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THEMA: Bau einer Burg / Dimensionen

THEMA: Bau einer Burg / Dimensionen
Startbeitrag
Dalmi - 03.02.21 00:59
Hallo zusammen,
Es hat sich nun ergeben, das beim Anlagenbau jetzt doch ein Burg seinen Platz finden soll. Es soll schon ein richtige Burg werden, also keine Ruine. Gedanklich schwebt mir da so etwas wie die Burg Lauterstein von Auhagen vor. Eine abgewandelte Version davon hatte ich im Netz gefunden, allerdings kann ich das Bildschirmfoto hier bestimmt aus rechtlichen Gründen nicht einstellen. Es sollte schon alles in Eigenbau entstehen - mit allen möglichen Materialien von Pappe, Styrodur, Gips bzw. Füllspachtel und Holz. Einen richtigen Plan habe ich noch nicht dazu, allerdings soll es so ähnlich wie die Auhagenburg ein Mix aus Mauern, aufgesetzten Fachwerkhäusern und Wehrtürmen werden. Ein passendes Eingangsportal eventuell sogar mit einer Brücke davor - so die Vorstellung. Doch nun beginnt die eigentliche Problematik - nämlich die Dimensionierung. Wenn ich mir die verschiedenen Bilder im Netz betrachte, kann ich da bestimmt etliches hoch-/umrechnen, wenn der Ansatz da wäre. Wie hoch macht man ein Portal oder einen Wehrturm? Oder der Durchmesser eines Turmes? Könnt ihr da helfen?
Und ja, ich habe hier die Suchfunktion benutzt, dabei auch etliche schöne Bauten gefunden - wirklich toll - aber leider keine Hilfe bezogen auf die Abmessungen.
Beste Grüsse
Dalmi

Guten Morgen, Dalmi!

Die erste Adresse für alle Fragen, welche den Bau von  Burgen betrifft, ist MHAG alias Michael! Er ist auch mein Burgbaumeister, er hat viel Wissen sowohl über historische Vorbilder als auch praktische Erfahrung im Selbstbau in Spur-N.

Herzlicher Gruß und viel Freude beim Bau,
wünscht Hans-Georg aus OffeNbach.
Moin Dalmi

"Richtige" mittelalterliche Burgen/Festungen waren in ihren Dimensionen oft größer, als man denkt. Es lebten ja nicht nur der Inhaber samt Familie dort drin, sondern ebenso (angestellte ) Ritter mit Familien, Bedienstete, Knappen und viele mehr.
So musste durch das Tor zum Beispiel ein Pferd samt Reiter (und eventuell Lanze) hindurchpassen. Es gab Ställe für Pferde und sonstiges Vieh, Vorratslager, Küche, Schmiede und Brunnen...
Ansonsten gibt es da kaum Standardwerte, die man beachten muss oder sollte.
Bei Fluchtburgen Fenster und Türen erst weit oben.
Wenn die Burg auf einem Felsen steht, die Burg dem Felsen und nicht umgekehrt anpassen.
Mauern und Wände waren früher weeesentlich dicker (wehrhaft!!), und mehrschichtig aufgebaut (Innen- und Außenmauer, dazwischen Mörtel, Bauschutt, kleinere Steine etc.).
Burgenbau ist eine Wissenschaft für sich.

Gruß  Ralph
Moin Dalmi,

um sich eine Vorstellung über die Größe solcher Burganlagen zu verschaffen ist Google Maps dein Freund. Da gibt es die dafür sehr nützliche Funktion "Entfernung messen"...

Gruß
Roger
Hallo,

was auch interessant ist das sind Burgführungen. 2019 haben wir die Burg Rheinstein in St. Goar besichtigt. Die Burg ist riesig aber es sind nur noch 20% der ursprünglichen Größe erhalten.

Grüße
Markus
Hallo,

exemplarisch habe ich mal die Burg Rheinstein genommen. Die wird als Restaurant betrieben:
https://earth.google.com/web/search/Burg+Rheins...FC86RzRAIWyPBMEs7FPA

Nur die Originalanlage ohne die später errichteten Nebengebäude ist lt. Google-Lineal ca. 45x21m² groß. Das wären in N ca. 30x15cm².

Die Rheinstein ist eine eher kleine Burg. Nehmen wir mal die Reichsburg in Cochem, das ist ein anderes Kaliber: https://earth.google.com/web/search/reichsburg...LVYQch9AIb5dLtXzax9A

Da haben wir satte 110x80m², also ca. 80x50cm² in N.

Grüße
Zwengelmann
Hallo Dalmi,

wenn Du hier im Forum gesucht hast, hast Du sicher schon den Bericht zu meiner Burg gefunden
Dabei bin ich auch auf die Probleme mit den Abmessungen gestoßen -- im Internet und den mir zur Verfügung stehenden Quellen sind praktisch keine (sinnvoll verwendbaren) Maße zu finden!
Die Messlatte von Google Earth kann man nur ansetzen, wenn man eine "passende Burg" gefunden hat, die dann auch in entsprechend hoher Auflösung zu betrachten ist. Zum damaligen Zeitpunkt hat das leider (noch) nicht bei mir funktioniert.

Bei meiner Berg war´s klar, dass da ein Burgbau hin muss, der kein Museum oder eine Ruine sein sollte, sondern tatsächlich noch bewohnt ist. Nach einem ersten Papierbausatz (von Schreiber, "Falkenburg") war mir schnell klar, dass das wohl auf einen Selbstbau hinausläuft, denn der Papierbausatz war mir irgendwie zu klein (obwohl angeblich in 1:160) und passte auch nicht vom Stil des Bausatzes so richtig zum Rest der Anlage. Die erhältlichen Plastikbausätze, die ich auf Ausstellungen immer gesehen habe, entsprachen auch nicht so ganz meinen Vorstellungen. Irgendwann habe ich mir dann einen "Dummy" aus Wellpappe (hatte ich gerade zur Hand ) mit vermuteten Maßen gebaut, so, wie ich mir die Burg in etwa vorstellte. Die Häuser in der Umgebung entstanden und mir wurde klar, dass dieser "Pappkamerad" viel zu klein war. Also habe ich mich auf die Suche nach Maßen gemacht -- nicht so leicht! Irgendwann bin ich dann durch Zufall auf die Burg Prunn gestoßen, bei der nicht nur ein als maßstäblich gekennzeichneter Plan zu finden war, sondern auch das Seitenmaß des Burgfrieds. Anhand dieses einen gefundenen Maßes habe ich dann den Grundriss so skaliert, dass die Maße gepasst haben. So hatte ich wenigstens die Fläche samt Grundriß schon mal zum Planen. Dann schnitt ich mir aus Styrodur erste Teile zurecht und stückelte diese auf dem Grundriss zu einem dreidimensionalen Objekt zusammen, wobei die Höhenmaße anhand von Fenstern, Türen und dem gefundenen Maß der Burgfriedhöhe optisch passend geschätzt wurden; das hatte dann längere Zeit Bestand als "Platzhalter". Irgendwann hat mich dann "der Rappel gepackt" und ich habe mit der Burg weitergemacht, nachdem ich durch Zufall eine 10cm dicke Styrodurplatte gefunden hatte... Der Rest steht dann in https://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=1071236 und den darin verlinkten folgenden Teilen.

Ich lege mir für solche Projekte gerne eine Tabelle an, in der ich möglichst viele (Vorbild-)Einzelmaße eintrage: Stockwerkshöhe(n), Fensterhöhe(n), Fensterbreite(n), Fensterbretthöhe(n), Türmaße, Zierelemente, Mauerstärken, Absatztiefen,... Dann mache ich die Umrechnung für alle Werte auf unseren Maßstab in einer weiteren Spalte, noch eine Spalte beinhaltet dann die zu verwendenden Maße. Diese letze Spalte ist dann die, mit deren Werten ich baue. Und da kann es dann durchaus mal Abweichungen zum Vorbildmaß geben, nicht nur, weil man kaum auf Hundertstel genau was ausschneiden kann, sondern weil dabei schon auf die zu verwendenden Materialien Rücksicht genommen wird. Die haben ja manchmal deutlich andere Stärken wie das (umgerechnete) Vorbild. Manchmal habe ich mir in der Tabelle noch eine "Material-Spalte" angelegt, in der das geplante Material für dieses Element drinsteht (z.B. auch die Artikelnummer oder ähnliches); versuche ich zwar meistens, halte ich aber nicht immer durch Handskizzen sind auch ganz nützlich, damit man sieht, wo was hingehört.

Ein dringender Rat: Baue Dir aus Pappe diverse Dummies (und mache davon auch Fotos -- die Kamera sieht vieles anders!), so kannst Du am besten abschätzen, ob ein Maß stimmig ist oder nicht und zur Anlage passt -- nur mit Umrechnung von Maßen erlebt man manchmal heftige Überraschungen!

Ich hoffe, das hilft Dir ein wenig weiter -- ansonsten: Fragen!

Hallo HGH!
Danke für die Blumen!
Umgesetzt hast es bei Deiner Burg aber Du
Von meiner Seite: Rat -- ja , aber Tat -- nein

Viele Grüße
Michael

Hallo,

ein schönes Modell in 1:160 steht vor der Haut Koenigsbourg - auch wenn es als Freilandmodell natürlich nicht den Modellbahn-Detaillierungsgrad hat...

Man sieht die Dimensionen - auch wenn das nicht nur eine kleiner Ritterburg ist. Es ist schon ein eigenes Anlagenthema

https://earth.google.com/web/search/Haut+Koenig...pYP9fh9AIf6qgTfZYR9A

Viele Grüße,

Simon

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Hallo,

wer viel Platz hat, könnte auch die Burg zu Burghausen nachbauen. 1051m lang sind auch in Spur N beeindruckend;)

https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_zu_Burghausen

/Martin
Auf der Seite www.vystrivovankx-projelty.cz gibt es jede Menge Kartonbastelbögen von deutschen Schlössern und Burgen maßstabsgerecht.
Sie sind 1: 300 konstruiert, Du kannst aber die Bögen auf dem Drucker skaliert auf stärkeren Karton ausdrucken und hast die genauen Maße.
@Tepete:
Leider funktioniert bei mir der Link nicht, da antwortet der Server nicht

@ MHAG/Michael:
Danke für die Ratschläge. Gestern hatte ich beim Suchen noch den Thread mit dem zu kleinen Papiermodell gesehen - heute finde ich diesen Beitag nicht wieder, keine Ahnung, was ich gestern als Suchbegriff eingegeben hatte.
Den maßstäblichen Grundriss habe ich noch nicht gefunden von der Burg Prunn - aber da muss ich nur noch genauer nachsehen.
Bei deinem Burgbau ist mir nur der Gedanke gekommen, ob es nicht bei manchen Sachen wie Fenstereinbau etc. nicht einfacher ist, wenn man "hohl" baut.
Ich werde nachher mal was probieren zu zeichnen

Danke auch für die bisherigen Tipps, werde natürlich noch weiter darauf eingehen und bin für alles offen.

Beste Grüße
Dalmi
Hallo Dalmi,

der Grundriss von Prunn ist auf der Wikipedia-Seite ( https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Prunn ) zu finden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Prunn#/media/Datei:GrundrissBurgPrunn.jpg
Der zu kleine Pappkamerad ist da zu finden:
https://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=1071236#aw96
Das mit dem "hohl bauen" habe ich verworfen, nachdem ich den Grundriss gesehen hatte Nein, ursprünglich wollte ich die Burg tatsächlich aus Karton, Holz oder Kunststoff bauen. Die Mauerformen hätte ich da allerdings nie so hinbekommen, deshalb habe ich sehr schnell zu Styrodur gewechselt. Da ich dann alles am Stück entlang des Grundrisses vertikal ausgeschnitten habe, waren die Formen schnell übertragen. So war der Grundkörper für weitere Bearbeitungen auch sehr stabil, da musste man nicht besonders aufpassen. Das spätere Aushöhlen von unten war bei weitem nicht so schlimm wie befürchtet, das ging sogar recht schnell und problemlos vonstatten. Weil ich ja sowieso nicht alle Fenster beleuchten wollte, waren die paar Fensterdurchbrüche danach schnell und einfach zu machen. Und da ich wirklich nur an den Stellen ausgehöhlt habe, wo eine Beleuchtung rein sollte, blieb die gesamte Burg auch stabil.
Die beiden Erker sind dann wieder in der "Hohlbauweise" entstanden -- war auch einfacher, denn die haben gerade Wände
Der größte Fehler bei der Burg war, dass ich die weiße Grundierung aufgetragen habe, bevor ich mit den Fenstern und den Steinritzungen begonnen hatte bzw. fertig war. Dadurch bekam das Styrodur eine härtere Oberfläche, was das Bearbeiten deutlich schwieriger machte. War meiner Neugier geschuldet, wie das denn in weiß aussah

Viele Grüße
Michael
Hallo Dalai,
http://www.vystrivovanky-projekty.cz
Hier der richtige Link
Gruß
Tepete
vystrihovanky-projekty
Hallo,

der nachgebesserte Link von Tepete, gleich zu den Burgen:
http://www.vystrihovanky-projekty.cz/22162-Vystrihovanky-hradu/
Es kommt darauf an, wo die Burg auf der Anlage stehen soll: gut einsehbar im Vordergrund oder weiter weg im Hintergrund. Da meine Burg quasi das "Werbeschild" neben dem Eingang ist, musste da was "richtig dreidimensionales" stehen, was der bedruckte Kartonbausatz von Schreiber ("Falkenstein") nicht überzeugend darstellen konnte. Viele Strukturen sind da halt nur aufgedruckt, das sieht man, wenn man so nah vor der Burg steht. Gut, der Bastelbogen ist mit "Schwierigkeitsgrad: einfach" wahrscheinlich auch nicht so detailliert; habe aber nichts anderes passendes gefunden. Und bei den meisten derartigen Kartonbausätzen, die ich kenne, wirken die Farben leider recht unnatürlich. Ich habe mir aus dem Link mal exemplarisch "Kriebenstein"  angesehen: Da sind Bäume auf die Wände gedruckt... Das finde ich übrigens auch auf der oben genannten Burg von Schreiber. Auch wenn ich versucht habe, die aufgedrucke Berankung aus Flocken nachzubilden, hat mich "Falkenstein" nicht überzeugt, weshalb ich nach einer anderen Lösung gesucht habe.

Viele Grüße
Michael

Hallo

ich habe eine Burg aus Karton. 1:160. Diese nehme ich als Vorlage.

Bei zB.:  bei Menta Modellbau gibt es
Silikonform für Burgruine Falknersberg, Spur N
inkl. ausführlicher Bauanleitung

Mit dieser oder einer anderen Form kann man sich selbst seine Burg erstellen.

Auch bin ich am Überlegen 2 Formen zu kaufen - so kann ich schneller Steine oder ähnlich giessen.

Viele Grüße
Wolfgang

Hallo,

wenn es eine Phantasie-Burg sein darf, verweise ich hier mal auf den meiner Meinung nach erstklassigen Faden "SCHOBER SCHLUCHT + BURG OLBERTZ":
https://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show...1=schober%20schlucht
Die gesamte Entstehungsgeschichte inkl. Fertigungstechniken sind genau beschrieben.

Schönen Gruß
ANdreas
Moin,

es muss ja nicht gleich Burg Hohenzollern oder die Wartburg sein. Es gab durchaus kleine Burgen, je nach beabsichtigten Zweck.
Unter dem Begriff "Turmburg" findet man kleinere Burgen, deren Bergfried/Wohnturm schon das dominierende Gebäude ist. Dazu gab es manchmal einen kleinen Pallas und/oder Nebengebäude und eine kleine Ringmauer. Burg Dölau, die nur noch teilweise existiert, ist ein Beispiel für eine kleine Burg.

Gruß,
Till
Hallo Dalmi… Habe gerade dieses super Tutorial vom Bau eines Torbaus einer Burg entdeckt… Sind vielleicht einige Ideen dabei, die dir helfen können:

https://youtu.be/ZK5vqRaEXJ4

Und das ist sogar in 1:160, da können wir noch mehr von lernen, zum Beispiel Dachziegelgestaltung:

https://youtu.be/RvH9hVO-cwM


Gruß, Hans-Georg.

Hallo Hans-Georg,
Danke für den Hinweis. Schon super, was da gezeigt wird.
Da ich auch einen Heißschneider von Proxxon habe, weiss ich ja, was damit zu tun ist  
Beste Grüße
Dalmi
Moin!
Im Schreiberverlag gibt es einige Modelle in 1zu160.
Grüße
Hallo,
Da ich mich vor Jahren für Schlösser und Burgen interessierte und so etwas für die Modellbahn bauen wollte, habe ich die Bände 1, 2 und 8 von "Österreichische Burgen" gekauft. Darin sind maßstäbliche Grundrisse von Burgen und Ruinen enthalten. Ich habe gesehen, dass manche riesengroß sind, aber es gibt auch kleinere Anlagen.

Ich habe dann das kleine Schloss Stumm aus dem Zillertal nachgebaut und später die Burg Bidenegg, deren Vorbild in Fliess bei Landeck in Tirol steht. Beide sind hauptsächlich aus Karton, enthalten aber auch Holzteile. Gegenüber den Originalen habe ich kleinere Änderungen vorgenommen.

Grüße,   Alfred

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