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THEMA: Frage bzgl. Rangierbetireb im Bahnhof (Signale/Weichen)

THEMA: Frage bzgl. Rangierbetireb im Bahnhof (Signale/Weichen)
Startbeitrag
HamsterB - 23.11.20 22:53
Guten Abend,

auf meiner Anlage (Epoche VI) soll ein Güterzug die letzten Wagen seines Zuges auf einem Gleisanschluss einer Spedition neben dem Bahnhof lassen, bevor er dann weiter fährt. Das möchte ich möglichst vorbildgerecht machen.

Um zu dem Anschlussgleis zu rangieren, hält der Zug im Bahnhof an einem Bahnsteiggleis, welches zu beiden Richtungen Ausfahrtsignale besitzt.

Bei der Einfahrt überfährt die Lok das Ausfahrtsignal etwa zur Hälfte, damit der Zug nicht die benötigte Weiche blockiert (die Weiche vor der Lok wird nicht erreicht). Ebenso steht der letzte Wagen des Zuges dann hinter dem Ausfahrtsignal in Richtung des Anschlussgleises.

Ich wüsste gern, wie das in der Praxis gemacht wird.
Wird im Rangierbetrieb das rote Signal für die kurze Strecke vor der nächsten Weiche passiert, oder würde dann gleich die Zugsicherung eingreifen?

Oder müsste ich die Fahrstraße so programmieren, dass beim Eintreffen im Bahnhof sowohl das Ausfahrtsignal als auch die folgenden Weichen bis zum nächsten Signal so gestellt werden, wie wenn der Zug aus dem Bahnhof ausfahren würde?

Vielen Dank!

Beste Grüße
Johannes

Hallo Johannes,

der Zug hält am Ausfahrsignal an und beendet seine Zugfahrt.

Er fährt dann als Rangierfahrt über das Ausfahrsignal hinaus, Zustimmung zur Rangierfahrt wird i.d.R. auf das Signal Sh1 am Ausfahrsignal erteilt. Der Lokführer drückt die Befehltstaste, damit er keine Zwangsbremsung durch die Zugsicherung bekommt.

Hierfür gibt es Rangierfahrstraßen, wenn die Bewegung regelmäßig vorkommt, macht ein Lichtsperrsignal in Ausfahrrichtung vor der nächsten Weiche Sinn.

Bei nur einer halben Loklänge könnte es sich in der Praxis einpendeln, dass die Zustimmung zur Vorbeifahrt am Halt zeigenden Ausfahrsignal mündlich erteilt wird. Wenn die Anschlussbedienung mit dieser Zuglänge bei der Projektierung bekannt ist (Epoche 6/ESTW?), würde man das sicherlich berücksichtigen und das Ausfahrsignal entsprechend platzieren.

Viele Grüße,

Simon



Hi Johannes,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Bei der Einfahrt überfährt die Lok das Ausfahrtsignal etwa zur Hälfte, damit der Zug nicht die benötigte Weiche blockiert


= geht gar nicht

Viele Grüße
Andreas
Simon,

bei der Projektierung waren die aufkommenden Begehrlichkeiten leider noch nicht vollumfänglich bekannt, auch was die Länge dieses Zuges betrifft, der aus unerfindlichen Gründen doch länger wurde, als geplant.
Wichtig war meiner besseren Hälfte und mir aber, dass rangiert wird.

Wenn ich dich richtig verstehe, stoppt unser Zug am rot zeigenden Ausfahrtsignal, erhält die fermündliche Zustimmung vom Fahrdienstleiter für die paar Meter und rangiert dann auf das Anschlussgleis.

Beste Grüße
Johannes
Andreas,

würde dann nach ein paar Metern sofort die Zugsicherung eingreifen?

Beste Grüße
Johannes
grundsätzlich muss der Güterzug am "gewöhnlichen Halteplatz", also unmittelbar VOR dem haltzeigenden Hauptsignal anhalten = Ende der Zugfahrt in Deinem Fall [es gibt auch eine Ausnahme mit mehreren Bedingungen, die erfüllt sein müssen, bei der im Fahren, also ohne anzuhalten, der Übergang von einer Zugfahrt  in eine Rangierfahrt möglich ist... aber das würde hier zu weit führen]. Die Zugfahrt muss angehalten haben, auch wenn schon bei der Einfahrt sh1 gezeigt wird: Anhalten!
Also: Einfahrt in den Bahnhof als Zugfahrt, Halt unmittelbar vor dem haltzeigenden Hauptsignal. Zeit lassen, und langsam an Hp 0 heranfahren. Wenn's dumm läuft, kann der angehängte Wagenzug unerwartet aus mancherlei Gründen beim Bremsvorgang anfangen "ziemlich zu schieben". Fahrdienstleiter wissen das und richten ihren Betriebsablauf entsprechend ein. Ein Güterzug ist nun mal keine S-Bahn 😁 und Güterzug-Fahrpläne sind lediglich "Absichts-Erklärungen"...
Güterzug-fahren is ne völlig andere Liga als beim Personenzug- oder beim Autofahren.
[Selbst minimales Überfahren des haltzeigenden Hauptsignals = "game over" mit allen Konsequenzen.]
Erst dann kann eine Rangierfahrt zum Anschlussgleis erfolgen, selbstverständlich mit den dann gültigen einschlägigen Regeln des Rangierens. Nächste "Baustelle" 😊

Gruß,
Andreas

so, jetzt ab die Post 🚂



Guten Abend,

vielen Dank für eure Antworten.

Beste Grüße
Johannes

Ihr Guten.
Wo werden in Epoche VI denn noch einzelne Wagen in Anschlussgleise rangiert ...?
Gute Grüße, Rainer
Hallo Rainer,

Einzelwagenverkehr in Gleisanschlüssen gibt es im Jahr 2020 z.B. hier noch:

https://goo.gl/maps/JkzPgXenToSt2zib6

Ein bis drei Gaskesselwagen. Bedienung mit V90.


https://goo.gl/maps/YQNKhhNNT6aGjRLc9

Zwei bis drei Rungenwagen (Mo/Mi/Fr). Bedienung mit V60:

https://www.youtube.com/watch?v=v1-vlYA1y84&vl=de

https://goo.gl/maps/hjZ71VMDNMGikkrd9

Zwei Gaskesselwagen. Bedienung mit V90.


https://goo.gl/maps/ThzdELU43PRRKHHAA

Es passen maximal zwei Schiebewandwagen rein. Bedienung mit V90.


Grüße
Markus
Hi Johannes,

wie schon in den vorherigen Beiträgen geschrieben wurde,  werden heutzutage von DGs und DGSs keine einzelnen Wagen mehr ausgesetzt und in diese eingestellt. Die Zustellung und Abholung von einzelnen Wagen erfolgt i.d.R. durch Übergabe-Güterzüge.
Also: BR 294 + Güterwagen. Diese Züge haben mitunter eine "ordentliche" Länge und oftmals erstaunlich grosse Einzugsgebiete.

Vielleicht passt in dieser Konstellation der Übergabe-Güterzug auch ohne "Kunstgriff" in Dein "Gleis 1" 😊 Lieber, falls erforderlich, für Deine Anlage eine BR 294 oder eine Gravita besorgen...

Noch zur Ergänzung zu #8:
* Triesdorf (Strecke Ansbach > Treuchtingen), 1-2 Gaskesselwagen mehrmals wöchentlich. Zustellung im Übergabe-Güterzug mit BR 294, vermutlich ab Ansbach.

* Dillingen/ Donau (Strecke Donauwörth > Neuoffingen), ca. 10-15 Schiebewandwagen [2-Achser] werktäglich, Zustellung im Übergabe-Güterzug mit BR 294 ab Ulm Rbf (Distanz ca. 50-60 km).

* Günzburg [Strecke Augsburg > Ulm), werktäglich 2-3 EAOS/ EANOS zur Schrott-Verwertung-Beladung, Zustellung im Übergabe-Güterzug mit BR 294 ab Ulm Rbf. Ein Hingucker dort sind die Gleissperren in der Weiche, Verschub mittels 2-Wege-Unimog.

* Spedition? Ich habe zwar tausende von Kilometern an aktuellen Strecken-Kenntnissen, aber ich habe ausser in München-Riem, Ulm und Kornwestheim keine Spedition in Süddeutschland gesehen, die von der Strasse auf die Bahn umlädt. Möglicherweise is die nachwievor gigantisch subventionierte Straße trotz Maut und aller Ereignisse viel, viel, viel zu billich 😁  Joh, die hiesigen allerseits beweinten Kfz-Arbeitsplätze, die sicherlich langfristig ein  Auslaufmodell sind. Ds übliche Trauer-Klavier-Geklimpere in SWR. Schnief. Joh, das Abendessen kam schon immer "aus dem Handy" . (O-Ton SWR)...  
Muss alles bis in die 3. folgende Generation auf deren Kosten subventioniert werden?  
Mal ganz unter uns :Lkws aus Kasachstan, Güterwagen-Wartung durch Leute, die mit "deitsch" und den hier gültigen Vorschriften absolut nix am Hut haben 🤪

Viele Grüße
Andreas  




Guten Abend,

mit Interesse habe ich die noch eingetroffenen Beitrage gelesen.
Das Beispiel mit den beiden Schiebewandwagen, die gerade noch reinpassen, hat mir besonders gefallen. Das ist bei uns auch so.
Ansonsten ist das ein Ganzzug, der mit langen Kesselwagen seine Runden dreht.

Den Zug zieht eine Garavita, der Lokrangierführer nutzt eine Funkfernsteuerung.

Entstanden ist diese Spedition eigentlich nur, weil eine Dreierweiche verbaut werden musste, damit die Radien stimmen. Und damit hatten wir dann auch das gewünschte Rangieren.

Beste Grüße
Johannes


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