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THEMA: Decoder in "alte" Loks einbauen

THEMA: Decoder in "alte" Loks einbauen
Startbeitrag
scotty [Gast] - 11.04.05 17:22
Hallo N-Bahner,

ich bin nach gut 15 Jahren Abstinenz wieder auf den Modellbahntrip gekommen; bin also quasi wieder Newcomer. Nachdem ich die letzten Monate heftig gebaut habe und vieles ohnehin neu beschafft werden mußte, habe ich auf Empfehlung des Händlers meines Vertrauens gleich auf das Digital-System DCC von der Firma mit F gesetzt.

Nun habe ich mir aber z. B. einen Triebzug VT614 an Land gezogen, der keine Digitalschnittstelle hat. Auch eine amerikanische Lok (von Brawa) würde ich gerne für Digital fit machen. Nachdem ich mit dem Lötkolben nicht ungeschickt bin und auch eine gesunde Portion technisches Grundverständnis da ist, sollte das keine unlösbare Aufgabe sein. Verwirrt bin ich aber doch. Ich habe hier im Forum viel über verschiedene Software-Versionen, Temperaturprobleme, Hersteller usw. gelesen.

Welcher Decoder ist also für meine "Umgebung" empfehlenswert? Es gibt ja da offensichtlich zahlreiche. Mir ist auch viel an einer guten Anleitung gelegen; schließlich möchte ich nichts zerstören. Und wo kann man die Decoder bestellen? Oder sollte solche Umbauarbeiten lieber ein Fachhändler machen?

Vielen Dank schon jetzt für Eure Antworten!

Scotty

Hi Scotty,
Die Decoder von Kühn und Lenz haben eine sehr gute Beschreibung, auch gut aber mit dürftiger Beschreibung sind die Tran Decoder. Mir geht es wie Dir, habe alles nur Triebfahrzeuge ohne Schnittstelle, aber mit etwas Übung ist ein Umbau kein Problem. Aber man sollte trotzdem damit rechnen, daß man "Lehrgeld" zahlen muß. (sprich ein Decoder abraucht). Habe bisher 5 Lok's umgebaut. Ein Tip: Sieh Dir die Loks vorher genau an und fange mit der an, die am wenigsten Probleme macht, d.h. wo genügend Platz ist und die Stomaufnahme nicht kompliziert ist usw. Und wichtig fahre alte Lok's  erst länger ein, damit du sicher sein kannst, dass sie wenigstens rund läuft.
Viel Spass beim Umbau
wünscht Bernd
Hallo Scotty,
das prinzipielle Vorgehen ist unter DIGITAL - ALLGEMEIN - DECODEREINBAU sehr gut beschrieben und bebildert.
Du kannst auch mal auf unserer Homepage schauen, da sind eine ganze Menge Einbaubeispiele beschrieben (http://www.nbf-worms.de). Falls ich unsicher wäre, würde ich versuchen, einen versierten Digitaler zu finden, der die eine oder andere mal mit mir umbaut.
Kann meinem Vorredner nur zustimmen: mit einer einfachen Lok anfangen, wo genug Platz für den Decoder ist und die Stromaufnahme nicht so kompliziert ist.

Wo wohnst Du denn ? Vielleicht findet sich ja ein hilfsbereiter Digitalisierer !

Grüße aus Worms

Marcus
Hallo Bernd und Marcus,

vielen Dank schon mal für Eure Mithilfe! Ich wohne in Oberfranken, etwa 40 km nördlich von Bamberg; Michelau heißt das schöne Dorf. Das wäre natürlich der Idealfall, wenn es hier in der Nähe einen Digital-Spezi gibt, der mal ein Auge mit draufwirft. Es soll dann auch sein Schaden nicht sein
Ich denke mal daß der VT614 ein ganz gutes Startprojekt wäre, da das "Gehäuse" zumindest ziemlich geräumig ist. Die Brawa-Lok hatte ich noch nicht offen, könnte mir aber vorstellen, daß da Fräsarbeiten notwendig sind.
Einen abgerauchten Decoder könnte ich notfalls verschmerzen, aber eine zerstörte Lok würde mich schon sehr grämen ...
Ich werde mir auch gleich mal die genannten Links anschaun.

Viele Grüße,
Scotty
der 614er ist eigentlich ein ganz guter anfang, platz für den decoder ist da genug und alles ist schön übersichtlich auf der platine.

http://www.modellbahnboard.de/showthread.php?t=52 (das ist mein umbaubericht vom 614er)

grundsätzlich empfehl ich dir, daß du das selber machst, ist nicht so schwer und wenn du mit löten schon erfahrung hast gehts nochmal leichter.
ein paar mal nach anleitung eingebaut und du wirst das dann in zukunft auch ohne anleitung schaffen.

abraten möchte ich dir noch von zimo decodern, mit denen hab ich nur schwierigkeiten gehabt bisher (auch wenn ich noch nicht weiß obs an mir liegt oder am decoder ;))

empfehlenswert sind die tran dcx 74, der rautenhaus slx 870, der kühn 025. der tran und der rautenhaus sind extrem flach, was grad bei älteren e-loks ein vorteil sein kann.
Hallo,
die Umbauten sind nicht besonders kompliziert. Folgende Schritte haben sich bewährt:
1) Lok nochmal analog vollständig durchtesten. Die Lok sollte ohne Probleme Vor-/Rückwärts fahren (ohne Stottern!!) und auch die Beleuchtung sollte funktionieren.
2) Führerstand 1 markieren (z.B. am Rahmen), damit die Lok hinterher richtig herum fährt.
3) Gehäuse abnehmen
4) Messen, ob die Motoranschlüsse garantiert KEINEN Kontakt zum Chassis haben. Das ist dann garantiert das Ende des Decoders. Manchmal gibt es unter den Motoren noch versteckte Leitbleche!! Dies dann entfernen.
5) ALLE Entstörelemente (Kondensatoren, Drosseln und bei Minitrix auch die grünen Überstromsicherungen) abtrennen. Evtl. reichen Schnitte mit einem Skalpell durch die Leitebahnen, manchmal hilft nur ablöten.
6) Einen kühlen Platz für den Dekoder suchen. Auf dem Motor ist schlecht (meistens zu warm) und unter dem Motor rieselt Kohlenstaub von den Bürsten drauf. Bei sehr flachen Dekodern reicht evtl. schon der Platz aus, wenn die Drosseln entfernt werden. Ansonsten muss evtl. etwas vom Balast weg gefräst werden. (Dremel reicht völlig. Evtl. mit Schlüsselfeilen nacharbeiten).
Ein Wort zu den Dekodern: aus thermischer Sicht sind die Kuehn N025 am kühlsten. Die Tan DXC74 werden nach meiner Meinung zu heiss und die Uhlenbrock Dekoder sind gegenüber den N025 zu gross und zu teuer. Evtl. einen Minitrix Dekoder einbauen. Der ist flach. Grunsätzlich baue ich nur Dekoder zum löten ein. Die Steckverbinder sind absolut unzuverlässig. Die schwarzen Kunststoffbrücken bei den Steckverbindern können mit einem flachen Seitenschneider einfach abgeknipst werden. Den Dekoder entweder mit doppelseitigem Klebeband fixieren, oder die Lagerstätte gut isolieren.
7) Die Verbindungen zu den Schienen löten und dann erstmal nur den Motor anlöten. Dabei auf die Farben der Leitungen achten (steht aber auch bei jedem Dekoder dabei, ausser bei den Tans)
8) Lok auf das Programmiergleis setzen und versuchen die CV 1 auszulesen. Wenn es nicht geht, liegt ein Fehler vor. Nochmal die Verdrahtung kontrollieren.
9) Die Kurzschlussüberwachung des Dekoders kontrollieren. (CV x) Besonders dann, wenn die Lok stottert.
10) Die Lok ein paar Runden fahren lassen, sowohl vorwärts als auch rückwärts.
11) Evtl. Dioden zu den Lampen auslöten. Manche Loks haben auch nur Selenplättchen als Gleichrichter - raus damit.
12) Die Drähte an die Lämpchen löten.
13) Erneute Testfahrten und Kontrolle.
14) Gehäuse drauf und fertig.
Bei der Gelegenheit kann auch gleich eine Wartung des Motors und des Getriebes erfolgen.
Hallo,

ich bin nach wie vor gegen das kategorische Entfernen der Entstörbauteile. Mit Drosseln hatte ich noch NIE ein Problem. Kondensatoren machen erst ab einer Kapazität von über 33 nF Probleme.

Ich empfehle speziell bei Verwendung des DCX74 die Querkapazität (d.h. den keramischen Kondensator parallel zum Motor, bei neueren Modellen in Form eines SMD Chipko) vorerst NICHT auszubauen wenn die Lok damit akzeptabel fährt. Man erspart sich damit spätere Probleme wie z.B. plötzliches Stehenbleiben oder Rucken (Crashes durch EMV).

Grüße, Peter W.


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