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THEMA: Persönliche Vorstellung und erste Planungsgedanken!

THEMA: Persönliche Vorstellung und erste Planungsgedanken!
Startbeitrag
Martin1979 - 19.01.20 21:48
Soo.. mein erster Eintrag hier im Forum. Wie ihr bald erkennen werdet, habe ich aber heimlich schon mehr oder weniger intensiv mitgelesen. Und wie es sich gehört, hier zunächst eine kurze Vorstellung und darauffolgend meine aktuellen Gedanken zum Thema Modellbahn. Ich bin gespannt, ob jemand überhaupt den langen Text lesen wird, aber ich versuche, wenigstens unterhaltsam zu schreiben. ;)

Weihnachten 1984 haben mir meine Eltern einen klassischen H0-Kreis von Märklin geschenkt, M-Gleis, auf einer Sperrholzplatte mit Bahnhof. Als Zug kam eine BR89 mit zwei Personenwagen zum Einsatz. Ich erinnere mich noch sehr genau an jedes Detail, die enorme Faszination hat geholfen, alles für immer ins Gedächtnis einzubrennen.

Über die darauffolgenden Jahre habe ich dank Zuwendungen meiner Grosseltern die Anlage immer wieder erweitert, eine zusätzliche Platte, mehrere Häuser vor allem von Faller, etwas kindlicher Landschaftsbau. Und vor allem Gleise! Alles natürlich analog gesteuert mit isolierten Streckenabschnitten.

Um 1994 herum fand ich aber, dass es nun eine Nummer grösser sein müsste und weil bei meinen Grosseltern ein ganzes Zimmer frei stand und sie den pädagogischen Nutzen durchaus erkannt und mich deshalb finanziell unterstützten, habe ich eine gewaltige Anlage in Spantenbauweise geplant, natürlich mit Schattenbahnhof, Drehscheibe UND Schiebebühne. Märklin digital!

Die Gleisplanung ging damals noch mühsam mit Gleisschablone vonstatten und auch der Holzbau hat mich, als 15jähriger, durchaus vor die eine oder andere Herausforderung gestellt. Gleisgeometrien, Fahrtrassen mit Überhöhung in den Kurven, usw.. Aber immerhin hatte ich die Hilfe von Bernhard Stein, der einen kleinen Teil seines Wissens mittels des Buches "H0-Modellbahnanlagen”, was meine Bibel wurde, weitergegeben hat. Internet-Recherchen gab's noch nicht! ;)

Ich habe die Holzkonstruktion tatsächlich irgendwann fertiggestellt und die meisten Gleise gebraucht zusammengekauft, nur leider kam ich langsam aber sicher in ein Alter, wo Mädchen und Parties an Relevanz gewannen und Eisenbahnen als Kinderspielzeug uninteressanter wurden, denn als solches habe ich es betrachtet.

Die Spanten wurden abgerissen, der Holzrahmen als Garagenregal benutzt und die Loks, Wagen und Gleise in Kisten verpackt. Dort blieben sie bis zum Jahre 2014. Da wurde meine Tochter nämlich fünf, genau das gleiche Alter, das ich 1984 hatte, als ich meine erste Modelleisenbahn bekam. Nur leider habe ich es nicht vermocht, bei ihr auch nur ansatzweise eine ähnliche Faszination für das Thema zu wecken und alles wanderte recht bald wieder in die Kisten zurück. Obwohl es jetzt doch so ein praktisches C-Gleis gab. Nun ja.

In den darauffolgenden Jahren habe ich nach und nach alles verkauft. Gleiskonvolute, Loks, Wagen. Oder (schlecht gebaute) Modellhäuser weggeworfen. Heute (19.01.2020) ist ein denkwürdiger Tag, denn die Auktionen mit den letzten Artikeln enden heute: die Schiebebühne, ein paar Loks, übriggebliebene Signale - und mein erster Zug von 1984 sind um 20 Uhr verkauft. Nichts bleibt übrig, kein einziger Modellbahn-Artikel. The end. Oder doch nicht?


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Jetzt bin ich 40 Jahre alt und wohne in der Ostschweiz. Ziemlich berufstätig. Mädchen und Parties werden langsam aber sicher wieder weniger wichtig. ;) Und so könnte ich doch..

Hmm. Allerdings verfüge ich nicht über die räumlichen Möglichkeiten meiner Grosseltern. Ganz im Gegenteil. Ich habe überhaupt keine Ecke verfügbar in meiner 3.5-Zimmer-Wohnung. Moment. Es sei denn.. Wenn ich meinen Schreibtisch aus dem Büro-, Schrank-, und Gästezimmer vielleicht ins Schlafzimmer nehme, da könnte ich dann bequem vom Bett aus Filme.. Und Gäste habe ich ohnehin nicht so viele..

Könnte gehen! 2,30m Breite möglich und bei Bedarf noch mal easy 2,30 über L-Form! Oder gar zu einem U erweiterbar! Wenn die Kommode weggkommt, ein Schenkel bis zu 3,00m! Segmentbauweise, kann sein, dass ich umziehen muss, 75cm Tiefe passen durch die Tür.. macht eine maximale Fläche von gut viereinhalb Quadratmetern. Ich glaube, wir haben ein Projekt! Her mit dem alten Märklin-Gleisplan-Buch! Alles neu, Planung "from the scratch”!


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Uff. Die Radien. Ich vergass. 75cm Tiefe.. Klar könnte ich anders segmentieren und aus 75cm Tiefe 75 Breite machen und tiefer bauen, aber dann gibt es viel zu viele kleine Abschnitte. Kommt nicht in Frage. Daraus folgt, dass H0 raus ist. Keine Lust auf Winzradien, kurze Zügen mit drei unmasstäblichen Passagierwagen und dergleichen. Schade, die Loks haben genau die richtige Grösse, liegen toll in der Hand, es gibt viel Auswahl. Andererseits bin bin ich fast froh - habe ich doch heute das letzte Material verkauft!

Also eben Spur TT. Bekomme ich mehr Zug auf die Platte. Mal sehen, was es so gibt.. Hmm.. Tillig, Kühn, Piko heissen da die Grossserienbieter.. Scheinen ganz vernünftiges Material zu bauen, gute Gleise, mal sehen, was so an Loks lieferbar ist.. Oh. Nur DDR. Warum nur DDR? Ach so, TT ist die Ossi-Spur. Mist. Zumal ich in der Schweiz und der BRD aufgewachsen bin, brauche ich auch Loks von der SBB und der DB und zwar altersgerecht aus der ohnehin interessantesten Epoche IV. Dann eben nicht TT. Was ist das nächste?

Spur N. Hmm. Ziemlich klein.. Aber das Angebot scheint ganz ok zu sein. Ja, bis auf ein paar Uralt-Entwicklungen gibt es moderne Motoren, Fünfpol, alles auch digitalisiert oder digitalisierbar.. Fleischmann, Arnold/Hornby, Brawa, Piko, Trix, Roc.. nein, Roco ist raus. Ok, aber da geht schon was. Und immerhin mittlere Radien und halbwegs vernünftige Zugzusammenstellungen. Also N.


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N-Gleissystem. Oh je. Der Hauch der 60er. Wenn ich ne Teppichbahn wollte, würde man wenigstens in Japan fündig, will ich aber nicht. Wo bekomme ich ein halbwegs ansehnliches Gleissystem her? Dieses Peco in Code 55 sieht brauchbar aus.. Schlanke Weichen.. Oh je, Flexgleisbastelei, Herzstückbastelei an der Weiche, Servobastelei darunter.. uff. Aber wohl leider alternativlos, wenn man ein paar Ansprüche hat. Das kann ja was werden.

Schaun wir mal, was sich in den letzten 20 Jahren in der Digitalsteuerung getan hat. Ah ja. Nichts. Immer noch der S88-Bus! Diesmal der Hauch der 80er. ;) Moment, das stimmt nicht ganz.. Sound scheint jetzt fast Pflichtstandard zu sein, finde ich aber erstens reichlich teuer und zweitens nicht wirklich wichtig.. Was lese ich da, bidirektionale Decoder, na das wurde auch Zeit. RailCom heisst das. Ok, das brauche ich, damit kann man in Schattenbahnhöfen gewiss gut arbeiten. Wer baut die? In voller Funktionalität und verschiedenen Schnittstellen nur D&H und Zimo. Mir egal, ob das bei meiner bescheidenen Anlagengrösse überhaupt nötig ist und in wieviele N-Loks ich die tatsächlich hineingebaut bekomme, hier geht’s ums Prinzip. Die 80er sind vorbei.

Welche Zentrale kann volles RailCom mit QoS und Speed denn überhaupt auslesen? Aha! Keine! Nicht mal die von Zimo und D&H! Wie sinnvoll. Es braucht nen Bus mit grosser Bandbreite, CAN könnte das theoretisch, und BiDiB wohl auch praktisch.. Ui, BiDiB ist komplex, das ist für echte Profis, ob ich mich da herantraue.. Ziehen wir das Pferd mal von der anderen Seite auf. Ich will manuell fahren, aber definitiv auch mit Computerschnittstelle und Rückmeldungen zur Teilautomatisierung.

Das braucht sowieso ne Software. Schön, dass da die Hälfte aus den 90ern zu sein scheint, Win95 oder gar DOS, nix Windows 10 oder iOS.. Bleibt mal Rocrail und iTrain übrig. Rocrail sieht wenig anwenderfreundlich aus, also iTrain. Welche Zentralen sind kompatibel zu iTrain und unterstützen RailCom?


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- Die dieses Jahr erscheinende FCCx von D&H vielleicht? Sieht nicht so aus..

- Die neue Lenz LZV200, ok, die haben RailCom erfunden. Aber XPressNet? Datenrate 62.5kbit/sec. Besser als S88, aber trotzdem nicht gerade zukunftssicher. Und die Lenz-Decoder haben ironischerweise weniger RailCom-Funktionalität als Zimo und D&H!

- ESU ECoS 2.1 von 2013. RailCom und ECoSLink. Was ist das? Aha! Ein CAN-Bus. Also 125 kbit/sec. Immerhin doppelt so schnell wie XPressNet! Rückmeldung über ECoS Detector.

- Roco Z21.. Schon von 2012.. Rückmeldung über den 10808. R-Bus ODER CAN-Schnittstelle. Geht.

- Tams RedBox/Booster, S88, nö.. wenn Datenraten noch in Baud angegeben sind, ist das Warnsignal genug. ;)

- Uhlenbrock Daisy II oder Intellibox II, LocoNet, 19.2kbit/sec, nö..

- Viessmann Commander 2, S88 oder LocoNet, nö..

- Zimo MX10 von 2014. Ui, 1’300 CHF mal kurz. Und MX9-Serie meldet über CAN-Bus. Fast 500 Franken für 16 Abschnitte allerdings.

Also sind nur ESU, Roco und Zimo halbwegs als Zentrale geeignet. Zimo ist unnötig teuer für meinen Bedarf. Schade, weil Zimo neben D&H ja die modernsten Decoder baut. Also halt die ECoS 2.1 mit Display oder die Z21, welche WLAN und Smartphone-Anbindung hat. Weil ich nicht nur über Computer steuern will, wäre das ganz nett, denke ich.

So. Der nächste Schritt wäre wohl Gleisplan und dann Holzplan. :)

Any comments?

Hallo Martin

So schön, ein Bähnler aus der Ostschweiz. Ich war als Kind auch HO-Bähnler. Das ging so lange, bis mein Lieblingszug, der SwissExpress von Lilliput ständig in den Industrieradien entgleiste. Danach wünschte ich mir diesen in N. Diesem Massstab bin ich treu geblieben. Da mein Papa HO fährt, habe ich ihm bei der Modernisierung der Anlage geholfen. Heute fährt HO und N digital mit PC Steuerung. Ich bin Digitaler der ersten Stunde. Ja. Man kann heute fast alle N-Loks digitalisieren. Ich verwende Dekoder verschiedener Hersteller durcheinander. Meine Anlage wurde von Analog über digital mit Relaisteuerung und Bremsbausteine zum elektronischen Rückmeldebetrieb via PC umgebaut. Dadurch wurden verschiedene Probleme gelöst. Meine Dekoder müssen nur fahren, ich brauche keine Bremsstreckenschaltung. Auch der Schiebebetrieb geht problemlos. Ebenso Modelle mit Mittelabtrieb wie der ICE von Fleischmann und der TEE Gottardo, welcher keine durchgehende Verbindung hat halten genau den Punkt, wo ich will. Ich habe Minitrixgleis. Die Weichenantriebe machen hin und wieder mal Zoff mit Schalten. Es sollten nur sehr moderate Steigungen ( oder besser eine Flachanlage) gebaut werden. Die neuen Fahrzeuge werden immer leichter und der SBB IC2000 Doppelstockwagen beherrscht das Einfahren in Steigungen, gepaart mit Kurve schlecht ( Fehlkonstruktion). Grundsätzlich gibt es bei N aber nicht mehr Probleme als mit HO. Ich bin am überlegen meine kleine Testanlage mit Pecogleis und Servoantriebe zu bestücken um die Technik mit Flexgleis und Servoantrieben zu üben und mir eine Meinung zu bilden. Verläuft es positiv, möchte ich beginnen Module zu bauen und dann meine festinstallierte Anlage im Elternhaus zu demontieren. Module sind handlich. Das unter dem Brett hindurchkriechen bereitet Mit 50 schon etwas mehr Mühe. Grüsse aus der Ostschweiz Robert
Hallo Martin,

herzlich willkommen hier im Forum. Dann ist das Zeitalter der Pickelbahnerei bei dir jetzt endgültig vorbei

Das Verwenden von Peco Code 55 wird sicher, trotz deiner Vorkenntnisse aus deiner Märklinzeit, für dich komplettes Neuland werden. Nur Flexgleise, Unterflurantriebe und keine Bohrungen für das Befestigen mit Nägeln oder Schrauben.

Zum Einstieg mit Digital kannst du auch noch das System von Rautenhaus in Betracht ziehen. Das war ursprünglich mal ein reines Selectrixsystem, die RMX kann beim Fahren aber auch DCC (und Mischbetrieb mit Selectrix). Der Vorteil beim Schalten, Melden und Rückmelden ist der schnelle Selectrix-Bus.

https://www.rautenhaus-digital.de

Grüße
Markus
Vielen Dank für die Kommentare! Hätte nicht gedacht, dass sich das jemand komplett durchliest. War zu einem guten Teil auch für meine eigene Reflexion.

Ja, die Sache mit dem Peco - bin feinmotorisch nur mittelbegabt und meine Lötskills reichen nicht sehr weit. Andererseits bin ich auch sehr visuell veranlagt und mag wirklich keine Gleise, die aussehen wie Plastikspielzeug für Fünfjährige. Je näher am Original, desto besser. Glücklicherweise gibt es heute ja Youtube-Tutorials für alles. Oder gibt es sonst noch ein gutes Gleissystem, das halbwegs mit dem 55er Peco mithalten kann? Laut den meisten Threads hier im Forum nicht.

Rautenhaus und D&H sind mir beide sehr sympathisch, ich denke, die machen vernünftige Sachen. Andererseits glaube ich aber irgendwie nicht, dass Selectrix die Zukunft ist. Die Frage nach der Zentrale kann ich ohnehin etwas vertagen, wer weiss, vielleicht ist BiDiB in der Grossserie angekommen, bis ich soweit bin. Wenn nicht, tendiere ich im Moment zur ESU, vielleicht könnte ich dann die Computerisierung ganz sparen, sitze schliesslich schon den ganzen Tag davor.

Eben habe ich nochmal den Raum genau gemessen, in dem ich gerade sitze. Mal sehen, was für eine Planungssoftware für Gleispläne gerade aktuell ist. Hat jemand eine Idee für ein Anlagenthema? Ich dachte irgendwie an "Vier Jahreszeiten", aber vielleicht funktioniert das nur in der Theorie gut.

Wenn keiner eine Idee hat, wirds die übliche zweigleisige Hauptstrecke mit Nebenbahn. ;)

Moin Martin,

Zitat

(Peco Code 55) Oh je, Flexgleisbastelei, Herzstückbastelei an der Weiche, Servobastelei darunter.. uff. Aber wohl leider alternativlos, wenn man ein paar Ansprüche hat.



das ist wie bei Grog:
Rum muß,
Zucker kann,
Wasser darf...

Gruß
Kai


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