THEMA: Schon wieder -- Kehrschleife digital

Hallo Mike,

mach doch mal einen Test: setze die Lok einfach mal um 180 gedreht aufs gleis und drehe den Fahrtregler un die Gewohnte Richtung für Vorwärtsfahrt.

Grüße Michael Peters

Hallo Mike,

für mich zum Verständnis, die erste Lok fährt von der eingleisigen Strecke über die Weiche in die Kehre und schaltet dabei die Spannung am Gleis um. Diese Lok befindet sich immer noch in der Kehre, wenn die zweite Lok in die Kehre (in die selbe Richtung) einfährt.

Da die erste Lok die Polung am Gleis der Kehre schon in die richtige durch das KSM umgeschalten hat, kann die zweite ohne Probleme einfahren. Wenn nun die 1. Lok aus der Kehre über die Weiche wieder auf die eingleisige Strecke zurück fährt, schaltet das KSM erneut die Polarität in der Kehre um. Dem Decoder in der zweiten Lok ist es bei digitalem Strom egal und fährt daher in die zuvor eingenommene Richtung aus der Kehre ebenfalls aus.

Genau sieht es auch aus, wenn man mit Vorspann oder Schublok an einem Zug unterwegs ist.

Grüße
Christian

Gähn... "Selber aktiv werden" scheint aus der Mode gekommen zu sein.
Versuch macht kluch!!

Felix

Hallo!
Meiner Meinung nach, und Erfahrung mit KS- mit Kurzschlusserkennung, darf immer nur ein Zug in der
KS-Schlaufe sein.
Gruss
Henri

Was hindert Euch, dem Vorschlag von Felix zu folgen und es auszuprobieren? Ungefährlicher Bereich.
Learning by doing nennt man das im Neudeutsch.
Theorie ist trocken und unbequem, Praxis macht Spaß und hilft weiter.

Gruß aus Nordertown

Das wäre bei vielen Trends zu empfehlen, dieser Meinung bin Ich auch

Hallo



In der Schleife dürfen beliebig viele Züge sein (so das KSM das strommäßig packt). Es darf nur kein Zug gleichzeitig Ein- und Ausfahren.

Das gilt unabhängig ob Kurzschlusserkennung oder Sensorgleise-Prinzi.

Viele Grp0e,

Simon

und andere re probieren geht über studieren

seht es mir bitte nach .... die Anlage ist doch noch in der Planung, wo soll ich denn jetzt schon probieren? Hätte ich so eine Teststrecke hätte ich es garantiert selber probiert.

Aber Gedanken machen tu ich mir halt...... ist ja auch was wert

Jedenfalls werde ich bis zum Probieren beruhigt mit den Gedanken bei schlafen.

Danke an alle!
MIke

@0 beim Betreff dachte ich nicht schon wieder. Hier gibt's aber eine berechtigte Verständnisfrage die wir kaum erörtert haben, daher auch eine ausführliche Antwort.

Die 1. Lok in er KS arbeitet weiter als wär' nix gewesen, egal welcher Decoder Hersteller.

Bei Digitalbetrieb kommt aus dem Gleis die Fahrenergie. Die wird vom Decoder gleichgerichtet und dann wird damit Licht, Motor, Sound betrieben. Daher ist es egal wie rum die Lok am Gleis steht, bzw ob die Phasenlage umgepolt wird.

Die Info WAS gemacht werden soll steckt in den Daten. Also vorwärts Fahren ist immer bezogen auf die Lok. Die Verbindung zum Ort durch die Polarität des Gleises ist weg. Das gibts nur noch bei ABC Bremsen oder HLU Geschwindigkeiten.

Wenn das KS Modul die Phasenlage dreht ist es faktisch sicher, daß das Datenpaket am Gleis zerstört wird. Dieses eine gerade übertragene Datenpaket. Der Decoder erkennt das als Fehler und schmeißt die Info weg. Das schadet nicht viel, weil bei den Digital Systemen die Befehle laufend widerholt werden. Bei DCC etwa 80 pro Sekunde. Wobei Änderungen bei vielen, nicht allen Zentralen, bevorrangt ausgesendet werden. Dreht man also am Fahrregler oder betätigt eine Taste wird das sofort mehrfach ausgesendet. Es gibt auch langsame Systeme wie Selektrix, da gibt es einen fixen Raster. Das zerstörte Datenpaket dauert dann die volle Periode bis zu Erneuerung. Da die Decoder aber ihren Zustand sich merken machen sie einfach mit der Info weiter die sie beriets haben. Das ist bei allen Digitalsparachen so. Daher ist es völlig egal ob da ein KS Modul ein Datenpaket zerstört hat, die Info kommt ohnehin nach kurzer Zeit nochmals, in der Regel weiß das der Decoder vom vorhergehenden Datenpaket ohnehin schon.
-AH-

@Arnold H und ELNA5: danke für die ausführlichen Antworten, das hat echt geholfen!

Viele Grüße
Mike

Hallo zusammen,

also den Part kann ich nicht so stehen lassen: "Es gibt auch langsame Systeme wie Selektrix,..."

Selectrix muss sich was die Datenwiederholung und Geschwindigkeit am Gleis oder im BUS angeht nicht hinter dem DCC verstecken (13 mal pro Sekunde werden alle Daten an den Decoder versendet, also alle 76,9 Millisekunden) und ist dabei Lastunabhängig. Lediglich moderne BUS-Systeme wie z.B.: der CAN - Bus sind im BUS schneller.

Grüße
Christian

Hallo Christian,
hat Arnold mit der Priorisierung unter DCC doch erklärt. Es muss nicht gewartet werden, bis die Adress- bzw. Befehlswiederholung in einer festen Sequenz wieder dran ist.
Gruß Michael

@12 YEP so ist das wenn man den Marketing Versprechungen der Hersteller glaubt.... Digital braucht ja auch nur 2 Drähte zum Gleis - oder?

Völlig korrekt ist, daß Selektrix recht oft alle Daten an die Loks schicken kann, eher muß weil es einen festen Zeitraster gibt. Es wird Zeit verplempert auch an Decoder Aadressen die es gar nicht gibt auf der Anlage. Weiters wenn man in DCC viele Adressen einspeichert und einen starren Aussende-Raster hat wie das Lenz und andere lange Zeit gemacht haben, kann man erreichen daß DCC langsamer ist. Daher die Marketing Aussage zur Geschwindigkeit die technisch so herleitbar ist. Das war vor 30 Jahren ein berechtigter Vorwurf an DCC.

Bereits bei wenigen Adressen auf der Anlage ist das aber schon nicht mehr gegeben. Die meisten Zentralen verwerfen alle Decoder Daten wenn man sie abschaltet. Daher hat man meist nur wenige Decoder Adressen die man ansprechen muß. Damit ist dann DCC auch bei "dummen" Zentralen schneller.

Hat man ein Prioritätenmanagement wie bei ESU, ZIMO udglm, ist man in DCC um Größenordnungen schneller. Simpel weil das erste Paket nach der Änderung bereits an den Decoder gesendet wird. Großer Nachteil der Sache ist aber daß Decoderdaten die lange nicht benutzt worden sind durchaus im Sekundenbereich selten gesendet werden, weil sie eine niedrige Priorität bekommen. Das kann bei Selektrix nicht passieren, es ist "garantiert" wie oft bzw. selten eine Adresse ausgesendet wird. Da man aber wohl solche Decoder ohnehin nicht braucht stört das nicht. Der Decoder so er überhaupt noch am Gleis ist weiß ja ohnehin von der vorigen Aussendung was zu tun ist. Wird der Decoder dann nach langer Inaktivität wieder angesprochen ist die Aussendung faktisch sofort.

Also wie man sieht ist das eine philosophische Frage was einem besser gefällt. In Sachen Geschwindigkeit und Datendurchsatz sprechen die Zahlen klar für DCC. In Fragen Sicherheit der Wiederholung ist Selektrix klar im Vorteil da kann DCC nicht mit - keine Frage.
-AH-

Oh Gott Oh Heiland Oh was weiss ich -- jetzt verabschiedet sich meine doch einfache Frage, die schon bestens geklärt war, wieder in die alten Protokoll-Glaubens-Kriege ... aber gut, das war vor 12 Jahren auch schon so

Viel Spass dabei -- ich schau derweil ob ich in nem anderen Forum wg. meiner weiterführenden Fragen zu Kehrschleifen und Belegtmeldern Antworten kriege .... auf diese Kriege hab ich echt keinen Bock, da lass ich mich lieber woanders als DAU beschimpfen (was hier auch oft genug vorkommt!)

Und tschüss!
Mike

Tante Edith: wobei ich den Beitrag von AH in #14 explizit ausnehme -- der ist fachlich fundiert und objektiv