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THEMA: vorgebene Fahrtrichtung bei doppelgleisiger Strecke???
ich plane meine neue Anlage nach dem Hundeknochenprinzip. Daher habe ich auf Teilen der Anlage eine doppelgleisige Streckenführung.
Was mich interessieren würde ist Folgendes. Gibt es bei der DB, oder SBB eine Vorgabe welches Gleis genutzt werden soll - also analog zum Rechtsfahrgebot bei uns auf der Strasse?
Oder können die Züge auch beide Gleise in eine Richtung befahren?
Danke für Eure Antworten!
Gruß
Robert
ja, gibt es.
Das ist allerdings von Land zu Land unterschiedlich, ob Rechts- oder Linksverkehr.
Eine gute Übersicht gibt's hier:
https://www.forschungsinformationssystem.de/servlet/is/325069/
Allerdings gibt es noch den sog. Gleiswechselbetrieb. Dazu sind die entsprechenden Strecken dann so ausgestattet, daß Züge auf beiden Gleisen in die gleiche Richtung fahren können. Das ist allerdings Streckenbezogen und nicht generell. Dazu muss entsprechend auch die Signalisierung angepasst sein, d.h. an beiden Gleisen Signale für beide Richtungen vorhanden sein.
Gruß
ChristiaN
bei der DB wird rechts gefahren und bei den SBB links.
Auf den meisten Strecken ist Gleiswechselbetrieb eingerichtet, d.h. die Züge können beide Gleise in beide Richtung befahren, z.B. für eine fliegende Überholung oder um eine Baustelle zu umfahren.
Fliegend überholen macht auch auf der Modellbahn viel Spaß, wer die Gleislänge hat und am Disponieren Spaß hat sollte unbedingt Gleiswechsel einplanen, um flexibel fahren zu können.
Viele Grüße,
Simon
Sehr vereinfacht kommt es auf die Ausstattung mit Signalen an, ob Richtungsverkehr (in D in der Regel auf dem rechten Gleis ) oder freizügiger Verkehr auf beiden Gleisen stattfinden kann.
Gruß Ralph
in Österreich wurde sowohl rechts als auch links (z.B. traditionell am Semmering) gefahren. Neubaustrecken sind in beiden Richtungen befahrbar, aber auch hier, neu wird normalerweise rechts gefahren (wobei alle Formen des Gleiswechselbetriebes vorkommen, Überholungen etc.) aber bei den alten Strecken bleibt es beim Linksverkehr.
VG
kkStB
Ich würde mal fragen, welche Epoche in welchem Land willst Du fahren?
Lg Peter
es kann in Deutschland auch außer im Gleiswechselbetrieb Zs6 (wenn vorhanden oder nicht anderst geregelt), durch Zs 8 oder Befehl 4 der Auftrag erteilt werden das Gegengleis zu befahren.
Gruß Tf150150
es gibt in Deutschland, allerdings ganz selten, auch zwei eingleisige Strecken welche auf einer gewissen Distanz parallel verlaufen. Das wäre dann ein Erklärung für den Linksverkehr in Deutschland auf einer Modellbahn 😉
Grüße
Markus
bei (m)einer ICE-Doppeltrasse (von Kato) im Beton-Look gibt es wohl keinen Gleiswechselbetrieb.
Mist, dann werde ich wohl wissentlich einen unrealistischen Fahrbetrieb betreiben/in Kauf nehmen müssen, da die räumliche Lage der Bahnhofs Zu- und Ausfahrten keinen Tausch (mehr) zuläßt.
Gruß aus Nordertown
es gibt übrigens ein paar wenige Strecken in Deutschland mit planmäßigem Linksverkehr. Da gibt es dann aber auch gute Gründe zu.
Wenn ein Zug, der von einer zweigleisigen Strecke rechts in einen Bahnhof einfährt, Kopf machen soll und auf eine andere zweigleisige Strecke ausfahren soll, steht er auf der falschen Seite, da er ja in der anderen Richtung links steht. Der Zug müsste also zur Weiterfahrt im Gleisvorfeld aufwändig die Gegenrichtung kreuzen. Man kann das mit Überwerfungen regeln (Siehe Stuttgart), aber dafür ist in der Innenstadtlage nicht immer Platz. Wenn man aber eine der beiden Strecke im Linksbetrieb befährt, löst man diesen Konflikt. Erst ein bisschen außerhalb, wenn es dann Platz für eine Überwerfung gibt, tauscht man dann die Gleise.
Ein Beispiel ist die Ausfahrt aus Nürnberg Richtung Augsburg, noch aus der Zeit vor der NBS nach München, als noch mehr Züge von Würzburg Kopf gemacht haben. Die Rückführung in den Rechtsbetrieb folgt dann grob im Bereich Eibach: https://www.google.de/maps/place/N%C3%BCrnberg...4455822!4d11.0825317
Und nochmal in München Ost, da dort S-Bahnen aus der Stammstrecke nach Süden Kopf machen. Da erfolgt die Rückführung zwischen Giesing und Fasanenstraße : https://www.google.de/maps/search/m%C3%BCnchen...61.47t/data=!3m1!1e3 Es werden also mehrere S-Bahnstationen im Linksbetrieb befahren.
Außerdem gibt es Linksbetrieb zwischen Aachen Hbf und Aachen Süd Grenze, da es sich anbietet, schon in Aachen auf den belgischen Linksverkehr umzustellen. Da gab es früher im Bereich der Grenze eine Überwerfung, die aber im Zusammenhang mit der Anbindung der Belgischen Schnellfahrstrecke und dem neuen Buschtunnel zurückgebaut wurde.
Ergänzend zum Gleiswechselbetrieb: Auch wenn es theoretisch ginge, wird da aber eigentlich nicht komplett getauscht gefahren, also zwei entgegenkommende Züge links. Entweder ist ein Gleis gesperrt, oder es fahren zwei Züge in die gleiche Richtung. Es wird fahrplanmäßig nicht geplant und es gibt keinen logischen Grund, im Betrieb so vom Fahrplan abzuweichen. Ein denkbares Szenario dafür wäre, dass ein Gleis gesperrt ist und während ein Zug das Gegengleis befährt die Sperrung aufgehoben wird. Bevor dann ein Gegenzug den links fahren Zug abwartet, kann er ja auch für sich links das nun wieder freie Gleis befahren. Aber das dürfte recht selten vorkommen.
Die sicherlich spektakulärste zwar nicht planmäßig aber doch regelmäßig anzutreffende Linksfahrt gibt es übrigens südlich Mannheim nach dem Korrespondenz zur halben Stunde. Planmäßig fahren die zwei ICE nach Stuttgart/München und Karlsruhe/Basel im Blockabstand auf die Schnellfahrstrecke. Da es da aber gerne mal Verspätungen im Minutenbereich gibt, und planmäßig nichts entgegen kommt, fahren sie gerne gleichzeitig über beide Gleise aus, bis die Strecken sind später auftrennen. Die Lokführer machen sich dann gerne einen Spaß zumindest durch den Tunnel bis Hockenheim mit bis zu 250km/h parallel zu fahren. Also bei der Abfahrt in Mannheim mal drauf achten, ob neben Euch (je nach Eurem Fahrziel links oder rechts) gleichzeitig noch ein ICE ausfährt.
https://abload.de/img/img_02188rztk.jpg
Viele Grüße
Dirk
Hier noch etwas Lesematerial zum Linksverkehr in der Schweiz ... https://media.coopzeitung.ch/files/2013/07/12/2013-KW28_1530360236948.pdf
Gruss Acki
Carsten
danke für die vielen Infos. Ich werde also hauptsächlich Rechtsverkehr planen, z.T. mit der Möglichkeit des Überholens auf dem linken Gleis.
Dann werde ich mich mal mit der den notwendigen Signalen auseinandersetzten. Da ich plane die ganze Anlage in Blöcke aufzuteilen kann ich einen kurzen Block für die Signalschaltung nutzen. Das werde ich von vorneherein mit einplanen.
Gruß
Robert
vielleicht solltest Du eher rechts überholen, denn dann muss der überholende Zug nicht zum Gleiswechsel langsamer fahren. So wäre die Überholung schneller erledigt. Der zu überholende Zug muss meist ohnehin anhalten.
Grüssle aus dem Schwabenländle
Bernhard
Stuttgart Hbf trifft auch nicht so ganz zu, da die Überführungsbauwerke sich bereits im Bahnhof Stuttgart Hbf befinden.
Eine andere Vairante wäre, wie es nördlich von Graben-Neudorf bis zum Abzweig Molzau besteht, die zweigleisige Fernbahn, eingerichtet mit Gleiswechselbetrieb und parallel verlaufend die eingleise Rheinbahn. Diese eingleisige Strecke wird in beide Richtungen befahren.
Gruß Tf150150
warum muss der zu überholende Zug meistens anhalten. Sollte es sich um einen Zug den Nahverkehrs handeln und dieser einen planmäßigen Halt an einem Bahnsteig haben, würde es meistens schon daran scheitern am Bahnsteigwechsel welchen die Reisenden vollziehen müssten.
Dieses gegenseitige Fahren im Gleiswechselbetrieb, wo beide Züge sich auf dem befinden, wird in der Praxis schon durchgeführt. Es sollten aber beide Triebahrzeugführer im Normalfall von den Fahrdienstleitern oder der Zugüberwachung welche dies angeordnet hat informiert werden, da es wenn man es nicht weiss, kein gutes Gefühl ist, vor allem nachts.
Gruß Tf150150
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:
Stuttgart Hbf trifft auch nicht so ganz zu, da die Überführungsbauwerke sich bereits im Bahnhof Stuttgart Hbf befinden.
Ich habe doch Stuttgart gar nicht als Beispiel angebracht, sondern gesagt, dass man es mit einer Überwerfung wie ins Stuttgart machen kann, aber wenn das nicht geht diese auch nach außerhalb verlegen kann, was dann zu eine Strecke im Linksbetrieb führt. Also Stuttgart als Beispiel für den Idealfall ohne Linksbetrieb und Nürnberg als Beispiel für den Sonderfall mit Linksbetrieb.
Viele Grüße
Dirk
Zitat - Antwort-Nr.: 9 | Name:
Gleiswechselbetrieb: Auch wenn es theoretisch ginge, wird da aber eigentlich nicht komplett getauscht gefahren, also zwei entgegenkommende Züge links. Entweder ist ein Gleis gesperrt, oder es fahren zwei Züge in die gleiche Richtung. Es wird fahrplanmäßig nicht geplant und es gibt keinen logischen Grund, im Betrieb so vom Fahrplan abzuweichen
Dirk, grundsätzlich ja. Die häufigen Anrufe der Zü mit der Frage, was wir da machen erinnern mich aber daran, dass es einen recht regelmäßigen Fall gab, "vertauscht" zu fahren. Und zwar wenn bei einer höhengleichen Verzweigung beide Züge im Rollen bleiben sollen. Anbei mal im Prinzip skizziert.
Konkretes Beispiel: wenn in Mühlacker ein Zug verklemmt werden würde, haben wir in Vaihingen (Enz) oder Illingen ins Gegengleis genommen, ebenso den Gegenzug ab Mühlacker. Waren natürlich de facto nur Güterzüge, weil da kein Gleiswechselproblem mit den Bahnsteigen besteht.
Viele Grüße,
Simon
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Zitat - Antwort-Nr.: | Name:
Dirk, grundsätzlich ja. Die häufigen Anrufe der Zü mit der Frage, was wir da machen erinnern mich aber daran, dass es einen recht regelmäßigen Fall gab, "vertauscht" zu fahren. Und zwar wenn bei einer höhengleichen Verzweigung beide Züge im Rollen bleiben sollen. Anbei mal im Prinzip skizziert.
Stimmt hatte ich nicht auf dem Schirm - schönes Beispiel, kommt aber in der Realtität (leider) auch viel zu selten vor.Hatte das selber letztens mal für nen Streckenausbau nen planmäßigen Linksverkehr angedacht um solch einen Konflikt zu umgehen. Da musst Du aber entweder Fdl oder eine Zü haben, die experimentierfreudig sind, und eine Strecke, die genau die passende Konstellation hat und gleichzeitig nicht zu viel Verkehr. Ich würde mal den Anteil der doppellinksfahrten am Gesamtanteil der GWB-Fahrten auf unter einem Prozent tippen.
Viele Grüße
Dirk
wenn der Zug von Sersheim kommt, und von Vaihingen im GWB fahren soll, muss er ja schon im Nebenwegtunnel das Gleis wechseln. Das würde ich mal gerne erleben wollen, außer bei Bauarbeiten.
Gruß Tf150150
genau so ist es. Ab Nebenweg musst du schon viel Glück haben, denn einen GWB-Affinen Fdl, eine passende Zugkonstellation und ausreichend Platz für das Manöver müssen zusammenkommen.
Viele Fdl fahren ja GWB nur wenn sie unbedingt müssen...
Viele Grüße,
Simon
Weis eigentlich jemand wann in Deutschland von links auf rechts fahren umgestellt wurde? Kann im Internet nichts finden!
Lg Peter
Zitat - Antwort-Nr.: 19 | Name: Tf150150
wenn der Zug von Sersheim kommt, und von Vaihingen im GWB fahren soll, muss er ja schon im Nebenwegtunnel das Gleis wechseln. Das würde ich mal gerne erleben wollen, außer bei Bauarbeiten.
Hallo,
wenn die NBS Stuttgart - Mannheim demnächst wegen der Bauarbeiten komplett gesperrt ist, dann könnte der GWB auf der alten Strecke vielleicht planmäßig werden. Wenn z.B. in Sersheim die Karlsruher S-Bahn hält und ein ICE vorbei gelassen werden muss. Dann wird auf der guten alten Westbahn wieder ein dichter Verkehr herrschen wie vor dem großen Fahrplanwechsel 1991.
Grüße
Markus
das wage ich zu bezweifeln, da während der Bauarbeiten nicht mehr alle ICE / IC Linien nach Stuttgart geführt werden. Desweiteren fährt da überhaupt noch eine Strassenbahn, da fährt doch jetzt Abellio, es sei denn sie haben noch welche Strassenbahnen als Leihfahrzeug.
Gruß Tf150150
folge den Links https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?002,9083382 .
Johannes
ja es fährt Abellio, leider. Wenn sie denn fahren. Wenn dann noch immer oft zu spät und mit zu wenig Kapazität. Ob die Straßenbahnen noch fahren kann ich nicht sagen, ich sehe von meinem Fenster aus nur auf die NBS aber nicht auf die Altstrecke.
Ob jetzt Abellio oder die AVG fährt spielt in Bezug auf den GWB aber auch keine Rolle. Fakt ist dass die Altstrecke trotz reduzierten Zugverkehr wieder ähnlich stark belastet wird wie vor der Einführung der ICE.
Grüße
Markus
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:
Weis eigentlich jemand wann in Deutschland von links auf rechts fahren umgestellt wurde? Kann im Internet nichts finden!
Zumindest in Bayern und Preußen wurde auf zweigleisigen Strecken rechts gefahren. In diversen Bücher und Akten aus der Zeit vor 1920 bzw. vor 1900 ist dies schon so beschrieben.
Grüße
BWB
Ja, aber irgendwann müssens auch umgestellt haben da am Anfang alle links fuhren! Laut Wiki wurde ab 1919 damit Europaweit begonnen, warum weis aber keiner!
Lg Peter
Wiki hat nicht immer recht. Weder bei der Bayerischen Ostbahn, noch bei der Kgl. Bayerischen Staatsbahn habe ich einen Hinweis gefunden, dass jemals links gefahren wurde. Die ganze Signalisierung ist auf Rechtsverkehr ausgerichtet gewesen.
Bei den Preußen gibt es auch keinen Hinweis, allerdings habe ich mich habe mich mit der K.P E.V nur mit dem Übergang nach Bayern beschäftigt.
Andere Bahngesellschaften können natürlich links gefahren sein.
Grüße BWB
hier steht ein bisschen was geschrieben unter Geschichte der Fahrordnung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mehrgleisigkeit#F...elnen_L.C3.A4naderen
Gruß Tf150150
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