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THEMA: Modelleisenbahn Eintrittskarte ins Außenseitertum Teil2

THEMA: Modelleisenbahn Eintrittskarte ins Außenseitertum Teil2
Startbeitrag
ll - 12.08.20 11:16
Hallo,
@Brummi. Es stimmt auf Messen, im Miniaturwunderland, etc. sind auch eine gute Stückzahl junger Besucher.
Modellbahn AG's wie du schreibst sind ein guter Ansatz, das ist richtig. Was die Konzentration wie Du sie beschreibst, trifft für nicht wenige auch auf andere Bereiche zu. Was die nicht so lange Konzentration betrifft bei einigen Schülern betrifft, dazu trägt sicher bei einigen der hohe mediale Konsum, nicht zuletzt, das häufige zappen am Smartphone bei.

Ich meine die Diskussion gleitet wieder mal in das Nachwuchsproblem ab. Das gesellschaftliche Bild eines Hobbys hat aber mit der Zahl junger Menschen, die es betreiben, nur bedingt zu tun.
Auch Werbung hilft dabei nicht viel. Märklin macht übrigens durchaus Werbung.
Ebenso wie es wenig verwundert, wenn Betreiber und/oder Erbauer von Ausnahmeanlagen ein gesundes Selbstvertrauen an den Tag legen.
Dafür wurden die Beiträge, die den "seltsamen" Modellbahner thematisierten kaum reflektiert.
Hallo Pascal

Ich glaube wir machen es uns zu einfach, wenn wir alles auf PC, Smartphone und Konsorten schieben.
Die Zeiten haben sich geändert und im Vergleich zu den 70er bis 90er Jahren hat das Angebot an Freizeitmoglichkeiten doch zugenommen.

Dann ist Moba ein Hobby das der Neueinsteiger ohne Hilfe kaum überblickt. Man nehme nur die gestiegene Zahl der Anbieter und technischen Möglichkeiten. Andererseits, das sollte nicht verschwiegen werden, fehlt vielen Eltern dadurch daß beide Teile arbeiten auch oft die Zeit und auch vllt die Lust, sich näher mit der Materie zu beschäftigen.
Hinzu kommt der gewachsene Grad der Detaillierung und der damit einher gegangene Preisanstieg für die Modelle. Sieht man mal von den einfachen Anfangspackungen ab sind doch viele Loks und Wagen nix für Kinderhaende.

Ich will auch keine Preis diskussion anstoßen, jedes Hobby kostet Geld, und man kann auch Moba mit kleinem Geldbeutel bauen. Aber seien wir doch mal ehrlich, viele Eltern scheuen die Anschaffung aus Sorge, daß das Ganze nach ein paar Wochen wieder in der Kiste landet weil es sich gegen Smartphone und PC Spiele nicht durchgesetzt hat. Dies kann aber nur passieren, wenn man die Jugend, gleich welchen Alters an die Hand nimmt.

Das ist sicher kein Allheilmittel, aber ich wehre mich gegen Behauptungen, die Modellbahn, der Modellbau sei tot. Selbst der kartonmodellbauer, den ich ja auch betreibe erfreut sich immer noch großer Beliebtheit, ist halt nicht so bekannt.

Aber wenn ich an meine Besuche der Leipziger Messe zurück denke, da wären all diese Sparten egal ob Eisenbahn, Schiffe, flugzeuge, Autos, etc. Immer gut besucht. Nur außerhalb solcher Veranstaltungen ist es ruhiger.

Daher, ich finde nicht, daß wir Sonderlinge sind. Es zeigt doch nur, daß es Menschen gibt die eine, zumindest für sie sinnvolle Freizeitbeschaftigung haben. Und was andere darüber denken, sollte uns doch egal sein.

Brummi
Servus,

Hm ...

Ich hatte bereits mehrfach "die Jugend" da,  die alle geschaut haben und auch gern mal einen Zug fahren ließen. Daß die dann die nächsten Jahre MoBa ausüben werden… keine Ahnung…  Aber irgendwann vll. schon,  auch weil ich sie rangelassen habe,  ihnen auch so ein positives Feedback gegeben habe und auch die Angst genommen habe.

Und der Teil ist der wichtige. Alles andere ist nur ein nicht zutreffender Erklärungsversuch.

Gruß
MiScha
Was den Nachwuchs angeht, als bekennender Motorsportbekloppter vertrete ich die Ansicht, daß das persönliche, physische Erlebnis ausschlaggebend ist. Man muß sowas körperlich erleben, man muß es aus der Nähe sehen, hören, riechen, spüren. Ein Youtube-Video ist vielleicht ein interessantes Dokument für den, der damit was anfangen kann, aber es kann etwas Bestimmtes nicht transportieren. Wenn mir ein 90 Jahre alter Mann, der den Großteil seines Lebens immer irgendwie eine Modellbahn hatte, erklärt, daß sein Küchenfenster in der Kindheit auf Höhe des Bahndammes, in der Nähe eines Güterbahnhofs war, ahnt man vielleicht, warum er sein Leben lang darin vernarrt war. Die heutigen Triebwagen sind vielleicht smart, schnell, diskret und komfortabel, aber sie sind halt irgendwo auch nur ein beliebiges Massentransportmittel
Das Thema eignet sich zur Selbstreflexion: Von den diversen aktiv ausgeführten Ballsportarten erzähle ich auch ungefragt, ebenso verhält es sich mit Wandern, Skifahren, Radfahren oder Schwimmen. Die Besuche im Fitnessstudio machen bei gewissen Personengruppen aber wieder Erklärungen erforderlich (nein es geht nicht um Muskelmasse oder gar ums posen sondern um ... Überraschung... Fitness), die ich mir ganz gerne espare.

Würde ich Gitarre oder Trompete spielen, würde ich vielleicht auch schneller darüber reden als wenn ich leidenschaftlich an der Harfe zupfen würde.

Von meiner Fussballdauerkarte brauch ich einigen auch nicht aktiv zu erzählen. Schon gar nicht dass sie für die Fankurve ist. Gleichzeitig erschließt sich mir nicht warum ich mir das Spiel von einem normalen Sitzplatz aus anschauen sollte.

Bei Modellbahn interpretieren halt manche gern hinein, dass man noch immer nicht richtig erwachsen sei. Ehrlicherweise sollte das dann aber umso mehr noch für Computerspiele gelten.

Das viele Modellbahnen im stillen dunklen Keller stehen, ist zwar logisch aber auch nicht die große Werbung. Hätte jeder von uns direkt zwischen Wohnzimmer, Bibiothek und Billiardzimmer ein eigenes MoBa-Zimmer mit schöner Aussicht oder gar Zugang und Gleisverbindung zum Garten, dann wäre die MoBa-Leidenschaft vielleicht auch Außenstehenden leichter zu kommunizieren.


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