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THEMA: Für Technikfreaks: Der "Transmann"

THEMA: Für Technikfreaks: Der "Transmann"
Startbeitrag
Cox [Gast] - 24.03.05 10:10
High Tech ist einer der am häufigsten mißbrauchten Begriffe, jede elektrische Zahnbürste wird damit angepriesen. Hier möchte ich Euch mal eine Geschichte vorstellen, die dem etwas näher kommt.

Die Problemstellung:
Wenn ein Container-Ganzzug aus einem der Seehäfen nach München fährt, ist das eine schnelle und effiziente Aktion. Das kann die Bahn und das macht sie gut. Wenn jedoch aus diesem Ganzzug 3 Container in Würzburg herausgefischt werden sollen, muß man das schon bei der Zusammenstellung in Hamburg berücksichtigen oder den Zug in Würzburg zerlegen. Einfach mit dem Portalkran über den Zug und den Container abnehmen, geht wegen des Fahrdrahts nicht.

Nun könnte man, sobald die Ellok durch ist, die Masten und damit die Oberleitung mittels Hydraulikzylindern umklappen aber das bereitet enorme Sicherheitsprobleme. Soviel zur Aufgabenstellung.

Vor etwa 5 Jahren hat die Mannesmann Dematic in Wetter/Ruhr den Transmann entwickelt. Wir, Bosch Rexroth, waren für die Antriebstechnik verantwortlich.
Der TRANSMANN ist ein Containerroboter, der neben dem Zug auf einem Portal fährt und sich die Container vom fahrenden Zug unter scharfem Fahrdraht herausfischt.

http://img117.exs.cx/my.php?loc=img117&image=transmann018va.jpg
http://img111.exs.cx/my.php?loc=img111&image=transmann029fu.jpg
http://img44.exs.cx/my.php?loc=img44&image=transmann035xo.jpg
http://img46.exs.cx/my.php?loc=img46&image=transmann048yo.jpg

Die Bilder zeigen die Maschine auf dem Testfeld in Wetter/Ruhr.
Der gesamte Antrieb ist hydrostatisch, die Pumpen mit einer Gesamtleistung von 700kW werden von Elektromotoren angetrieben und befinden sich in den Maschinenhäusern oben auf dem Portal.

Das Fahrwerk ist hochpräzise sekundärgeregelt und ermöglicht, neben dem FAHRENDEN Zug synchronisiert zu verfahren. Stop-and-go des Zuges ist wegen des Pufferspiels nicht akzeptabel, der Zug würde sich wie eine Feder immer wieder längen und stauchen. Also passiert das bei Kriechfahrt.

Der teleskopierbare Ausleger schwenkt durchs Portal und ist so synchronisiert, daß sich der Container immer waagerecht bewegt. Sonst würde die Güter im Container umfallen und beschädigt. Die Bewegung ist so genau, daß er unter dem scharfen Fahrdraht 15kV auf dem Container aufsetzt und mit Twistlocks verriegelt. Die Probleme hier sind unterschiedliche Waggonhöhen durch die Federungstoleranzen bei neuen oder älteren Waggons. Auch die Abnutzung der Räder verändert die Höhe. Wie auch immer, der Sicherheitsabstand von mindestens 60cm zum Fahrdraht ist einzuhalten.

Das Ladegeschirr, der Spreader, ist drehbar weil Gleis und LKW nicht absolut parallel stehen. Auch sieht man das gerne vor, damit man Container zur Diebstahlsicherung Tür an Tür absetzen kann. Der Spreader ist auch in 3 Achsen nivellierbar, weil die Aufsatzfläche der Sattelschlepper leicht geneigt ist.

Jeder der ein Semester Meß-, Steuer- und Regelungstechnik belegt hat kann sicherlich nachvollziehen, daß die Maschine antriebstechnisch eine Herausforderung ist. Sie hat prima funktioniert, ist aber zerlegt und wartet im Düsseldorfer Hafen auf den Wiederaufbau. Leider hat Bärbel Höhn / Die Grünen aus Gründen des Lärmschutzes noch Bedenken. Ursprünglich war die Maschine für Erfurt vorgesehen. Sie schafft einen Container pro Minute.

Ich hoffe, Ihr habt ein bißchen Spaß daran und ich habe das nachvollziehbar rübergebracht. Nichts ist schwieriger, als eine komplexe Thematik einfach zu beschreiben.

Ihr seht also, Deutschland ist immer noch innovativ, auch wenn man das nicht täglich in der Zeitung liest.

Frohe Osterfeiertage
Gruss
Cox

Ist das / war das dein W124 auf dem Bildern?

Dirk
Hoffentlich wird der Roboter dann auch in Betrieb genommen..
Die 40 Tonner LKW's MÜSSEN endlich runter von den Strassen...

-chris-.
Hallo Cox.

Ich finde deinen Bericht Klasse.Vielen Dank für die interesanten Informationen.

Frohe Ostern Euch Allen.
Hi.
Prima Teil, das !

@Chris:
Dafür kommen nun 60 Tonner, gell!?
Und was macht unsere DB / Regierung?!

CU
WE
Hallo Cox!

Ein hochinteressanter Beitrag! Den solltest du unbedingt noch etwas "aufarbeiten" (techn. Zeichnungen, Leistungs- und Systemdaten, etc.), "ausschmücken" (evt. inkl. Anlagenvorschlag?) und an die diversen Redaktionen der einschlägigen Zeitschriften schicken! Das würde sicher viele, viele andere auch interessieren!

Gruß

Herbert
@ Herb
Das darf ich nicht. Das Gerät ist in der Branche aber bekannt und es wurde auch publiziert. Leider haben die Aktivitäten durch den Verkauf von Mannesmann an Vodafone gelitten. Der Transmann (aus "TRANSport" und "MannesMANN") ist, falls das mit dem Düsseldorfer Hafen nicht klappt, mausetot. Mir tut das richtig leid. In der Maschine ist viel Herzblut und wir haben sehr viel Engineering reingesteckt.

Er kam nie durch, weil irgendein Politiker, wo auch immer, auf der Bremse stand.

Ich habe ein Stahlmodell in 1:160 und ich überlege noch, das zu tunen und in eine Umgebung einzubetten.

Gruss
Cox
Für Interessierte:

Der Spreader ist auf die verschiedenen Containerlängen teleskopierbar und wenn Ihr Euch die Bilder genau anschaut, dann seht Ihr an der Seite Ärmchen. Die werden hydraulisch heruntergeklappt so daß man auch einen Hupack-LKW komplett greifen kann ("Piggy-Back")

Gruss
Cox
@6 auch nicht ein bißchen mehr Info? Ne Zeichnung mit Maßen? Das wäre interessant. Muss ja nicht viel Info sein, nur so ein bißchen.
Erinner mich bloss nicht and Regel- und Steuertechnik!

Hochinteressant das Teil.
Woher zieht es denn seinen Saft? Wenn man schon in Oberleitunsnähe arbeitet, könnte man diese doch anzapfen ... oder wäre das zu kompliziert/gefährlich?

Lärmbelästigung? Ich kann mir schon vorstellen, dass das Ding ein bissl Radau macht, aber sooo laut kann es doch auch nicht sein....

lg,
Claus
Aus dem Fahrdraht ziehen, würde einen schweren Trafo kosten, Claus. Die Versorgung erfolgt über Kabeltrommel aus dem Netz. Varianten mit Cummins, MTU oder GM-Diesel wurden aber auch angeboten.

85 dBa werden von Bärbel Höhn oder Dir und mir unterschiedlich wahrgenommen. Und vergiss nicht den gelbgestreiften Amphibienkäfer am Rheinufer.....

Gruss
Cox
85 DBA??? Die Tante hat wohl noch nie in einer belebten Innenstadt gewohnt. Oder Samstag mittag im Grünen, wenn überall die Rasenmäher abgehen ....

Der gelbgestreifte Amphibienkäfer hat sowieso schon Hörschäden von den Rheindampfern ....

Die spinnen, die Grünen!

lg,
Claus (Umweltschutzbiologe und ex-Grüner)
85 dBa ist einiges unterhalb des Lärms eines LKW´s bei Tempo 80 (bis ca 110dBa lt. Gesundheitsexperten). "Schön" das hier eine schnelle Umschlagmöglichkeit gekillt wird und mehr Container auf der Straße bleiben. Noch schöner das manche Menschen beim arbeiten nicht denken.
Was erwartet ihr denn von den Vampiren und Intelligenzbolzen in den Länderregierungen und in Berlin. Nur an sich und die Lobbysten denken, damit man fein sauber durch kommt, ist angesagt. Ich habe mir meine Meinung gebildet und sage  "Nein Danke".
H-W
Und im Ausland ist kein Interesse daran vorhanden? Ich könnte mir vorstellen, dass dieses System in Japan oder Holland sehr grossen Anklang finden könnte.

Wenn man bedenkt, wie stolz DE mal auf die Innovation seiner Inschenöre war ....

kopfschüttelnde Grüsse,
Claus
gibt es Untersuchungen, wieviele Arbeitsplätze diesmal von dieser unseligen Regierung vernichtet oder garnicht erst geschaffen werden?


Hoffentlich hat dieser Spuk bald ein Ende....

Trotzdem, irres Projekt mit viel Gehirnschmalz!

meint Günter
Die SBB wollte das Teil für Basel haben, Claus. Was draus geworden ist, weiß ich nicht.

Die SBB ist übrigens weit offener für Entwicklungen. Anfangs war ich mal in einem Team, daß eine ähnliche Problematik untersucht hat. Da bin ich schon lange raus aber ich erinnere mich ganz grob:

Einen Auto-Reisezug kannst Du auch nur, sagen wir von Düsseldorf bis München-Ost benutzen. In Frankfurt oder anderswo zwischendurch kommst Du nicht raus. Die Crux ist, daß Du QUER mit dem Auto in den Zug mußt, nicht längs. Das ginge auf der Basis von Hybrid-Smart-Autos, die passen quer ins Profil. So etwa 6 Autos könnte man in einem Wagen unterbringen.

Die Wagen sind Doppelstock und die Autos fahren in die untere Etage während die Insassen über eine Treppe nach oben gelangen. Unten lutschen sich die Batterien des Autos aus dem Fahrdraht voll und oben sitzen die Leute komfortabel.
Somit ist es möglich, an jeder Station in den Zug zu fahren oder ihn zu verlassen.
Das alles läuft unter der Prämisse: "Langstrecke mit dem Zug, Kurzstrecke mit dem Auto."

Die Idee ist nicht neu. Es gab schon in den 50ern Versuche mit Drehtellern auf die die Autos fuhren und die dann im Zug längs geschwenkt wurden. Teuer und aufwendig.

Das nur so nebenbei.

Gruss
Cox
Hallo Cox,

die Idee mit den Drehtellern wird in der Schweiz für die Abrollmulden verwendet. Habe mal (ich glaube in St.Margarethen) beobachtet, wie ein Lastwagen an der Ladestraße rückwärts schräg an einen Güterwagen herangefahren ist, dann hat der Fahrer auf dem Güterwagen die Abrollmulde passend hergedreht und auf seinen Laster herübergezogen. Hat keine 5 min gedauert.
Wenn's also so geht, sollte doch eine einfache Plattform mit Festlegekeilen erst recht funktionieren...

Viele Grüße aus dem sonnigen Münchner Osten
Michael
Das System mit den Smart Autos habe ich in Boston mal (im Modell) gesehen. Obwohl die Idee wohlwollend aufgenommen worden war, wurde sie dennoch wieder verworfen, da diese Smart Dinger keinen V8 hatten. Kommt aber sicher bald noch mal auf.

Drehteller werden schon in einigen Tiefgaragen angewandt. Die Firma, die unsere Produktionsanlage in den USA baute, hatte so was im Angebot. Man setzt sein Auto einfach auf eine Bühne, steigt aus, und diese Bühne parkt die Kiste automatisch irgendwo im Parkhaus ein. Schafft 50% mehr Parkraum ...
Sollte eigentlich auch mit den angedachten doppelstöckigen Personenwagen funktionieren.
Würde Spass machen, so was zu konstruieren ....

lg,
Claus
Ist prinzipiell einfach, Claus. Problematisch ist allein die mentale Einstellung der Bevölkerung. Die Akzeptanz für die Smart-Philosophie ist nicht ausreichend. Jetzt wird das zukunftsweisende Konzept wieder verwässert, indem man ihn größer anbietet. Damit ist solch ein Projekt natürlich Makulatur.

Solch ein Kfz-Konzept müßte von einem Dutzend Firmen angeboten werden und es sollte preiswert sein. Wenn sich das durchsetzen sollte, dann lohnt es sich auch für die Bahn, zielgerecht zu investieren. Der Bahn kann man hier keinen Vorwurf machen. Der Schlüssel liegt bei uns.

Gruss
Cox
Zumindest in Sachen Güterverkehr kann aber die Bahn die Schuld nicht von sich weisen. Wegweisende Konzepte gibt es. Zum Beispiel das Mobiler-Konzept hätte eine echte Chance, wird meines Wissens von zwei oder drei Firmen in De auch genutzt : http://www.mobiler.de/index.html
Das Problem ist der Rückzug aus der Fläche. Wenn z.B. ein Container von Freudenstadt nach Rosenheim soll und der erst per Lkw nach Stuttgart gebracht und dann wieder per Lkw von München geholt werden muß, macht das wirtschaftlich keinen Sinn. In der Zeit kann der Lkw direkt zum Ziel fahren.
Für die Verantwortlichen bei Bahn und Politik ist es aber nicht lohnenswert, über solche Dinge nachzudenken.
Um mit den vorhandenen Mitteln und neuen innovativen Verfahren im Güterverkehr auf der Schiene Geld zu verdienen, muß man sich anstrengen. Und die Früchte dieser Bemühungen werden nur langfristig sichtbar.
Baue ich dagegen mit Steuermitteln ICE-Strecken und kaufe die passenden Zügen, habe ich gute Chancen für die Zeit danach. Da sollte die Chance auf eine gut dotierte Position in einer der Firmen, die profitiert haben, doch drin sein.
Die kurzfristige Bilanz läßt sich doch mit anderweitigen Aktivitäten aufbessern. Ist nicht eine der wesentlichen Einnahmequellen der Bahn die Schenker-Logistik - also Lkw-Verkehr?
Jens
Das Problem mit dem Smart ist IMHO auf dem Marketing begründet. Das Teil wurde von Beginn an als "Fashion" vermarktet, und "Fashion" wechselt öfter als manchereiner die Unterwäsche. Zeitgeist klingt eben sexy im Vergleich zu "vernünftigem Verkehrssystem".
Und für den Preis hätte ich, als etwas konervativerer Mensch, mir lieber ne Isetta oder nen Messerschmitt restauriert und den Rest in die siechende MoBa- und Brauereiindustrie investiert.
Jedenfalls, wenn ich bedenke, wie sehr dieses Wägelchen das Transportwesen mit eingebundenen Schiene/Strasse Projekten hätte revolutionieren können, und was daraus geworden ist, wird mir schwarz vor Augen.

Das Smart system muss verwässert werden, da er nun auch in US verkauft werden soll, und für den hiesigen Markt isser einfach zu klein.

Uih, schon wieder ein Uhr!
Gute N8,
Claus
Der Transmann passte Herrn Sinnecker nicht, warum, das weiß wohl nur er allein, und damit war das Projekt zumindest bei DB Cargo gestorben. Intern machte Herr Sinnecker da auch kein Hehl draus. Sein Nachfolger hatte kein gesteigertes Interesse am KLV (und am Schienenverkehr insgesamt). Da sich mittlerweile die Kompetenzen bei DB Cargo/Stinnes/Railion x-mal geändert haben, und der KLV durch eine jungdynamische Expertentruppe ohne jedes Fünkchen Sachverstand (RIT) gerade erfolgreich gegen die Wand gefahren wird, hätte der Transmann wohl höchstens noch im Ausland eine Chance. Railion, oder wie immer der Laden dann heißen mag, wird in spätestens 5 Jahren ein reiner Straßenspediteur sein. Den Güterverkehr fahren dann andere.

Gruß DB-Insider
Mein Gott, und ich habe mir heute morgen nach dem Ausloggen neue Verkehrskonzepte zusammengesponnen ... ganz nach H. Heine "denk ich an Teutschland in der Nacht, bin ich um meinen Schlaf gebracht"

Mit Coxen's System, hätte man wirkliches just in time management verwirklichen können (und wie oft stand bei uns die Produktion still, nur weil der Laster erst in Rotterdam, dann bei Maastricht, dann am Frankfurter Kreuz, dann am AK Heidelberg im Stau stand).
Wenn die Herren Manager nicht nicht über Lohnkosten jammern, dann jammern sie doch über Energiekosten, und da könnten sie eine Menge sparen, mit einem guten Schiene/Strasse Konzept, insbesondere mit der LKW Maut.

Was das RIT betrifft: Selbst in den USA findet momentan ein leichtes Umdenken statt. Man findet langsam aber sicher heraus, dass das moderne Profitdenken doch nicht so ganz funktioniert, und man holt die alte Garde wieder ausd der Versenkung. So müssen die jungdynamischen RIT'ler dann eben im Ausland ihr Unwesen betreiben.

Karfreitägliche Grüsse,
Claus
> ........  und man holt die alte Garde wieder ausd der Versenkung.  .......<

Moin Claus,

wie der Teufel das so will, ich bekam vor ein paar Wochen von meinem sehr guten Kumpel aus dem schönen Staate Indiana eine Anfrage, ob ich mich nicht herablassen könnte, dort zu arbeiten.
Weil, alle wissen viel über das digitale Verbrechen, aber niemand kennt sich mehr mit guter alter hochfrequenter Analogtechnik aus. Angeblich würde ich dort als Nachrichtentechniker mittlerweile das gelobte Land vorfinden.

Interessant, das ich nun von dir auch noch mehr oder weniger bestätigt bekomme....


Wie es hier in D abläuft ist ja aus dem Thread klar ersichtlich: nicht die hochgepriesene Innovation zählt, sondern ausschließlich Interessengemeinschaften bestimmen was "Ambach" ist. Gnade Gott den Ketzern, die in deren Suppe rumrühren wollen.
Aber auch Menschen meines Jahrganges sind mittlerweile wieder in guter Hoffnung darüber, das sich hier vielleicht doch noch mal was ändert.....

mit revolutionärem Gruß zum Osterfest,

Günter
Günter, dieses Angebot würde ich annehmen, ohne mit der Zucke zu wimpern!

Insbesondere, da Du wg. Mangel an Konkurrenz als hochspezialisiert gilts, kannst Du Dir Gehalt und Arbeitsbedingungen selbst wählen .... Du wirst behandelt wie eine Primadonna. Ging mir damals genauso, als ich bei die Amis anheuerte ...

Viel Glück,
Claus
Es freut mich, daß ihr auf so etwas reagiert, hätte ich nicht erwartet.

@ DB Insider
Mich hats schon die ganze Zeit in den Fingern gejuckt aber ich muß noch 10 Jahre arbeiten um mein Haus abbezahlen zu können :) Und hier ist man transparenter, als man glaubt.

Ja, bei DB Cargo waren die Chancen gering aber die sind ja nicht immer die Betreiber der Terminals. Der Transmann ist auch sicher nicht der Schlüssel, um Güter auf die Bahn zu bringen. Der Sinn für die Entwicklung der Maschine war, Ortschaften mit nicht so riesigem Umschlagbedarf an das Transportnetz von DB Cargo anzubinden. An 2 - 3 Maschinen pro Terminal war gedacht.

Hier bei uns in Aschaffenburg beispielsweise fahren die Züge durch und wir werden von Frankfurt-Ost aus bedient. Gut, ist ein schlechtes Beispiel weil das recht nah ist. Jedenfalls mag hier keiner den Zug anhalten um 10 Container rauszuholen.

Na gut, machen wir noch ein bißchen Technik, das ist sowieso spannender. In den Seehäfen, Klaus Lübbe kennt das auch und wird das bestätigen, rechnet man auch mit einem Lastspiel von 1 Minute pro Container. Und ein Gutteil dieser 60 Sekunden wird vertrödelt, wenn der Kranfahrer den leeren Spreader so aufsetzt, daß er die Löcher der Twistlocks auch trifft. Das gleiche Spielchen findet beim Aufsetzen auf den Sattelschlepper statt. Bei hohen Containerbrücken klappen daher "Flipper" an den Ecken herunter und erleichtern dem Fahrer die Punktlandung des Lastgeschirrs.

Der Mann sieht auch nicht viel. Im Hafen taucht der Spreader 9 Container tief, das sind immer hin um die 20m, in den Bauch des Schiffes. Dagegen sind das bei unseren Kränen für die Bahn Sonnenschein-Bedingungen. Wie auch immer, das Einfädeln der an Seilen hängenden Last ist ein zeitraubendes Problem und es ist sehr schwierig, diese Krane zu automatisieren. Das ist in Rotterdam und Hamburg-Altenwerder realisiert.

Unser Transmann hat dagegen starre Lastführung und ist daher automatisiert. Die Kinematik ist ein Kompromiss, es sind Abstriche beim Energieverbrauch zu akzeptieren.

Auf jeden Fall ist es traurig, daß solch eine gute Idee der DEMATIC den Bach runtergegangen ist. Mit Logik ist das nicht mehr zu erklären und Ihr könnt mir glauben: Wenn Ideen abgewürgt werden, wird man machmal schon ein bißchen mutlos.

Gruss
Cox

Hallo Cox

es ist schon traurig - solche Vorfälle mitzulesen. Leider ist das kein Einzelfall.
Trotzdem bin ich begeistert, was der Erfindergeist alles zuwege bringt.

Hab noch eine Bitte:  Kannst Du das (oben) bennante Modell auch hier mal als Foto reinstellen. Ist das auch ein wenig beweglch?

Danke Dir  und Ostergrüße nach Franken   Albi
Der Transmann ist sicher nicht DER Schlüssel, um Güter auf die Bahn zu bringe, würde aber sicher helfen, die Strassen zu entlasten.

Vielleicht sollte die Bahn  mal daran denken, das alte Haus zu Haus System wiederzubeleben. Mit solchen Containerterminals wäre es viel einfacher.

Aber etwas wurde nicht angesprochen bisher: Wie hoch sind denn die Kosten des Dingens? Gibt es Rentabilitätsberechnungen?

Österliche Grüsse von den Eilanden,
Claus
Klar, Alex, hier ist der Link

http://img223.exs.cx/img223/9108/transmannmodell4xz.jpg

Es ist ein maßstabsgerechtes Funktionsmodell und ich denke daran, es mit Plastiksheet zu verkleiden und mit Details aufzurüsten. Eine Arbeit für den Sommer auf der Terrasse.

Die Mannesmänner hatten es mir seinerzeit geschenkt. Ich glaube, sie haben in der Lehrwerkstatt ein paar Stück fertigen lassen.

Gruss
Cox
Eure Ideen und Illusionen um Güter auf die Schiene zu bringen, sind schön und gut. Aber leider gibt es da jemanden, der nicht mitspielt: Die Bahn!
Die Strategie von Herrn Mehdorn ist eine ganz andere, an dem Kleinkram á la von Haus zu haus hat er kein Interesse, das wird abgestossen. Es sollen nur noch Güterganzzüge über möglichst weite Strecken auf die Schienen. Alles andere behindert den Verkehr nur.
Ein Schwager von mir, noch ein guter alter Beamter, ist hier im Badischen Raum in der Güterabfertigung beschäftigt. Und was er zu erzählen weiss ist ein Trauerspiel. Die Rollende Landstrasse hier in Südbaden betreiben jetzt die Schweizer, übrigens recht erfolgreich. Der "Güterkleinkram" wird einfach nicht mehr bedient. Unternehmen, die einen Güterwagen zum Transport ihrer Waren bestellen, oder sich auf diesem wege etwas liefern lassen wollen, werden einfach auf dem trockenen sitzen gelassen. Nicht daß es eine Absage gibt auf den Transportauftrag hin, nein, es passiert gar nichts: Kein Waggon, keine Antwort, nichts! So ganz nach dem Motto: Der Kunde stört den geregelten betriebsablauf mit einem Auftrag.
Das ist der wahre Grund, warum die Tonnenkilometer auf den Schienen immer weiter rückläufig sind. Nicht die Industrie, die keine Güter mit der bahn befördern will ist schuld, sondern massgeblich die Bahn selbst. Das Unternehmen wird auf profitable Geschäftszweige zurückgestutzt und zerlegt, bis nichts mehr da ist zum Stutzen. Hauptsache der Börsenkurs und die Dividende stimmt. Das haben unsere Manager, Börsenmakler, Banker, Anlagestrategen und Betriebswirte erreicht: Wirtschaftlich optimiert bis nichts mehr da ist. Die Bahn ist nur ein Beispiel im grossen, tausende andere kleiner Unternehmen sind bereits kaputt. Das Ergebnis lässt sich dann in der Arbeitlosenstatistik nachlesen.
Aber Hauptsache der Shareholder Value stimmt...

Gruß
Dieter
OT: Fast Dieter, fast...
Die Bahn ist überhaupt nicht daran schuld, denn Herr Mehdorn macht genau dies wofür man ihn geholt hat – ja, wenn es sein muss bis zum Ende. In deiner Aufzählung fehlen aber die Auftraggeber. Keine Bahn wird je mit Gewinn arbeiten können, dazu ist das Rad-Schiene-System zu kostenintensiv. Die Frage ist lediglich, ob so etwas unter volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten Sinn macht. Die Schweiz sagt zum Beispiel ja – die BRD sagt nein und richtet ihren Wohlstand aufs Auto aus. Was uns in Deutschland fehlt ist dann nur der Mut, solche Systeme wie Kohlebergbau oder Bahn stillzulegen, was betriebswirtschaftlich nicht nur Sinn macht, sondern auch bedeutend billiger ist die Leute ohne Arbeitsleistung weiter zu bezahlen. In diesem Land gibt es keine integrierte Verkehrspolitik – hat es noch nie gegeben. Schon gar keinen freien Wettbewerb oder Markt. Von der Besteuerung der Energien (Kerosin) bis zu den Investitionen Widersprüche über Widersprüche. Herr Mehdorn wird die Bahn nie mit Erfolg an der Börse plazieren können. Jeder weiß, dass dies überhaupt nicht geht. Und wir zahlen dies alles, wobei Geld für wirklich dringende Zukunftsprojekte fehlt. Aber siehst du hier Aufstände oder Demonstrationen auf der Straße? Also ist wohl die Sache noch nicht kaputt genug. Die einzige Frage ist doch, ob es noch ich oder erst mein Sohn ausbaden muss... Gruß Bernd
Bernd, das stimmt so nicht. Im Güterverkehr kann man durchaus auf der Schiene Geld verdienen. Das wurde 150 Jahre lang bewiesen.
Was den Personenverkehr anbelangt, gebe ich Dir recht. Da kann man, wenn man's richtig macht eine schwarze Null zusammen bringen.
Während die Bahn sich zum Straßenspediteur entwickelt, bemühen sich ausgerechnet immer mehr Spediteure um Transportverlagerung auf die Schiene - sicherlich nicht, um ihre Bilanzen zu schwächen.
Die von Dieter erwähnte Rola (eigentlich zwei Unternehmen: Hupac und RAlpin) ist doch das beste Beispiel. In beiden Vorständen sitzt ein gewisser Herr Bertschi, einer der ganz großen im Speditionsgeschäft.
Jens
@eiche: hallo Bernd, stimmt ich bin schon etwas ins OT abgedriftet
Prinzipilell hast Dur echt, was die Möglichkeiten angeht, Gewinne zu erzielen. Das gilt aber nur so lange, wie die Voraussetzungen die gleichen bleiben wie bisher, so lange, wie der Strassen-LKW-verkehr verdeckt subventioniert wird in der Form, als daß ihm nicht die Kosten angelastet werden, die er auch tatsächlich verursacht. Da sind die kaputten strassen (Dieser Tage einmal Dauerthema in SWR3) nur der kleinere Teil. Ich rede von den ausufernden Umweltschäden, die die ununterbrochene LKW-Schlange auf den Deutschen Strassen verursacht. Sicherlich ist dieser punkt extrem schwierig zu beziffern, unbestritten ist aber, daß sie bis dato annähernd vollkommen unberücksichtigt bleiben bei der Kostenermittlung des Gütertransportes auf der Strasse. Und so lange die Bahn mit diesen Zahlen konkurrieren muss, da gebe ich Dir recht, kann sie wenn überhaupt nur minimale Gewinne einfahren.
Gruß
Dieter
zu entscehidender Zeit waren die Bundesdeutscehn verkehrsminister immmer inhaber  von speditionsunternehmen: Dollinger Ender 70iger

warum sollte so einer nciht dei Interssen der Spediteure im Auge behalten?
Trotzdem: der Vergleih mit Schwiez hinkt ein wenig. Das alnd ist wesentlich kleienr udn die Seidlungsschwerpunkte sidn mit der Bahn besser zu erreichen. Überlegts mal: eine Flächenstatt wie Bayern mti der Bahn einigermaßen zu erschließen ist unmöglich, aber z.b. das Inntal in Tirol mit Bahn anzuschließen doch immerhin machbar.

Martin
Der Kollege Bertschi ist ein gutes Beipiel. Inzwischen bietet auch die Dachser Group Containertransport per Bahnkombi an. Da wird es allerdings paradox. Dei Bahn ver"schenkert" die Möglichkeit Bahnkombi anzubieten, und die Privaten steigen ein. das ist schon sehr schräg wenn man sich überlegt das die Firma an der "Quelle" das Angebot nicht nutzen wil auf das andere ansprechen. Bei 40' Containern ist der Transport per Bahnkombi HH nach KA zwar ca. einen Tag langsamer, aber: er kostet dank LKW Maut nur die Hälfte.

Der Transmann kann auch in D noch eine Zukunft haben. Allerdings nicht bei Railion, DB Cargo was auch immer. Es gibt ja auch noch die Möglichkeit nicht Railion Terminals im näherer Zukunft zu finden. Ich habe da vor kurzem etwas zum Thema Karlsruher Gbf gelesen, weis aber weder wo noch wann. War vielleicht sogar hier. Ich muss mal schauen.

Gruß Christian


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