Anzeige:
THEMA: Reetdach-Räucherkate aus Ratekau als Messingbausatz
THEMA: Reetdach-Räucherkate aus Ratekau als Messingbausatz
Inselbahner - 03.11.20 23:01
Moin Moin,
ich möchte Euch hier den Bau einer historischen Reetdachkate nach norddeutschem Vorbild aus Ratekau bei Lübeck vorstellen. Lange habe ich nach Modellen von reetgedeckten Bauernhäusern gesucht, die für Norddeutschland in Frage kommen. Die Häuser von Kibri kenne ich (und habe sie nach meinen Vorstellungen modifiziert), insgesamt machen diese als reine Wohnhäuser aber einen recht modernen Eindruck und entsprechen kaum Vorbildern des 18. oder 19. Jahrhunderts. Fündig wurde ich schließlich auf der Spur Z-Seite von Otti. Er hat in seinem Shop das aus Messing geätzte 1:220 - Modell einer Räucherkate im Programm, die ursprünglich in Luschendorf stand, dann 2000 nach Ratekau versetzt wurde und dort heute als Dorfmuseum dient (https://www.dorfmuseum-ratekau.de/). Ich habe also Kontakt mit Otti aufgenommen, ob er dieses Modell nicht für Spur N skalieren kann, und stieß sofort auf großes Entgegenkommen. Er hat das Modell entsprechend geändert - vollkommen kostenlos - die Neubelichtung des Films habe ich bezahlt. D.h. die Reetdachkate kann jetzt in Ottis Shop auch im Maßstab 1:160 zu einem attraktiven Preis von 48 EUR (+ Versand) angeboten werden.
https://zotti.lena-johannson.de/produkt/alte-fa...ssing-bausatz-spur-n
Ich mache hier ein bisschen Werbung, weil es ein tolles Modell nach realem Vorbild ist und sicher für Freunde der norddeutschen Tiefebene eine Lücke füllt. Mit Otti bin ich weder verwandt oder verschwägert und bekomme auch keine Provision!
Otti hat auf seiner Seite schon einen recht ausführlichen Baubericht für das Z-Modell eingestellt. Ich habe mich für eine etwas andere Vorgehensweise entschieden (z.B. Kleben statt Löten; Reetdach aus Woodland Turf statt elektrostatischer Begrasung, gemaltes Fachwerk statt Mikrofurnier) und auch für eine etwas andere Farbgebung, die vom Vorbild abweicht (gelber statt roter Ziegel). Aber schaut selbst:
Bild 1: Der für Spur N skalierte Bausatz. Sauber aus Messing geätzt, mit feinstem Ziegelmauerwerk und Fenstern. Lediglich an den Ecken des Tores hat es beim Übertragen aus dem kleineren Maßstab einen winzigen Lapsus gegeben (die Ecken sind nicht ganz gefüllt), der aber nicht weiter auffällt.
Bild 2: Die Ziegel sind ocker lackiert, das Fachwerk braun ausgelegt, Fenster in gedecktem Weiß, die Türen grün (Revell/Humbrol). Fenster und Türen jeweils einer Hauswand sind zusammengefasst und können als ein Stück passgenau von hinten eingeklebt werden, wie in Bild 3. Hierfür habe ich Sekundenkleber-Gel benutzt. Hier sind die Dachflächen bereits grau grundiert.
Bild 4: Die Wände sind sehr simpel zu bauen, sie werden einfach hochgeklappt. Da die Biegekanten zum Teil durchgeätzt sind, ich das Modell aber beleuchten möchte, habe ich an den Kanten schwarz gefasste Kunststoffprofile eingeklebt. Das Dach hat die Grundfarbe für eine Reetdeckung bekommen, die Fenster sind mit Folie verglast.
Bild 5: Um für die Montage des Dachs genügend Auflagefläche zu bekommen, habe ich leicht trapezförmige Profile aus der Bastelkiste an den oberen Abschlüssen der "Mauern" eingeklebt (mit UHU-Zweikomponentenkleber Sofortfest). Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Fenster nicht überdeckt werden. Eine solide Auflagefläche ist notwendig, da nach der äußerst simplen Montage der Wände jetzt das, um Spalten zu vermeiden, gründlich zu fixierende Dach folgt. Das ist etwas schwieriger, da die zum kleinen Anbau weisende dreieckige Giebelfläche des großen Dachs an dem Punkt, wo sie sich mit dem Dach des Anbaus überschneidet, nachgearbeitet werden muss (ich habe einen kleinen Schnitt gesetzt, damit die Dachflächen ineinandergreifen können). Zugleich sollte im Dach des Hauptbaus kein (größerer) Spalt entstehen. In Bild 4 ahnt man, dass ich hier etwas kaschiert habe, aber es ist alles gut machbar und hinterher sieht es eh keiner! Otti geht auf die Dachmontage in seinem Baubericht ebenfalls ein. Um an den Kanten des Reetdaches eine größere Dicke zu erreichen, die der Reetdeckung entspricht, habe ich unter die Kanten des Messingblechs kleine Leistchen geklebt. Diese und die gesamten Dachflächen wurden dann mit Weißleim bestrichen und mit Woodland Scenics Turf bestreut. Der First ist mit kleinen Kartonleisten unterfüttert und erhielt ein farblich leicht abgeändertes Turfgemisch.
Das Ergebnis seht Ihr auf Abb. 6 - 9. Man könnte jetzt die "Reet"deckung noch mit einem Wasser-Weißleimgemisch fixieren und damit haltbarer machen und das Dach - je nach Verwitterungsgrad des Reets - von gelblich bis hin zu grauschwarz einfärben (mit Schaumstofftupfer die entsprechende Farbe aufbringen). Auch grün bemooste Dächer sind möglich. Wie es gefällt… Hier bin ich noch etwas unentschlossen, vielleicht lass ich es so.
Viele Grüße
Carsten
Die von Inselbahner zu diesem Beitrag angefügten Bilder können nur von registrierten Usern gesehen werden - Login
ich möchte Euch hier den Bau einer historischen Reetdachkate nach norddeutschem Vorbild aus Ratekau bei Lübeck vorstellen. Lange habe ich nach Modellen von reetgedeckten Bauernhäusern gesucht, die für Norddeutschland in Frage kommen. Die Häuser von Kibri kenne ich (und habe sie nach meinen Vorstellungen modifiziert), insgesamt machen diese als reine Wohnhäuser aber einen recht modernen Eindruck und entsprechen kaum Vorbildern des 18. oder 19. Jahrhunderts. Fündig wurde ich schließlich auf der Spur Z-Seite von Otti. Er hat in seinem Shop das aus Messing geätzte 1:220 - Modell einer Räucherkate im Programm, die ursprünglich in Luschendorf stand, dann 2000 nach Ratekau versetzt wurde und dort heute als Dorfmuseum dient (https://www.dorfmuseum-ratekau.de/). Ich habe also Kontakt mit Otti aufgenommen, ob er dieses Modell nicht für Spur N skalieren kann, und stieß sofort auf großes Entgegenkommen. Er hat das Modell entsprechend geändert - vollkommen kostenlos - die Neubelichtung des Films habe ich bezahlt. D.h. die Reetdachkate kann jetzt in Ottis Shop auch im Maßstab 1:160 zu einem attraktiven Preis von 48 EUR (+ Versand) angeboten werden.
https://zotti.lena-johannson.de/produkt/alte-fa...ssing-bausatz-spur-n
Ich mache hier ein bisschen Werbung, weil es ein tolles Modell nach realem Vorbild ist und sicher für Freunde der norddeutschen Tiefebene eine Lücke füllt. Mit Otti bin ich weder verwandt oder verschwägert und bekomme auch keine Provision!
Otti hat auf seiner Seite schon einen recht ausführlichen Baubericht für das Z-Modell eingestellt. Ich habe mich für eine etwas andere Vorgehensweise entschieden (z.B. Kleben statt Löten; Reetdach aus Woodland Turf statt elektrostatischer Begrasung, gemaltes Fachwerk statt Mikrofurnier) und auch für eine etwas andere Farbgebung, die vom Vorbild abweicht (gelber statt roter Ziegel). Aber schaut selbst:
Bild 1: Der für Spur N skalierte Bausatz. Sauber aus Messing geätzt, mit feinstem Ziegelmauerwerk und Fenstern. Lediglich an den Ecken des Tores hat es beim Übertragen aus dem kleineren Maßstab einen winzigen Lapsus gegeben (die Ecken sind nicht ganz gefüllt), der aber nicht weiter auffällt.
Bild 2: Die Ziegel sind ocker lackiert, das Fachwerk braun ausgelegt, Fenster in gedecktem Weiß, die Türen grün (Revell/Humbrol). Fenster und Türen jeweils einer Hauswand sind zusammengefasst und können als ein Stück passgenau von hinten eingeklebt werden, wie in Bild 3. Hierfür habe ich Sekundenkleber-Gel benutzt. Hier sind die Dachflächen bereits grau grundiert.
Bild 4: Die Wände sind sehr simpel zu bauen, sie werden einfach hochgeklappt. Da die Biegekanten zum Teil durchgeätzt sind, ich das Modell aber beleuchten möchte, habe ich an den Kanten schwarz gefasste Kunststoffprofile eingeklebt. Das Dach hat die Grundfarbe für eine Reetdeckung bekommen, die Fenster sind mit Folie verglast.
Bild 5: Um für die Montage des Dachs genügend Auflagefläche zu bekommen, habe ich leicht trapezförmige Profile aus der Bastelkiste an den oberen Abschlüssen der "Mauern" eingeklebt (mit UHU-Zweikomponentenkleber Sofortfest). Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Fenster nicht überdeckt werden. Eine solide Auflagefläche ist notwendig, da nach der äußerst simplen Montage der Wände jetzt das, um Spalten zu vermeiden, gründlich zu fixierende Dach folgt. Das ist etwas schwieriger, da die zum kleinen Anbau weisende dreieckige Giebelfläche des großen Dachs an dem Punkt, wo sie sich mit dem Dach des Anbaus überschneidet, nachgearbeitet werden muss (ich habe einen kleinen Schnitt gesetzt, damit die Dachflächen ineinandergreifen können). Zugleich sollte im Dach des Hauptbaus kein (größerer) Spalt entstehen. In Bild 4 ahnt man, dass ich hier etwas kaschiert habe, aber es ist alles gut machbar und hinterher sieht es eh keiner! Otti geht auf die Dachmontage in seinem Baubericht ebenfalls ein. Um an den Kanten des Reetdaches eine größere Dicke zu erreichen, die der Reetdeckung entspricht, habe ich unter die Kanten des Messingblechs kleine Leistchen geklebt. Diese und die gesamten Dachflächen wurden dann mit Weißleim bestrichen und mit Woodland Scenics Turf bestreut. Der First ist mit kleinen Kartonleisten unterfüttert und erhielt ein farblich leicht abgeändertes Turfgemisch.
Das Ergebnis seht Ihr auf Abb. 6 - 9. Man könnte jetzt die "Reet"deckung noch mit einem Wasser-Weißleimgemisch fixieren und damit haltbarer machen und das Dach - je nach Verwitterungsgrad des Reets - von gelblich bis hin zu grauschwarz einfärben (mit Schaumstofftupfer die entsprechende Farbe aufbringen). Auch grün bemooste Dächer sind möglich. Wie es gefällt… Hier bin ich noch etwas unentschlossen, vielleicht lass ich es so.
Viele Grüße
Carsten
Die von Inselbahner zu diesem Beitrag angefügten Bilder können nur von registrierten Usern gesehen werden - Login
Also vom Vorbild her klasse, so stelle ich mir ein Fachwerkhaus vor. Nur das Dach wirkt durch die Makroaufnahme ein wenig merkwürdig.
Gruß Björn
Gruß Björn
Kai Eichstädt - 05.11.20 18:54
Moin,
das Dach finde ich gar nicht mal so schlecht, aber die Gebäudeecken springen mir fies ins Auge...
Da das ja alles ein Blechteil ist, stell ich mir die Frage, ob das richtig passt?
Gruß
Kai
das Dach finde ich gar nicht mal so schlecht, aber die Gebäudeecken springen mir fies ins Auge...
Da das ja alles ein Blechteil ist, stell ich mir die Frage, ob das richtig passt?
Gruß
Kai
Hallo,
das sieht gut aus -- bis auf die Ecken...
Das dürfte durch die geänderte Fügetechnik "Kleben statt Löten" geschuldet sein, denn beim Löten zieht man an solchen Stellen die Naht mit Zinn durch; dann ist es "blickdicht".
Da würde ich passende Streifen aus Seidenpapier (sehr dünn, aber stabil) drüberkleben (so breit wie der hölzerne Tragbalken) und in der Holzfarbe lackieren. Dann sind die teilweise durchgeätzten Knicklinien und die offenen Kanten nicht mehr zu sehen.
Viele Grüße
Michael
das sieht gut aus -- bis auf die Ecken...
Das dürfte durch die geänderte Fügetechnik "Kleben statt Löten" geschuldet sein, denn beim Löten zieht man an solchen Stellen die Naht mit Zinn durch; dann ist es "blickdicht".
Da würde ich passende Streifen aus Seidenpapier (sehr dünn, aber stabil) drüberkleben (so breit wie der hölzerne Tragbalken) und in der Holzfarbe lackieren. Dann sind die teilweise durchgeätzten Knicklinien und die offenen Kanten nicht mehr zu sehen.
Viele Grüße
Michael
Inselbahner - 05.11.20 21:44
Hallo Michael,
ja, das stimmt, hier wäre Löten sicher besser gewesen... Ich werde die Ecken noch kaschieren, dann sollte es gehen. Fotos sind unerbittlich...
Viele Grüße
Carsten
ja, das stimmt, hier wäre Löten sicher besser gewesen... Ich werde die Ecken noch kaschieren, dann sollte es gehen. Fotos sind unerbittlich...
Viele Grüße
Carsten
Nur registrierte und eingeloggte User können Antworten schreiben.
Einloggen ->
Noch nicht registriert? Hier können Sie Ihren kostenlosen Account anlegen: Neuer N-Liste Account
Zum Seitenanfang
© by 1zu160.net;