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THEMA: Grundplatte aus Plexiglas?

THEMA: Grundplatte aus Plexiglas?
Startbeitrag
Ingo Lechner - 27.11.19 16:59
Liebe Kollegen!

Ich bin gerade daran meine erste Eisenbahnanlage zu bauen. Aus Platzgründen muß ich die Platte kippen können - aus ästhetischen Gründen habe ich zusätzlich zwei Linearmotoren verbaut, die mir das Anheben des Gestells erlauben (Zum Arbeiten auf ca. 75 cm, zum Fahren dann ca. 120 cm Höhe).

Das ganze ist eine Alukonstruktion mit Elementen von Maytec. Als Träger für die Platte habe ich einen Holzraster gebaut (siehe Bild).

Durch einen kleinen "Unfall" hat sich das ganze aber so verzogen, dass der Holzraster inzwischen ausgemustert wurde. Er wird nun durch einen Rahmen aus Aluprofilen ersetzt (noch nicht fertig - deshalb noch kein Foto).

So, nun zur entscheidenen Frage: Was haltet ihr davon wenn ich statt der klassischen Holzplatte eine transparente Plexiglasplatte (2200 x 1250 x 4 mm) verwende? Aus meiner Sicht hätte das den Vorteil, dass ich mir leichter bei der Verankerung der Platte im Alugestell (durch Nutensteine und Schrauben) tue und auch beim Aussägen von nicht benötigten Plattenteilen genau sehe ob ein Träger im Weg ist oder nicht.

Nachteil ist sicherlich, dass ich auf einer Plexiplatte nichts provisorisch mit Stecknadeln fixieren kann. Da aber die meisten Sachen ohnehin mit dem Laser geschnitten werden (z.B. die "Kork-Trasse") kann ich relativ genau arbeiten; ansteigende Trassen usw. würde ich aber schon aus Pappelsperrholz (oder Birke)  lasern.

Hat jemand Erfahrung mit Plexiglas als Grundplatte oder betrete ich da absolutes Neuland?



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Hallo Ingo,
Plexiglas hat ein paar Nachteile. Erstens verkratzt es relativ schnell, zweitens ist es vergleichsweise teuer, drittens macht es beim Bohren und Sägen eine Schweinerei ohne gleichen. Die feinen Späne laden sich elektrostatisch auf und sind dann schwer zu entfernen. Obendrein wird eine Klebeverbindung auf dem Zeug wahrscheinlich nicht so gut halten wie auf Holz.

So viele Leisten im Raster hast du doch nicht, ich denke, die könntest du dir auch anzeichnen. Einfach vor allem anderen aufs Holz übertragen und gut. Ich hab Zweifel, ob du mit dem Kunststoff glücklich wirst.

Viele Grüße
Carsten
Hallo Carsten!

Danke für Deine Ratschläge.

Das Zerkratzen wäre nicht das Problem, denn am Ende sieht man nichts mehr vom Plexiglas (wenn einmal alles verbaut ist).

Der Preis: absolut richtig - statt ca. 25 Euro 150 Euro - würde ich mir aber leisten. (Man gönnt sich ja sonst nichts :)) )

Bohren - gut da muß der Akku-Dyson immer in der Nähe sein.

Klebeverbindng - da liegt echt mein Problem - weil ich zwar meine Vitrinen alle selbst aus Polycarbonat lasere, die werden aber stets mechanisch verbunden.

Mit Plexiglas - sprich Polycarbonat - und kleben habe ich so gut wie keine Erfahrung - das wäre nur dann kein Problem, wenn ich das Ganze nicht auch hin und wieder in die vertikale Lage bringen müßte (also die Platte um 90 Grad nach unten gedreht wird)....
Hallo Ingo,
hast du schonmal Kunststoff-Spänchen aufgesaugt? Damit saust du dir nur den Staubsauger ein, erst recht einen ohne Beutel.

Was spricht denn dagegen, die Lage der Rippen auf die Platte aufzumalen? Ich halte das für die günstigere Lösung.

Kleben kann man das Zeug übrigens durchaus und auch sehr stabil, aber bisher kenn ich das nur mit Plexi auf Plexi. Wie das mit anderen Materialien aussieht, das kann ich nicht sagen. Und man müsste wissen, welchen Kleber man nehmen muss. Wie gesagt, ich hab da Zweifel, ob das ohne weiteres machbar ist.

Viele Grüße
Carsten
Hallo Ingo,

so schön das Material ist, hier würde ich dir davon abraten. Es wird in deinen Rasterzellen durchhängen. Und die Nervereien andere Teile drauf zu befestigen würde ich nicht eingehen wollen.
Es gibt spezielle Kleber für Acrylglas, um beispielsweise Vitrinen zu verkleben. Aber selbst das hält nicht beliebig viel aus.

Du schreibst davon, deine Trassenbretter selber zu lasern. Was spricht dagegen, deine Grundplatte ebenfalls so zu fertigen? Wegen der vermutlich kleineren Arbeitsfläche des Lasers einfach in passende Teilstücke gliedern. Eventuell so, dass sie wie eine Art Puzzlestücke ineinandergreifen und abwechselnde Verschraubungsmöglichkeiten zu haben.

Schöne Grüße, Carsten

Hallo Ingo,
von Plexiglas kann ich nur abraten. Selbst wenn du beim Bohren einen speziell angeschliffenen Bohrer nimmst ( Damit so wenig Wärme wie möglich aufs Material einwirkt, ist die Wahl des Werkzeugs entscheidend: Verwenden Sie Bohrer mit schlankem Drall (Innenseite poliert) und negativem Spanwinkel - wie für Messingarbeiten. Denn zur Bearbeitung von Plexiglas dürfen nur schabend arbeitende Werkzeuge verwendet werden. Bohrer für Acrylglas sollten daher einen Spitzenwinkel von 60 bis 90° haben und einen Spanwinkel von 0 bis 4° ) , so solltest Du hinterher das Plexiglas noch bearbeiten: Denn Hitze baut im Material gefährliche Spannungen auf. Wirkt man nicht durch das Tempern des Kunststoffs entgegen, drohen Risse. Weiss ichg aus eigener Erfahrung! Also besser gutes Sperrholz o.ä.
Ulf.
Wow - ich bin ganz überrascht (und sogar etwas gerührt), dass das hier so eine tolle Gemeinschaft ist - und ich so viele Antworten in so kurzer Zeit erhalte.

Da ist wirklich eine ganz "tolle Truppe" versammelt - ich bin schon länger angemeldet, habe bisher aber immer eher passiv teilgenommen.

Danke, danke, danke und dieses Danke gilt auch für alle weiteren Antworten, auf die ich mich natürlich sehr freue.

Ich muß wohl umdenken - hin zum guten "alten" Sperrholz.

Experimentieren werde ich aber trotzdem - nicht auf 1250 x 2200 mm sondern auf einer meiner "Laserplatten" (410 x 610 x 4 mm) - vielleicht fange ich überhaupt erst einmal mit einem kleinen Modul an - obwohl der Gleisplan für 1250 x 2200 schon steht.


Hallo Ingo,

auch ich sehe in Kunststoff keinen Vorteil. Zudem: Polycarbonat und Plexiglas sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Was meinst du genau?
Das teure Material wird beim Bearbeiten noch teurer, da z.B. die Bohrer viel schneller stumpf werden. Der Aufwand lohnt sich nur, wenn du die ganze Anlage ohne Landschaft aus transparentem Kunststoff fertigen möchtest. Ob ein Alu-Gerippe besser ist, muss sich zeigen. Ich denke, dass Holz die bessere Wahl ist.
Bleibt zu klären, ob dein Holzrahmen konstruktive Mängel aufwies. Eventuell kombinierst du Alu und Holz.

Jens
Zitat - Antwort-Nr.: 2 | Name: Ingo Lechner

Mit Plexiglas - sprich Polycarbonat - und kleben habe ich so gut wie keine Erfahrung


Hallo,

dürfte im Zusammenhang mit Kleben relevant sein:
Plexiglas (Handelsname) ist nicht dasselbe wie Polycarbonat (PC, Handelsname z.B. Makrolon), sondern PMMA.

LG Didi
Hallo Didi!

Ich habe mich verschrieben - es sollte natürlich (um es jetzt ganz korrekt zu benennen) "Polymethylmethacrylat" heißen.

Ich verarbeite das Zeug ja Zentnerweise beim Lasern.

Habe aber nur Erfahrung im Lasern, zerspanen usw - da ich mich bisher immer gescheut habe zu kleben, auch des Arbeitsaufwandes wegen (selbst wenn man UV-Kleber verwendet). Habe mich zwar da eingelesen, den letzten Schritt aber immer gescheut.

LG Ingo
Hallo
Habe früher kleine Filter für  Aquariums aus Plexiglas gebaut. Das habe ich  mit ein Mix aus Aceton und darin aufgelöst plexi Glas verklebt.

Der Mix verschweißt das Plexiglas.

Mfg Jörg
Hallo,

also reden wir von Plexiglas und nicht Polycarbonat. Egal wie du es drehst und wendest: Du hast keine Vorteile davon, weder im Gewicht noch in der Verzugsfreiheit.
Falls du es besser verarbeiten kannst und günstig an die Materialien heran kommst, ist das das einzige Argument. Aber selbst dann dürfte Holz günstiger sein.

Jens
Zitat

Die Verarbeitung war mit einfachen Mitteln eine Katastrophe: dreckig, schwierig und die meisten Platten sind sofort gesplittert.



Genau das! Ich habe mit Plexiglas  auch nur schlechte Erfahrungen gemacht. Polycarbonat wäre ok, läßt sich viel einfacher bearbeiten usw. Aber wozu? Wenn es eh unter der Landschaft begraben wird ist es deutlich teurer, schwerer und in keiner Weise stabiler als eine gute Multiplexplatte aus Holz.

Holz vernünftig verarbeitet hält ein Leben lang. Ich gehe mal davon aus, daß die Moba nicht in einem dauerfeuchten Raum unterkommt, wo die Temperaturen um 50 Grad schwanken. Obwohl, bei mir auf dem Dachboden hat es auch 10 bis 40 Grad und das geht mit Holz ganz gut. Nur die fliegend aufgebauten Gleise biegen sich im Sommer hoch, wie in echt

Aber zurück zum Thema: Ich würde keinesfalls Kunststoffplatten verwenden. Den Unterbau aus Metall zu bauen, ist eine Option, aber bringt eigentlich auch nur was, wenn man an Höhe sparen will. Holz kann das an sich auch so gut. Der Materialmix aus Metall und Holz könnte sich bei Temperaturschwankungen eher als Nachteil herausstellen, wenn die Teile fest verschraubt sind. In Nuten geführte Platten mit etwas "Luft" wären dann eine Option.

Bei all dem frag ich mich halt, warum der klassische Aufbau mit Platte und unterseitiger Versteifung aus weiteren Holzplatten hochkant bei Dir nicht gehen soll.

Gruß
Klaus
Gurten Abend
Plexiglas kann sehr gut mit Dichlormethan geklebt werden.
Ich habe damit auch schon ein Aquarium geklebt.
Gibt es bei Modular
Gruß
Matthias
Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal für alle Antworten bedanken, bei jedem Einzelnen, der sich die Mühe gemacht hat das Thema aufzugreifen.

Jeder einzelne Beitrag war für mich wertvoll - gerade weil hier sehr viele unterschiedliche Ansätze und Ratschläge gekommen sind.

Danke an alle.


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