THEMA: Styrodur nach Farbbehandlung mit Klarlack versiegeln?

Moin Jens

Da Styrodur enger geschaumt ist als Styropor ist seine Struktur auch fester.
Normalerweise überzieht man ja das Styrodur beim Gelände mit einer dünnen Gips Schicht. Und dort wo Felsen O. Ähnliches modelliert werden kommt ja auch Farbe drauf. Das alles sollte genügen. So schnell bricht da nix raus.

Brummi

Hallo,

bei mir reicht Farbe gegen die handelsüblichen Elefanten. Wenn man nicht mit einer Spitze reinrammt oder einen schweren Gegenstand draufplumpsen lässt, passiert so schnell nichts. Da sind andere Dinge, Fahrzeuge z.B. viel empfindlicher.

Viele Grüße,

Simon

Hallo,

Lösungsmittelhaltige Lacke besser nicht.

Ich baue Module im Leichtbau, Felsen sogar aus weicheren Styropor, das lässt sich leichter großflächig brechen und modellieren. Gips darüber wäre mir zu schwer, darum streiche ich mit Acrylfarbe und streue Sand, Schotter und Grünzeug darüber. Das wird dann nochmal mit verdünntem Weißleim fixiert und  ergibt eine schöne, matte, raue Oberfläche, die auch recht hart ist. Eine lokale Elefantenspur kann man notfalls mit einem Strauch verdecken.

Viele Grüße
Nimmersatt

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Hallo Jens,

Styrodur verwende ich auch gerne. Meine Mauern in meiner Vitrine ( https://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=622191 ) und meine Burg ( https://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=1071236 und verlinkte Folgethreads) sind komplett ohne schützenden Überzug, bisher habe ich keine Probleme bemerkt. Im Gegenteil, der Burgturm hat lange Zeit als "Haltegriff" gedient, er hat keine Schäden davongetragen
Ich verwende als Farbe entweder nur Wasserfarben (ja, die halten da tatsächlich!) oder Abtönfarben, teilweise mit weißer Wandfarbe gemischt. Das scheint komplett auszureichen als Stabilisierung. Ich habe auch mal weiße Grundierung aus der Sprühdose (extra für Styrodur geeignet!) verwendet, allerdings bevor ich die Steine geritzt hatte -- war keine gute Idee! Dadurch wurde die Oberfläche so hart, dass ich mit den Skalpell "ritzen" musste...
Gegen punktuelle Belastungen (irgendwas spitzes) kannst Du Styrodur nur durch eine Verkleidung z.B. mit Holz schützen, aber die berüchtigten "Ellbogen-Rempler" oder zu festes Anfassen steckt das Material zum größten Teil weg.

Viele Grüße
Michael

Hallo,



Warum sollte man die idealen Eigenschaften der Styrodur-Oberfläche durch einen Gipsüberzug verderben, vom unnötigen zusätzlichen Gewicht einmal abgesehen?

Ich finde geritzte und farblich behandelte Mauern alles andere als empfindlich, vorher geht eine Menge anderes kaputt :)

Gruß,
Andreas

Als Farben sind Acrylfarben Wasserfarben ideal

Hallo jeNs,

deine Wahl für dein Gelände und Mauern ect. das Material Styrodur zu verwenden ist perfekt. Den Baustoff kannst du hervorragend schneiden, schleifen, feilen und handgravieren. Außerdem bekommst du Styrodur in jedem Baumarkt (die dürften ja nun wieder offen sein) oder du schaust dich alternativ auf Baustellen um. Dort werden ungenutzte Abschnitte oft entsorgt - das kannste auf deiner Modellbahn einem sinnvollerem Zweck zuführen - für lau....

Beim Landschaftsbau überziehe ich das Styrodur-Gelände mit einer dünn per Pinsel aufgestrichenen Trägerschicht. Dazu nehme ich feinen Schnellzement oder anderes Spachtelpuder-Material und rühre dem Wasser einfach einen guten Schuß Weisleim (sehr gerne wasserfesten Parkettkleber) bei. Nach dem Austrocknen haftet der Überzug bombenfest und du kannst dann nach Herzenslust begrünen, begrasen und beflocken. Durch die dünne Schicht halten auch deine Bäume gut in der Landschaft.

Wichtig!!! Niemals lösungsmittelhaltigen Kleber wie Uhu usw. verwenden, das frist Löcher ins Material ähnlich wie bei Styropor. Das gilt auch für deine einzusetzenden Farben - immer auf Wasserbasis. Für´s Erste streich ich die "Erdoberfläche" mit einfacher dünner Dispersionsfarbe ein - braunbeige auf Äckern, grün auf Wiesen und olive-grün-braun für spätere Waldflächen.

Wenn Du Mauern oder Tunnelportale gravierst, dann brauchst du (so wie #4 Andreas schon schrieb) keinen Gipsüberzug drüber machen. Damit schmierst du eher deine feinen Gravuren wieder zu. Wie oben von Raymond beschrieben kannste Acrylfarben direkt aufs Styrodur aufmalen, solange es Farben ohne Lösungsmittel sind. Auch hier kannst du wieder Dispersionsfarben oder Deckmalkasten-Farben aus dem Schreibwarenbedarf verwenden. Perfekt sind auch Pigmente, die kannst du wahlweise entweder als Trockenfarbe oder als feucht "angesumpfte" Farbe einsetzen. Bei letzterer Methode empfehle ich dir aber auf jeden Fall einen Haftvermittler bzw. eine Acrylfixierung zu benutzen.

Du kannst deine Styrodurfläche aber auch gut als Trägerfläche für Gips-Abdrücke von Mauern verwenden oder direkt Lasercut-Mauerplatten draufkleben. Letztere sind schön dünn, kannste ganz einfach zuschneiden und mit Bastelkleber (auf Wasserbasis) oder Dispersionskleber direkt aufs Styodur aufkleben - Außerdem kannst du dir die Mauermalereien sparen, wenn die Bastelplatten schon farbig sind, z.B. damit:
https://www.modellkreationen.de/produkt/muschelkalkmauer-n-z-kreativ3-de/  

Einfach die verschiedenen Techniken auf einem Stück "Baustellen-Styrodur" ausprobieren und feststellen, mit welcher Methode du am Besten zurecht kommst - da kannste garnicht so viel falsch machen.

Modellbauerische Grüße seNdet
JürgeN / Kreativ3.De
https://www.modellkreationen.de

Hallo JürgeN,



Warum aber der Gipsüberzug bei der Landschaft? Der Vorteil von Styrodur ist m.E., dass er nach der Bearbeitung eine rauhe, etwas pelzige, d.h. sehr natürliche Oberfläche hat, die nach der Farbbehandlung erhalten bleibt und in die ich ohne Bohrerei Bäume, Grünzeug etc. stecken kann.

Gruß, Andreas

Hallo Andreas,

im harten FREMO-Betrieb (dem ich meine Module seit über 30 Jahre aussetze) hat sich gezeigt, dass es immer wieder Zeitgenossen gibt, die in der Landschaft die "Nagelprobe" anwenden - will sagen, manche können nicht mit den Augen alleine kucken, sondern bohren mit den Fingernägeln mal zum Spaß in die Landschaft rein. Es erschließt mir zwar deren Verhalten als detailverliebter Modellbauer nicht, aber vielleicht wollen diese Leute mit diesen "Kernbohrungen" erfahren, wie die Landschaftsschichten aufgebaut sind
Daher hat sich gezeigt, dass ein dünner Überzug aus Schnellzement diese ungewollte Dolinenbildung weitgehend verhindert (nach abgebrochenen Fingernägeln hatte ich ehrlich gesagt jedoch noch nicht gesucht ), weils etwas mehr Kraft in den Fingern erfordert. Meine Bäume, die ich weitgehend auch nach der bei Elvis beschriebenen Drillermethode herstelle, stecke ich mit etwas Leim in kleine vorgebohrte Löcher, denn (meine Erfahrung) die behalten dann besser ihren Stand. Zugegeben, dieser Überzug (bitte nicht aus Gips, der bröselt mir persönlich zu schnell weg - Leim-Schnellzement-Spachtel ist etwas haftungstreuer) ist wahrscheinlich bei Heimanlagen "to much" - dort gibt´s ja bekanntlich keine "Treffen-Archäologen"

Liebe Grüße seNdet
JürgeN / Kreativ3.De
https://www.modellkreationen.de

Hallo zusammen,

vielen Dankfür eure Antworten. Ich habe sowieso vor, erstmal ein bisschen zu üben und auszuprobieren. Styrodur habe ich noch massig zu Hause rumliegen, die schönen dicken Platten.
Und da meine bessere Hälfte auch gerne bastelt, ist auch Farbe vorhanden.

Es wird wohl beides werden, direktes modellieren am Styrodur und auch mal mit Gips oder ähnlichem Material. Mal schauen, was am Ende bei rum kommt. Die Idee mit dem Schnellzement klingt auch praktikabel. Auch den müsste ich noch da haben, habe im letzten Jahr viel am und im Haus gemacht. Davon liegen noch viele Baustoffreste gut verpackt trocken im Keller.

Viele Grüße und bleibt gesund
der JeNs aus dem Sauerland

Hallo Jens,
ich hatte letztes Jahr mal  unter https://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=1152904#aw74 Bilder eingestellt, die zeigen wie ich mit Styrodur meine Landschaft gestalte.
Bei der Gestaltung des Geländes kann man schon mal grob die Styrodurteile auf die Anlage legen und sich dann in Ruhe mal die Proportionen anschauen. Danach kann man mit Heißdrahtschneider und Bastelmesser die Details herausarbeiten. Die Felsstruktur bekomme ich, wenn ich mit dem Bastelmesser das Material nicht schneide, sondern eher herausbreche. Dies kann ich bequem am Basteltisch erledigen, gibt auch nur eine kleine Sauerei. Falls mal etwas zuviel Material weggenommen wurde, kann noch kleine Stücke aufkleben.
Danach habe ich die Styrodurteile mit Acrylwandfarbe, je nach gewünschter Bodenbeschaffenheit, in den entsprechenden Farben ( z.B. grau für Felsen, braun für Waldboden/Wiesen) gestrichen. Man kann sich entsprechende Farben in den Baumärkten mischen lassen und in 1 Liter Dosen kaufen. Diese kann man dann auch noch selber mit anderen Tönen mischen bis einem der Farbton gefällt.Auch Farbübergänge kann mann nach Wunsch mischen. Anschließend kann man hier noch eine "Dreckbrühe" drüber laufen lassen, die sich in Vertiefungen absetzt. Zum Schluß noch mit einem Pinsel und weißer Farbe granieren und schon sind die Felsen fertig. Nach Wunsch kann man dann Teile noch begrünen. Eine weitere Behandlung ist meiner Meinung nach nicht erforderlich. Durch die aufgetragene Farbe fühlt sich  die Oberfläche auch etwas fester an. Falls doch eine Macke erscheint, einfach mit Farbe abtupfen oder begrünen.
Bei mir im Moba-Raum musste ich Neonröhren  tauschen ( Neon raus, LED rein), weil diese den Farbton verfälscht haben. Hat etwas gedauert bis ich erkannt habe, warum der gekaufte Farbton auf der Anlage anders wirkte.
Mit freundlichen Grüßen
Walter