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THEMA: Loktransport via Culemeyer zur Weltausstellung 1958 Brüssel
THEMA: Loktransport via Culemeyer zur Weltausstellung 1958 Brüssel
SAK - 21.03.21 13:50
zwengelmann - 21.03.21 14:52
Hallo SAK,
herzlichen Dank für diesen Film!
Das Märchen von der "guten alten Zeit" stimmt leider nicht. 1958, als der Film gedreht wurde, gab es noch fast flächendeckend die 48-Stunden Woche. Mein Vater kam z.B. Samstags schon zum Mittagessen nach Hause, weil er an den anderen Tagen länger arbeitete. Wenn man ihm damals erzählt hätte, dass man heute in der Metallindustrie 35 Wochenstunden hat, woanders mehr, aber fast immer unter 40, wäre man für einen Marsmenschen gehalten worden. Naja, zum Ausgleich hat man heute mehr Urlaub als damals... Auf die Umwelt wurde geschissen, und ob einer von der Arbeit krank wurde, war auch egal. In unserem Werk in Hamburg gab es damals für die Arbeiter, die sich mit Dioxinen kontaminiert hatten, am Ausgang eine kostenlose Kopfschmerztablette. Toll. Heute hat man allerorten Arbeitsschutz. Die Lebenserwartung war auch deutlich niedriger als heute, wie die Sterbetafeln zeigen. Damals begann man die Berufslaufbahn mit 14 nach der Volksschule. Heute ist das Berufseintrittsalter deutlich höher. Die Mehrheit hat mindestens mittlere Reife, viele Abitur oder gar Studium. Der normale Arbeiter war zum Renteneintritt fertig. Heute gehen viele vorzeitig in Rente, und sind mit 75 deutlich besser in Schuß als damals ein Fünfzigjähriger.
Es ging uns noch nie so gut wie heute, die Lebensarbeitsleistung war noch nie so gering, nur wissen es manche nicht zu würdigen.
Grüße
Zwengelmann
herzlichen Dank für diesen Film!
Zitat - Antwort-Nr.: 1 | Name: Kersten
Schöne Zeit wahrscheinlich, ohne gehetzte Arbeitnehmer. Damals lebte man noch, heute, seit dem 11. September 2001, beginnt das Sterben mit dem Zeitpunkt der Geburt.
Das Märchen von der "guten alten Zeit" stimmt leider nicht. 1958, als der Film gedreht wurde, gab es noch fast flächendeckend die 48-Stunden Woche. Mein Vater kam z.B. Samstags schon zum Mittagessen nach Hause, weil er an den anderen Tagen länger arbeitete. Wenn man ihm damals erzählt hätte, dass man heute in der Metallindustrie 35 Wochenstunden hat, woanders mehr, aber fast immer unter 40, wäre man für einen Marsmenschen gehalten worden. Naja, zum Ausgleich hat man heute mehr Urlaub als damals... Auf die Umwelt wurde geschissen, und ob einer von der Arbeit krank wurde, war auch egal. In unserem Werk in Hamburg gab es damals für die Arbeiter, die sich mit Dioxinen kontaminiert hatten, am Ausgang eine kostenlose Kopfschmerztablette. Toll. Heute hat man allerorten Arbeitsschutz. Die Lebenserwartung war auch deutlich niedriger als heute, wie die Sterbetafeln zeigen. Damals begann man die Berufslaufbahn mit 14 nach der Volksschule. Heute ist das Berufseintrittsalter deutlich höher. Die Mehrheit hat mindestens mittlere Reife, viele Abitur oder gar Studium. Der normale Arbeiter war zum Renteneintritt fertig. Heute gehen viele vorzeitig in Rente, und sind mit 75 deutlich besser in Schuß als damals ein Fünfzigjähriger.
Es ging uns noch nie so gut wie heute, die Lebensarbeitsleistung war noch nie so gering, nur wissen es manche nicht zu würdigen.
Grüße
Zwengelmann
Hallo SAK,
danke für den tollen Link. V200, VT11.5, E50, ETA und die Schwenkdachwagen der DB waren damals hochmoderne Fahrzeuge. Interessant das auch Straßenroller der DB in Belgien zum Einsatz kamen
Das hochziehen der E50 auf den Straßenroller mit dem Arbeiter direkt neben dem gespannten Stahlseil (bei 3:35min) war damals ganz normal. Wenn das Seil abreisst dann ist der Arbeiter gleich einen Kopf kürzer. So viel zum Thema gute alte Zeit
Meine Oma (Jahrgang 1922) hatte mir als Kind auch immer von der "guten alten Zeit" erzählt als sie noch weiße Kreise und schwarze Streifen ausgeschnitten hatten und diese dann im Anschluss auf roten Fahnen aufgenäht hatten. Dass das eben keine gute Zeit war das wollte sie später nicht mehr hören. Liegt einfach daran das man sich das an das positive gern erinnert und das negative am liebst vergessen möchte.
Grüße
Markus
danke für den tollen Link. V200, VT11.5, E50, ETA und die Schwenkdachwagen der DB waren damals hochmoderne Fahrzeuge. Interessant das auch Straßenroller der DB in Belgien zum Einsatz kamen
Das hochziehen der E50 auf den Straßenroller mit dem Arbeiter direkt neben dem gespannten Stahlseil (bei 3:35min) war damals ganz normal. Wenn das Seil abreisst dann ist der Arbeiter gleich einen Kopf kürzer. So viel zum Thema gute alte Zeit
Meine Oma (Jahrgang 1922) hatte mir als Kind auch immer von der "guten alten Zeit" erzählt als sie noch weiße Kreise und schwarze Streifen ausgeschnitten hatten und diese dann im Anschluss auf roten Fahnen aufgenäht hatten. Dass das eben keine gute Zeit war das wollte sie später nicht mehr hören. Liegt einfach daran das man sich das an das positive gern erinnert und das negative am liebst vergessen möchte.
Grüße
Markus
zwengelmann - 21.03.21 20:54
Zitat - Antwort-Nr.: 3 | Name: Markus
Interessant das auch Straßenroller der DB in Belgien zum Einsatz kamen
Guten Abend,
warum da DB-Straßenroller zum Einsatz kamen, darüber kann man 60 Jahre später nur spekulieren. Ich nehme mal an, dass das daran liegt, dass Belgien ein kleines Land ist. Da wird es wohl nicht sehr viele Straßenroller gegeben haben. Wenn dann die Nachbarn je einen stellen (sie stellten schließlich auch die Mehrheit der Exponate), dann ist das verständlich. Deshalb wird der Kopf des VT11.5 wohl auch auf einem französischen Straßenroller transportiert.
Grüße
Zwengelmann
Hallo,
ab Minute 11:54 die "Überhänge" der belgischen sechsachsigen Diesellok auf dem Culemeyer ist das
normal? Die Stahlkostruktion des Culemeyer biegt sich da ja schon.
mf Gruß
Werner V.
ab Minute 11:54 die "Überhänge" der belgischen sechsachsigen Diesellok auf dem Culemeyer ist das
normal? Die Stahlkostruktion des Culemeyer biegt sich da ja schon.
mf Gruß
Werner V.
Hallo zwengelmann,
und wie ist das mit den vielen "befristeten Arbeitsverträgen" heute.Als ich ab 1963 als Dreher fast 49
Jahre im Berufsleben stand waren "befristete Arbeitsverträge" eher die Ausnahme.Dann gibt es heute
auch für manche "endlose Praktika-Arbeitsstellen" mit niedriger Bezahlung.Wie sollen solche Arbeit-
nehmer in eine gesicherte Zukunft blicken,zB. wegen Familiengründung. Ich habe noch niemals gesagt
"Früher war alles besser", aber manches war besser.
mf Gruß
Werner V.
und wie ist das mit den vielen "befristeten Arbeitsverträgen" heute.Als ich ab 1963 als Dreher fast 49
Jahre im Berufsleben stand waren "befristete Arbeitsverträge" eher die Ausnahme.Dann gibt es heute
auch für manche "endlose Praktika-Arbeitsstellen" mit niedriger Bezahlung.Wie sollen solche Arbeit-
nehmer in eine gesicherte Zukunft blicken,zB. wegen Familiengründung. Ich habe noch niemals gesagt
"Früher war alles besser", aber manches war besser.
mf Gruß
Werner V.
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