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THEMA: Zustand mancher Bahn-Schienen in den USA
also ich komme aus dem Staunen nicht mehr raus, auf welch maroden Schienen sich in den USA noch irgendwie die Züge quälen müssen:
https://www.youtube.com/watch?v=KW14F4zP2Lg
Herby
es gibt in den USA Hauptstrecken welche im erstklassigem Zustand sind. Teilweise gibt es dort neben dem schweren Güterverkehr auch Schnellverkehr mit Hochgeschwindigkeitszügen. Es gibt aber auch viele zweit- und drittklassige Strecken. Eine Besonderheit sind die viertklasige Strecken. Strecken wo in Deutschland oder Österreich längst kein Zug mehr fahren würde. Dort fahren in Schrittgeschwindigkeit sogenannte "locals" und bedienen dort Gleisanschlüsse. Dort gibt es dann solche Schienen und dementsprechend viele Entgleisungen...
Grüße
Markus
Aber die Hauptstrecken sind auch in den USA ganz in Ordnung.
Jedenfalls muss man sich schon richtig mühe geben um in Spur N ein derart marodes Gleis darzustellen.
LG Meickel
hier noch ein Bild von einer zweitklassigen Strecke mit 100 mph Personenverkehr (160 km/h) und 70 mph Güterverkehr (110 km/h). Man beachtet auch die genagelten Schienen...
Hier gibt es auch noch ein krasses Video:
https://www.youtube.com/watch?v=9X2A2f6E5DI
Grüße
Markus
Die von MarkusR zu diesem Beitrag angefügten Bilder können nur von registrierten Usern gesehen werden - Login
man muss nicht mal unbedingt nach "Übersee" schielen:
https://www.youtube.com/watch?v=a0voBq8ixhE
ein Zusammenschnitt "edler" Gleisanlagen in Serbien... - das liegt doch meines Wissens immer noch in Europa? *ggg*. Aber wenn bei uns weiter so fleißig "gespart" wird, sind wir von solchen Zuständen auch nicht mehr so weit entfernt...
meint grüßend
Roland
Zitat - Antwort-Nr.: 3 | Name:
Man beachtet auch die genagelten Schienen...
und auch da wurde gespart - immer 2 Nägel statt 3...
Zitat - Antwort-Nr.: 1 | Name:
Dort fahren in Schrittgeschwindigkeit sogenannte "locals" und bedienen dort Gleisanschlüsse.
Hier bedient DB kaum noch irgendwelche Firmen-Gleisanschlüsse - "lohnt sich nicht". In USA, Land der riesen Rigs und Kosten-Nutzen Rechnungen fahren Loks lange Stichstrecken nur um ein paar Wagen abzuholen. Faszinierend die Filme in Youtube wo Riesenloks auf der Straße durch eine Stadt fahren um einen Waggon zu holen.
cheers
Norman
Zitat - Antwort-Nr.: 4 | Name: Trainworld
ein Zusammenschnitt "edler" Gleisanlagen in Serbien...
...und schon sind die durch das Blech höherliegenden Fleischmann-Weichen (mit Schotterbett) äußerst vorbildgerecht - wenn man die Gleise drumherum schön stramm an'n Grund nagelt...
Grüße
Werner K.
Zudem sind auch in Indien die Schienen nicht im besten Zustand.
Nichts für schwache Nerven (geht aber noch alles gut):
https://www.youtube.com/watch?v=ZsD4njqvLic
https://www.dw.com/de/ice-unfall-bewegt-menschen-bis-heute/a-44057610
mag ja sein, dass es auch in den USA ein intaktes Schienennetz gibt - aber dass sowas nur auf Nebenbahnen vorkommt - sorry, das kann ich so nicht glauben. Siehe dieses Video:
https://www.youtube.com/watch?v=4oyMx-ta_sY
Nach Nebenbahn schaut mir die Strecke auf der Brücke nicht aus (ist sogar 2-gleisig), zumal diese Stelle ja ein Eisenbahn-Knotenpunkt zu sein scheint, nach den vielen Gleisen zu urteilen. Und vermutlich ist dort das Schienenmaterial auch derart desaströs gewesen, sodass die zweite Lok plötzlich neben der Spur unterwegs war.
Und ganz ehrlich: Wo in Europa gab es je eine Situation, wo die Bahn über ein Gleis fuhr, bei der mindestens 30cm der einen Schiene gefehlt hat. Denn diese Stelle scheint in meinem ersten Video ja bereits bekannt gewesen zu sein, als die beiden Züge in dem Video die Stelle passiert hatten. Sprich: Die haben es wissentlich in Kauf genommen, dass an der Stelle noch größerer Schaden entstehen könnte. Und genau über so eine Gleichgültigkeit muss ich mich ernsthaft wundern.
Herby
da hat es mit der Union Pacific sogar eine Class 1 Railroad erwischt. Schwer zum sagen was hier die Ursache war. Die Strecken der UP sind normalerweise in einem sehr guten Zustand. Allerdings hat die UP auch Nutzungsrechte auf Strecken von anderen Bahngesellschaften.
Grüße
Markus
Ist schon etliche Jahre her, wo die Amis im großen Stil Erdöl-Fertigprodukte am Weltmarkt aufgekauft hatten (und so die Preise nach oben drückten), weil deren - privat geführten - Raffinerien derart marode waren, sodass sie diese Sachen nimmer selbst im ausreichenden Maße produzieren konnten. So gesehen glaube ich eher nicht daran, dass die - auch privat geführten - Bahn-Infrastrukturen besser gewartet werden als die Raffinerien damals. Ich sehe das eher systembedingt in den USA. Private Unternehmen wursteln halt wesentlich länger rum als staatlich geförderte Unternehmen.
Hat man übrigens auch in UK gesehen, wie es ist, wenn wichtige Infrastruktur-Unternehmen (wie eben die Bahn) privatisiert werden. Da ist der 'Return of Invest' wesentlich wichtiger als die Erhaltung der Substanz für den Betrieb des Unternehmens. Damals war deren Schienennetz ja auch in kürzester Zeit in einem desaströsen Zustand.
Herby
wo du recht hast, hast du recht!!
Schockierendes Beispiel aus Großbritannien:
http://beamishtransportonline.co.uk/2013/07/the-mysterious-wooden-waggonway/
Das sieht ja schon fast aus wie die Deutsche Bahn - und dazu haben die Biten 240 Jahre gebraucht - wir haben das locker in 30 Jahren geschaft!!!!
Gruß
Stephan
Zitat - Antwort-Nr.: 12 | Name:
Hat man übrigens auch in UK gesehen, wie es ist, wenn wichtige Infrastruktur-Unternehmen (wie eben die Bahn) privatisiert werden. Da ist der 'Return of Invest' wesentlich wichtiger als die Erhaltung der Substanz für den Betrieb des Unternehmens. Damals war deren Schienennetz ja auch in kürzester Zeit in einem desaströsen Zustand.
Desaströs ist richtig. Reichlich Entgleisungen, auch mit Toten - Hatfield, Potters Bar. Der Schienennetz Betreiber musste Millionen an Strafe bezahlen und das Netzt auf Vordermann bringen. Ergebnis - Pleite.
Cheers
Norman
die UP importiert ihre Schienen teilweise aus Japan:
https://www.up.com/aboutup/community/inside_track/long-rail-3-27-2015.htm
Das Netz der UP ist für amerikanische Verhältnisse sehr gut in Schuss:
https://www.railpictures.net/viewphoto.php?id=675256
Teilweise wird auf dem Netz der UP von Amtrak im Personenverkehr bis zu 110 mph (ca. 180 km/h) schnell gefahren:
https://www.railworks.com/projects/union-pacific-railroad-high-speed-rail
Auch die Hauptstrecken des Kontrahenten BNSF sind in vergleichbar guten Zustand.
Grüße
Markus
was ist in dem Video im Originalposting jetzt eigentlich das Schlimme? Dass die Schienen federn, wenn ein Zug drüber rollt, ist (für mich) normal. Das taten die an meinem Schulweg-Bahnübergang auch immer. Und da fahrem heute noch Züge mit 140.
Gut, die Schraubverbindungen scheinen etwas ausgeleiert zu sein...
Dafür wachsen (oder wuchsen zumindest vor 5 Jahren) in Schweden auf der X2-Strecke Stockholm-Malmö viele kleine Weihnachtsbäume...
/Martin
Hast Du nicht gesehen, dass bei der hinteren Schiene ein ca 30 cm langes Stück fehlt? Wo bei uns darf über so einen Abschnitt noch ein Zug drüber fahren? Und dass dort die Schienen arg stark federn, ist auch nicht normal. Jedenfalls kenne ich das bei uns nicht so. Da sackt die Schiene nur wenige Milimeter ein, wenn eine Lok drüber fährt. Im Video sieht man doch deutlich, dass sich die Schiene nicht nur absackt, sondern sich aufrichtet an der Verbindung. Würde die Schraubverbindung nicht vorhanden sein, würde die Schiene sicher mehr als 5cm nach oben gehen. Das zeigt, dass der Unterbau kurz nach der Verbindung nicht mehr in Ordnung ist und dort wesentlich mehr absackt.
@ Markus #15
Ich wollte damit nicht sagen, dass es in den USA überall so aussieht. Eine Situation wie in dem im Eröffnungspost gezeigten Video würde ich aber nicht mal in Indien erwarten, sondern eher irgendwo in den ärmlichsten Ländern Afrikas. Dort, wo unsere Schrottautos exportiert werden, die sie dann irgendwie wieder zum Laufen bringen.
Mir ist auch klar, dass immer irgendwelche Defekte vorkommen können, die dann schlimme Folgen nach sich ziehen. Siehe das Bahnunglück bei Eschede. Aber mein Beispiel zeigt doch, dass der Bruch an dieser Stelle nicht akut aufgetreten ist, sondern schon eine längere Zeit existiert. Der Youtuber war ja wohl extra deswegen dorthin gefahren. Und trotzdem lässt man dort weiterhin Züge drüber rollen, wenn auch mit wohl verminderter Geschwindigkeit. So wie das dort aussieht, erwarte ich, dass es nicht lange dauert, bis auch die andere Schiene bricht. Und dann ist es besser? Denn ob dann dort noch ein Zug diese Stelle passieren kann - da bin ich skeptisch.
Zur Erinnerung: Wir reden hier von der größten Industrienation der Welt. Und nicht von einer Vierten-Welt-Nation ...
Herby
der Vorteil ist, dass dort mit wesentlich geringeren Kosten Güterverkehr betrieben werden kann, insbesondere was die letzte Meile betrifft.
Der Ansatz "ab und zu entgleisen ist günstiger als ein Gleis immer in gutem Zustand zu halten" hat durchaus seine Berechtigung. Wenn man sich anschaut, welche überzogenen Anforderungen hier teilweise an Anschlussbahnen gestellt werden, schadet der Wettbewerbsfähigkeit des Schienengüterverkehrs.
Viele Grüße,
Simon
mir wären Short-Lines mit schlechten Gleisen wie in den USA auch hier in Deutschland lieber als der ganze LKW-Wahnsinn auf unseren Straßen. Diese Short-Lines werden mit minimalen Aufwand betrieben und es verkehrt teilweise nur ein Zug pro Woche. Eine Alternative wäre die Einstellung des Schienenverkehrs...
Die hohen Maßstäbe bei uns in Deutschland (und sicher auch in Österreich) haben schon mancher Güterzugstrecke den Kragen gekostet. Als Konsequenz fährt halt der LKW und macht uns alle Straßen kaputt. Der Steuerzahler wird die Reparatur ja schon übernehmen. Mit persönlich gefällt zumindest hier un diesem Punkt da das amerikanische System besser.
Grüße
Markus
@#17:
Zitat
...Zur Erinnerung: Wir reden hier von der größten Industrienation der Welt. Und nicht von einer Vierten-Welt-Nation ...
Der war richtig gut! *rotfl*...
Du redest von einem Land mit Holzhäuschen, die jeder bessere Wind wechträgt, offen liegenden Strom-Hausanschlüssen und vieles mehr an Dritte-Welt-Infrastruktur! Da ist Südafrika besser aufgestellt... Wenn man das Gesundheits- und Schulsystem betrachtet, liegt sogar Kuba noch vor den USA! Zu einer "Nation" gehört für mich auch, daß alle an den Errungenschaften des Landes partizipieren, nicht nur ein paar (weiße) Kohlköppe...
Betrachtet man die USA ohne "Freundesbrille" und "Weltenpolizei-Ambitionen", ist das Land mehr Entwicklungsland als so manches sogenannte Schwellenland!
meint grüßend und leicht [OT]
Roland
Klar: solche Strecken wie im Video gezeigt gibt es durchaus. Das sind aber definitiv keine Hauptstrecken. Mainlines sind von den Qualitätsstandards mindestens so gut wie bei uns wenn nicht sogar besser. Nur weil teilweise noch mit genagelten Gleisen gebaut wird, heisst das nicht, dass der Qualitätstandard schlecht ist. Mainlines sind teilweise bis 40t Achslast ausgebaut und werden auch von Güterzügen mit bis zu 80mph (130km/h) befahren. Wenn die Infra wirklich so schlecht wäre, ging so eine Leistung nicht. In Europa erreicht das vielleicht knapp die Erzbahn in Nordskandinavien, sonst ist irgendwo bei 25t Achslast Schluss und schneller als 120km/h sind auch unsere Güterzüge nicht unterwegs (eher tiefer...).
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:
Ich finds lustig: kaum macht mal wieder ein Horror-Video einer abgewirtschafteten Shortline die Runde schliesst man gleich darauf, dass das Ganze Schienennetz der USA in dem Zustand sei.
Damit bin ich raus - solche Unterstellungen gehen mir am Sack!
Zur Info: das Wort 'mancher' im Betreff steht nicht irrtümlich dort ...
Zitat
mag ja sein, dass es auch in den USA ein intaktes Schienennetz gibt - aber dass sowas nur auf Nebenbahnen vorkommt - sorry, das kann ich so nicht glauben. Siehe dieses Video:
https://www.youtube.com/watch?v=4oyMx-ta_sY
Zitat
Ist schon etliche Jahre her, wo die Amis im großen Stil Erdöl-Fertigprodukte am Weltmarkt aufgekauft hatten (und so die Preise nach oben drückten), weil deren - privat geführten - Raffinerien derart marode waren, sodass sie diese Sachen nimmer selbst im ausreichenden Maße produzieren konnten. So gesehen glaube ich eher nicht daran, dass die - auch privat geführten - Bahn-Infrastrukturen besser gewartet werden als die Raffinerien damals. Ich sehe das eher systembedingt in den USA. Private Unternehmen wursteln halt wesentlich länger rum als staatlich geförderte Unternehmen.
Sorry: Du unterstellst damit auch sehr viel. Und auf dies habe ich mich mit meiner Aussage bezogen.
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:
Wenn man das Gesundheits- und Schulsystem betrachtet, liegt sogar Kuba noch vor den USA
Naja mag man so sehen oder auch nicht. Die Ibuprofen waren zumindest vor 6 Jahren auf Kuba nicht ganz einfach zu bekommen - ausser im Touristen-Ressort.
/Martin
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