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THEMA: Funktionen digitaler Loks auf analogen Anlagen

THEMA: Funktionen digitaler Loks auf analogen Anlagen
Startbeitrag
Frodolf - 11.10.20 12:54
Hallo,

abseits vom Testkreis fahre ich digital. Ich beobachte allerdings mit einiger Faszination, wie viel - auch automatisierter - Betrieb auf analogen Anlagen möglich ist. Bei der Entscheidung für den digitalen Betrieb dachte ich über analog hauptsächlich: Strom an, Lok fährt, Lampe leuchtet abhängig von Geschwindigkeit. Strom aus, Lok steht, alles dunkel.

Dass dem gar nicht so ist, merke ich erst jetzt, je mehr meiner digitalen Loks ich auf den analogen Testkreis stelle. Da springt bspw. der Sound schon bei wenigen Volt an, die LED leuchten konstant und irgendwann im höheren Spannungsbereich fährt die Lok dann mit schöner Verzögerung an oder bremst langsam ab. Ich vermute, das ist kein Zufall, auch wenn jede Lok oder zumindest jeder Hersteller anders zu handhaben scheint. Viel mehr die Spannung zu regeln lässt mein einfacher Fleischmann-Trafo nicht zu, daher erschließt sich mir vielleicht gar nicht alles, was heutzutage (oder auch schon sehr lange?) möglich ist. Ich hab z. B. mal was von Überstrom-Impulsen (an der Stelle könnte man mir auch was vom Warp-Antrieb erzählen ...) gelesen, anhand derer man die Telex-Kupplung steuert ...

Gibt es für diese "pseudodigitale" Steuerung einen Begriff, nach dem ich suchen kann oder möchte mich mal jemand abholen? Denn mein Wissen über die analoge Modellbahn scheint sehr sehr unvollständig zu sein.

dankende Grüße
Florian

Hi Florian !

Genauso ist es allerdings nach meinem Kenntnisstand nur bei Flm. Soundlokomotiven.

Ich gehe mal davon aus, dass der Decoder eine etwas höhere Startspannung bekommen muss, um zu funktionieren

Siehe auch hier https://www.youtube.com/watch?v=ql0GwZMzvvc

Gruß Thomas
Moinsens,

Sound im Analogbetrieb ist mir auch nur von Fleischmann bekannt. Ich habe da eine 01.10 und jüngst die 23. Ob das bei der 44 auch so ist, kann ich derzeit gar nicht sagen.

Gruß aus Nordertown
Ich kann noch sagen, dass die Hobbytrain Retro-Vectron und die Piko BR82 ebenfalls im Analogbetrieb ertönen.
Interessant, das ist mir gar nicht aufgefallen, da ich meine beiden 82'er  (82 018 + 82 024) gar nicht analog gefahren habe.
Werde ich bei Gelegenheit mal nachtesten. Ist insofern auch interessant, weil beide Loks unterschiedliche Decoder drin haben.
Piko Smart 4.1 und Esu Lokpilot 4

Gruß aus Nordertown
Hallo Florian,

die digitalen Loks können ganz gut auf analogen Anlagen fahren, ... wenn sie das richtige Futter (Stromversorgung) bekommen.
Da liegt meist das Problem begraben. Über die CVs kannst Du einstellen, was die Lok bei Analogbetrieb alles machen soll. Kann man super auf dem Testkreis ausprobieren.

Am liebsten mögen digitale Loks bei Analogbetrieb reine Gleichspannung. Da analoge Loks am besten mit Vollwelle (also einer gleichgerichteten aber nicht geglätteten Spannung) oder mit PWM fahren, kommt es auf das verwendete Fahrpult und den Dekoder an, ob das mehr oder weniger gut klappt.

Die meisten Dekoder haben einen kleinen Kondensator eingebaut, der für ganz kurze Momente (ein paar Millisekunden) den Prozessor im Dekoder am Laufen hält, damit der nicht bei jeder Halbwelle oder bei jedem Puls erst neu booten muss. Die Motorsteuerung ist meist ungepuffert. Da kann man in Spur N wegen der begrenzten Platzverhältnisse wenig machen.

Bekommt der Dekoder und die Motorendstufe genug Spannung (dauerhaft mehr als 5 Volt) läuft bei vielen Dekodern dann auch die Anfahr- und Bremsverzögerung und die Lastregelung mit. Das macht dann richtig Spaß.

Wenn Du analog mit klassischen Trafos fährst, würde ich Dir raten, für eine gute Performance von digitalen Loks an dem analogenTrafo eine kleine Schaltung zu basteln, die die Spannung glättet.

Ist aus elektrotechnischer Sicht die beste Variante - entsprechende Kenntnisse und Fähigkeiten vorausgesetzt.

Grüße

Tom

Hallo zusammen!
Danke an Florian für die Eröffnung dieses Threads. Mal abgesehen von den Soundfunktionen, da habe ich noch keine Erfahrung, gibt es Decoder, die können im Analogmodus schon ein paar ihrer digitalen Funktionen.
Ursprünglich wollte ich nur einige Loks mit Hilfe eines Decoders einbremsen, da ich analog im Blockstreckenbetrieb fahre. So kann ich sagen, der Zimo MX622 ist dafür geeignet, die Vmax und die Anfahrverzögerung auch analog zu nutzen. Die Einstellungen sind zwar auch ne Geduldsprobe, aber es geht. Anhalten mittels Diodenkette geht auch.

Was mich interessiert, welche Decoder können welche Funktionen auch im Analogmodus und welche CV werden dafür benötig? Es gibt in diesem Forum, aber auch in anderen, viele angefangene Diskussionen, aber einige enden mit nicht hilfreichen Beiträgen.

Viele Grüße
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Mal abgesehen von den Soundfunktionen,

...
Vorsicht mit dem Plural. Die einzige im Analogbetrieb verfügbare Soundfunktion (Singular) ist das Betriebsgeräusch. Das kann zwar auch das eine oder andere Zufallsgeräusch mit enthalten, ist aber eben nur eine Soundfunktion. Ist eigentlich auch logisch, da es im Analogbetrieb keine F-Tasten gibt, mit denen man andere Geräusche auswählen könnte.

Gruß aus Nordertown
Die CVs 13 und 14 bestimmen bei vielen Dekodern, welche Funktionen im Analogbetrieb eingeschaltet werden sollen.
Die CVs 27 und 29 bestimmen bei vielen Dekodern das Fahrverhalten im Analogbetrieb und beim Wechsel von analog nach digital und zurück.
Was da im Detail geht kann man pauschal nicht sagen, das hängt ja von Dekodertyp und den Möglichkeiten der Lok ab.
Was immer gehen sollte, ist die fahrtrichtungsabhängige Beleuchtung über CV13 und die Reaktion der Lok beim Einfahren in einen analogen Gleisabschnitt zu bestimmen über CV27. In CV29 wird geregelt, ob eine digitale Lok überhaupt auf analoge Stromversorgung reagiert.
Bitte schaut in die jeweilige BDA, die Parameter weichen ggf. von  Dekoder zu Dekoder ab.
Meine Angaben sin unverbindlich.

Grüße

Tom

Hallo Exitus, Danke fürs korrigieren.

Hallo Tom, Danke für die Infos.
Ich habe vor Jahren auf locodex.de ne schöne Liste gefunden, mir der man eigentlich arbeiten kann, aber auch die ist nicht lückenlos und deshalb bin ich über jeden Tipp dankbar, der es einfacher macht.

Pseudodigital würde ich das auch nicht nennen, die Decoder arbeiten halt einfach im Analogmodus.
Moinsens,

bei der Suche zu Infos einer 232 Doppeltraktion (separater Thread) "fielen" mir die beiden Piko 82'er in die Hand (lagen im gleichen Karton).

Ich habe sie daher mal kurz analog "angeheizt". Eines vorweg, Analog ist Mist, lohnt sich nicht.

82 018 mit Piko Smart 4.1 = lange Zeit passiert gar nichts, irgendwann geht dann das Licht an und man hört ein Kratzen, wenn sie sich bewegt ist endgültig der Zeitpunkt zum Abschalten erreicht. Das Hörbare ist total verzerrt.
82 024 mit Esu Lokpilot 4 = auch hier ist lange Zeit tote Hose. Bei halbem Regler immerhin etwas Licht. Geräusch ist erst bei 3/4 bis 4/5 Regler zu hören, und da bewegt sie sich auch schon gemächlich. Immerhin ist hier das Wort "Klang" nicht fehl am Platz. Kein Vergleich mit der anderen 82.
Beide Loks sind allerdings nur sehr eingeschränkt regelbar. Analoges rangieren kann man vergessen.

Gruß aus Nordertown
Hallo Florian,

die Kernaussage hat tom eigentlich in @5 getroffen
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

die digitalen Loks können ganz gut auf analogen Anlagen fahren, ... wenn sie das richtige Futter (Stromversorgung) bekommen.


und
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Da liegt meist das Problem begraben.



bewegen kann man die Digitale Loks durchaus auf analogen Gleismaterial, wobei gilt, je weniger Elektronik im Trafo ist desto besser. herkömmliche MoBa Trafo mit Halbwelle sollt gehen, PWM kannst du vergessen.
Langsame Anfahren wird nicht gegeben sein, eher ein etwas sprunghaftes Losfahren wenn der Regler weit genug aufgedreht ist.
Beleuchtung kann sein, muß aber nicht, und wenn ja dann aber auch nicht unbedingt mit der Fahrtrichtung wechselnd.
Sound kann vorhanden sein - je nach Hersteller und Modell - aber da dann auch nur der Betriebssound.

Für - ich lasse mal eine digitale Lok auf dem analogen Gleis fahren - ok, aber vernünftig fahren, nein.  

Gruß Detlef
Hallo,

das langsame Anfahren und auch Bremsen ist gegeben, wenn man beim Decoder die Vmin und Vmax im Analogbetrieb vorgeben kann sowie die Anfahr- und Bremsverzögerung deutlich eingestellt ist.

Betriebssound inkludiert meist das Fahrgeräusch sowie die Zufallsgeräusche, z.B. bei einer Dampflok das Kohleschaufeln (inkl. Feuerbüchse wenn aktiv), Luftpresser, Injektor, Anfahrzischen, Dampfstöße und Bremsenqietschen. Bei einer Diesel- oder E-Lok muss man auch im Analogbetrieb das Aufrüstprocedere über sich ergehen lassen. Das ist halt nichts für Hektiker, die dann wild am Trafo-Knopf herumdrehen...

Es wird halt bei den meisten analogen Steuergeräten der zur Verfügung stehende Regelbereich kleiner bis ganz klein, wobei je moderner der Decoder, desto niedriger die Mindestspannung.

Bei ESU, Zimo, Piko und Uhlenbrock funktioniert das inzwischen durchaus.

Grüße, Peter W.
Hallo,
ich habe einen DH10C, damit kann ich mit dem normalen Trix Trafo regeln, als wäre keiner drin, also gut regelbar, auch rangieren, Licht mit Fahrtrichtung wechselnd.
Für meine Blockstrecken habe ich in den Rennsemmeln Zimo MX622, Höchstgeschwindigkeit gedrosselt, Anfahrverzögerung funktioniert, Lichtwechsel auch.
Spannung ist so ca 9 - 10V. Und vor den Signalen wird mittels Dioden langsam abgebremst. Also so katastrophal finde ich Decoder im Analogbetrieb nicht.

Stefan
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Also so katastrophal finde ich Decoder im Analogbetrieb nicht


Stefan,

wenn man vernünftiges Material verwendet, ist das auch kein Thema.
Ist allerdings nicht mit jedem Decoder so und mitunter auch eine Frage der Kombination Decoder/Lokhersteller. Beispiel:
Ich hatte mehrere E-Loks von Hobbytrain, die sich absolut geweigert haben mit Kühn Decodern zusammen zu arbeiten.

Gruß aus Nordertown
Hallo Exitus,
Vorsicht mit den Umlauten, Du meinst doch sicherlich Kuehn?! Das demotiviert mich jetzt aber, da ich mal gelesen hatte, der N25, oder wars der N45? sollen mit das beste sein. Ich habe zwar nichts von Hobbytrain, aber mach mir mal keine Angst! Die Zimos habe ich in den Fleischmann DR 110, DR 220, Roco DB 232. Und was in meiner Brawa 232 drin ist, weiß ich nicht, die habe ich mal gebraucht gekauft.
Aber Du hast schon recht, bei jeder einzelnen Lok habe ich andere Einstellungen, damit sie annähernd gleich fahren. Nur aufs Gleis und los geht's, funktioniert nicht wirklich.

Stefan
Hallo,

der N025 war mal unter den besten zu seiner Zeit, ist jedoch technologisch komplett veraltet, der ist aus der Generation 2000er Jahre.
Beim N045 bin ich nicht sicher. Der wurde offenbar mal "renoviert". Die erste Version hatte ich mal getestet, davon war ich nicht begeistert. Wie ich später erfahren habe, hatte es da wohl Gnatsch mit dem ursprünglich verwendeten Prozessor gegeben (Silicon Error im PIC 16F690: Problem mit dem A/D Wandler).
Auf dem aktuellen Produktbild des N045 Next18 sehe ich einen zuverlässigen, aktuellen Prozessor der sich für Motorsteuerung sehr gut bewährt.

Grüße, Peter W
Stefan,

gaaanz ruhig.. .🥱
Ich will und brauche Dir auch keine Angst machen. In meiner digitalen Anfangs Phase waren diese Decoder gut verfügbar und relativ preiswert. Ich habe sowohl n025 als auch n045 als Steckdecoder eingekauft und in den verschiedenen Loks untergebracht. Nur eben bei den erwähnten Modellen hat es nicht so gepasst. Alle anderen Loks laufen damit.
Jetzt bin ich auf der d&h Schiene. Da gab's noch nie Probleme.

Gruß aus Nordertown


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