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THEMA: Grenzverkehr DR/DB

THEMA: Grenzverkehr DR/DB
Startbeitrag
Stefan [Gast] - 04.03.05 07:33
Guten Tag allerseits

Mich würde es interessieren, ob es in den 50er Jahren zwischen der ehemaligen DDR und der Bundesrepublik Deutschland Grenzverkehr gab und ob auch Güterwagen der DB (RIV-Wagen?) im überschreitenden Verkehr eingesetzt wurden. Wer kann mir mehr dazu sagen?

Freundliche Grüsse aus der Schweiz
Stefan

Zu den Güterwagen in den 50er Jahren kann ich nichts sagen, aber zur DDR: die gab es da noch nicht. Mauerbau war Aug 1962 (oder 63?), jedenfalls lag ich da noch in den Windeln.
Hey, die DDR wurde am 7.10.1949 gegründet.
Die Mauer ging hoch am 13. August 1961. Geschichte war noch nie mein Spezialfach. Ausserdem war es sicher  etwas ueberwaeltigender fuer die Brueder und Schwestern in der Zone, als fuer die Wirtschaftswunderkinder.
KHB
@1
Also ich bin ja entsetzt!!! Mauerbau war nur in Berlin und zwar am 13.08.1961.

@Stefan
Zwischen der DDR und der BRD hat es bereits seit den fünfziger Jahren eine mehr oder weniger durchlässige Grenze gegeben. Diese wurde natürlich auch zum August 1961 undurchlässiger gemacht und übrig blieben nur wenige Schienenverbindungen:
-Büchen/Schwanheide
-Oebisfelde/Vorsfelde (nur Güterverkehr)
-Helmstedt/Marienborn
-Ellrich/Walkenried (nur Güterverkehr)
-Gerstungen/Bebra
-Probstzella/Ludwigstadt (einzigste elektrifizierte Strecke mit DB-Loks auf DDR Gebiet)
Grenzüberschreitender Warenaustausch hat es zwischen den beiden deutschen Staaten schon immer gegeben, somit kamen DB- und westeuropäische wagen in die DDR und umgekehrt DR- und osteuropäische Wagen in die BRD.

MfG
Die offizielle Teilung Deutschland begann am 07. Oktober 1949, als neben der Bundesrepublik (die bereits am 23. Mai gegründet wurde) dann auch die DDR ausgerufen wurde.....

Vorher gab es jedoch schon eine Teilung durch die Währungsreform und durch das Zusammenlegen der Westsektoren (US-GB-F) zu einer wirtschaftlichen Einheit zur sogenannten Tri-Zone mit Währungsreform in diesem Bereich(Karnevalslied "wir sind die Eingeborenen von Trizonesien"), wie auch durch den Weggang der sowjetzonalen Ministerpräsidenten der Ministerpräsidentenkonferenz.
Das ganze wurde dann noch durch die Blockade der westlichen Zonen Berlins unterstrichen.

Es wurden "Wagenkilometer" mit alten Güterwagen bezahlt. Die "staatlichen Organe" der DDR konnten bei Transitgut richtig flott sein, Güterwagen von Polen nach Westdeutschland waren nur 3 Tage im sozialistischen Teil Deutschlands.

BTW: das erste "Interzonengeschäft" lief 1950: westdeutsche Betriebe lieferten Solinger Schneidemesser in die DDR.
Die Geschäfte wurden alle über westdeutsche Töchter der DDR abgewickelt (wer kennt noch Herrn Schalck), die auch die Bezahlung vornahmen.
Vornehmlich Erdölprodukte (z.B. wurde das gesamte Benzin, Diesel und Heizöl für Berlin-West), chemische Vorprodukte, Haushaltsgeräte aber sogar Antiquariat, Kunstwerke usw. wurden für Devisen an den Westen verkauft, damit wurden viele Konsumprodukte für den notorisch unterversorgten DDR-Markt angeschafft.
Sogar die "Kilometergebühren" für die unter Ost-Berlin laufenden U-Bahnstrecken wurden mit U-Bahnzügen bezahlt.
Das entsprach zwar alles nicht der reinen Lehre des Sozialismus, aber was solls. Die Miele-Waschmaschine für Herrn Honecker musste ja irgendwoher kommen...

Npit
@Npit

Wie kommst Du auf U-Bahnzüge? Du meinst doch nicht etwa die paar D-Triebwagen die kurz vor der Wende nach Ost-Berlin kamen?
nein, es wurden auch Kleinprofilwagen an die Ost BVB geliefert (1972). (Quelle "Berliner U-Bahnen" Alba-Verlag)

Npit
War das nicht eher eine Art Nachbarschaftshilfe als in der Kehranlage im Bf-Alexanderplatz mehrere U-Bahnzüge ausbrannten?
Es wurde ja nur Züge der Vorkriegsserien geliefert, welche in Berlin(West) eh abkömmlich waren.
M.W. war das mit den D-Wagen ebenso, im Osten herrschte Mangel und im Westen waren sie Kapazitätsüberhang und man zeigte sich Großzügig. Die Brüder und Schwestern in Ost-Berlin waren im Westteil nie ganz vergessen.

MfG aus Berlin
...alleine schon aus dem Grunde, dass ja 2 Linien West (die 6 und die 8) durch Ostberlin gingen...fast alle Bahnhöfe waren geschlossen, in jeder Station stand ein bewaffneter Vopo. Und in Friedrichstraße konnte man ohne Visum (als Bewohner Berlin-West brauchte man für Berlin-Ost ein Visum) im Intershop billig Zigaretten und Schnappes kaufen.

Die U-Bahn-Planer konnten ja in den 20ern nicht davon ausgehen, dass jemand 20 Jahre später auf die Idee kommen könnte, eine Millionenstadt zu teilen... Gott sei Dank ist das Geschichte.

Npit


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