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THEMA: Bezeichnung von Blocksignalen
Leider komme ich mit den Suchbegriffen (Blocksignal, Beschriftung, Bezeichnung) sowohl in der Forumssuche als auch mit Google nicht richtig weiter und benötige mal wieder Eure Hilfe, evtl. auch um eine neue Spur für weitere Recherchen zu finden.
Im Bahnhof werden ja die Einfahrsignale mit Buchstaben A und F und die Ausfahrsignale mit Buchstaben N+Gleisnummer und P+Gleisnummer bezeichnet werden. Wie sieht das aber bei den Blocksignalen zwischen den Bahnhöfen aus?
Das bisher brauchbarste, was ich hierzu gefunden habe ist:
http://www.der-moba.de/index.php/Eisenbahnsiche...leise.2C_Nebengleise
Hier steht folgendes:
Zitat
"Bei manuell bedienten Blockstellen wird das Signal in Kilometrierungsrichtung üblicherweise "A", das der Gegenrichtung als "B" bezeichnet. "
Frage 1: Was ist aber, wenn es mehr als ein Blocksignal in jede Richtung gibt, welches manuell bedient wird? Geht es dann weiter mit C und D oder wurde von einer Blockstelle immer auch nur ein Block bedient?
Weiter steht:
Zitat
"Bei Selbstblocksignalen wird nummeriert: in Kilometrierungsrichtung "1", "3", "5" etc., die Signale auf der anderen Seite "2", "4", "6". Varianten bestehen nun darin, für jede Strecke durchgehend zu nummerieren oder hinter jedem Bahnhof wieder bei 1 anzufangen. "
Frage 2: Wann ungefähr erfolgte bei der Bahn die Umstellung von manuell bedienten Blockstellen auf Selbstblocksignale?
Frage 3: Sind Selbstblocksignale immer durch Lichtsignale ersetzt worden, oder gab es die übergangsweise auch noch als Formsignal?
Frage 4: Gab es u.U. eine Übergangszeit, in der für Selbstblocksignale noch Buchstaben zur Bezeichnung verwendet wurden, oder wurde direkt auf Ziffern umgestellt?
Zur Bezeichnung von Vorsignalen steht dann noch:
Zitat
"Die Benennung der Vorsignale ist einfach: sie tragen den gleichen Namen wie das zugehörige Hauptsignal, jedoch nur als Kleinbuchstabe. Das Vorsignal zum Signal "A" heißt also "a" (oder "Va"), zum Signal "P3" also "p3". Ist ein Vorsignal für mehrere Hauptsignale gültig, wird dies entsprechend gekennzeichnet, wie z. B. "p3-5". "
Frage 5: Wäre dann die korrekte Bezeichnung bei Selbstblocksignalen V1, V2 usw., denn eine kleine 1 gibt es ja nicht?-)
Dann noch eine allgemeine Frage 6: Wenn das Einfahrsignal am Bahnhof auch ein Blocksignal wäre, reichen dann trotzdem die Bezeichnungen A und F oder muss ich diese dann anders bezeichnen, z.B. mit AA und FF?
Vielen Dank im Voraus und einen schönen Pfingstmontag wünscht…
Euer Zirne
zu2: Erste selbsttätige Blockbauformen gab es schon in den zwanziger Jahren. Wie üblich waren es die S-Bahnen, bei denen die dichte Zugfolge eine Weiterentwicklung vorangetrieben hat.
Auf
http://www.berliner-verkehrsseiten.de/u-bahn/St...technik/Sbk/sbk.html
findet sich der Hinweis:
Zitat
Auf der Strecke zwischen Spittelmarkt und dem vorläufigen Endpunkt Nordring kam erstmalig (1.7.1913) bei der Berliner U -Bahn eine selbsttätige Gleisfreimeldeanlage für den Stellbereich eines Bahnhofes zum Einsatz (die Besetztanzeige der Gleisabschnitte über eine Fahrschautafel dem Weichensteller angezeigt). Zudem wurden die Züge auf diesem neuen Abschnitt nicht mehr manuell (nach dem Erkennen des Zugschluß durch den Weichensteller) zum rückgelegenen Bahnhof geblockt. Auf dieser Strecke wurde 1908 erstmalig eine Selbstblockstrecke aufgebaut (der fahrende Zug löst mittels Gleisschaltkontakte selbsttätig die Freigabe des vom Zug 1 verlassenen Blockfahrabschnitt für den nachfolgenden Zug 2 aus).
Damit wären wir schon bei 1908!
zu 3: Mir sind nur Lichtsignale als Selbstblock bekannt. Theoretisch wäre auch ein Motorantrieb am Signal, wie z.B. beim E43, durchaus auch für ein Selbstblocksignal denkbar. Einen Beleg hab ich aber nicht.
zu 4: Da nun ein Fahrdienstleiter für mehrere Signale auf der Strecke zuständig ist, wäre allein wegen der Kommunikation eine andere Bezeichnung notwendig. Ob aber direkt Nummern verwendet wurden... hab ich auch keine Idee.
zu5: Das Vorsignal hat "nur" die Nummer des zugehörigen Hauptsignals. Das "v" hab ich da noch nicht gesehen.
zu 6:
Zitat
Wenn das Einfahrsignal am Bahnhof auch ein Blocksignal wäre
Das gibt es erst mal gar nicht. Von daher erübrigt sich das Problem Es gibt durchaus selbsttätige Einfahrsignale ( Selbststellbetrieb, ggf. auch mit Lenkziffer oder über Zugnummern), aber es bleiben Einfahrsignale. Wie kommst Du auf die Idee, ein Esig könnte auch Blocksignal sein?
Die Bezeichnung "FF" verwendet man bei zweigleisigen Strecken bei Gleiswechselbetrieb für das Signal am linken Gleis, wo rechts entsprechend "F" steht.
Hoffe ein wenig geholfen zu haben....
Gruß
Klaus
Anmerkung: Die Bezeichnung von Signalen ist eher selten völlig Regelkonform. Und zu jeder Zeit gab es immer wieder neue Regelungen. Auch bei Umbauten werden selten alle Signale neu benannt sondern nur die neuen hinzugefügt, auch wenn dann die Regeln der Bezeichnung nicht mehr stimmen. Und jede Direktion hat auch noch ihre eigenen Auslegungen. Und so mancher Bahnhof hat ganz andere Regeln. Köln kennt nur Signale mit Nummern. 315, 325 usw.
ad 1: Wenn es mehr als 2 Blocksignale gibt, so handelt es sich ziemlich sicher um eine Abzweigstelle oder zwei Blocksignale (oder als Sonderfall ein zu zwei Blockstellen zurückgebauter Bahnhof). In dem Fall wird tatsächlich eine Buchstabenmehrung vorgenommen, allerdings dann aus der einen Richtung A, B, C, ... und aus der Gegenrichtung dann eben weitergezählt (also D, E, F, ...).
Oftmals haben sich Betriebsstellen auch über die Zeit verändert und sind ergänzt oder kastriert worden. Sich dabei ergebende Lücken oder die Notwendigkeit von Zusätzen (z. B. B2, B3) hat man nur bei ganz gravierenden Umbauten ausgemerzt, in der Regel bei der Umstellung auf neue Stellwerkstechnik. Hier ist also relativ viel Spielraum geboten.
ad 2: Mit Einzug von Relaisstellwerken, also ab den 1950er Jahren (Bundesbahn) in nennenswertem Umfang. Experimente, Betriebserprobungen und dergleichen gehen aber schon bis in die 30er Jahre zurück.
ad 3: Selbstblocksignale sind immer Lichtsignale, zwingend. Zwischenzeitlich wurden zwar auch schon Selbstblocksignale ersetzt, diese allerdings auch immer durch Lichtsignale. Formsignale bedingen als bediendes Stellwerk immer ein mechanisches oder elektromechanisches Stellwerk, beide Bauformen sind nicht selbstblockfähig.
ad 4: Meines Wissens waren Selbstblocksignale (die eigentlich immer als "Selbstbockstelle", also als eigene Betriebsstelle (Zugfolgestelle) geführt werden, daher auch die Bezeichnung "Sbk" (in alten Fahrplanunterlagen auch noch gerne als "SBk", zur Unterscheidung von "Bk" geführt)) immer mit Nummern versehen. Man ist schon früh dazu übergegangen, die Nummerierung über eine längere Strecke einheitlich zu gestalten, auch um Mißverständnissen vorzubeugen, zum Beispiel:
<Bf A-Stadt>----------------------------------<Bf B-Weiler>-------------------------------------------<Bf C-Heim>
-------------------<F---------<2--------<4--------<P3----------<F-------<12-----<14-----<16---------<P2-------
-------------N1>------------1>--------3>----A>-----------N2>----------11>------13>-----15>----A>---------------
(Weichenverbindungen sind nicht dargestellt.)
Zwischen C-Heim und D-Hausen hätten die Sbk dann allesamt Nummern zwischen 21 und 29 gehabt.
ad 5: Da habe ich schon beides erlebt/gesehen. Das hängt/hing wohl ziemlich von der Laune/Tagesform/persönlicher Vorliebe des/der Planungsingenieure(s) ab, und wohl auch ein bißchen vom Zeitgeist. Kleins "v", großes "V", nur die Nummer, gar keine Bezeichnung (zumindest außen am Signal angebracht) - alles schon gesehen.
Wie Klaus schon angemekrt hat - so richtig "einheitlich" war das wohl nie gewesen (und wenn, dann nur zu einer gewissen Zeit und womöglich auch noch lokal begrenzt). Einfahrsignale können nur in ganz besonderen Fällen gleichzeitig auch Blocksignale sein, wenn nämlich z.B. ein Bahnhofskopf in bestimmten Fahrtrichtungen nur eine Abzweigstelle darstellt. (Z.B. Groß-Gerau zwischen Mainz und Darmstadt). Die von Dir genannte Doppelung der Signalbuchstaben war lange Zeit verbreitet, um die Signale am Gegengleis zu kennzeichnen: A = ESig am Regelgleis, AA= ESig am Gegengleis usw.
Auch ich hoffe, die Verwirrung nicht noch maximiert zu haben :)
Grüßle
Johannes
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