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THEMA: Zukunft von Modelbahnsteuerungen
erst mal, auch wenn das Meiste schon rum ist , noch nachträglich ein frohes Fest !
ich durfte (obwohl das Wetter schön war) über die Feiertage viel Zeit mit meiner Moba verbringen - und nachdem heute der Tag des Stephanus ist, also jemand der gesteinigt wurde, trau ich mich mit einer Frage raus, bei der mich wahrscheinlich auch wieder Viele steinigen werden - ich hab zwar im Forum etwas gesucht ob es dazu schon Einträge gab, hab auch das eine oder andere , aber nicht aktuelle gefunden. - Wenn man einen ganzen Tag lötet klebt und biegt , macht man sich so seine Gedanken und ich frage mich , ob es in Zeiten wo jeder Haushaltsmixer schon WLAN fähig ist, und Bussysteme im Haus sämtliche Steuerungen übernehmen, noch zeitgemäß ist, dass wir an Signale rote gelbe und grüne Kabel anlöten. Jetzt gibt es ja mit DCC und Selectrix usw ja schon einige Bussysteme , die die Loksteuerung übernehmen , mit Loco Net auch ein Bus System für die Steuerung von Schaltelementen und Decodern, aber glaubt ihr, dass es eine Zukunft gibt, in der wir sämtliche Elemente , von Gleisen, Signalen, Schranken , Weichen usw mit einem einzigen Bussystem ( also einem mehradrigen( ggf nur 2) Kabel) verbinden und damit alles steuern können. Ich meine, wenn man ein System zur Steuerung von 999 Loks hinkriegt müsste das doch auch mit 555 Loks und dem Rest als Schaltelemente auch funktionieren. Natürlich braucht dann jedes Element seinen eigenen Decoder, aber die müssten doch bei der Verbreitung, die Bussysteme heute nehmen, immer günstiger werden? Arbeitet irgendein Hersteller an solchen Systemen ?
sorry aber solche Fragen kommen eben nur zu den Feiertagen
Euch alles Gute und einen guten Rutsch in ein neues spannendes Moba Jahr
Heinz
Ist nicht das ALAN-System ( https://toy-tec.de/ ) so aufgebaut? In Zeiten von WLAN würde ich allerdings gar keine Busse mehr mögen, sondern nur noch Kommunikation über WLAN und an die Decoder einzig und allein die Stromversorgung.
Herzliche Grüsse
Rossi
Zitat
Arbeitet irgendein Hersteller an solchen Systemen ?
Ja, tun sie. Und leider alle an einem anderen
Bei Viessmann hat man z.B. schon Lichtsignale mit integriertem "Multiplexer", der wiederrum aus einem DCC Signal gesteuert werden kann. Guckst Du hier:
https://viessmann-modell.com/sortiment/elektron...ultiplex-technologie
Märklin hat Multi-protokoll-Lichtsignale im Programm:
https://static.maerklin.de/damcontent/f8/17/f81...a653451434542366.pdf
usw.
Aber: Soweit ich das weiß, ist das alles nur H0 oder größer, in Spur N ist die Integration des Dekoders wohl noch nicht angekommen.
Des weiteren stellt sich auch immer die Frage, ob es wirklich mit z.B. Ein/Aus eines Lichtpunktes oder eines Signalbildes bei einem Lichtsignal getan ist. Manche wollen sanftes Auf- und Abblenden der einzelnen Funzeln und andere wollen den komplett vorbildgerechten Signalbildwechsel, wie er durch die jeweilige Stellwerkstechnik verursacht wird. Auch hier im forum haben wir ja einige SpDrS60 Fetischisten.
Im Prinzip sollte es sogar billiger sein einen uC in den Signalschirm zu stopfen und nur noch 2 Drähte rausschauen zu lassen, anstatt mit sagenhaften 14 Drähten aus dem Mastfuß zu kommen. Die entsprechenden Bauformen der Controller, also nur das reine Silizium auf Ball-Grid ohne Gehäuse zum eingießen nach dem Löten, sind ja verfügbar und auch kleiner, als das Leitungsbündel am Signalschirm letztlich ist.
Dann wäre auch ein für alle Male klar, wie ein Steckfuß auszusehen hat und daß man direkt die Buchse in die Platte verbaut und das Signal dann nur einsteckt und es sofort funktioniert. Traum?
Na ja, technisch eher völliger Kleinkram! Wenn dann "alle" nötigen Funktionen, also Lichtpunkte an/aus, mit Auf-und-Abdimmen, maximale Helligkeit ( Tag-Nacht-Schaltung) und ggf. trimmen der einzelnen Lichtpunkte und die Sonderfunktionen für die Stellwerkfreaks alle drin sind, dann wäre das schon eine ganz ganz große Erleichterung.
Aber wie wird es, wenn es denn überhaupt kommt, am Ende aussehen? Vermutlich wird dann alles wieder um ein vielfaches teurer als das "analoge" Signal. Und ob da ein jeder den Preis zahlen mag? Und wenn man mal den Markt anschaut, dann stehen da im Moment "eigentlich" nur Viessmann und Mafen, wenn es um Lichtsignale geht. Theoretisch könnten da beide was machen, technisch sind die sicher dazu in der Lage.
Aber schauen wir doch mal auf Weichenantriebe: Da ist doch bis heute noch nicht "der" Servoantrieb erhältlich, nicht mal die universelle Mechanik. Wieviele Frökel-Bastel-Trallala "Lösungen" gibt es da derzeit? Gefühlt mindestens 2 Dutzend! Eine werklich schönen, preiswerten Anbau für eine Standard-Servo hab ich leider noch nicht gesehen, ich hab aber auch lange nicht mehr geschaut. Und da soll es dann die integrierte Super-Lösung geben... na ja. Da bin ich eher skeptisch
Deine Frage finde ich absolut gerechtfertigt! Ich würde auch gerne die Lichtsignale von Mafen mit eingebauten Dekoder und SpDrS60-Freak-Steuerung haben wollen. Keine Frage! Aber ich muß das auch bezahlen können. Einen ganzen Bahnhof voller Schotterzwerge würde vermutlich einige Monatslöhne fressen. Na ja, vielleicht passiert ja noch ein Wunder und Kastenbahner fertigt demnächst inklusive uC auf dem Signalschirm Da ist aber mit selber Löten nix mehr
Gruß
Klaus
ob es mal flächendeckend so ein System geben wird, weiß ich nicht, aber skeptisch bin ich schon. Denn ganz ehrlich, wer ist ernsthaft bereit, permanent die Technik zu erneuern? Ich hab für mich die Entscheidung getroffen, mit welchem System ich fahren und schalten möchte, und ich werde mich wohl nicht so bald umentscheiden. Und ich meine, so wie mir geht es auch Anderen. Und das wissen auch die Hersteller solcher Systeme.
Herby
Zitat - Antwort-Nr.: 1 | Name: rossi
Ist nicht das ALAN-System ( https://toy-tec.de/ ) so aufgebaut?
Das wurde damals groß angekündigt, auch ich war wirklich gespannt.
Aber die Preisvorstellung entsprach glaube ich nicht den Vorstellungen auch nur eines Modellbahners, was das System schon im Vorfeld zum Scheitern verurteilte.
Heute ist es sehr ruhig um das System geworden, mir fällt niemand ein, der das System nutzt und mal im www darüber berichtet hat.
Eine ziemlich aktuelle Diskussion über das ALAN-System gibt es u.a. bereits hier: https://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=1123765
Grüße Andreas
meine bescheidenen Bemerkungen dazu:
* in Zeiten des langsamen Niedergangs des Modellbahnhobbies (vielleicht kommen nochmal andere Zeiten) ist es schwer, neue Standards zu etablieren. Sie müssen schon erhebliche Vorteile bieten, zum Beispiel beim Komfort, bei der Installation, beim Preis
* das Internet hat eindeutig von offenen, lizenzfreien und gut dokumentierten Standards profitiert; in der Modellbahnwelt hat sich das noch nicht überall herumgesprochen, obwohl auch hier durch NEM und NMRA gute Beispiele existieren
* bei DCC sehe ich das größte Problem in dem fehlenden Rückkanal (RailCom ist proprietär und m.E. mit zu geringer Bandbreite, um allgemein verwendet zu werden), das sehe ich als echtes Manko an.
* weil Du Funk-Protokolle und -Module ansprichst: Ich sehe das zwar prinzipiell als Möglichkeit an, auf jeden Fall für H0, aber auch für N, aber sehe da auch ein paar Probleme: ich glaube, so eine Modellbahn erzeugt eine Menge Störsignale, z.B. durch Rad-Schiene-Kontaktprobleme, durch Schienen als Antennen, verbaute Materialien könnten als Abschirmung wirken, sodaß es zu Problemen in Tunnel und Schattenbahnhöfen kommt; ein weiteres Problem ist die Skalierbarkeit bei großen Anlagen: Wenn nicht nur Loks, sondern auch Weichen, Signale, Bahnübergänge, Gleisfreimelder oder gar einzelne Waggons (z.B. für Innenbeleuchtung) herumfunken, könnte das an die Leistungsgrenze kommen. Zuletzt die "Sicherheit". Man muß nicht einmal einen bösen Willen unterstellen, aber niemand will, daß plötzlich der Nachbar die Kontrolle übernimmt. Paarungsprozesse und ggf. Verschlüsselung der Funksignale sind da notwendig.
Gruß
Klaus
Zitat - Antwort-Nr.: 5 | Name: KMal
in Zeiten des langsamen Niedergangs des Modellbahnhobbies
Zitat - Antwort-Nr.: 5 | Name: Kmal
Zuletzt die "Sicherheit". Man muß nicht einmal einen bösen Willen unterstellen, aber niemand will, daß plötzlich der Nachbar die Kontrolle übernimmt. Paarungsprozesse und ggf. Verschlüsselung der Funksignale sind da notwendig.
Gääähn! Immer wieder diese Verschwörungstheorien
Vieleicht doch das falsche Hobby gewählt?
Gruß Andreas
meint zumindest
Heinz
Nur mal angemerkt .. auch wenn hier WLAN so gehypt wird ... nicht weil man es kann muss man es machen!
Bei derart vielen Sendern/Empfängern nimmt die Betriebssicherheit erheblich ab!
Und .. auch in der Industrie werden nach wie vor Kabel gelegt, WLAN ermöglicht keine ausfallsichere Steuerung.
Am Ende bin ICH (ich kann nur für mich sprechen!) nicht bereit, jeder neuen Kuh, die durchs Dorf getrieben wird, hinterherzurennen.
Aus welchem unerfindlichen Grund sollte ich ständig Steuerungen, nur weil sie angeblich veraltet sind, austauschen?
Viele Grüße, Franzi
immerhin wird der Faller-Containerkran in H0 schon über WLAN gesteuert, vermeidet viele Schleifkontakte, braucht aber auch Akkus.
Viele Grüße
Nimmersatt
ich halte es genauso wie Franzi!
Muss man wirklich jeden neuen Kram mitmachen?
Seit Beginn meiner Modellbahn-Laufbahn fahre ich Analog. Lediglich beim Schalten habe ich mich im Laufe der Jahre weiterentwickelt und alte Taster und selbstgebaute CMOS- und TTL-Steuerungen durch ein "moderneres" System (Digimoba) ersetzt.
Frei dem Motto "never change a running system" werde ich dies auch bis zum Ende meiner Modellbahner-Laufbahn so beibehalten. Altbewertes zu pflegen ist eben doch oft besser als bei jeder Neuheit von vorne zu beginnen.
VG
Heidi
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:
in der wir sämtliche Elemente , von Gleisen, Signalen, Schranken , Weichen usw mit einem einzigen Bussystem ( also einem mehradrigen( ggf nur 2) Kabel) verbinden und damit alles steuern können.
Das gibt es schon und nennt sich DCC. Einen separaten Bus brauchst du vor allem dann, wenn du rückmelden willst oder auf dem Gleis weniger Last erzeugen willst (Schaltbefehle "belegen" im Gleissignal ja schließlich Platz).
Fahren und melden in einem System unterzubringen ist nicht sinnvoll. Warum? Ganz einfach: Physik. Für höhere Übertragungsraten benötigst du immer auch höhere Frequenzen. Wenn du nicht die Nachbarschaft im Ukw-Bereich oder noch höheren Bändern beglücken willst, wirst du dich beim Fahrsignal in Sachen Frequenz beschränken müssen. Wir haben mit unseren Gleisen schließlich prima Antennen und prinzipbedingt ist da mit Abschirmung nichts zu machen.
Rückmeldesysteme benötigen dagegen Geschwindigkeit. Je mehr, desto besser, vor allem wenn Railcom im Spiel ist. Zudem unterscheiden sich die Anforderungen von Fahr- und Meldesystemen, so dass es sehr wohl Sinn macht, das auch technisch zu trennen.
Was WLAN angeht... Ja, die Technik wird immer billiger. Aber das ist eben auch mit das Problem, die ist vor allem eins: Billig. Consumer-Hardware bietet gar nicht die Leistung, um eine Modellbahn mit zig Loks, Weichen, Signalen etc. per WLAN zu versorgen. Ich habe schon Router erlebt, die nach ca. 10 WLAN-Geräten anfingen, einzelne wieder rauszukicken, weil sie gar nicht so viele Verbindungen gleichzeitig halten konnten. Dazu kommt, dass für den Betrieb eines solchen Netzwerks auch Netzwerk-Kenntnisse erforderlich sind. Das setzt dann nicht nur beim Kunden, sondern auch beim Hersteller entsprechendes Personal voraus, das Support leisten kann. Und der wird nötig sein, denn Funklösungen sind *immer* störanfälliger als kabelgebundene Systeme.
Last but not least ist die Modellbahnbranche technisch extrem konservativ. Ich kenne kaum einen Consumer-Bereich, der so lange derart alte Technik rumschleppt und sich jeder Neuerung so lang wie möglich verweigert. Denk mal dran, wie lange es DCC schon gibt. Das liegt nicht daran, dass es so gut ist, das System hat weiß Gott seine Schwächen. Aber keiner kann oder will die Summen investieren, die ein neues, besseres System in den Markt bringen könnten. Denn eh sich das flächig durchsetzt, vergehen eher Jahrzehnte als Jahre, mit dem hohen Risiko, dass es ein Rohrkrepierer wird und die Kohle weg ist. Denn auch die Nutzer verweigern sich gern dem Fortschritt, man liest ja sogar immer wieder spöttische Bemerkungen, dass man alle paar Jahre neu kaufen und umrüsten müsse, obwohl das bis dato nicht ansatzweise den Tatsachen entspricht.
Ich persönlich sehe das so: DCC ist noch immer gut genug, trotz aller Schwächen, und ich sehe durchaus Möglichkeiten, einige der Probleme auf technischem Wege zu überwinden. Solange es keine echte Sackgasse gibt, wird sich in der Branche nichts bewegen, weil mit dem Status Quo Geld zu verdienen ist, was mit einem neuen System nicht zwangsläufig so sein muss. Zudem müsste man zwingend mehrere der größeren Hersteller ins Boot holen, um ein neues System solide aufzustellen. Angesichts der Geschichte von Railcom bezweifle ich aber, dass das passieren wird.
Viele Grüße
Carsten
Nun - muss man nicht - ABER
wir hätten heute keine Moba , hätten sich nicht irgendwann mal ein paar Leute entschieden, den neuen Kram ( damals wahrscheinlich Spur Null und Lok mit Feder zum Aufziehen) mitzumachen. Und wir würden heute noch alle mit Pferden reiten und Segelschiffen fahren, hätten sich nicht ein paar Leute für das Neue interessiert - ob das für die Menschheit eine Weiterentwicklung war, darüber lässt sich trefflich streiten. Technisch interessant war es allemal - und schließlich sind doch zumindest die meisten von uns an Technik interessiert. Danke Carsten - deine Ausführungen sind wie immer fundiert und wahrscheinlich technisch nicht zu widerlegen - trotzdem erscheint mir, dass links und rechts von uns die Technik vorbeipfeift (siehe Mini -Robotersteuerungen mit komplexesten Sensoriken ( Rückmeldungen) und Bewegungen) und wir auf dem "alten Kram" sitzenbleiben. Aber wahrscheinlich hast Du recht, die Branche (und das sind eben nicht nur Hersteller sondern auch Kunden, das lässt sich nicht wirklich trennen) ist eben eher konservativ.
beste Grüße und Danke für die spannende Diskussion
heinz
PS spannend finde ich ja, dass die Asiaten, die ja mittlerweile zu den Themen Vernetzung und Steuerung den Ton angeben, in der Moba Ecke eher zu den Konservativsten zählen. Aber vielleicht steigt mal ein chines. Hersteller in den Markt ein und wenn der ihn dann mit wirklich überzeugenden Lösungen aufrollt , guckt wieder mal die europäische Industrie durch den ( im wahrsten Sinne des Wortes) Dampflok Rauchabzug
Zitat - Antwort-Nr.: 6 | Name: 796 724-3
Gääähn! Immer wieder diese Verschwörungstheorien
Vieleicht doch das falsche Hobby gewählt?
Vielleicht doch die falsche Realität gewählt?
Ich habe noch etliche Kataloge aus den 80ern und 90ern herumliegen. Wir können gerne mal den Umfang der Sortimente mit den heutigen vergleichen. Und daß reihenweise Hersteller aufgeben oder aufgekauft wurden und eine Konzentration des Markts stattfand, ist wohl auch an Dir vorbeigegangen. Arnold und Fleischmann sind nur noch ein Schatten ihrer selbst.
Und es tut mir leid, daß ich das so direkt sagen muß: Von »Verschwörungstheorien« zum Thema Datenschutz und -Integrität zu schwafeln, gerade bei »grenzenloser« Funktechnologie, ist ob der Faktenlage (angefangen von der Staatsspionage und Spionage durch die Industrie bis zum Hacking von PCs, mobilen und IoT-Geräten) aktive Realitätsverweigerung und grenzt an Naivität.
Nichts für ungut,
Klaus
Zitat - Antwort-Nr.: 13 | Name: KMal schrieb am 27.12.19 10:10
Zitat - Antwort-Nr.: 6 | Name: 796 724-3
Gääähn! Immer wieder diese Verschwörungstheorien
Vieleicht doch das falsche Hobby gewählt?
Vielleicht doch die falsche Realität gewählt?
Ich habe noch etliche Kataloge aus den 80ern und 90ern herumliegen. Wir können gerne mal den Umfang der Sortimente mit den heutigen vergleichen. Und daß reihenweise Hersteller aufgeben oder aufgekauft wurden und eine Konzentration des Markts stattfand, ist wohl auch an Dir vorbeigegangen. Arnold und Fleischmann sind nur noch ein Schatten ihrer selbst.
Und es tut mir leid, daß ich das so direkt sagen muß: Von »Verschwörungstheorien« zum Thema Datenschutz und -Integrität zu schwafeln, gerade bei »grenzenloser« Funktechnologie, ist ob der Faktenlage (angefangen von der Staatsspionage und Spionage durch die Industrie bis zum Hacking von PCs, mobilen und IoT-Geräten) aktive Realitätsverweigerung und grenzt an Naivität.
Nichts für ungut,
Klaus
Moin,
zum zitierten Gähn .. ich finde es inzwischen sehr irritierend, mit welcher Arroganz so Mancher hier agiert ...
Das Thema Sicherung von Funknetzwerken etc. sollte man tatsächlich nicht unterschätzen.
Auch wenn es keinen vernünftigen Grund gibt, die MoBa ans www zu hängen, wird es mit Sicherheit genügend Menschen geben, die gar nicht verstehen, was sie da in Ihrem Netzwerk freilassen.
So trivial ist die Angelegenheit nicht und man sollte schon wissen, was man da tut.
Zu konservativ:
Naja .. vielleicht geht es nicht nur um Entwicklungskosten, sondern auch um Anschaffungskosten.
Es gibt Standards (Protokolle), die in den Steuerungen usw verbaut sind. Jede neue Steuerung muss rückwärtskompatibel bleiben, wenn man nicht sämtliche Decoder, Melder usw. austauschen will.
Es sind extreme Kosten, die viele nicht bereit sind auszugeben. Warum auch?
ICH werfe auch keinen 10 Jahre alten funktionierenden Flatscreen weg, nur weil es was Neues gibt ..
Ich bin zum Glück in der Lage, mir Steuerungen usw selber zu bauen, es gibt inzwischen echt preisgünstige Teile, wie Arduinos, Raspis usw zu kaufen, die auf einfache Weise komplexe Aufgaben erledigen können, die mit diskreter Schaltung einen hohen Aufwand erfordert haben.
Nur weil nicht jeder immerzu an vorderster Front mitrennt, ist er gleich technikfeindlich!
(Ist überall ein beliebtes Totschlagargument .. )
Viele Grüße, Franzi
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:
trotzdem erscheint mir, dass links und rechts von uns die Technik vorbeipfeift
Ja, tut sie irgendwie. Allerdings profitieren wir auch von diversen "externen" Entwicklungen. Als Beispiele seien nur mal die Prozessoren auf den Decodern und die ganze Miniatur-Soundtechnik inklusive der Lautsprecher genannt, die wir z.B. aus dem Handy-Bereich requiriert haben.
Irgendwo kann man die Modellbahnkunden ja auch verstehen. Das ist eine ziemlich langfristige Sache und wer anno dazumal mit SX oder Loconet angefangen hat, wird das so schnell nicht in die Tonne kloppen, zumal die neuen Entwicklungen prinzipiell das Gleiche machen. Railcom bringt zwar einen gewissen Komfort dazu, ist jetzt aber keine Killerapplikation, die jeder unbedingt haben will. Zumindest nicht so, wie es derzeit hauptsächlich eingesetzt wird.
Wie gesagt, in DCC steckt durchaus noch Potential, hier müssten die Hersteller nur einfach mal die Arschbacken zusammenkneifen und zusammenarbeiten. Ich denke da an dynamische Adressvergabe, vernünftige Oberflächen zum Programmieren der Decoder etc. pp. Das würde einen deutlichen Komfortgewinn bringen, erzwingt aber, dass nicht einzelne aus der Reihe tanzen und mit proprietären, geschützten Erweiterungen (die in anderen Bereichen längst Stand der Technik sind) versuchen Kasse zu machen *hust* Hallo ESU und Lenz *hust*. Der Markt ist einfach zu klein für solche Ego-Trips.
Viele Grüße
Carsten
meiner Meinung nach werden hier wieder mal verschiedene Dinge in den Trichter geworfen und durch den Fleischwolf gedrückt...
Dabei sind nicht "analog gegen digital" die entscheidenden Punkte, denn beide müssen sich schon jetzt ergänzen (Beispiele: ein Sensor setzt analoges in digital um, ein Motortreiber digitales nach analog).
Wichtiger erscheint mir die Trennung "dezentral" und "zentral", also "verteilte Intelligenz" und "Zentrale Steuerung/PC". In den dezentralen Knoten kann dabei durchaus ein Prozessor agieren und z.B. einen Block samt Signalen steuern, er muss dabei nur seine "Nachbarn" kennen, nicht die gesamte Anlage. Im Gegensatz dazu steht die Zentrale, die die gesamte Anlage und alle Zustände darauf zu jedem Zeitpunkt kennen muss.
Heute ist ein "intelligenter Knoten" dank Arduino und Co einfacher und billiger herzustellen als vor ein paar Jahren, damit wird eine analoge Anlage im Hintergrund digital, vorne bleibt sie analog. Darin sehe ich eine gewisse Zukunft für eine Modellbahnsteuerung (von Firmen oder als OpenSource), vor allem bei kleineren Anlagen, für die die PC-Steuerung einfach zu viel ist...
Leider sehen manche das nur "binär": soll heißen, analog ist rückständig und veraltete Technik, digital ist das einzig wahre und braucht eine Zentrale, am besten mit PC. Siehe im Thread mit der Lauer-Steuerung...
Was fehlt, ist eine modernisierte Variante einer dezentralen Steuerung, mit den preislichen Möglichkeiten heutiger Technik. Im Prinzip wäre der Alan-Ansatz nicht schlecht, nur eben hoffnungslos überteuert. Vielleicht wäre da was mit Schwarmintelligenz zu machen?
Viele Grüße
Michael
bei Digital gehts nicht nur um ne Steuerung einer Anlage. Per Decoder hast du direkten Zugriff auf den Motor, Zusatzfunktionen etc. pp. Alles Dinge, die sich analog nicht machen lassen und so leid es mir tut: In dieser Hinsicht IST die analoge Modellbahn technisch hoffnungslos veraltet.
Welchen Vorteil versprichst du dir von deinen dezentralen Knoten? Ich persönlich finde es sogar deutlich komplexer, so ein dezentrales Netzwerk am Laufen zu halten. Letztlich widerspricht das auch dem Gedanken, sich von dem analogen, anlagenbezogenen Betrieb zu lösen und den Betrieb zugbezogen aufzuziehen. Ich bezweifle auch, dass du preislich besser kommst. Ein Raspberry Pi und eine Zentrale bekommst du für 150...200 €. Rocrail ist kostenlos. Lediglich die Gleisbesetztmelder und die Weichendecoder brauchst du noch, aber die fallen bei einer dezentralen Lösung genauso an.
Warum immer alle von dem Rohrkrepierer ALAN reden ist mir schleierhaft. Dinamo gibts schon länger, macht praktisch das Gleiche und ist, soweit ich mitbekommen hab, auch deutlich günstiger. Wer so eine digital-analoge Chimäre will, dürfte da besser aufgehoben sein.
Viele Grüße
Carsten
Die Modellbahnsteuerung wird sich weiter entwickeln. Jetzt gibt's aber mit W-LAN in den Fahrzeugen noch massive Probleme mit der Stromversorgung. Selbst in (G) tut man sich da noch schwer. Ein Decoder muß bei Aussetzern weiter laufen können. Da braucht es dann schnell einige 100mA dafür. Wo wird die Energie gespeichert? In H0 und drunter gibt's da mit heutiger Technik keinen Platz. Derzeit kann man Decoder mit 1mA oder weniger über eine Versorgungslücke retten. Da ist das Hauptproblem für die W-LAN Technik.
Zu RailCom: das Märchen der Properität hält sich, verstehe nicht warum. Seit vielen Jahren bereits hat Lenz auf das Patent verzichtet. Der VHDM hat RailCom genormt, auch schon einige Zeit her, da kann jeder der will mitmachen. Offen ist das, was das von ESU und Lenz vorgestellte RailCom+ machen soll, nämlich die automatische Anmeldung und Adressvergabe. Da hat ESU die Hand drauf und will das nicht öffnen. Der in Verabschiedung befindliche Standard schaut anders aus, macht aber auch die Anmelderei sogar schneller, nutzt genauso RailCom als Rückkanal dafür. Das bringt sicher einiges an neuer Funktionalität.
W-LAN hat derzeit auch das Problem daß es sich schnell weiter verändert. Schaut zurück wie hat das W-LAN ums Jahr 2000 ausgesehen, damals war die DCC Technik bereits 20 Jahre alt. Decoder von damals kann man heute noch gut verwenden, damalige W-LAN Technik ist großteils nicht mehr benutzbar, oder sehr eingeschränkt.
Die Anwender sind auch sehr träge daher wird das Übernehmen von Neuerungen lange dauern. Schaut nur in den Nachbarthread zum Thema "Lauer Steuerung". Meine Anmerkung: es gibt einfacher zu bedienende und besser funktionierende Lösungen wurde mit großer Entrüstung abgewiesen und man hat sofort mit persönlichen Untergriffen geantwortet. Selbstverständlich müsste man sich zunächst einmal mit Neuem auseinandersetzen, das wollen viele Modellbahner um jeden Preis vermeiden, da wird gerne viel Geld in die Hand genommen um nichts lernen zu müssen. Das ist in der MoBa Welt immer so wenn irgend etwas vom bisher verwendeten abweicht und eine Neuerung bringt. Es dauert sehr lange bis der "Schmerz" bei den Anwendern das bessere nicht benutzen zu können so groß ist, daß dann ein Umstieg erfolgt. Denkt an die Schnittstellen Frage oder Gleisprotokolle.
Zurück zum UP: Lösungsansätze gibt es viele, brauchbares abseits von dem was wir derzeit haben ist nichts da. Das Neue muß viiiiel Attraktives haben um was zu ändern und es muß überaus billig sein. Das Problem ist da ähnlich wie im KFZ Bereich aber bei wesentlich geringeren Stückzahlen. Bedenkt daß Zentralenhersteller froh sind wenn sie einige 10000 Stück erreichen. Viele Decoder Hersteller erreichen kaum 100000 Stück. Das bedeutet wenig Entwicklungsgeld um grundlegend Neues zu machen.
-AH-
Du bist da schon wieder bei einer Art Zentrale, wenn Du von Raspi etc. schreibst. Ich habe viel kleinere Einheiten gemeint z.B. Arduino nano für 2€: aus solchen kleine dezentrale Knoten aufzubauen, die gemäß der Anlage zusammengesteckt werden können, sollten wohl machbar sein. Leider wird heutzutage immer gleich alles zentralisiert -- so funktioniert momentan praktisch jedes Digitalsystem. Ein schönes Beispiel ist auch die Zentralisierung bis der MobaLedLib, wo von einem Prozessor bis zu 256 rgb-LEDs gesteuert werden können. Wenn ich so so viele LEDs brauche, ok. Aber, bloß, weil es geht, alles so zu steuern, ist es nicht immer sinnvoll. Einzelne autarke Einheiten führen da oft besser zum Ziel und sind auch besser wartbar. Leider geht heutzutage der Trend aber zur "eierlegenden Wollmilchsau", sprich einer muss alles können. Mitsamt den komplexen Problem, die dabei entstehen. Man braucht ja nur mal hier im Forum nach Digitalproblemen zu schauen...
Heutzutage -- aber eigentlich geht es hier im Thread um das, was _neu_ entstehen könnte. Und nein, Alan nehme ich nicht als gelungenes Produkt, ich habe das nur als Beispiel für das Prinzip so einer Steuerung gebracht (weil's eben viele kennen). Im Grunde kann ein Brick schon wieder mehr, als notwendig ist -- was ihn teurer macht.
Momentan brauche ich noch keine Steuerung, sonst würde ich mich um eine Konzeption dafür bemühen und vielleicht auch was entwickeln. deshalb werde ich einfach mal beobachten, was noch weiter kommt...
Viele Grüße
Michael
Text nicht gelesen? Ich frage mich, wozu ich den Aufwand treiben soll, eine dezentrale Steuerung zu machen. Das ist aufwändig und fehleranfällig. Wenn wir vom Preis reden, ist es bei den 2 € für nen Arduino auch nicht getan, da muss noch etwas speziellere Hardware dran, damit du in Sachen Moba irgendwas anfangen kannst. Z.B. brauchst du einen GBM, musst ein DCC-Signal erzeugen und verstärken etc. pp. Und letzten Endes brauchst du ja doch wieder eine zentrale Stelle, an der du selbst was steuern kannst, sofern du nicht ne reine Zuguck-Anlage haben willst. Wo liegt der Nutzen? Lies nochmal mein Posting oben, ich habe sehr wohl verstanden, auf was du hinauswillst. Ich denke nur nicht, dass das in irgendeiner Form vorteilhaft für die Steuerung einer Anlage wäre.
Viele Grüße
Carsten
Ich lasse mich überraschen, was die Zukunft bringt. Klar ist, das irgendwann eine Technologie kommt, welche nicht komplett rückwärts kompatibel sein wird. Auf jeden Fall hat die moderne Technik mit PC Steuerung via Rückmeldemodule wesentlich mehr Möglichkeiten und Flexibilität im Betrieb gebracht. Nachdem auch die Loks mehrheitlich digital erhältlich sind, fällt auch das Umbauen weg.
Schade ist es, wenn wie bei Besuch eines Modellbahnvereins erlebt, konservative Modellbahner den Anfängern einen Mist über fehlenden Fahrspass mit Digitalsteuerung angeben.
Zu berücksichtigen gilt, dass die Konstruktion und Mechanik der Modelle eine entscheidende Rolle spielt. Da wird seitens der Hersteller zu wenig gemacht. Zu viele Modelle weisen in dieser Hinsicht Mängel auf.
Die Weichenantriebe sind bis heute eine Katastrophe. Auf meiner Anlage sind die meisten Probleme mechanisch bedingt. Weichen, die nicht zuverlässig schalten. Schlecht leitende Herzstücke bei den Weichen. Fahrzeuge, die entgleisen wegen falscher Spureinstellung, Konstruktionsfehler bei Wagen und Lokfahrwerken. Schwergängige Wagen, zu leichtes Loks. Wagen, die ständig abkuppeln oder entgleisen, weil die KK-Kinematik klemmt. Ich wünsche mir hier mal einen Fortschritt.
Robert
wo habe ich geschrieben, dass ein DCC-Signal erzeugt werden soll? Text nicht verstanden?
Denk doch auch mal an Module, die eigenständige Einheiten sein könnten. Module zusammenstellen und die Elektrik verbinden -- nicht erst mühsam den Gleisplan in den PC eingeben, Fahrstraßen programmieren,...
Und nein, ich habe nichts von den Fahrzeugen geschrieben, sondern von der Anlage an sich -- immer alles zentralisiert, sehe ich nicht als gelungene Lösung.
Aber das ist meine Sichtweise, muss von Dir nicht übernommen werden, mir reicht's, wenn Du sie akzeptierst.
Viele Grüße
Michael
Sei mir nicht böse, aber ohne DCC wird das eine Nische in der Nische der Nische. Wir können doch nicht über technischen Fortschritt schwadronieren und dann anfangen, neue Technik auf die olle analoge Rennsemmelei zu werfen. Eine Pferdekutsche bleibt eine Pferdekutsche, auch wenn wir sie strömungsoptimiert bauen und die Lager magnetisch aufhängen.
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:
Denk doch auch mal an Module, die eigenständige Einheiten sein könnten. Module zusammenstellen und die Elektrik verbinden -- nicht erst mühsam den Gleisplan in den PC eingeben, Fahrstraßen programmieren,...
Prinzipiell: Ja, guter Hinweis. Aber auch da sehe ich Möglichkeiten, das klassisch zu machen. Und wenns nur so läuft, dass man die Module in der Software angelegt hat und dann nur jeweils passend zusammenschiebt. Könnte man über nen entsprechend ausgelegten Bus ja auch automatisieren.
Die sind aber nunmal das A und O bei der Moba. Und gerade da hat mir die Digitalisierung überhaupt erst wieder den Mund wässrig gemacht, als ich vor 10 Jahren wieder eingestiegen bin, war analog für mich nach wenigen Tagen schonwieder einfach nur extrem langweilig.
Wie gesagt, es ist einfach und billig. Was spricht aus deiner Sicht genau dagegen?
Viele Grüße
Carsten
bei zentralisiert sehe ich immer wieder das Problem der Seiteneffekte -- die nirgendwo beschrieben wurden, weil sie in der Testumgebung nicht vorkamen.
Alte EDV-Regel: Man kann Fehler vollständig nur auf Anwesenheit testen, nie auf Abwesenheit.
Und ähnlich ist es halt auch bei den derzeitigen Digitalelementen -- auch wenn sie "genormt" sind/sein sollten, passen sie nicht immer so zusammen, wie man das braucht oder gerne hätte. Ganz klar, ein Hersteller kann nicht alle denkbaren Varianten testen, ist einfach unmöglich.
Deshalb der andere Ansatz, dass die einzelnen Teile in sich so einfach sind, dass man alle Einsatzmöglichkeiten abtesten kann. Und dass diese Teile dann einfach zusammenfügbar sind -- so ähnlich wie mit Lego-Steinen, die lassen sich auch nur an definierten Stellen mit definierten Möglichkeiten verbinden.
Ich stelle mir das so vor, dass z.B. ein Blockbaustein nur für einen Block zuständig ist, dafür aber alles macht, was mit dem einen Block zusammenhängt (einigermaßen neutral beschrieben): Signal(e) steuern, alle Signale/Spannungen für das Fahren erzeugen, die Sensorik für die Positionsbestimmung. Und als Verbindung zu den nächsten Modulen nur je eine Leitung für den Zustand. Ist vielleicht im ersten Moment etwas "blauäugig" gedacht, noch nicht bis ins letzte konzipiert, aber vielleicht ein lohnender Ansatz.
Wovon bei den "Digitalos" meinem Eindruck nach hier auch immer ausgegangen wird, ist, dass jeder seine Fahrzeuge "bis ins letzte Detail" steuern können will (Licht, Sound, Stromabnehmer, Kupplung,...) und dies auf alle hier schreibenden Modellbahner verallgemeinern ("will jeder"). Das stimmt aber nicht für _alle_ hier schreibenden Modellbahner, wenn ich mich betrachte
Wenn man dann kein Digitalsystem im "Digitalo-Sinn" haben will, ist man gleich "technikfeindlich" eingestellt. Ich z.B. _will_ keinen PC an meiner Anlage haben, davor sitze ich den ganzen Tag (und plage mich mit ihm ab). Damit wird es für mich auch Unsinn, eine Zentrale "irgendwie" an die Anlage zu knoten, die ja doch wieder ein "irgendwie verkappter PC" ist. Ich sehe durchaus die Möglichkeiten, die man mit Digitalsystemen (im heutigen Sinn) umsetzen kann -- wenn man diese Möglichkeiten will. Das heißt aber nicht, dass ich keinen PC _neben_ der Anlage als Hilfsmittel beim Bau einsetze (z.B. Lasern, 3D-Druck, Konstruktionen, Dokumentation, Recherche) -- nur zum Steuern will ich keinen.
Ich finde es aber sehr interessant, kleine gekapselte Systeme zu betrachten (quasi "objektorientiert"), die nur für eine Sache brauchbar sind: sei es ein Block, ein Gleis samt Weichen im Schattenbahnhof, eine Bahnübergangssteuerung, Lokschuppentore, eine "Belebtes Haus-Steuerung", andere bewegliche Objekte... die dürfen sich dann auf einer gewissen Ebene "unterhalten", aber eben nur, soweit das für die Funktion notwendig ist.
Aber alle elektr(on)ischen Spielereien bringen nicht viel, wenn die Mechanik nicht weiterentwickelt wird oder sogar immer schlechter wird, wie es in #22 schon angemerkt wurde.
Viele Grüße
Michael
zuerstmal: Bei deiner Anlage bist du King. Wenn dir sowas Freude macht, dann tob dich aus. Aber dir muss halt klar sein, dass das nichts für eine auch nur halbwegs breite Masse ist. Solche Geschichten haben ihre Freunde, nur hat das IMHO wenig mit dem Ursprungsthema zu tun. So ein System ist ganz sicher nicht die Zukunft, weil es doch sehr speziell ist.
Was den PC angeht: Du brauchst keinen im klassischen Sinne. Ein Raspberry Pi reicht und der braucht nichtmal nen Desktop, den kannst du simpel auf der Kommandozeile laufen lassen. Ja, ich kenne den Unterschied zwischen den Krümeln wie Arduino und einem Raspi, aber letztlich sinds beides Computer. Der Raspi würde eben viele Dinge, für die du die Arduinos beschäftigen willst, in seiner Software machen. Das wärs aber im Groben schon. Aber wie schon gesagt, wenn dir deine verteilte Steuerung Freude macht, dann leg los. Ich glaub nur nicht, dass du viel "Schwarmintelligenz" erwarten kannst, dazu dürfte das zu speziell sein.
Was das Gemecker über die Mechanik angeht: Ich hatte genug Fahrzeuge auf dem Tisch, um mir ein Urteil zu erlauben, denke ich... Bei den Neukonstruktionen hat sich in den letzten Jahren viel getan, sieht man mal von Fertigungskatastrophen wie Fleischmanns 118 ab. Die Getriebe sind deutlich besser untersetzt, laufen wesentlich leiser und die Motoren sind zumindest nicht grundsätzlich schlechter geworden (auch weil immernoch teils uralte Konstruktionen zum Einsatz kommen). Noch viel besser wirds kaum werden, denke ich, präzisere Getriebe würden den Kostenrahmen wohl deutlich nach oben treiben.
Viele Grüße
Carsten
ich war mir schon der Gefahr bewusst, mit einem solchen Thema wie so oft "Glaubenskriege" auszulösen - nur soll man sich deshalb einem solchen Thema verweigern ? - für mich war die Diskussion wieder sehr interessant und ich habe wieder viel gelernt - von zukünftigen Techniken, Ihren Chancen und Risiken, aber noch mehr von der Psychologie der Moba Welt - wirklich interessant und hätte ich nicht ganz so erwartet ( zugegeben, das klingt jetzt alles sehr egoistisch , aber wer keinen Spaß an dem Thema hat, hätte sich ja nicht beteiligen müssen)
Deshalb herzlichen Dank für alle Eure Beiträge - ich wollte KEINE Meinung postulieren sondern Eure verschiedenen Ansichten dazu kennenlernen -
vielen Dank für Eure Mühe die doch umfangreichen Beiträge zu schreiben und zu editieren
Euer Heinz
was wäre mit einem Konzept à la PoE (Power over Ethernet)?
- Senden, Empfangen und Stromversorgung.
- einfachste Verkabelung
Die Komponenten dazu sind relativ preiswert und werden zukünftig auch noch preiswerter werden.
meint
Günter
klar - das macht man sowieso - aber mir ging es darum zu wissen, was mir in Zukunft gefallen könnte - dazu müsste ich allerdings wissen, wohin die Zukunft geht und was es künftig geben wird - und deshalb fand ich die Beiträge so interessant.
Fazit für mich - die Zukunft bzw die Ableitung von Trends aus anderen Konsum- oder Industriebereichen auf die Moba Welt wird zäh und ist wenn überhaupt nur sehr zögerlich zu erwarten - trotzdem bleibt für mich als Fazit , lieber flexibel zu bleiben als mich zu sehr auf eine Lösung zu fixieren
beste Grüße
Heinz
Zitat
Fazit für mich - die Zukunft bzw die Ableitung von Trends aus anderen Konsum- oder Industriebereichen auf die Moba Welt wird zäh und ist wenn überhaupt nur sehr zögerlich zu erwarten - trotzdem bleibt für mich als Fazit , lieber flexibel zu bleiben als mich zu sehr auf eine Lösung zu fixieren
Genau das ist das Problem der Hersteller! Jeder sein Süppchen! Dieses Signal haben die seit Jahrzehnten ausgesendet und wir haben es empfangen.
Zitat
Und letzten Endes brauchst du ja doch wieder eine zentrale Stelle, an der du selbst was steuern kannst, sofern du nicht ne reine Zuguck-Anlage haben willst. Wo liegt der Nutzen?
Ich seh in "Zentralen" jeder Art ein absolutes Problem. Die ganzen "Kästchen" die derzeit für teuer Geld angeboten werden machen aus meiner Sicht wenig Sinn. Nur um ein "blödes Gleissignal" zu erzeugen direkt mehrere Hundert Euro auf den Tisch zu blättern, erscheint mir mehr als fragwürdig. OpenDCC geht da schon in die richtige Richtung!
Aber warum immer wieder diese "Zentrale". Warum nicht ein oder mehrere geeignete Bussysteme und genormte Daten. Die Protokolle können sein wie sie wollen, aber die Informationen müssen verfügbar sein! Da kann es Freimelder geben, gut, aber die Stellwerkssoftware muß diese Info auch lesen können. Und den Bedienbefehl Zug xy schneller fahren muß ich ja nicht an einer Zentrale verarbeiten. Irgendwo gibt es ja Signale, die eine "Instanz" sehen können muß und regelt damit die Geschwindigkeit. Also muß die Stellwerkssoftware nichts von Zügen wissen und die Zugsteuerung nichts von Stellwerken. Das heute immer alles aus einer Hand kommen muß und dann in einen Topf geworfen wird, erscheint mir das Problem. Immer die Eine Software, die irgendwas super aber das meiste nur ein bißchen gut kann, ist nach meiner Meinung gar keine Lösung! Wie beim Vorbild sind die eigentlich Aufgaben doch sehr gut trennbar, bei der Moba wird aber immer alles gemixt.
Bei den Bussystemen wird auch immer nach dem "einen" Bus geschriehen. Wozu? Ein reiner Ausgabebus kann für manche Sachen doch reichen. Eine Hausbeleuchtung kann damit prima funktionieren und die Komponenten einfach machen. Ein Steuerbus für Stellwerkskomponenten muß aber in Echtzeit rücklesen können. Und Senden/Empfangen auf 2 Busse zu trennen, wäre ein viel zu großer Hardwareaufwand. Jede Weiche ist Sender und Empfänger, soll sie denn die Endlage melden können. Und wenn die Steuerung von Lichtsignalen aus dem "Stellwerk" kommen soll, also alle Überblendvorgänge nicht am Signal selbst erzeugt werden sollen, dann muß so ein Bus auch ziemlich schnell sein. Um von Hp00 auf Hp1 mit Vr 1, Zs6... zu kommen, kommen schon mehr als eine Handvoll Überblendungen zu Stande! Ob man das unbedingt haben will, steht nicht zur Frage, denn manche müssen das haben Und wenn Systemkomponenten schon an heute existierenden Forderungen scheitern, sollte man darüber schon nicht mehr nachdenken!
Zitat
Was den PC angeht: Du brauchst keinen im klassischen Sinne. Ein Raspberry Pi reicht und der braucht nichtmal nen Desktop, den kannst du simpel auf der Kommandozeile laufen lassen.
Ein Raspi IST EIN klassischer PC! Wenn heute Leute davon reden, sie würden auf Raspi embedded programmieren, muß ich immer lachen. Gerade was Bedienoberflächen angeht, kann der aktuelle Raspi mit 2* 4k!!! Auflösung mehr als die meisten PC's, die wir Zuhause stehen haben! Und was den Stromverbrauch angeht, ist der Raspi ein echter Schluckspecht! Moderne PCs sind da deutlich genügsamer bei vergleichbarer aktuell gefahrener Rechenleistung! Ein Raspi 4 kann man im Betrieb nur mit aktiver Kühlung betrieben, zumindest wenn er wirklich was tun soll.
Grüße,
Harald.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich Deinen Worten wirklich folgen kann - aber welchen Vorteil hätte so ein Konglormerat von mit Logik versehenen Endgeräten, die sich den Ablauf selbst organisieren?
Ich finde es höchst notwendig und sinnvoll, dass es EIN Gerät gibt, wo alle Informationen zusammenlaufen, und genau das ist in meinen Augen die Aufgabe der Zentrale: Die Daten an einer Stelle zusammenführen. Und eine DR5000 kostet - je nach Händler - etwa 150 Euro, also weit entfernt von 'mehreren hundert Euro'. Das Problem bei Deiner Vorstellung scheint mir zu sein, dass so nur schwer ein individueller Ablauf darstellbar wird, wenn die Daten nicht an einer Stelle zusammen laufen. Oder der Aufwand für individuelle automatische Abläufe ungemein schwierig zusammengepfriemelt werden müssten.
Und noch ein Hinweis: Welcher Desktop-PC begnügt sich ernsthaft mit 15W im Betrieb? Einen Raspi sehe ich ganz und gar nicht als 'klassichen PC', auch wenn es als solcher verwendet werden kann, weil er auf Wunsch einen Linux-Desktop mitbringt.
Herby
Zitat - Antwort-Nr.: 33 | Name: S.Bahn schrieb am 28.12.19 11:43
(...)
Ich finde es höchst notwendig und sinnvoll, dass es EIN Gerät gibt, wo alle Informationen zusammenlaufen, und genau das ist in meinen Augen die Aufgabe der Zentrale: Die Daten an einer Stelle zusammenführen. Und eine DR5000 kostet - je nach Händler - etwa 150 Euro, also weit entfernt von 'mehreren hundert Euro'. Das Problem bei Deiner Vorstellung scheint mir zu sein, dass so nur schwer ein individueller Ablauf darstellbar wird, wenn die Daten nicht an einer Stelle zusammen laufen. Oder der Aufwand für individuelle automatische Abläufe ungemein schwierig zusammengepfriemelt werden müssten.
Und noch ein Hinweis: Welcher Desktop-PC begnügt sich ernsthaft mit 15W im Betrieb? Einen Raspi sehe ich ganz und gar nicht als 'klassichen PC', auch wenn es als solcher verwendet werden kann, weil er auf Wunsch einen Linux-Desktop mitbringt.
Herby
Moin,
Warum ist es nicht möglich, Anderen ihre Ideen zu lassen?
Aus welchem Grund muss denn zwingend alles zentral gesteuert werden?
Nur, weil es DEINE Vorstellung ist?
Es hat niemand gesagt, dass eine dezentrale Steuerung supidupi Perfekt ist, aber Menschen haben unterschiedliche Vorstellungen vom Ergebnis, wäre schön es dabei zu belassen.
Die Ausführungen zum Raspi vom teppichbahner sind allerdings .. naja etwas schräg.
Ein Raspi verbraucht erheblich weniger Leistung als ein Desktop PC, kann viele Aufgaben erledigen, aber ist kein Ersatz für einen Desktop PC.
Wenn man sein Aufgabenbereich klar definiert und die Leistung für den Einsatzzweck ausreicht, ist der Raspi eine Alternative, nur solche Pauschalaussagen sind eben auch nicht richtig.
Viele Grüße, Franzi
wenn man über den Tellerrand, in die Gebäudeautomation schaut, gibt es Systeme die mit
"2 Dräten" auskommen. z.B. KNX
Die Geräte (Aktoren + Sensoren) sind durch die Lizenzen recht teuer, aber
brauchen keine Zentrale weil die Intelligenz in den Geräten steckt.
Für den privaten Bereich gibt es dann noch die smart Home Varianten mit
Tablet als Eingabe/Anzeige -Gerät.
Das würde, z.B. für ein Gleisbildstellwerk erheblich weniger Verdrahtungsaufwand bedeuten.
(Das Ganze nur mal so als Denkanstoss)
MfG Mathias K.
Ein Tablet ist m.E. nur für Kleinanlagen nutzbar. Bei Großanlagen ist es m.E. zu klein. Und ich bevorzuge Maus- und Stiftbedienung, weshalb ich z.B. ein Surface und ein Samsung-S-Pen lieber mag.
Das Beispiel zeigt aber auch das es die EINE Lösung nicht gib. Im Loxone System geht zB garnichts ohne zentralen Server.
VG
Carsten
Grüße,
Harald.
Zitat - Antwort-Nr.: 35 | Name: mobahner100
wenn man über den Tellerrand, in die Gebäudeautomation schaut, gibt es Systeme die mit
"2 Dräten" auskommen. z.B. KNX
Mit CAN-Bus und Loconet geht eine dezentrale Steuerung auch.
Jeder Teilnehmer am Bus kann senden und auch alle Infos empfangen.
Hier beschreibt jemand das mit Uhlenbrock-Komponenten:
https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=5&t=137670
Grüße
Stephan
Zitat
Das Problem bei Deiner Vorstellung scheint mir zu sein, dass so nur schwer ein individueller Ablauf darstellbar wird, wenn die Daten nicht an einer Stelle zusammen laufen. Oder der Aufwand für individuelle automatische Abläufe ungemein schwierig zusammengepfriemelt werden müssten.
Kurze Erläuterung:
Ein Teil der dezentralen Steuerung ist das "Stellwerk", hier werden die Informationen der Freimeldung ausgewertet und die angeforderten Fahrstraßen gebildet. Das Resultat sind entsprechend gesicherte Fahrwege und Signale, die Fahrtstellung haben.
Ein anderer Tel des "Systems" liest die gestellten Licht- und Formsignale, stellt dann eben Fahrtstellung fest und übersetzt das in die Spannungserzeugung bzw Gleissignalerzeugung.
Ein anderer Teil kann zum Beispiel den Fahrplan beackern, und daraus die Fahraufträge erzeugen, die dann das Stellwerk ausführt, soweit das jeweils möglich ist. Da das Stellwerk schon "sicher" im Sinne der Fahrstraßenbildung ist, geht das sehr! einfach.
Eine weitere Komponente kann Bedienoberflächen bereitstellen, z.B. Lupen- und Übersichtsbilder eines ESTW oder klassische SpDrS60 Anbindung mit "echten Stelltischen".
Also eben nicht alles in einem Ding, egal ob Zentrale, PC, Software oder was auch immer, sondern jedes Teil des "Systems" macht genau nur das, was es kann.
Dann hat man auch nicht mehr die oft grausamen Bedien-Oberflächen der Programme und nicht jedes Programm muß alles können. Und jedes Teil des "Systems" kann durch ein anderes ausgetauscht werden. Also das "SpDrS60-Stellwerk" kann gegen ein "ESTW" oder mechanisches Stellwerk getauscht werden. Und da ist es auch egal, ob es als Hardware in Relais, als mechanische Hebelbank oder eben per Software gebaut ist. Wenn dann der "Zugfahr-Teil" das Form-Signal in Fahrtstellung "liest", dann erzeugt er eben die Fahrspannung oder das Gleissignal.
Wo ist denn da EINE Zentrale nötig?
Das es technisch in dem "System" Zentralen gibt, weil die nun mal einen der Busse verwalten, hat in der Darstellung gar keine Bewandtnis, es geht eben um Modularität! Nur wird dann eben die Zentrale keine "Fahrstraßen" in Form der primitivst Diodenmatrix mehr rauskloppen, egal ob die Weichen noch als Flankenschutz gebraucht werden oder nicht. Fahrstraße ist eben mehr als Fahrweg usw.
Und zum Stromfresser Raspi Mein Laptop lebt mit dem selben Strom deutlich länger wenn er nur "ein Bild zeigt" und rechnet auch mehr mit der selben Ladung, wenn er mal was tun muß. Das er dann auch gerne mal 150W saugt, ist schon klar, aber dafür hat er die selbe Aufgabe auch 20mal schneller fertig als der Raspi. Und ein Raspi ist für mich ein "normaler" PC, weil er alles hat, was ein PC auch hat. Er fährt ein vollwertiges OS, hat Speicher wie ein großer, hat MMU usw und Grafik bis der Arzt kommt. Aber in dem Faden geht es ja um die Fortentwicklung der Moba... nicht der Raspies. Das daher nur als Erklärung meiner Ausführung im vorherigen Beitrag. Diskussion daher hier eher unnötig
Gruß
Klaus
danke für die ergänzenden Informationen. Klar ist es denkbar, die Funktionen der Zentrale auf mehrere kleinere Module aufzusplitten. Aber ich sehe darin immer noch keinen Vorteil.
Das Splitten hätte zwar den Vorteil, dass man aus einer großen Auswahl das gewünschte nehmen kann, birgt aber auch die Gefahr, sich zusätzliche Inkompatibilitäten einzuhandeln. Man sieht es ja heute schon, dass manche Module und Decoder unter bestimmten Bedingungen Probleme verursachen. Das ist auch der Grund, dass ich möglichst alle Komponenten vom selben Hersteller nehme. Zumindest kann sich dann kein Hersteller ausreden, dass der jeweils andere das Problem verursacht.
Herby
Die (beziehungsweise meine) Vergangenheit hat immer wieder gezeigt, dass Schnittstellen von der Idee her eine gute Sache sind, aber die Firmen aus unterschiedlichen Gründen nicht (immer) in der Lage sind, diese korrekt zu bedienen.
Als typisches Beispiel möchte ich den PC aufrufen. Ich habe in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts auch gerne und auch sehr viel an PCs rumgeschraubt und sozusagen permanent diverseste Komponenten getauscht. Denn damals war es so, dass man für jeden Furz eine eigene Erweiterungskarte benötigt hat. Das Mainboard brachte anfangs gerade mal den Din-Stecker für die Tastatur mit. Wollte man einen simplen Drucker an einer Parallel-Schnittstelle betreiben, musste man eine so genannte I/O-Karte einbauen, die eben 2 serielle und 1 parallele Schnittstelle bereit stellte. Für die Festplatte brauchte man eine eigenen Erweiterungskarte, genauso für die Grafikausgabe. Soundkarten gab es auch, aber die waren schweineteuer, sodass sie in einem Home-Computer kaum zu finden waren. Und irgendwann entschlossen sich die Hersteller, sukzessive diese einzelnen Komponenten auf eine einzige Steckkarte zusammenzufassen. Ich kenne den Begriff der 'Multi-I/O-Karte' noch ganz gut, die auf einer Platine alle denkbaren Schnittstellen mitbrachte: seriell, parallel, HDD, Floppy, CD-ROM (ja, anfangs hatten die noch eigene Schnittstellen) und mitunter auch SCSI. Damals der erste Schritt, Alles auf einer Platine zu vereinen. Und das war gut so, weil ich war damals einer der Betroffenen, der lange danach gesucht hat, eine Lösung zu finden, wo die damaligen Schnittstellen für HDD, CD-ROM und SCSI im selben Rechner funktionierte. Erst mit so einer Multi-I/O-Karte war das möglich. Heute reicht für einen Home-Office-PC das Mainboard alleine schon aus, weil dort tatsächlich alle Schnittstellen und Komponenten drauf sind, die man üblicherweise braucht. Also auch die Grafikkarte und die Soundkarte. Und natürlich die universelle Schnittstelle USB. Wer auf schnelle Grafikausgaben verzichten kann, weil er beispielsweise kein Gamer ist oder mit Videobearbeitung oder Fotobearbeitung nichts am Hut hat, der kommt mit so einem einfachen All-in-One-Gerät bestens zurecht. Ich kenne niemanden, der sich wieder wünscht, all diese Komponenten auf einzelne Erweiterungskarten auszulagern.
Anderes Beispiel wäre die Fotografie, die mich teilweise wahnsinnig hat werden lassen.Es war jedes Mal eine Zitterpartie, wenn ich mein Kameragehäuse gewechselt habe, um in den Genuss weiterer Entwicklungen zu kommen. Ausnahmslos JEDES Mal funktionierten einzelne Objektive nicht mehr zufriedenstellend. Soll heißen: das/die betroffene(n) Objektiv(e) konnte(n) nicht mehr korrekt fokussieren. Am alten Gehäuse liegt der Fokus perfekt, am neuen Gehäuse meilenweit daneben. Der Grund: da immer mehr Funktionen auch ins Objektiv ausgelagert wurden, kamen ältere Objektive zusehends in Bedrängnis, weil sie mit den neuen Befehlen nichts anzufangen wussten und quittierten entweder mit einer Fehlermeldung - oder machten halt 'irgendwas'. Betroffen waren dabei auch einzelne Objektive des Kameraherstellers, also nicht nur Fremdobjektive.
Ich war früher auch ein Fan von Lösungen, die aus vielen kleinen Komponenten besteht, die man sich dann wie LEGO zusammenbauen konnte, wie man woltle. Aber die Industrie hat mich gelehrt, dass sie nicht fähig ist, sich an definierte Schnittstellen zu halten. Ich habs - glaube ich - schon weiter oben mal erwähnt ... Daisy wäre ein typisches Beispiel, welches nur dann funktioniert, wenn man sich mit der Materie extrem stark auseinander setzt. Ich will das nicht, weswegen ich für mich entschieden habe, Daisy nicht zu verwenden. Deswegen habe ich es abgeschaltet. Anlassfall dafür war ein Problem, welches ich hier geschildert habe und wo man mir riet, Daisy eben abzuschalten, wenn ich es nicht verwenden sollte. Und seitdem sind meine Probleme Geschichte. Und ich bin überzeugt: je mehr Komponenten mitspielen, umso mehr Probleme gibt es. Denn warum sollte es gerade bei der Modellbahn anders laufen als anderswo?
Und ganz ehrlich: Meine mir noch verbleibende Lebenszeit ist mir zu wertvoll, um permanent auf Fehlersuche zu gehen. Ich werde auch so auf noch genug Fehlerquellen stoßen, das reicht mir. Mein Hobby ist Betrieb machen und nicht Fehler suchen ...
Und deswegen bin ich mit dem Status Quo ziemlich zufrieden.
Herby
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