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THEMA: Erfahrung Dokumentation: Anlage, Verkabelung, AnlagenDekoder

THEMA: Erfahrung Dokumentation: Anlage, Verkabelung, AnlagenDekoder
Startbeitrag
Joni - 07.09.19 10:02
Liebe MoBa-Kollegen,

mich interessiert wie ihr die Dokumentation macht was die Anlage betrifft, wie Isolierverbindungen / Isolierschnitte im Gleis, Anschluss der Stromversorgung und Weichen, sofern digital Anschluss und Beschriftung der Weichen- und Signaldekoder, Gleisbesetztmelder sowie sonstige Stromverbraucher wie Beleuchtung usw. Mein Wunsch ist es, dass jeder der möchte hier schreibt wie er es macht / gemacht hat. Und welche positiven oder negativen Erfahrungen ihr damit habt. Gerne auch mit Bilder.

Eine gute und verständliche Bezeichnung und Dokumentation finde ich sehr wertvoll ! Das ist beim Entwerfen und Führen (auf dem aktuelle Stand halten) zwar mit Arbeit verbunden, aber es hilft beim Aufbauen, Fehler suchen und wenn man "später" mal wieder was machen will (wer weiß denn nach einem Jahr noch genau wo er welches Kabel gelegt hat …).

Auf eine rege Beteiligung freut sich mit
herzlichen Grüßen, Joni

Ich mache mal den Anfang:

Die Gleise habe ich in 10er-Schritten durchnummeriert (G10, G20, G30, …). Dabei habe ich zusammengehörende Bereiche in 100er-Gruppen zusammengefasst (Bahnhof und Umgebung 10-80, Abstellbahnhof 100-180). Alles andere habe ich jeweils einem Gleis zugeordnet und entsprechende Nummern vergeben:
Weichen zu Gleis 10 = W11, W12, … (zu Gleis 20 entsprechend W21, W22, …)
Gleisbesetztmelder zu Gleis 10 = M11, M12, …
Blockabschnitte im Steuerungsprogramm zu Gleis 10 = B11, B12, …
Auf / unter der Anlage habe ich bei jedem (fast jedem ?) Kabel die entsprechende Nummer hinzugeschrieben.

Durch die 10er-Schritte und 100er-Gruppen sind meist genügend Nummern vorhanden, auch wenn später noch etwas hinzu kommt. Bei größeren Anlagen könnte es sinnvoll sein die Gruppen nochmals in 1000er-Bereiche zusammen zu fassen, z.B. SBH (0), Zwischenebene (1000), Hauptbahnhof (2000), …
Wenn die Gleise in 1er-Schritten durchgezählt werden, dann können die zugehörigen Elemente einen nachgestellten Buchstaben bekommen, z.B.: W1a, W1b, … (mir persönlich gefielen die 10er-Schritte für die Gleise besser - aber Geschmackssache - bei Buchstaben gäbe es 26 statt 9 mögliche Zuordnungen - falls so viel wirklich notwendig wäre).

Die Vorteile die ich sehe: Sehr systematisch sowie änderungs- und erweiterungsfähig falls was dazu kommt oder vergessen wurde. Einziger Nachteil den ich sehe: An den jeweiligen (Weichen)-Dekodern und Besetztmeldebausteinen sind die zugehörigen Weichen- bzw. Meldernummern nicht fortlaufend.

Da sich bei mir die Nummern nicht an den Dekodern orientieren, habe ich Tabellen gemacht in denen ich eingetragen habe an welchen Dekoderaus- bzw. -eingang ich welche Weiche und Belegtmelder angeschlossen habe. Den Dekodern habe ich auch Nummern vergeben und in der Tabelle vermerkt welche Adresse sie haben. Bei den Belegtmeldern habe ich neben der Meldernummer auch die Gleislänge eingetragen - damit ich dann im Steuerungsprogramm wusste wie lange die Bremsrampen zu wählen waren.

Ferner habe ich Bilder von der Unterseite gemacht auf denen zu sehen ist, welches Kabel mit welcher Nummer wo rauskommt (es war gar nicht so leicht Bilder zu bekommen, auf denen nicht einzelne Aufkleber durch Kabel verdeckt waren). Ob es wirklich notwendig ist ?

Weiterhin habe ich die Anschlüsse und Gleisisolierungen im Gleiszeichenprogramm statt auf Papier eingetragen. Den Vorteil für mich: Bei (größeren) Ergänzungen, Korrekturen oder Veränderungen kann ich den Plan einfach wieder neu ausdrucken und brauche nicht ein eventuell neues Blatt von vorne Beschriften. Die Nachteile, die ich sehe: Man braucht dazu ein Programm - weshalb es zumindest am Anfang auf Papier vermutlich einfacher ist. Vielleicht ist es am sinnvollsten mit dem Papier anzufangen und falls dann einige Korrekturen kommen und das auf Papier zu ändern zu nervig wird, könnte man immer noch auf ein Gleiszeichenprogramm umsteigen.

Positive Erfahrungen:
+ Ich kann auch nach Jahren gut nachvollziehen was ich gemacht habe.
+ Die Doku konnte mit dem Wachsen und Ändern der Anlage gut mithalten.
+ Ich habe es gerne auf dem PC griffbereit - Papier bin ich häufiger am Suchen.
+ Nach Änderungen kann ich es einfach wieder ausdrucken und habe es so ordentlich und sauber - kein Durchstreichen u.ä.

Negative Erfahrungen:
# Es kostet `ne ganze Menge Disziplin die Doku aktuell zu halten.
# Es besteht die Gefahr, dass ich Änderungen / Ergänzungen nicht gleich eintrage (weil es mir im Moment zu aufwendig ist) und dann vergesse.

Offener Posten:
? Elektrische Isolierungen in den Gleisen habe ich z.T. als Isolierschnitte und z.T. mit Isolierschienenverbindungen gelöst. Erstere kann ich auf der Anlage gut erkennen, aber die eingebauten Isolierverbinder erkenne ich kaum bis nicht - wie macht ihr das ?

Viele Grüße, Joni


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Nabend Joni,

danke für den Thread und Deine Erfahrungen. Da wir ja bekanntermaßen auch gerade im frühen Stadiums des bauens sind schauen wir hier natürlich ganz besonders hin.

Gedanklich wollte ich so vorgehen: Ich werde nach "Ebenen" vorgehen.

Schattenbahnhof = Ebene 1
Zwischenebene = Ebene 2
Hauptstrecke/ Bahnhof = Ebene 4

Die Module würde ich den Ebenen entsprechend zuweisen, ebenso die daran befindlichen Weichen. Beispiel: Das erste Weichenmodul heisst 111. Dies schaltet die ersten Weichen in der ersten Ebene, genau gesagt Weiche 1 - 8. Die EIngänge sind dann 111-118. Der 2te Decoder heisst dann 1(Ebene)2(2ter Decoder)1 und schaltet die nächsten Weichen mit den Adresse 121-128. Meinst Du da steckt eine verständliche Logik hinter?

Die Schienen bzw. Einspeisungen werde ich ebenfalls sauber (versuchen) zu trennen, ich werde dazu die Kabel beschriften und auch die Wago-Klemmen werden entsprechend nummeriert und/ oder beschriftet.

Grüße
Markus

Hallo Miteinander,

schubs nach oben - wer möchte von seiner Art der Dokumentation berichten ?

Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende
Joni
Hallo Joni,
super Thread - Idee!

Zur Einzeichnung im Gleisplan: ich habe "quick&dirty" Digitalfotos der Anlage gemacht und diese in Excel bzw. Numbers mit frei platzierbaren Beschriftungen versehen. Dabei ist die Farbe des Kästchens auch die Art, also Melder, Versorgung, Weiche etc..

Ich versuche während des Bauens gleich alles per Tabelle mitzuführen (Bleistift) und trage es dann elektronisch ein. Alles befindet sich also dann auf dem Rechner in einer Datei zusammen mit den Fotos, was sich zum schnellen Nachschauen und bezüglich guter Lesbarkeit bewährt hat.

Noch nicht zufrieden bin ich mit meiner Art der Tabellen der Verteilerleisten. So bin ich am Überlegen, jeden Draht über die Anlage mit einer von-über-über-...-bis - Tabelle über alle Lötleisten zu dokumentieren statt wie bisher mit Tabellen aller Lötleisten. Hier interessieren mich Eure Erfahrungen.

Viele Grüße, Michael
Hallo Michael,
herzlichen Dank für Deinen Beitrag. Mags Du ein Bild davon einstellen ?
Viele Grüße, Joni
Hallo Joni,
Ich dokumentiere "freiwillig" gar nichts, weil ich den Sinn nicht sehe.
Freiwillig deshalb, weil die Steuerung mit Traincontroller ja eine gewisse Doku darstellt und es ohne nicht geht. So sind eben alle Digitaladressen der Weichen, Signale usw. dort "dokumentiert" .
Ansonsten habe ich nichts gemacht.
Bisher habe ich nur einmal einen Weichenantrieb tauschen müssen, weil ich dachte, der sei defekt, weil er zu wenig Kraft hat. Da knipse ich die Zuleitungen ab und löte neue an die vorhandenen Leitungen an. Eine Dokumentation dazu brauche ich nicht, da ich ja sehe, welcher Antrieb es ist.

Häuser und Straßenbeleuchtung ist zu 99% mit LED bestückt und wartungsfrei.
Wozu soll ich wissen, welche Laterne auf welcher Lötleiste verdrahtet ist?
Fiele eine aus, brauche ich doch nur eine Sekunde nachsehen, ob die anderen Lampen daneben noch leuchten, um einen Fehler in der Spannungsversorgung auszuschliessen.
Erst, wenn keine des betreffenden Kreises mehr ginge, müsste ich mal nach der Spannung sehen. Dazu brauche ich wieder keine Doku der einzelnen Lampen.

Beim Digitalsystem läuft es bisher fehlerfrei.
Sollte ich mal wissen wollen, welcher Block an welchem Decoderausgang hängt, sehe ich das am Monitor. Die Belegtmelder haben eine Nummerierung der Ausgänge.

Trennstellen am Gleis kann ich mit dem Auge erkennen. Die nächstgelegene Leitung ist die Versorgung zu dem Abschnitt.
Ein einheitliches Farbschema der Verdrahtung verhindert die Verwechslung der Gleisseite.
Wieder keine Doku nötig.

Es liegt allerdings auch daran, dass ich eine recht große Anlage habe, mit viel Fläche darunter, wo ich sehr schnell sehen kann, woher und wohin eine Strippe läuft.
Ich habe mich von Anfang an gegen enge Kabelkanäle und eine starke Bündelung der Leitungen entschieden, da ich aus meiner beruflichen Ausbildung Erfahrung damit habe.
Ich könnte bei mir eine defekte Leitungs an einem Ende aus der Anlage heraus ziehen und einfach neu legen, wenn es denn nötig wäre.
In einem ordentlichen dokumentierten und verschnürten Bündel bleibt nur die Stilllegung der Leitung und neu verlegen, wenn man nicht alles aufdröseln will.

Es nützt die beste Doku nicht, wenn man sie nicht pflegt. Ja sie kann dann sogar kontraproduktiv sein, wenn man sich drauf verlässt.
Da sollte man sehr selbstkritisch sein und sich fragen, ob man das durchhält, auch nach Jahren noch.
Die Zeit einer Doku steht m.M. nicht in gesundem Verhältnis zum möglichen Suchaufwand eines Fehlers ohne Doku.
Letztlich muss jeder genau seinen Weg finden, mit dem er klar kommt.

Jürgen H.

Hallo Jürgen,

na, das ist doch mal eine Argumentation genau nach meinem Geschmack! ;)

meint
Roger
(das Faultier)
;)


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