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THEMA: Beschleunigung und Endgeschwindigkeit zu niedrig
ich hatte 3 Soundloks zur Reparatur gegeben. Alle hatten ein gemeinsames Problem: wenn der Fahrbefehl kam, ging zwar der Sound hoch, aber die Loks blieben stehen und bewegten sich nicht einen mm.
Jetzt kamen die Loks zurück. 3 mal Kohlen erneuert, Ablagerung auf Kollektoren und mit folgendem Text:
"Bei allen Loks Endgeschwindigkeit und Beschleunigung zu niedrig eingestellt. Motor und Decoder werden geschädigt bis zur Zerstörung".
Wie ist Eure Meinung dazu?
Bisher dachte ich immer, das es doch der Vorteil der Digitalisierung ist, wenn man alles individuell einstellen kann. Einen Güterzug wie einen ICE beschleunigen und mit Höchstgeschwindigkeit fahren lassen widerspricht meinem Empfinden von Modellbahn.
Schon mal Dank im Voraus für Eure sachkundigen Hinweise.
Liebe Grüße und bleibt gesund.
Jürgen
ich hatte gerade den gleichen Fall. Die Lok hatte keine 30 Minuten Betriebszeit. Wurde allerdings komplett getauscht.
Wie alt waren denn Deine Loks bzw. wie viele Betriebsstunden hatten Sie?
Schöne Grüße
Manfred
als erstes eine Gegenfrage: Laufen denn deine Soundloks nach der erfolgten Reparatur wieder do wie sie es sollen?
Was waren denn das für Loks und wo hast du du die zur Reparatur eingesendet? Also ein Werkskundendienst oder eine freie Werkstatt?
Wenn der Kollektor zu ist, kann das schon zur Zerstörung eines Decoders führen (ist mir bei einer Fleischmann 103 auch erst vor kurzem passiert).
Die Einstellung der Beschleunigung und der Höchstgeschwindigkeit dürfen aber nie zu einer Beschädigung des Decoders führen. Es gibt aber andere Parameter welche zur Ansteuerung des Motors zuständig sind, wenn diese nicht optimal sind dann laufen die Motoren dementsprechend schlecht und merkt man dann an den Fahreigenschaften. So kann man z. B. Motoren mit weichen oder harten Impulsen ansteuern. Das geht aber dann eher zu Lasten der Haltbarkeit der Motoren.
Grüße
Markus
Wir haben das bei unseren Fleischmannloks auch.
Man muss nur die Kohlen erneuern und säubern.
Dann laufen sie wieder
Schöne Grüße
Herbert
Niedrige Geschwindigkeit tut dem Motor nix. Durch die Digitaltechnik wird am Motor immer nahezu volle Schienenspanning gegeben, der Strom ist also hoch. Das gibt hohes Drehmoment und reiniget allfällige Ablagerungen. Die Geschwindigkeit bleibt nieder wegen der geringen PWM Aussteuerung.
In der Analogwelt war langes langsames Fahren tatsächlich für das Ablagern von Abriebstaub verantwortlich. Da musste man das aber sehr sehr sehr lange betreiben also im Bereich von einem Jahr oder so. Kurzfristig passiert da auch in der Analogwelt nix. Ev. sollte der Lokreparaturbetrieb da mal eine Runde nachlernen einplanen.
-AH-
Allgemein: Fahre nur Loks von Flm, alle mit Sound.
an Manfred: gekauft zwischen 2014 und 2018. Wieviele Betriebstd. die haben kann ich nicht sagen. Aber so viele können es nicht sein.
an Markus: Habe die Loks noch nicht getestet. Bin etwas demotiviert. Die Reparatur erfolgte bei Menzels Lokschuppen.
an Herbert: leider machen meine Augen und die Finger nicht mehr mit. Vielleicht gebe ich das Hobby ganz auf.
Danke auch an Arnold
Zitat - Antwort-Nr.: 0 | Name: Jürgen
Endgeschwindigkeit und Beschleunigung zu niedrig eingestellt
Wie kann man dem abhelfen? Am Besten durch eine bessere Getriebeabstimmung.
- Früher (analog) habe ich viele Fahrzeuge auf Glasmachers-Schnecken umgebaut (1:2 oder bis zu 1:3,3). Damit dreht dann der Motor in einem gesünderen Bereich. Diese Fahrzeuge laufen auch MIT Decoder deutlich besser.
- Einige Fahrzeuge haben auch einen SB-Umbausatz erhalten mit entsprechend langsam laufendem GAM. Diese laufen auch mit Decoder traumhaft.
- Heute neige ich so langsam zum "Radikalismus". Wenn eine Lok zur Kollektorreinigung fällig ist, kommt der Originalmotor raus und ein neuer "Billig-GAM" mit niedriger Drehzahl hinein. Dann ist "Ruhe" in doppelter Hinsicht.
Dietrich
besten Dank. Aber da bin ich komplett überfordert.
LG
Jürgen
Zumindest um das bedarfsweise Kollektorreinigen und Kohlenausgühen wirst du nicht drumherum kommen. Diese Fähigkeit wirst du dir aneignen müssen.
Dietrich
Zitat - Antwort-Nr.: 6 | Name: Dietrich M.
Um den Zug in Bewegung zu setzen, müssen dabei aber (kurzzeitig!) recht hohe Ströme fließen. Analog bekommt man dieses sanfte Anfahren garnicht hin. Duch die hohen Ströme gibt es einen stärkeren Verschleiß der Kohlen im Digitalbetrieb.
EINSPRUCH!
Genau das Gegenteil ist der Fall! Untersuchungen der Industrie und auch die Erfahrung von vielen Modellbahnern zeigen das. Das ist ein Schauermärchen verunsicherter religiös verblendet argumentierender Analogfreaks - sorry will niemanden beleidigen es muß aber klargestellt werden was für ein überaus grober Unfug die Behauptung ist!
Hintergrund: die zugeführte Energie zum Motor ist durch die PWM wesentlich geringer als im Analogmodus. Das Drehmoment des Motors hängt nur vom Strom ab. Der ist aber beim Anfahren mit Analogspannung sehr klein. Daher hat man im Analogmode relativ viel Energie bei vergleichsweise geringem Moment. Drehmoment braucht man aber um das Losbrechen und langsame Beschleunigen zu erreichen. Die Drehzahl des Motors hängt vom Integral der Gesamtenergie ab. Also entweder geringe Spannung und Strom über längere Zeit oder hoher Strom als Impuls dafür lange Zeit eine Pause. Dadurch ist beim PWM Betrieb des Motors die zugeführte Energie deutlich geringer, weniger Wärme. Das führt zu weniger Verschmutzung und ein allmähliches "freibrennen", so das überhaupt geht, wird damit leichter wenn man mit Impulsen arbeitet. Übrigens PWM Steuerung gibt nicht nur beim Digitalbetrieb sondern auch bei Komfortfahrpulten, wenn auch mit deutlich schlechteren Fahreigenschaften, weil es keine individuelle Motorregelung gibt.
Zu den Empfehlungen von Dietrich die Mechanik umzubauen kann ich nur vehement zustimmen, das macht die Sache auf jeden Fall besser auch im Digitalbetrieb.
-AH-
Zitat - Antwort-Nr.: 9 | Name: Arnold
EINSPRUCH!
Genau das Gegenteil ist der Fall! Untersuchungen der Industrie und auch die Erfahrung von vielen Modellbahnern zeigen das. Das ist ein Schauermärchen verunsicherter religiös verblendet argumentierender Analogfreaks - sorry will niemanden beleidigen es muß aber klargestellt werden was für ein überaus grober Unfug die Behauptung ist!
Ich habe die Modellbahn ca. 30 Jahre analog betrieben. Jetzt bin ich seit knapp 10 Jahren auf Digitalbetrieb umgestiegen. Somit kann ich die Unterschiede aus eigener Erfahrung durchaus beurteilen, zumal mir als Elektroingenieur auch das nötige Fachwissen und Messequipment zur Verfügung stehen.
- Du schreibst "Genau das Gegenteil ist der Fall!" und bestätigst aber dann im "Hintergrund" meine These, dass digital ein höherer Strom fließt.
- Dass der Kohlenabbrand in erster Linie vom Strom abhängt und kaum von der Spannung, kannst du wohl auch nicht wirklich entkräften. Das "Freibrennen" zweifelst du selber an.
Meine Erfahrungen mit den selben Loks analog und digital sind eindeutig: Digital muss öfter "geputzt" werden. Hier bin ich auf die Erfahrungen anderer Modellbahner sehr gespannt.
Auch sehr gespannt bin ich, mehr von den "Untersuchungen der Industrie" zu hören. Bitte lasse uns (oder mir) diese Ergebnisse zukommen. Danke.
Dietrich
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:
Digital muss öfter "geputzt" werden. Hier bin ich auf die Erfahrungen anderer Modellbahner sehr gespannt.
Hallo Dietrich,
das kann ich so nicht bestätigen: zu analogen Zeiten habe ich die Motoren der Loks regelmäßig putzen müssen, jetzt nicht mehr. es sind Loks dabei, die habe ich seit 18 Jahren die Motoren nicht mehr reinigen müssen.
Indikator für mich ist der Stromverbrauch einer Lok im laufenden Betrieb, und wenn der einigermaßen gleichbleibend ist, brauche ich nichts zu machen.
Grüße Michael Peters
Zitat - Antwort-Nr.: 11 | Name: Dietrich M.
- Dass der Kohlenabbrand in erster Linie vom Strom abhängt und kaum von der Spannung, kannst du wohl auch nicht wirklich entkräften. Das "Freibrennen" zweifelst du selber an.
[...]
Meine Erfahrungen mit den selben Loks analog und digital sind eindeutig: Digital muss öfter "geputzt" werden. Hier bin ich auf die Erfahrungen anderer Modellbahner sehr gespannt.
Korrekt man hat bei der PWM höhere Ströme. Der Denkfehler daran ist nicht daß der höhere Strom zum Abbrand führt sondern die höhere Temperatur der Kohlen. Da die Gesamtenergie bei PWM wesentlich geringer ist als bei klassischem Analogbetrieb (in Abgrenzung zu Heißwolf und Co) wird das ganze weniger warm, halten auch die Kohlen länger und Verschmutzung ist geringer.
Hoff' das bringt zusätzliche Klarheit.
-AH-
Zitat - Antwort-Nr.: 0 | Name: Loebahn
Jetzt kamen die Loks zurück. 3 mal Kohlen erneuert, Ablagerung auf Kollektoren und mit folgendem Text:
"Bei allen Loks Endgeschwindigkeit und Beschleunigung zu niedrig eingestellt. Motor und Decoder werden geschädigt bis zur Zerstörung".
Hallo Jürgen,
eine solche Antwort zeugt m. E. nicht gerade von geballter Kompetenz.
Da ich in Deinen Folgebeiträgen Fleischmann lese - ja, ich habe mit Fleischmann Motoren aus aktuellerer Produktion ebenfalls ausgesprochen negative Erfahrungen gemacht. Die Motoren sind meist überölt, die Kohlen oft zu weich und die Kollektor-Spalten scharfkantig und nicht verfüllt, so dass der Kleister, der dann beim Abschmirgeln der zu weichen, öligen Kohlen sich schön in den Spalten absetzen kann und während der Standzeit festbackt.
Das hat bei etwa der Hälfte meiner Loks dazu geführt, dass alle 2 bis längstens 5 Betriebsstunden die Motoren komplett zerlegt und gereinigt werden mussten - mit nur kurzfristigem Erfolg. Die ganzen Tipps bzgl. "Kohlen ausglühen" etc. haben nicht bei einem Modell von mir etwas gebracht.
Was geholfen hat, war die Kohlen zu tauschen (ich habe dann mechanisch passende von anderen Herstellern verbaut) und ggf. die Kanten der Kollektorspalte sehr vorsichtig zu verrunden, so wie Stefan Glasmachers das auf seiner Webseite beschrieben hatte.
Eine wirklich dauerhafte Lösung war aber letztendlich bei den Problem-Kandidaten der Austausch gegen brauchbare Motoren (Glockenanker).
Da die meisten Fleischmann-Loks extreme Rennsemmeln sind, hast Du auch noch das Problem, dass die Motoren eben recht langsam drehen und damit Kohlenstaub recht gut haften bleiben kann. Außerdem haben viele Loks durch diese viel zu lange Übersetzung gepaart mit recht viel Spiel in den Getrieben dann eine Laufkultur wie ein Sack Nüsse.
Bei einigen älteren Loks, deren Motoren zwar ebenfalls der "Nuss-Gruppe" zuzuordnen waren, aber wenigstens wartungsarm liefen, habe ich mit den Glasmachers Schnecken Einiges retten können. Und erst kürzlich habe ich in einem anderen Fall einen "Hybridmotor" aus einem fünfpoligen Mashima-Anker und dem originalen Fleischmann-Motor-Rahmen aufgebaut. Damit ergaben sich ebenfalls recht brauchbare Fahreigenschaften. Allerdings war das kaum billiger als z. B. Carstens China Glockenanker-Motoren.
Viele Grüße,
Torsten
danke für Deine Ausführungen. Insgesamt habe ich 12 Loks. Die eine oder andere war bereits in gleicher Weise betroffen. Nur fehlte mir das Hintergrundwissen. Dachte das ist wohl einfach so.
Wenn sich das so fortsetzt kommt wohl einiges auf mich zu. Da ich technisch nicht so bewandert bin, muß ich in Erwägung ziehen, das ganze sein zu lassen und mich von der Anlage zu trennen. Wäre zwar schade aber ich kann es nicht ändern.
Allerdings, sollte ich jemanden finden, der die Motoren austauscht und das Problem dann gelöst ist, stellt sich die Angelegenheit ganz anders dar. Muß überlegen, was sinnvoll ist.
Viele Grüße
Jürgen
vielleicht solltest Du mal bei SB-Modellbau www.sb-modellbau.com nachfragen. Diese Firma macht perfekte Umbauten auf Glockenanker-Motore. Ich habe dort schon etliche Modelle umbauen lassen. Danach laufen die Loks sehr gut. Ich bin sehr zufrieden! Unter dem Link findest Du Angebote für fast alle Modelle. Die dort genannten Preise gelten für den speziell angepassten GAM. Wie bereits gesagt, kannst Du den Umbau dort auch machen lassen. Dafür kommen noch Kosten hinzu.
Dann kannst Du dich weiterhin mit dem schönen Hobby Modellbahn beschäftigen. Ich finde, die Modellbahn ist eines der schönsten Hobbys und möchte es trotz meiner 82 Jahre nicht missen. Es macht mir sehr viel Freude.
Viele Grüße und halte durch!
Eduard (Etsche)
ergänzend zu Eduard sei gesagt, dass sb Modellbau viele Motorisierungssätze so geändert hat, dass mittlerweile keine Fräsarbeiten mehr erforderlich sind. Die kleineren 10mm Motoren reagieren zwar empfindlicher auf Laständerungen, zumindest im Digitalbetrieb ist das aber kein Problem.
Aufwendige Fräsarbeiten kann ich derzeit auch nicht selbst machen, Du kannst bei sb aber auch nur die Fräsarbeiten machen lassen und die Motoren selbst einkleben, das ist immer noch viel billiger als alles bei sb machen zu lassen. Die Fräsarbeiten sind nach Schwierigkeitsgrad und in Arbeitseinheiten angegeben, I ist "keine Fräsarbeiten" (bei II und III muss gefräst werden) und eine AE waren bei meinen letzten Bestellungen 12,50€.
Eine sehr preisgünstige Alternative sind Carstens Motoren, ich betriebe digital allerdings meine Motoren möglichst nicht ohne Schwungmasse, da die Trägheit dann so gering ist, dass die Decoder Probleme bekommen. Das ist jedes Mal eine elende Tüftelei, bis sich dann das extrem kleine Fenster gefunden ist, in dem eine solche Kombination vernünftig spielt.
Viele Grüße,
Torsten
Eine schöne Zeit und bleibt gesund.
VG Jürgen
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