war wieder viel off-opic, aber wir müssen Pisa überall, auch hier, vorbeugen; das ist eine gesamtgesellschaftliche, um nicht zu sagen, "nationale" ( ) Aufgabe
@Wutz: Oje, heute morgen fällt mir noch mehr ein. Wichtiges hatte ich vergessen:
Eine generelle Faustregel kann ich anbieten: Kollektiva erkennst Du daran, daß sie mit "ein" oder "der/die/das" in aller Regel nicht verwendet werden, vor allem, wenn es Substantiv ist und eine unspezifische, allgemeine Aussage getroffen wird:
"Wasser ist flüssig" (allgemeine Aussage, trifft eigentlich immer zu).
Jedoch: "Das Wasser in meinem Glas ist trübe". "Ein Glas Wasser (gemeint: Mineralwasser) bitte." Hier redet man speziell vom Wasser in meinem Glas, von der zählbaren Einheit "Glas".
"Liebe ist eine zweischneidige Sache". Jedoch: "Die Liebe seiner Mutter (=ihre Liebe, also eine spezielle) erdrückte ihn".
Es gibt noch eine Gruppe, wo es sich wie folgt verhält:
Substantivierte Verben (Gerund), also zum Hauptwort gemachte Zeitwörter - die brauchen einen bestimmten/unbestimmten Artikel, sind aber oft Varianten von eigentlichen Kollektiva, die ohne Artikel stehen können:
"Leid gehört zum Leben" aber: "Das Leiden hatte ein Ende" (implizite Frage: welches/wessen?). Der Plural ist möglich: "Die Leiden des alten W.", gemeint sind mehrere Phasen des Leidens, sich immer wieder wiederholendes Unglück oder mehrere Zipperleins, die man im Alter so kriegt.
[BTW: Wenn im ARD oder ZDF von "Unglücken" die Rede ist, ist das Quatsch. Seltsamerweise ist die Rubrik Zeitläufte" in "Die Zeit" korrekt, aber das ist ein Medium, das auf gute Sprache noch Wert legt ...]
Anderes Bsp.: "neiden": "Neid ist menschlich" oder "Das Neiden des jungen W." "Die Neiden ... " geht hingegen nicht.
MÖGLICHE Erklrärung: "Neid" ist etwas, was man zum einen selbst mehr oder weniger aktiv empfindet/entwickelt, und das ist zum Zweiten eine gewisse Grundhaltung im Gegensatz zu tempörären Sachen wie schockiert sein. "Leiden" hingegen ist von eher außen Verursachtes und das kann man auch als mehrere Leidphasen/-situationen empfinden, die durch Pausen des Vergessens abgebrenzt sind. Das - so meine ich - entscheidet hin und wieder auch darüber, ob man was ohne Artikel als Kollektiv-Wort bzw. in der Mehrzahl verwenden kann.
Ich erläutere das mal anhand anderer Sprachen:
--- Aktive/passive Bedeutung (achtung: (grammatikalische) Form ungleich Bedeutung!), besser rede ich von: aktivistische und passivistische Bedeutung:
Man unterscheidet im Englischen gern zwischen aktivistischen und passivistischen (=pazifistischen??? ; ) Verben:
Für "schwimmen" kennt man im Englischen "to swim" und "to float":
"I can swim", aber: "Wood floats in water" (Holz schwimmt in Wasser"). "to float" ist von der Bedetung her eigentlich passiv (ahnlich wie "treiben"). Es gibt keine grammatikalisch passive Form wie "ich werde geschwommen", daher weicht man auf ein semantisch passivistisches Verb aus, das grammatikalisch aktiv verwendet wird
ODER: Im Lateinischen unterscheidet man in der Grammatik ebenfalls zwischen aktiven und passiven Verbformen, die sind aber formal unterschiedlich im Gegensatz zu "folat/swim".
Beispiel an der Grundform / am Infinitiv:
aktiv: Endung auf -e: videre = sehen,
passiv: Endung auf -i: videri = gesehen werden
Oder - da es sich anbietet:
- aktiv kommt von "agere" (handeln); (das "k" kommt von der Vergangenheitsform "aktus" = gehandelt, das g wird zum k)
agere = handeln, ageri = behandelt werden
- passiv kommt (t wurde zu ss) von pate...? Nein, und das ist der Clou,
das kommt von "pati", und "pati" heißt "leiden".
Mit anderen Worten: grammatikalisch passiv verwendet, semantisch aktiv.
Es gibt also keine grammatikalisch aktive Form wie "patere",
und es gibt keine voll passive Bedeutung wie "ich werde erlitten", weil "patior" (1. Person Singular passiv) schon "ich leide" heißt und damit besetzt ist.
Latein ist da stellenweise einfach genial.
[Kleiner Seitenhieb: Es gibt ab einer gewissen Ebene eine gewisse Parallele: Wenn ein Manager etwas nicht weiß (aktivistisch), dann sagt er das so nicht, sondern er sagt es mit einer passivistischen Formulierung: "Das entzieht sich meiner Kenntnis" Mit der passivistischen Formulierung wird ein gewisses Unvermögen umschifft. *lol* ]
--- potentiale oder aktuale Bedeutung:
Man unterscheidet im Englischen zwischen Dingen, die man generell/aus Gewohnheit tut oder tun kann (potentiell) oder jetzt im Moment (aktuell):
"I smoke" (Ich bin Raucher) und "I am smoking" (Ich rauche gerade) ist das beste Beispiel. Ein Mensch, der neidet oder der jemandem ähnlich sieht, tut das generell oder über einen langen Zeitraum. Solche Zeitwörter kann man im Englischen nicht als "-ing-Form" verwenden: "I am knowing it" oder "I am loving Doitschländ and it's Wagner Pizza" sind sinnwidrig. Unter Englisch-Studenten kursiert daher ein Witz: "Who does Michael Jackson resemble (=ähnlich sehen)?" - "Well last year he was resembling his brother, this year he is resembling his mother"
Wichtig is hier, daß continuous form nicht mit gerund form verwechselt wird, erstes hat immer eine Form von "to be" vorangestellt. "He is suffering of fever" (Er leidet zur Zeit an Fieber) und "suffering makes sad" (Leiden macht traurig) ist zweierlei: Im zweiten Satz fehlt eine Form von "to be".
Regel: kann man "the" davorsetzen ("the suffering of fever makes sad"), ist es Gerund, also ein zum Hauptwort/Substantiv gemachtes Verb, während "he is suffering" ein richtiges Verb ist.
Eine gute Frage ist, ob es im Englischen "the sufferings" für "die Leiden" gibt. Ich meine nein. Generell werden Gerund-Formen, also substanivierte Verben, allermeistens nur im Singular verwendet. Ausnahmen kenn ich nicht, wenn, dann sind es im Laufe der Entwicklung volle Hauptwörter geworden: "The feelings of Mr. X" ...: Ursprünglich "Die Fühlen des Mr. X", also "das Fühlen" im Plural, wurde einfach zu "Die Gefühle", also "das Gefühlte" im Plural.
Um den Bogen zu kriegen: Ich hatte die Sache in #6 verulken wollen, und jetzt wurde doch wieder eine Abhandlung drüber, nach dem Motto "Ein Deutscher - ein Philosoph, 2 Deutsche - ein Verein, viele Deutsche - Krieg" *lach*
Es ging um eine Sonderform von Hauptwörtern, die es nicht im Plural gibt oder nur in Ausnahmefällen, um abstrakte und konkrete Begriffe, um aktive oder passive Verwendung sowie um potentielle und aktuelle Zeitwörter und deren Sonderform, das Gerund - dies ist alles entscheidend, ob man ein Wort nur im Singular verwenden kann. Die - sprachliche - Realität ist leider sehr komplex. ÄCHZ!
Deutsch (und bei den Deutschen ist auch die Sprache unnötig kompliziert, nicht nur ein Maut- oder Steuersystem) habe ich übrigens erst wirklich verstanden, nachdem ich 7 bzw. 9 Jahre Latein gelernt hatte, später Englisch sowie im Fach Philosophie Altgriechisch sowie Sprach- bzw. analytische Philosophie.
Sprache ist nicht nur Verständigung, sondern mit darin enthaltenen "Kategorienverwechslungen" oft auch Grundlage für Mißverständnisse, für politischen Mißbrauch oder für wissenschaftliche Irrtümer, was leider gern unter dem Teppich landet.
Ich gehe nur auf Letztes ein: So hat Gilbert Ryle anhand des alltäglichen Gebrauchs des Fürwortes "Ichs" nachgewisen, daß das Modell von Sigmund Freud vom "Überich/Ich/Es" wissenschaftlich nicht haltbar ist. Das Modell ist ohnehin hinterfragbar, weil es aus dem kulturellen/gesellschaftlichen Bereich (Drei-Klassengesellschaft: Adel = das Gute/Tugenden, Bürgertum = Bildung/Wille/Rationalität, Arbeiter = Triebhaftigkeit/niedere Gesinnung) auf den individuellen-biologischen Bereich übertragen wurde (übertragen heißt im Griechischen "metaphorein", daher kommt "Metapher"). Genau dann wird ein Modell zur wissenschaftlichen Metapher und ist damit nicht brauchbar. Ähnliches machte man mit der Gleichsetzung von "Organismus" und "Volkskörper", mit kriminellen Folgen, die wir alle kennen.
Freud hat den subjektiven kulturellen Kontext vergessen, in dem er groß wurde, und ihn als objektive Basis für seine oder "die" Psychologie gemacht. In einer anderen Kultur ist eine andere Psychologie nicht nur möglich, sondern es gibt sie tatsächlich auch.
Das würde hierzulande eine ganze Wissenschaft und einen ganzen medizinischen Bereich umkrempeln, wenn man sich das mal eingestehen würde. Aber man hält so gerne an Altem fest
So, nun aber muß ich frühstücken Ralf
P.S.: @Ismael: war wieder viel off-opic, aber wir müssen Pisa überall, auch hier, vorbeugen; das ist eine gesamtgesellschaftliche, um nicht zu sagen, "nationale" ( ) Aufgabe
also mit dem Latein- da is was dran. Jedenfalls in der Grammatik sehr hilfreich, auch im Deutschen: also wann Konjuktiv I, wann II? (irgendwie benutzt jeder Kon. II) wann Futur I oder II? Und die Verwendung der verschieden Kasus und komplizertere Pluralformen werden auch klar. Irgendwie wird das im D-Unterricht nur unzureichend vermittelt. Dabei is D mindestens so schwer wie Latein. Ich fand Latein cool :)
meint uli, dessen Prof seine Studenten desöfteren als "Pisa-geschädigt" bezeichnet :(
meint uli, dessen Prof seine Studenten desöfteren als "Pisa-geschädigt" bezeichnet :(
HGS [Gast] - 04.02.05 13:59
Hallo Ralf,
auch wenn Du mit allen Wassern gewaschen zu sein scheinst, frage ich mich, wie lange Du noch erlitten wirst oder ob Dich nicht der eine oder andere Forumist gerne von seinen Leiden befreien will. Manchmal bist Du nämlich sehr anstrengend.
Von Mehlen verstehst Du allerdings nicht so viel wie vom Mailen. Es gibt nämlich mehrere essbare und weniger essbare Mehlsorten, z. B. Roggenmehl, Dinkelmehl, ... Tonmehl, Algenmehl, verschiedene Steinmehle (auch für Moba-Feldwege geeignete) ...
Gruß
HGS
auch wenn Du mit allen Wassern gewaschen zu sein scheinst, frage ich mich, wie lange Du noch erlitten wirst oder ob Dich nicht der eine oder andere Forumist gerne von seinen Leiden befreien will. Manchmal bist Du nämlich sehr anstrengend.
Von Mehlen verstehst Du allerdings nicht so viel wie vom Mailen. Es gibt nämlich mehrere essbare und weniger essbare Mehlsorten, z. B. Roggenmehl, Dinkelmehl, ... Tonmehl, Algenmehl, verschiedene Steinmehle (auch für Moba-Feldwege geeignete) ...
Gruß
HGS
Uff uff Doppeluff
Ja verreck, das kann ich dreimal lesen und wenn mich einer fragt weiss ich nix mehr. Na, vielleicht etwas schon noch.
Puh ich war zeitlebens froh, Französich statt latein gehabt zu haben (Was mich schon genug gelangweilt hatte) Nun denke ich wäre das sicherlich hilfreicher gewesen.
Ich stehe nämlich mit meiner kleinen Türkischlektüre fett auf dem Schlauch. Und diese "Suffixerei" kenn ich nicht. Da wäre Latein sicherlich sehr hilfreich gewesen.
Puh bin ich froh, dass ich Bayerisch als Muttersprache habe
In diesem Sinne.:::
Servus! (lat. für Unterschrift?!)
WE
Ja verreck, das kann ich dreimal lesen und wenn mich einer fragt weiss ich nix mehr. Na, vielleicht etwas schon noch.
Puh ich war zeitlebens froh, Französich statt latein gehabt zu haben (Was mich schon genug gelangweilt hatte) Nun denke ich wäre das sicherlich hilfreicher gewesen.
Ich stehe nämlich mit meiner kleinen Türkischlektüre fett auf dem Schlauch. Und diese "Suffixerei" kenn ich nicht. Da wäre Latein sicherlich sehr hilfreich gewesen.
Puh bin ich froh, dass ich Bayerisch als Muttersprache habe
In diesem Sinne.:::
Servus! (lat. für Unterschrift?!)
WE
servus, -i m = Sklave
RW [Gast] - 04.02.05 16:36
@30: "Es gibt nämlich mehrere essbare und weniger essbare Mehlsorten" Eben, Du schreibst von Mehlsorten, das Wort "Mehle" vermeidest Du (un)bewußt und redest nur von "Steinmehlen". Auch wenn es Weizen-, Roggen-, Dinkelmehl gibt, als übergeordnete Kategorie verwendet man "Mehl". Geologie/Baustoffkunde und Küche/Agrarwissenschaften sind unterschiedliche Bereiche. Genau davon schrieb ich. Ein Rückschluß in die andere Richtung ist falsch. Die Volkswirtschaft spricht von dem Universaltauschmittel "Geld", nicht wie die Banken von "Geldern": weil es unterschiedliche Sprachdomänen sind. Man spricht auch nicht von "Getreiden", nur weil es in der Kneipe nebenan mehrere "Weizen" gibt. War das jetzt etwa auch zu anstrengend? Egal, man muß nicht immer alles sofort verstanden haben.
Zum anderen mal nur soviel: Nickname-Mißbrauch?
@uli: deswegen "särrwuss"
Zum anderen mal nur soviel: Nickname-Mißbrauch?
@uli: deswegen "särrwuss"
HGS [Gast] - 07.02.05 09:53
@ 33
Zählt Weizen zu Cerealien - oder nur Korn; und wat ist mit der Lütten Lage oder wie das heißen tut?
Zählt Weizen zu Cerealien - oder nur Korn; und wat ist mit der Lütten Lage oder wie das heißen tut?
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