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THEMA: Anfängerfragen zum Fleischmann Profigleis

THEMA: Anfängerfragen zum Fleischmann Profigleis
Startbeitrag
Brr110 - 08.08.20 13:25
Hallo Leute,

ich habe zwei Fragen zum Fleischmann Bettungsgleis:

1. Bei geraden Weichen gibt es welche mit leitenden Herzstück (9178/9179) und welche ohne (9179/9171).
Braucht man das leitende Herzstück für ungetrübten Fahrspass oder kann man sich das sparen?

2. Bei den Bogenweichen (9174/9175) gibt es das leitende Herzstück nicht zur Auswahl. Haben diese Weichen das von vornherein, oder sind deise Weichen unkritischer beim Überfahren?

Gruß,
Chris

Grüß dich Chris,

ich hatte früher keine leitenden Herzstücke bei den 15 Grad Weichen und die Loks fuhren ohne Probleme.
Jetzt habe ich ein paar Wenige mit leitendem Herzstück und werde sie wohl dort verbauen wo langsamer Rangierbetrieb stattfinden wird.
Bogenweichen werde ich nur eine verbauen. Und diese habe ich mit leitendem Herzstück. Die restlichen werde ich nicht verbauen da mir der Radius zu eng ist. Die eine wird im Hafengebiet verbaut.
Auf meiner früheren Anlage hatte ich R1 und R2 und da gab es keine Probleme mit den Bogenweichen auch ohne leitendes Herzstück.

Gruß Thomas

Hallo Chris,

die Piccolo-Bogenweichen mit leitendem Herzstück sind die 9168/9169 (Handweichen) bzw. die 9182/9183 (Elektroantrieb).

Die Weichen mit mit leitendem Herzstück haben den großen Vorteil das sie kontaktsicherer zu befahren sind als Weichen mit einem langen Kunststoffherzstück.
Als Nachteil ist der höhere Preis und die Empfindlichkeit gegen das "Auffahren" zu nennen. Das kann schnell zum Totalausfall der Weiche führen da der Umschalter intern sitzt und nicht als besonders kurzschlusssicher gilt.

Grüße
Markus
Hallo Markus,
hatte ich wirklich übersehen, dass es auch unterschiedliche Bogenweichen gibt. Die mit leitenden Herzstück sind auch sehr selten auf dem Gebrauchtmarkt.
gruß,
Chris
Hallo,

der Kurzschluss beim Auffahren (Aufschneiden) von falsch gestellten Weichen mit eingebautem Umschalter ist hauptsächlich im Analogbetrieb mit nicht-elektronischen Trafos ein Problem, da diese im Kurzschlussfall hohe Ströme abgeben können, bis der olle Bimetallschalter auslöst. Im Digitalbetrieb ist das Problem praktisch nicht existent, da man die Schaltfunktion der Weichen nicht benötigt und die Drahtklammern drinnen lassen kann, außerdem schalten die Zentralen bzw. Booster blitzschnell ab.

Grüße, Peter W
Hallo Chris,

vor einigen Jahren habe ich angefangen, mir eine kleine N-Anlage zu bauen, die ich ggf. auch mal mitnehmen kann in eine Seniorenresidenz. Ich wollte alles gut machen und habe im Schattenbahnhof Fleischmann Bettungsgleise und die Weichen mit leitendem Herzstück verbaut - gerade- und Bogenweichen.
Die Ernüchterung kam nach ca. ein bis zwei Jahren. Die Polaritätsumschalter in den Weichen gaben nach und nach ihren Dienst auf und die ganze Anlage hatte Kurzschluss. Zur Sicherheit habe ich in die Anlage einen Überstromschutzschalter von ETA eingebaut. Dadurch ist sonst nichts passiert. Alle Weichen mit leitendem Herzstück habe ich nach und nach ausgetauscht gegen solche mit Kunststoffherzstück. Das war ärgerlich und aufwendig! Einige Exemplare konnte ich zurückgeben. Auch die V 20 von Hobbytrain fährt problemlos über die Weichen mit Kunststoffherzstück.
Vielleicht hilft dir dieser Erfahrungsbericht bei deiner Entscheidung.

Gruß Eduard (Etsche)
Hallo Peter,

mit nicht-elektronischen Trafos habe ich mit den ersten Fleischmann Weichen mit Metallherzstück die Erfahrung gemacht, dass meine Zentrale recht schnell abgeschalten hat. Leider aber jedes mal erst nachdem der Mikroschalter unter der Weiche weg geschmolzen war. Bei einem Arnold Steuerwagen ist mir dabei sogar das Drehgestell weg geschmolzen... Das ist jetzt schon über 20 Jahre her und seitdem halte ich auch nicht mehr viel von den  Fleischmann Weichen mit Metallherzstück. Als Trafo hatte ich damals einen klassischen Lichttrafo (noch ohne Elektronik). Meinst du mit einem elektronischen Lichttrafo von heute wäre mir das damals alles nicht passiert?

Grüße
Markus
Jetzt hab ich da doch mal ne Frage.
Wenn da ein Kurzschluss ist, dann bleibt doch die Lok stehen und das merkt man doch, oder? Dann dreht man doch den Trafo runter und gut ist, oder liege ich da falsch? Wie kann denn in so kurzer Zeit was wegschmelzen?
Andere Frage ist, wann passiert da so ein Kurzschluss? Also was ist die Ursache? Wie kann man das vermeiden?

Gruß Thomas
Hallo Markus,

da hat die Zentrale viel zu langsam abgeschaltet. Vermutlich weil die Spannung am Lichttrafo bei Belastung in die Knie ging. Vielleicht war auch der Trafo zu schwach, also zu wenig Ampere Nennstrom in Bezug auf die Schaltschwelle der Zentrale. Mit einem Schaltnetzteil wird das vermutlich nicht passieren.

Analogbahner drehen gerne am Trafo rum wenn eine Lok hakt und geben Vollgas wenn sie langsamer wird - solange bis es raucht! Ich habe das als Kind oft auch so gemacht bis der erste Arnold Kleinstmotor abgeraucht war...

Grüße, Peter W.
Hallo,

vor allem wird der Arnold Kleinstmotor wie er zB. in der BR74,BR93 und der Köf II arbeitet zerstört,weil
dieser nur für ein Spannung bis 9Volt gebaut ist.Man stelle sich das mal vor wenn da mit einem Fleischmann(14Volt) oder Minitrix-Trafo(15Volt)"Vollgas"gegeben wird.Da konnte man manchmal lesen
der Motor taugt nichts.Allerdings hätte Arnold bei diesen Modellen auf Höchst-Fahrspannung von 9Volt
hinweisen müssen.

mf Grüßen
Werner V.
Hallo Thomas,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Wenn da ein Kurzschluss ist, dann bleibt doch die Lok stehen und das merkt man doch, oder?


ja, wenn man vor Ort ist und die Lok nicht alleun läßt, weil man mal kurz das Zimmer verlassen hat, soll schon mal vorkommen.

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Wie kann denn in so kurzer Zeit was wegschmelzen?


Weil die Energie, die beim Kurzschluß durch den Kurzschlußstrom auftritt, so hoch ist, das die doch recht einfachen Kontakte in der Weiche verbrenn oder zusammenkleben (ähnlich verschweißen).
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Andere Frage ist, wann passiert da so ein Kurzschluss? Also was ist die Ursache? Wie kann man das vermeiden?


Steht doch in @2 und @4, beim Auffahren oder Aufschneiden der Weichen.
Stoppweichenfunktion der Weichen mit ausrechendem langem Abschnitt verwenden.

Gruß Detlef
Danke für die Erklärung Detlef.
Wenn ich die Drahtbrücken drin lasse kann das auch passieren?
Das: "Stoppweichenfunktion der Weichen mit ausrechendem langem Abschnitt verwenden." verstehe ich nicht ganz.

Gruß Thomas

Löschen
Hallo Thomas,

dann lese dich doch mal bitte die einschlägigen Anleitung zum Thema Stoppweichenfunktion.

Läßt du die Drahtbrücken drin, hast du keine Stoppweichenfunktion.

Gruß Detlef
Das ist mir schon klar Detlef, aber ich weiß nicht was du mit ausreichend langem Abschnitt meinst.

Gruß
Hallo Thomas,

10-20cm reichen für Lok voraus, hast du jetzt eine Garnitur wo die Lok hinten ist und schiebt, sollte der Abschnitt so lange sein das der vordere Anhänger noch nicht auf die Weiche fährt wenn die Lok noch nicht im Abschnitt drin ist, sonnst könnte der - beleuchtete - Anhänger auch den Kurzschluß auslösen. Kann auch sein das da nur ein Rad für reicht.

Weichen aufschneiden und ausfahren ist uncool, außer du nimmst dafür wirklich geeignete Weichen.

Gruß Detlef
Aufschneiden bedeutet also entgegen der gestellten Weichenrichtung ausfahren. Verstehe ich und hab ich nicht vor. Der Rest ist mir zu hoch. Müsste ich bildlich sehen sonst blick ich das nicht.

Gruß Thomas
Wenn ich mir das so durchlese, verzichte ich auf das leitende Herzstück, zumal auch noch teurer und schwieriger zu bekommen. Aktuell fahre ich ja auch noch analog, danke für die Antworten,
Chris
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Wenn ich mir das so durchlese, verzichte ich auf das leitende Herzstück


Ein Fehler.
Ich habe damals, in Vor-Forumszeiten, auch viele Weichen ohne Lt-Herzstück verbaut und später wieder ausgetauscht wo es noch ging.
Es ist ganz einfach, Schäden durch Auffahren zu verhindern, analog, wie digital.
Das elende Stehenbleiben kleiner Loks auf dem Plastikherzstück kann man aber nicht verhindern.

Bis auf eine einzige Weiche, die ich mir ganz zu Anfang verbraten habe, als ich das Problem noch gar nicht auf dem Schirm hatte, sind noch alle Lt- Weichen im Rennen.

Jürgen H.
Also liegt das Problem lediglich im Auffahren gegen die Stellrichtung?
Zu #19

Klare Antwort NEIN! Der Polaritätsumschalter für das Metallherzstück ist nach meinen Erfahrungen die Ursache. Darüber haben wir uns hier im Forum schon häufig und ausführlich unterhalten.

Viele Grüße

Eduard (Etsche)
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Klare Antwort NEIN! Der Polaritätsumschalter für das Metallherzstück ist nach meinen Erfahrungen die Ursache.


Was soll daran klar sein, wenn es deine Meinung ist?
Du verwechselst Ursache und Wirkung.
Der Umschalter in der Weiche ist fest an den Antrieb gekoppelt. Die Weichenzungen sind über eine biegsame Feder daran angebunden.
Stellt der Antrieb um, tut es auch der Kontakt und i.d.R. auch die Zungen.
Fährt eine Lok die Zungen auf, federn nur diese, während der Kontakt bleibt, wo er ist und ein Kurzschluss ist die Folge.
Dabei wird der Kontakt sehr belastet und kann verschmelzen. Beim nächsten Schalten rührt er sich nicht mehr.

Wenn die Zungen mechanisch blockiert werden, durch Schmutz, Schotter, eine geparkte Lok und umgeschaltet wird, passiert das Gleiche.

Einfach die Weichen so nutzen, dass sie nicht beschädigt werden können und es gibt keine Probleme.
Wer sich das nicht zutraut, sollte dann wohl die Finger davon lassen und sich über nichtleitenden Herzstücke ärgern.
In dem Fall ist die Ursache dann klar.

Jürgen H.
Hallo!

nach den letzten Beiträgen erscheint mir eine Begriffsklärung nötig:
"Aufschneiden" bedeutet,
dass eine Weiche von der spitzen Seite her befahren wird, die Räder aber nicht dem eingestellten Fahrweg folgen, sondern quasi den Fahrweg zwischen Zunge und Backenschiene "schneiden"
"Auffahren" bedeutet,
dass eine Weiche von der stumpfen Seite her auf dem nicht eingestellten Fahrweg befahren wird, die Zungen also von der Backenschiene weggedrückt werden

Beides ist für die Modellbahn nicht gut, wobei das "Auffahren" bei der Modellbahn der häufigere Fall ist.

Wenn die Weiche ein polarsiertes Herzstück hat, muss ein Umschalter dieses Herzstück der Weichenstellung entsprechend polarisieren (=auf die jeweils passende Polarität des Fahrweges schalten). Dieser Umschalter kann extern am Antrieb sein, ist aber bei manchen Fabrikaten in der Weiche eingebaut.
Diese eingebauten Umschalter bestehen meist nur aus dünnen Blechen, die einem höheren Stromfluß nicht gewachsen sind und deshalb ausglühen/verschweißen/Schaden nehmen.
Der höhere Stromfluß kommt dadurch zustande, dass das Herzstück und die anschließende (Strecken-)Schiene, von der das Fahrzeug kommt, eine unterschiedliche Polarität haben. Zwar ist dazwischen eine Trennung (=Isolierverbinder), wird diese jedoch durch ein Fahrzeug überbrückt, sucht sich der Strom sehr schnell und mit meistens viel Kraft seinen Weg. Die schwächsten Elemente sind dabei die Federbleche in den Weichenumschaltern und/oder die Stromabnehmer im Fahrzeug. Diese "schwachen Elemente" setzen den Stromfluß meist in Wärme um, deshalb kommt es zu den oben genannten Schäden.

Ich hoffe, dadurch wird die Problematik klarer...

Viele Grüße
Michael

Allerdings Michael, danke für die Erklärung.
Fazit für mich: Ich verzichte lieber auf die Weichen mit Metallherzstück.

Gruß Thomas
Zitat - Antwort-Nr.: 22 | Name: MHAG

Beides ist für die Modellbahn nicht gut, wobei das "Auffahren" bei der Modellbahn der häufigere Fall ist.


Ich würde sagen: fast immer, wie man es auch nennt.
Das andere geht ja nicht ohne entgleisen und auch nicht wenn der Zunge richtig an der Backenschiene liegt.

Die Begriffe mögen so definiert sein, aber gefühlsmäßig sieht das "Auffahren" doch auch aus wie aufschneiden. Der Spurkranz schneidet sich einen Weg zwischen Zunge und Backenschiene.
Gerade bei der kleinen Modellbahn mit großen Spurkränzen sieht das so aus.
Mit so mancher falsch angewendeter Begriff müssen Fachleute leben, so ist das

Gruß, Victor
Hallo Jürgen H.,

von Meinungen habe ich nicht gesprochen. ich habe von meinen Erfahrungen berichtet. Das ist etwas anderes!

Gruß Eduard


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