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THEMA: Mein Henschel-Wegmann-Zug

THEMA: Mein Henschel-Wegmann-Zug
Startbeitrag
DerEine - 13.03.21 17:00
Dies ist kein Baubericht. Eher eine Zusammenfassung bzw. Vorstellung von meinem Arnold HWZ, weil der Umbau eigentlich schon fast fertig ist :D. Ich habe ein paar Fotos gemacht, die ich zusammen mit etwas Text als Anregung nicht vorenthalten möchte. Es sind schon ein paar Infos in anderen Fäden verteilt. Ich denke aber, es ist sinnvoll, das hier alles zusammengefasst wird.


Teil 1: Die Lok hat Folgendes bekommen:

- Imotec Kupplungen wurden nach deren Anleitung eingebaut. Die Kupplungen könnten für kürzeren Kuppelabstand noch weiter nach innen, jedoch geht der Kulissenkasten bzw. die Kontaktbleche der Kupplung dann an den Spurkränzen der Vor-/Nachläufer an, wenn diese nicht abgedreht werden. Dummerweise kommen die Befestigungsschrauben der Kupplung auch genau unter die Lichtleiter in das Chassis. Das Chassis ist hier sehr dünn - geschnittene Gewinde entsprechend empfindlich. Außerdem müssen kürzere Schrauben verwendet werden, damit sie nicht die Lichtleiter behindern. Die Kupplungen sind an Schiene rechts und links angeschlossen und verbessern somit die Stromabnahme für den ganzen Zug.

- Die originalen Federbleche der Vor-/Nachläufer haben einen Knick erhalten. Dadurch werden sie ordentlich auf die Gleise gedrückt. Das beugt Entgleisungen vor und verbessert die Stromabnahme über die Läufer.

- Ein "China-GAM" 0816D mit 10x5 Schwungmasse ist verbaut. Der Motor ist auf einen Messingblock geklebt, der genau passend in das Chassis gesetzt und von unten verschraubt ist. Das Ganze ist also demontierbar. Auf dem Motor selbst ist noch Walzblei. Die Lok ist mit diesem Motor und Modellgeschwindigkeit von gut 130km/h zu langsam. Für den Motor würde ich heute die schnellere Version mit 18 000 1/min verwenden.

- An der ersten Kuppelachse sind zwischen Rädern und Chassis je Seite eine 0,5mm PS-Platte an das Chassis geklebt Das vermindert das unnötige Seitenspiel der Achse auf ein Minimum. Die Lok steht auf dem Gleis nicht mehr so schräg.

- Ein SD10A befindet sich über den Kontaktblechen. Dafür ist die Platine zwischen den Kontaktblechen noch ein wenig ausgenommen, damit der Decoder etwas tiefer kommt und für den Decoder nichts vom originalen Gewicht im Kessel entfernt werden muss.

- Ein großer LS 25x9 befindet sich vor dem Decoder. Die Schallkapsel ist flacher gefeilt und dennoch so groß wie möglich. Der LS ist für möglichst große Kapsel an den oberen Kanten sogar ein wenig schräg angefeilt, um sich der Rundung des Kessels anzupassen. Das Gewicht im Kessel ist für möglichst großen Lautsprecher entsprechend mit der groben Feile weit ausgenommen.

- Stirnlicht jeweils mit getrennten LEDs, sodass das dritte Spitzenlicht getrennt zuschaltbar wird. Die Lichtleiter müssen dafür geteilt und in das Gehäuse geklebt werden. Die LEDs habe ich mal als Erstlingswerk zusammen mit den Widerständen jeweils auf einer selbstgemachten Platine gelötet. Die Platinen wurden einfach ausgesägt. Auch die Unterteilung der einzelnen Kupferflächen erfolgte mit einem feinen Sägeblatt. PS-Platten schirmen außerdem die LEDs so ab, dass die unteren LEDs nicht in den Lichtleiter der oberen Spitzenlichter scheinen. Das Ergebnis sieht sauber aus und funktioniert, die Platinen und die genau angepassten PS-Platten waren aber doch recht viel Arbeit.

- Im Bereich der Feuerbüchse befindet sich noch eine stehend verbaute Platine mit Vorwiderständen und gelber und roter LED für das Feuerflackern. Das Kesselgewicht wird hinten etwas gekürzt, sodass man vom Flackern auch was durch die Fenster sieht.

- Die Schürzen wurden eingeklebt und sind unter den Kupplungen vorbildgerecht ausgeschnitten. Mit den gefeilten Aussparungen für Vor-/Nachläufer auf der Innenseite der Schürzen schafft die Lok sicher R=280. Das genügt mir auch. R=220 geht sicher nicht, das habe ich getestet. Ich könnte mir vorstellen, dass R=250 so noch möglich ist, habe es allerdings mangels Gleismaterial nicht ausprobiert.

- Am Gehäuse wurden mit feinem Pinsel Lackfehler ausgebessert. Besonders die schwarzen Zierlinien waren vermutlich durch die harte OVP beschädigt. Dazu sind die Aufstiege, Griffe und Lampeneinfassungen farblich hervorgehoben. Beeindruckend, was diese kleinen Details ausmachen.


Die Lok wiegt umgerüstet 100g statt orignal 96g - ist also trotz Sound sogar etwas schwerer geworden. Eine Pufferung war bisher auch mit der Lok in Solofahrt nicht nötig. Ggf. muss noch etwas Kesselgewicht dran glauben, falls das doch noch nötig wird. Hängt auch daran wie sich die Stromabnahme des potentiell neuen Fahrwerkes verhält. Mit angehängten Wagen nimmt der Zug dann über alle Achsen Strom auf. Dann wäre es sicher nicht nötig.

Es fehlt noch eine farbliche Behandlung der glänzenden Radsätze. Womöglich werden hier Ersatzteile der Hornby-Neuauflage verbaut. Das könnte auch die Stromabnahme noch weiter verbessern: in den neu aufgelegten Vor-/Nachläufern ist die Stromabnahme mit Radinnenschleifern von beiden Gleisseiten, statt über die Achse nur einer. Wahrscheinlich wird ein Radtausch alleine auch garnicht genügen und es müssen dann diese neuen Vor-/Nachläufer verbaut werden, weil die Neuauflage beidseitige statt nur einen einzelnen Haftreifen hat. Die einseitige Stromabnahme der alten Läufer wäre dann wohl unzureichend. Das sehe ich, wenn/falls es so weit ist. Ich habe bei Arnold-Ersatzteile angefragt, ein Angebot steht aber noch aus.

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Teil2: Wagen-Schlussbeleuchtung

Leider ist der klare Einsatz für die Schlusslichter ein Teil mit den Fenstereinsätzen der Kanzel. Wenn die Schlusslichter hinterleuchtet werden, leuchtet die ganze Kanzel mit, was gerade mit einer roten LED doof aussieht. Denkbar wäre vielleicht noch transparent rot lackieren. Aber dann leuchtet das Schlusslicht stets mit der Innebleuchtung mit.

Den Lichteinsatz habe ich deshalb mit einer feinen Säge von den Fenstern getrennt. Eine einzelne rote SMD-LED wurde in der Mitte von hinten an diesen "Lichtleiter" geklebt. Links und rechts, direkt hinter den Lampenstummeln war bei mir leider kein Platz für zwei LEDs. Hier sind Messingmuttern für die Befestigung der Imotec-Kupplung im Weg. Da die LED in der Mitte ist, funktioniert der Lichtleiter aber nicht wirklich gut. Es fehlen Spiegelflächen. Die LED braucht ca. 10mA, damit die Lampeneinsätze halbwegs ordentlich rot leuchten. Die LED ist dann so hell, dass der halbe Wagen mitleuchtet und genau das war ja zu verhindern. Um die Lichreflexion im Lichtleiter zu verbessern und den Innenraum vom roten Licht abzuschirmen, habe ich den Leiter und die LED mit Chromsilber-farbe lackiert. So landet das rote Licht nicht im Innenraum sondern in den Lampenstummeln. Der Lichteinsatz wird dann noch mit einem großen "Fensterbrett" aus lackierten PS abgedeckt. Dieses Teil hat genau die Dicke des herausgesägten Streifens zwischen Fenster und Lichteinsatz. Lichteinsatz und "Fensterbrett" werden je mit einem kleinen Tropfen Sekundenkleber fixiert, sodass sie im Zweifelsfall wieder demontierbar sind.


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Teil3: Wagen- Drehgestelle als Basis für die Stromabnahme.

Die orignalen Drehgestelle kann man in der Pfeife rauchen. Es ist zwar lobenswert, dass Arnold es geschafft hat, auf schwenkende Schürzen oder Ausschnitte zu verzichten. Der zu breite Wagenkasten ist dabei das kleinere Übel. Aber der Rollwiderstand der Achsen ist durch die Innenlagerung mit zu großen Achsdurchmesser bereits viel zu hoch und wird durch Kontaktfedern für die geplante Innenbeleuchtung noch viel schlechter. Auch die Raddurchmesser sind zu groß. Die originale Kupplung ist fummelig und eine 2-polige, stromleitende Variante nicht verfügbar. Aus gutem Grund ist dieser Zug bei vielen nur Stand- statt Fahrzeug in der Vitrine.

Es gibt zwar alternative Drehgestelle von 3dprint4moba. Die stellen mich aber mit der Kupplung und deren Option für Innenbeleuchtung nicht zufrieden. Vor allem letzere behindert wieder die gerade erst gewonnene Leichtläufigkeit. Diese Drehgestelle scheinen auch einen sehr kurzen Achsstand zu haben, was zwar der Kurvengängikeit zuträglich ist, m.E. am fertigen Modell durchaus negativ auffällt.

Also habe ich genau für meine Bedürfnisse neue 3D-Druck-Drehgestelle konstruiert. Deren schwenkbare Kupplungsaufnahme ist an einen Normschacht angelehnt und für die Peho-Magnetkupplung gedacht: Die Schächte liegen tiefer als nach Norm und die Peho-Kupplung wird umgedreht eingebaut. Der Schacht ist so nah an der Achse und der Platz so begrenzt, dass auf eine federnde Ausrichtung aus Platzgründen verzichtet wurde. Das ist aber für die Magnetkupplungen ja auch nicht nötig. An den Spitzen der Endwagen sind an den Drehgestellen keine Kupplungsaufnahmen vorgesehen. Hier kommt ja die Imotec-Kupplung zum Einsatz.

In den Seitenblenden sind Aufnahmen und Bohrungen für die Messing-Spitzenlagerbuchsen von Peho. Die Litzen für die Stromabnahme werden elegant durch 0,4mm Querbohrungen in den Seitenblenden nach oben geführt. Zwischen Radscheiben und Seitenblenden wäre es für die Litze/Draht auch wegen der kurzen Achse extrem knapp. Die Messinglager werden einfach auf die eingeführten, abisolierten Litzenenden gepresset. Litze und Lager halten sich so durch die Klemmung gegenseitig fest. Je Drehgestell nimmt ein Rad links und eines rechts ab. Mit geteilten Achsen wäre je Achse eine beidseitige Abnahme möglich. Für die dickere Kunsstoffbuchse einer geteilten Achse ist wegen dem "Normschacht" jedoch kein Platz. Ich konnte außerdem keine passenden, geteilten Achsen auftreiben und die Stromabnahme ist auch so ausreichend, dass bereits zwei, mit elektrisch leitender Kupplung verbundene Wagen quasi flackerfrei sind. Der fertige Zug besteht dann aus vier Wagen, zzgl. Lok aus denen Strom abgenommen wird.

Die Radsätze sind von Thomschke und haben die kürzeste verfügbare Länge (13,85mm) und einen kleineren, maßstäblicheren Durchmesser (5,6mm). Dadurch und durch einen nur 0,7mm kürzeren Achsstand (18mm statt original 18,7mm) wird trotz passabel guter Optik genug Luft gewonnen für einen berechneten Mindestradius von R=250mm. Bei diesem Wert gehen die Drehgestelle rechnersich ohne Luft wirklich am Gehäuse an. R=250 wäre in der Praxis wahrscheinlich dennoch recht sicher fahrbar, da die Achsen durch die überbreiten Laufkränze noch etwas Spiel auf dem Gleis haben. Sauber laufen die Wagen dann aber wohl nicht mehr. Und weil ich nur R=280 brauche, ist das für mich kein Thema. Ausprobiert habe ich R=250 nicht. R=220 habe ich getestet und das geht sicher nicht.


PS: bevor jemand fragt: das Modell der Drehgestelle wird aus mehreren guten Gründen nicht weitergegeben und ist und wird auch nicht öffentlich verfügbar. Wenn jemand diese Ideen nutzen will und was ähnliches nachzeichnen will, dann kann er das nach mir gerne tun.

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Teil4: Wagen: Innenausstattung und Optik.

Die Wagen erhalten eine ordentliche Innenlackierung mit "Eiche" und "Mahagoni". Sitze der zweiten Klasse sind blau. Im Essbereich ist die Bestuhlung rot. Selbst ohne Beleuchtung sehen diese Farben durch die großen Fenster viel besser aus, als das blasse, originale Plastik-Elfenbein. Ein bisschen goldene Farbe gibt es noch außen für die Griffe und Handläufe. Außerdem gab es auch hier und dort eine Schadstellen im Lack.

Für die Innenbeleuchtung erhält jeder Wagen eine eigene 6-polige Schnittstelle mit einem Funktionsdecoder FH05B. Beim Einbau der Beleuchtung ist mir neben gleichmäßiger Ausleuchtung besonders wichtig, dass keine Fremdkörper wie Kabel oder Decoder von außen sichtbar sind.

Im Endwagen mit Speiseabteil befindet sich die Schnittstelle über der Küche, auf einem gebogenen Blech, das an eine Zwischenwand geklebt wurde. Die Leitungen, die unterflur von der Endseite des Wagens kommen, werden in der Küche nach oben geführt. Dort sind sie durch eine doppelte Wand aus einer PS-Platte versteckt. Die Beleuchtungs-LEDs werden mit Drähten zusammengelötet und nach unten strahlend, mit ein paar wenige Klebepunkten direkt in das Dach geklebt. Eine dreipolige Steckverbindung (Post, Gepäck- und Küchenabteil sind getrennt vom Essbereich und Gang schaltbar) befindet sich im Dach und ermöglicht die saubere Demontage des Dachs. Diese Litzen sind sehr knapp bemessen, sodass die Litzen bei montierten Dach zwangsweise gerade gestreckt sind und nicht in den sichtbaren Bereich ragen.

Der erste Zwischenwagen hat dann alle Beleuchtungselemente und die Schnittstelle direkt in das Dach geklebt bekommen. Hier ist je Seite eine zweipolige, steckbare Verbindung zu den Drehgestellen. Weil sichtbare Fremdkörper wie Kabelwirrwar im Fahrgastbereich nichts zu suchen haben, sind die Kabel von den Drehgestellen jedoch sehr knapp bemessen. Man kann sie erst einstecken, wenn das Dach schon montiert ist. Da die Faltenbälge erst nach dem Dach montiert werden, geht das  durch die Stirnseiten des Wagens sehr gut.

Der zweite Zwischenwagen wird wie der erste Zwischenwagen gebaut (ist gerade erst angefangen und in Arbeit)

Der zweite Endwagen (auch noch nicht angefangen) wird entweder ähnlich dem ersten Endwagen oder wie die Zwischenwagen gebaut. Das muss ich mir erst noch überlegen und genau ansehen, wenn das Teil offen ist.

Durch die sehr hoch angbrachten LEDs im Dach ist es trotz direkter Beleuchtung sehr gleichmäßig und dennoch - wenn gewünscht - auf Abteile unterteilbar. Außerdem ist von den LEDs selbst "auf Augenhöhe" kein heller Punkt/Fleck am oberen Fensterrand auszumachen. Die direkte Beleuchtung hat noch einen weiteren, eher subtilen Vorteil: da die Einrichtung direkt angestraht lwird, ist die notwendige Helligkeit geringer, dazu werden Fenstereinsätze nur relativ wenig direkt angestrahlt. Die Fenstereinsätze werden somit nicht als Lichtleiter misbraucht. Bei manchen anderen Lichteinbauten ist mir negativ aufgefallen, dass die Fenster "selbst" an ihren Kanten leuchten. Das ist hier fast garnicht der Fall.

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Fazit:
Auch wenn der Umbau noch nicht fertig ist, macht der Zug jetzt schon eine richig gute Figur und ist Quantensprünge vom originalen Modell entfernt. Die Wagen sind sehr leichtgängig und bereits zwei zusammengekuppelte Wagen quasi flackerfrei. Beim fertigen Umbau wird JEDE Achse des Zuges Strom abnehmen. Der Sound ist voluminös und das Soundprojekt der 01er passend. Ich habe noch ein wenig daran gedreht und insbesondere die Lautstärken angepasst: Ich habe nämlich gerne eine Pfeife, die deutlich lauter als der Rest ist. Und die Pfeifen dieses Projektes sind sehr gut. Bei diesem Umbau habe ich auch ein paar Dinge ausprobiert: komplette Elektronik inkl. LEDs ins Dack kleben oder die selbstgemachten Platinen für die Lok. Das hat alles super funktioniert und werde ich wohl auch in Zukunft für neue Projekte heranziehen.

Gruß
Andi

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Hallo Andi,

Glückwunsch zum tollen Umbau, da schaffst du dir ein Supermodell

Grüße
Markus
Hallo Andi,

ganz tolles Projekt und sehr schön beschrieben.
Solche Projekte würde ich gerne häufiger hier sehen.

Vielen Dank für deine Mühen.

Grüße Tjorben
Teil5:
Der Zug ist vorläufig fertig. Die Wagen sind fertig aber für die Lok warte ich noch immer auf ein Angebot für das brünierte Fahrwerk Arnold-Ersatzteile.

Den zweiten Mittelwagen habe ich wie geplant so gebaut, wie den anderen Mittelwagen.

Der zweite Endwangen ist vom Aufbau eine Mischung aus andren Endwagen und Mittelwagen. Die Schlussbeleuchtung ist wie beim anderen Endwagen. Die Leitungen werden aber dann im doppelten Boden (den Boden kann man abnehmen) zum Faltenbaltg geführt. Beim Faltenbalg werden dann vier Leitungen (Schiene links, Schiene rechts, Schlussbeleuchtung und Rückleitung für Schlussbeleuchtung) wie bei den Mittelwagen nach oben geführt. Im Dach ist dann ein vierpoliger Stecker. Decoder und Innenbeleuchtung sind dann wie bei den Mittelwagen ins Dach geklebt. (Hiervon gibt's leider keine Bilder)

Ich habe außerdem vom "Normschacht" eine noch kürzere Version erstellt. Die Faltenbälge der Wagen sind nun auf der Geraden bereits leicht eingedrückt. In der Kurve (R280) berühren sich die Wagenkästen fast - enger geht nicht.

Bin froh, dass dieses Projekt jetzt so weit durch ist. Es ist wieder vollkommen ausgeufert und hat viel Zeit gefressen. Dafür, dass das alles nur mit den Imotec-Kupplungen angefangen hat, wo ich fälschlicherweise nicht die normale, sondern einen Satz für den HWZ erworben habe…

Gruß
Andi

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Hallo Andi,

meine Respekt hast Du, sehr schöner Baubericht. Sieht auch sehr gut aus. Dein Baubericht inspiriert und hilft beim Umbau, danke für Deine Infos, sehr gut gemacht...

Gruß Paul
Teil6: Nachtrag brünierte Räder

Wie bereits eingangs angekündigt hat die Lok jetzt auch endlich brünierte Räder bekommen. Diese stammen von Arnold-Ersatzteile aus der Neuauflage von Hornold (z.B. HN2092). Ein einfacher Achsentausch, so wie ich mir das vorgestellt habe, war das aber leider nicht! Die Fahrwerke sind dann doch sehr unterschiedlich konzeptioniert und es wurden einige konstruktive Änderungen vorgenommen. Das neue Fahrwerk wie es von Hornold kommt ist aber auch nicht das Gelbe vom Ei und so ist das Ganze wie immer bei so einem Umbau wieder leicht eskaliert…

Das originale Arnold-Fahrwerk hat einen einzigen Haftreifen auf der mittleren Antriebsachse. Die Antriebsachsen können so auf der gegenüberliegenden Seite des Haftreifens gut Strom abnehmen. Für die Seite mit dem Haftreifen ergänzen Vor-und Nachläufer die Stromabnahme einseitig. Wenn Vor- und Nachläufer gut federn (siehe meinen vorigen Beitrag oben), dann wird das entgleisungssicher und es funktioniert die Stromabnahme auch ganz gut. So sind die Antriebsachsen hauptsächlich für die eine, Vor- und Nachläufer für die andere Seite zuständig. Die Zugkraft ist halt mäßig aber mit meinen leichtlaufenden Wagen kein Problem.

Das überarbeitete Hornold-Fahrwerk hat zur Verbesserung der Zugkraft zwei Haftreifen auf der einen Antriebsachse, die beim Motor liegt. Die Antriebsräder können auf der einen Seite nicht mehr problemlos Strom abnehmen. Das hat auch Hornold erkannt und daher die Vor-und Nachläufer jeweils beidseitig mit Radschleifern ausgestattet. Man hat sogar erkannt, dass Vor- und Nachläufer mit einer Feder auf die Schienen gedrückt werden müssen, damit sich die Räder wegen dem hohen Widerstand der Schleifer auch mitdrehen. Theoretisch OK. Nur leider ist die Ausführung Katastrophe. Die Feder ist etwas schwach, hakelig und wegen der falschen Anlenkposition am Läufer wird jeweils quasi nur die innere Läuferachse auf die Schiene gedrückt. Entgleisen und stehende Achsen vorprogrammiert. Die Achsen in den Läufern haben zu viel Seitenspiel. Die Schleifer müssen entsprechend stark vorgespannt werden, damit sie sicher anliegen auch wenn die Achse links und rechts wandert. Der Widerstand wird noch größer. Davon ab waren die Schleifer von Anfang an vollkommen falsch gebogen und lagen größtenteils garnicht an.  Es gibt noch weitere Probleme: die neuen äußeren Antriebsachsen haben Messinglagerbuchsen und sind nicht mehr direkt im Rahmen gelagert. Sie passen so nicht in den alten (von mir schon aufwändig modifizierten) Rahmen. Die Antriebsachsen kommen auch aus einem neuen Spritzgusswerkzeug, haben falsche Gegengewichte, einen billigeren Kunststoff (transparenter, weniger Farbpigmente, teigig-weißbruchempfindlicher) und viel fettere, unschöne Radreifen. Weil eine Antriebsachse beidseitig Haftreifen hat, kann ich auch nicht das alte Arnold-Konzept weiter fahren, sondern ich brauche die neuen Radschleifer der neuen Laufachsen. Einzelne Achsen (ohne Haftreifennut) gibt es übrigens auch nicht als Ersatzteil, sondern nur das sehr teure, komplette Fahrwerk.

Vergleichsbilder Arnold/Hornold:
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Weil ich jetzt schon ein Haufen Geld für die neuen Räder bzw. das komplette neue Fahrwerk ausgegeben habe, und ich keine brauchbare Möglichkeit kenne, die alten Räder schön dunkel zu bekommen (beizen/brünieren hält nicht dauerhaft und stört die Stromabnahme, schwarz vernickeln ist nicht trivial) habe ich wieder das Basteln angefangen…

Alle neuen und alten Antriebsräder werden von ihren Achsen gezogen. Die Messingbuchsen entfallen, die neuen Räder kommen auf die alten Achsen, weil mir deren Zahnräder besser gefallen haben. Hier bemerkt man übrigens weitere Qualitätsunterschiede: die alten Räder saßen alle gleichermaßen mittelgut fest. Keines war "angebrochen" und sie waren angenehm zu demontieren. Die neuen Räder benötigten sehr unterschiedlichen Kraftaufwand und waren teilweise sogar zusätzlich geklebt. Sie mussten nach dem Umsetzen auf die neuen Achsen teilweise wieder geklebt werden, weil sie an der Achsaufnahme angebrochen waren. Sie mussten außerdem gegen Eiern ausgerichtet werden, was mit dem "teigigen" Kunststoff aber gut möglich ist. Bei Hornold wurde auch das farbige Auslegen der Kuppelstangen gespart.
Die neu eingesetzten Antriebsachsen ohne Haftreifen haben für noch bessere Stromabnahme außerdem etwas zusätzliches Höhenspiel bekommen. Nur etwa 0,1mm. Die Getriebeabdeckplatte wurde dafür etwas abgefeilt. Weil die Kupppelstange sehr große Löcher hat, geht das auch mit Getriebe und Kuppelstange gut, sofern alles sauber eingestellt ist. Zum Schluss wurden die Räder noch mit roter Farbe nachbehandelt. Allein das macht einen Unterschied wie Tag und Nacht!

Farbeffekt:
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Die Vor- und Nachläufer waren aufwändiger. Zunächst wurden die Räder abgezogen - dann mit 0,5mm dicken sowie etwas dünner gefeilten und am Achsträger aufgeklebten PS-Streifen das Seitenspiel verringert. Die alte Blechführung und die Feder entfallen. Im Achsträger gibt es eine neue 0,85mm Bohrung für eine M1-Schraube, nahezu in der Mitte zwischen den beiden Achsen. Die neue Führung wurde aus 0,2mm Bronzeblech angefertigt. Eine Blattfeder entstand aus 0,1mm Bronzeblech. Die Blattfeder wird auf die neue Führung gelötet. Dieses neue Teil federt genauso wie die modifizierte, alte Konstruktion mit dem Knick in der Blattfeder (siehe meinen Beitrag oben). Auch hier werden Räder und Achsträger farblich nachbehandelt.

Schritte beim Läufer:
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Die Achsschleifer müssen sauber eingestellt werden, dass sie gerade noch so am Rad anliegen. Die Bronzeblech-Feder muss dann auch wieder sauber eingestellt werden. Die Räder müssen gerade noch mitdrehen. Für mehr Zugkraft kann der Vorläufer noch mehr Federkraft bekommen. Dadurch werden die Antriebsachsen ohne Haftreifen ent- und die Antriebsachse mit den Haftreifen stärker belastet. Aber nicht zu viel Federkraft am Vorläufer: Es müssen auch die Antriebsachsen ohne Haftreifen stets sicher eingefedert sein, sobald die Lok auf dem Gleis steht.

Hier sieht man die Federwirkung:
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Zum Schluss werden noch die Kabel von Vor- und Nachläufer verlegt. Im überarbeiteten Hornold-Modell gehen die Kabel fliegend sehr nahe seitlich an den Antriebsrädern vorbei. Das gefällt mir nicht. Ich habe mich stattedessen dafür entschieden mit einer Dreieckfeile Nuten in die Seite des Chassisblocks zu feilen und die Kabel dort störsicher mit Klebeband zu fixieren. Ich habe außerdem die Leiterbahn zur Befestigungsschraube auf der Platine getrennt. Dadurch wird das Chassis potentialfrei und Kurzschlüsse unwahrscheinlicher.

Nuten und Bilder vom Endergebnis:
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Fazit:
Das Ergebnis ist grandios. Was von den brünierten und lackierten Rädern unter der Schürze hervorscheint sieht sehr gut aus. Die jetzt fertige Lok nimmt über alle 7 Achsen beidseitig Strom auf. Davon sind 6 blank und gefedert. Auch der Test auf schmutzigen Gleisen zeigt, dass Pufferung unnötig und die bereits verbaute Stromverbindung zu den Wagen überflüssig ist. Auch die Zugkraft ist durch beidseitige Hafreifen besser geworden. Da Vor- und Nachläufer gleichmäßig auf die Gleise gedrückt werden passt auch die Entgleisungssicherheit.
Der hohe Preis und die schlechte Qualität des neuen Fahrwerks sowie der große Aufwand sind natürlich Wermutstropfen, die ich jetzt aber hinter mir habe.
Die einzige Spielerei, die mir jetzt noch einfallen würde, wäre ein Rauchgenerator. Das wäre natürlich das i-Tüpfelchen. Ist allerdings noch einmal ein riesiger Aufwand. Mal sehen…

Gruß
Andi

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Hallo Andi,

sehr interessant Dein Umbaubericht! Habe mir vor Kurzem auch den Henschel-Wegmann-Zug (Art.-Nr. 0166) gebraucht zugelegt und wolte ihn ebenfalls betriebsfähig machen. Da der Spätsommer sich langsam dem Ende neigt und das Wetter demnächst greislich werden wird, habe ich dafür hoffentlich auch ein bisschen Zeit.
Den Wagen wollte ich auch eine Innenbeleuchtung und Schlußbeleuchtung verpassen. Allerdings ist mir nicht so ganz klar, wie man die Waggons öffnen kann? Einen Spalt zwischen Dach und Gehäuse, der groß genug wäre, um da einen dünnen Plastikstreifen einzuschieben und das Gehäuse zu spreizen, habe ich da nicht entdeckt. Wollte da aber auch nicht mit nem scharfen Gegenstand herumfuhrwerken. Hättest du nen Tipp, wie man das Dach vom Gehäuse und evtl. auch das Gehäuse vom Rahmen abbekommt?
Vielen Dank schon mal!

Viele Grüße

Frank


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