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THEMA: Elektrik

THEMA: Elektrik
Startbeitrag
Carsten [Gast] - 15.04.05 07:15
Hi,
ich habe im Forum mehrfach gelesen, dass für elektrische Verbindungen, z. B. Schaltpult - Anlage , 25- polige Sub- D Stecker aus dem Computerbereich verwendet werden. Nun meine Frage: Lötet man an diese eigene Kabel an oder kann man fertige Verbindngskabel teilen und die darin befindlichen Drähte verwenden? Wie bündelt man selbst angelötete Drähte am besten zu einem Kabelstrang? Einzelne Scartstecker bzw. Kupplungen mit Gehäuse sind billiger. Was ist von denen zu halten?

Carsten

Hallo Carsten,

Scartstecker mögen billig sein, sind jedoch für hohe Ströme, wie sie im Modellbahnbereich vorkommen, nicht geeignet.

Hintergrund:

Eine Scartverbindung besteht aus einer Buchse (wie eine Gabel mit zwei Zinken) und einem Stecker (wie ein Messer). Der Messerkontakt wird in den Zwischenraum der engsitzenden Zinken des Gabelkontakts gesteckt. Die  Kontaktflächen und Andruckkräfte sind dadurch nicht besonders groß. Das hat  große Übergangswiderstände und eine eher zu leichtgängige Steckverbindung (wie schnell rutschen die Scartstecker aus dem TV ? ) zur Folge. Für geringe Ströme von max. 20mA (mehr kommen bei Videosignalen nicht vor) ist das kein Problem.

Bei D-Sub wird ein Stift in eine Hülse gesteckt. Die Kontaktflächen und Andruckkräfte sind viel größer und können daher mit wesentlich größeren Strömen bis 3A pro Verbindung belastet werden.

Die Adern in konfektionierten D-Sub- und Scart- Kabel haben einen sehr geringen Querschnitt und sind daher nur als Steuerleitungen (max 20..50mA) brauchbar.

Die Lötkelche der D-Sub-Steckverbindung nehmen mühelos Aderquerschnitte bis 0,5mm2 auf (Ader abisolieren, unverdrillt in den Lötkelch einstecken und verlöten)
Mit diesem Querschnitt kann die maximale Strombelastbarkeit der D-Sub-Verbindung ausgenutzt werden und eignet sich daher hervorragend für die Verbindung von Modulen untereinander, auch wenn Fahrstromkreise verbunden werden sollen.

Christian    
@Carsten
ALARM! Mit den fertigen Kabeln mußt du verflucht aufpassen! Du darfst nur jene Kabel verwenden, die eindeutig als 1:1-Kabel bezeichnet sind!

Problematik bzw. Fakt ist, daß alle anderen erhältlichen Kabel unter Umständen "gekreuzt" sind. D.h. Das die Belegung der einzelnen "Pins" des einen Steckers mit dem anderen nicht übereinstimmen! Z.B. wäre dann Pin 5 (die Nummern findest du winzigklein direkt am Stecker) mit Pin 9 verbunden! Eine "optische" Überprüfung geht leider nicht, da die meisten Stecker in einem Stück vergossen sind! Da würde nur noch "ausmessen" mit einem Spannungsprüfer helfen. In der Praxis ist die Fehlergefahr viel zu hoch!

Daher: Entweder nur 1:1-Kabel kaufen (billiger jedoch mind. 1,5 Meter) oder selbst löten.

SCART-Stecker wären natürlich auch verwendbar. Haben allerdings den Nachteil, daß die Pins relativ leicht verbiegen.

Für die Kabel verwende ich alte Telefonkabel oder ähnliche, die mit einem spiralähnlichen Mantel (aus dem Baumarkt oder Conrad) "überzogen" werden. Da kann man dann auch nachträglich noch Kabel "einziehen".

Gruß

Herbert
Von Scart-Steckverbindern haben mir auch schon andere abgeraten, trotz des verführerisch niedrigen Preises: Die mechanische und elektrische Stabilität sind nicht Moba-tauglich, baldige Ausfälle zu befürchten. Sub-D-Steckverbinder sind wesentlich robuster und daher erste Wahl.

Nimm auf jeden Fall flexible Leitungen. Telefonleitungen sind meist aus starren Drähten und drohen dann zu brechen.

Die fertig konfektionierten Sub-D-Steckleitungen haben zwei gewichtige Nachteile:
1.) Der Leitungsquerschnitt ist mit 0,14 bis höchstens 0,25 mm² für unsere Zwecke zu dünn. Für Weichen- und fahrstrom sind 0,5 mm² zu empfehlen, weil sonst am Verbrauchsort wegen des Leitungswiderstandes zuwenig Spannung ankommt und dann die Weiche nicht schaltet oder die Lok zu langsam fährt.
2.) Steckleitungen mit beidseitig Pins sind – wie bereits beschrieben – gekreuzt angeschlossen, weil regulär der Sendeausgang des einen PCs auf den Empfängereingang des anderen PCs geschaltet ist und umgekehrt. Verwendbar für uns sind allenfalls die Verlängerungsleitungen (eine Seite Pin, andere Seite Buchse), weil dort keine Leitungskreuzung erfolgt – jedoch wieder mit der vorgenannten Einschränkung der Leitungsdicke.

Daher empfehle ich, die Sub-D Stecker und Buchsen bei z.B. http://www.reichelt.de einzeln zu kaufen und mit flexiblen Einzeladern je 0,5 mm² zu verlöten.

Leitungsbündelung geht auf mehrere Weise:
a) ganz billig: mit Clips von Lebensmittelbeuteln. Vorteil: mehrfache Verwendung auch nach Änderungen möglich.
b) sogenannte Kabelbinder. Das sind dünne Plastikstreifen, die in eine verzahnte Öse gesteckt und um das Leitungsbündel straff gezogen werden. Nachteil: Nur einmalig verwendbar.
c) Klebeband, z.B. Isolierband. Nachteil: In vielen Fällen altert der Kleber und fängt an zu schmieren oder beendet allmählich die Klebung. Dafür aber wieder einfach bei Änderungen zu handhaben.

Sinnvoll ist bei beweglichen Verdrahtungen, dass der Fixpunkt (das dem Stecker gegenüberliegende Ende der Leitung) als sogenannte Zugentlastung befestigt wird. Ansonsten wären die Lötanschlüsse Bruch-gefährdet.

Noch wichtig: mach dir zuvor einen Plan (eine Tabelle), der alle Leitungen mit Farbe und Anschlussnummer beschreibt. Und halte dich dann auch daran, sonst suchst du bei der Suche nach der Störungsursache einen Wolf.

Gruß aus LeverkuseN
Peter JuNge
http://people.freenet.de/peter.junge/
Obacht, D-Sub-Stecker haben laut Spezifikation eine Lebensdauer von 200 Steckzyklen. Das ist mir zu wenig. Ich verwende monströs aussehende Stecker nach DIN soundso (Katalog durchblättern), 1000 Zyklen, 10A belastbar. Es gibt sie in verschiedenen Kontakt-Zahlen, ich verwende 3x10=30-polig.

Felix
Die mechanisch wie auch elektrisch besten Steckverbindungen sind jene DIN 41622 (bei Conrad oder Reichelt). (Ich denke , Felix meint Selbige ...)
Bei Scartverbinder ist die interne Befestigung zu schwach- d.h. die Steckerbleche (was Anders sind's nicht) neigen zum Verbiegen und drücken sich leicht ins Gehäuse zurück.
Sub-D eignen sich zur Übertragung von Steuersignalen (Weichen,PC u.ä.) , nicht aber für hohe Dauerströme wie Fahrspannung und Anlagenbeleuchtung (zu geringer Querschnitt).

Gruss Willi
Hi,
danke für die vielen Tipps. Will mal sehen wie ich aus allem ein Optimum machen kann. Ich werden die Idee mit den Scartsteckern auf alle Fälle verwerfen.

Carsten
@5
> DIN 41622

Jo, hab die Rechnung inzwischen hgervorgekramt. Super Steckverbinder!

Felix
Hallo wir nehmen auch die Sub-D Verbindungen, für den Fahrstrom nehmen wir dabei je 2 Leitungen 0,5 paralel, ndu für alles andere je eine. Bisher hat es wegen der Steckverbinder auf unseren Fahrtagen noch keinen Ärger gegeben in der Vergangenheit.

Gruß von Karl - Michael
@ Felix G.

Hi Felix,

ich nehme mal an, Du meinst mit "3x10=30-polig" diese hier:

http://www1.conrad.de/scripts/wgate/zcop_b2c/~f...dGU9MzkzMjExMDkyOA==

(falls der Link nicht funktioniert: Conrad Artikelnummer 740098)

- gibt es in 8-, 12-, 20- und 30-polig...

Zweitens: Weiss jemand, ob etwas gegen diese Messerleisten spricht (Belastung max. 2A)?

http://www1.conrad.de/scripts/wgate/zcop_b2c/~f...dGU9MzkzMjExMDkyOA==

(auch hier wieder, falls der Link nicht klappt: Conrad Artikelnummer 741612 )


Grüße,

Mathias

@9
1) Yo, richtig.
2) Wieviele Steckzyklen haben die? Da das Zeug auf Printplatten aufgelötet wird, nehme ich an, es ist nicht für dauernd rein/raus. Für Module, die öfters auf & abgebaut werden, also eher ungeeignet. Für die Heimanlage mag's gehen.

Meine 2¢

Felix

ich denke, mit den Centronics Stecker und Kupplungen dürfte man viele Steck/Trennzyklen vornehmen können. Diese sind ja oft in der allgemeinen Steuerungstechnik im Profieinsatz eingebaut. Damit sollte man keine Probleme bekommen.
H-W


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