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THEMA: Bezugsgrösse Ermittlung
ich möchte mal anfangen, als Anfänger, mich im Gebäudebau und Landschaftsbau zu betätigen.
Es gibt auf Youtube z.B. jemanden der ein Italienisches Bergdorf nachgebildet hat im Maßstab 1:160.
Meine Frage bezieht sich gezielt auf die Bezugsgrösse, also wie kann er denn den Maßstab errechnen,
er fährt doch nicht nach italien mit dem Zollstock.
Gibt es einen Trick oder eine Hilfestellung welches Maß ich bei solchen Projekten nehmen kann,
es kommt ja auf den mm nicht an.
Wenn ich z.B. ein Gebäude bauen möchte nach meiner Fantasie, wie komme ich dann auf 1:160.
Gruß
Jürgen
entweder durch messen des Gebäudes oder sichten der Baupläne und anschließender Umrechnung der Maße.
Oder Du fotografierst und konstruierst deine Gebäuden nach Gusto und Proportionen.
Gruß Philipp
da Verallgemeinerungen (eine Zimmertür ist 2m hoch) nur selten zutreffen ist es am einfachsten ähnliche Gebäude (Bauzeit, Art) zu photographieren wobei immer ein Maßstab im Bild sein sollte. Wenn kein Zollstock zur Hand ist, dann kann ein Reisebegleiter oder das Fahrrad als solcher herhalten.
Es gibt Beispiele da tolle Beispiele aus der Montanarchäologie.
Wenn Gebäude frei Schnauze gebaut werden sollen, dann sind meine Anhaltspunkte (ländlich, Epoche I -II):
Geschosshöhe öffentliches Gebäude Erdgeschoss (inkl. Decke) 2 cm = 3,2 m
Geschosshöhe öffentliches Gebäude OG (inkl. Decke) 1,5 cm = 2,4 m
Bei Bauernhäusern Erdgeschoss (inkl. Decke) 1,5 cm = 2,4 m
Beste Grüße
Lasse
Moderne Bauten müssen bis zu 3m lichte Höhe liefern im Süden. Im Norden 270cm.
Gruss
Alexander
Gruss
Alexander
Google Maps und Street View sind auch gut Hilfen. Bei Maps insbesondere die Funktion Enternungen zu messen. Meist sind die Aufnahmen gut genug, um die Außenabmessungen hinreichend genau zu ermittelt. Und aus Streetview kann man dann auf die Fassaden schließen (ist zwar nach oben verzerrt, aber es gibt schon Anhaltspunkte).
Viele Grüße
Dirk
mit ungefährer Abschätzung von Anhaltspunkte wie beispielsweise Fenstergrößen kannst du (wie das meine Vorredner treffend beschreiben) schon recht nahe an die Vorbildmaße eines Gebäudes rankommen. Zur Umsetzung von Gebäudekonstruktionen ist diese Vorgehensweise ein guter Weg - und wie du richtig erkannt hast ist gerade in N "wurscht", ob das millimetergenau umgesetzt werden kann. Wichtig ist, dass der optische Gesamteindruck passt.
Auch im Bauwesen gibt es nicht für Alles eine Norm, aber bei Gebäuden welche z.B. aus Klinkersteinen bestehen, kannst du solche Normen anwenden. Wenn du von einem normalen Klinkermaß nach NF (=Normalformat) ausgehst hat der "Backstein" im Vorbild drei Richtmaße. 240 mm (L), 115 mm (B) und 71 mm (H) https://de.wikipedia.org/wiki/Klinker . Dazu mußt du immer noch eine Fuge dazu zählen, in der Regel 10 mm bei den Stoßfugen. Bei Lagerfugen kann das Mörtelbett auch stärker, z.B. 12 mm ausfallen. Aus diesen Vorbild-Maßen kannst du dir nun ein Raster anlegen mit dem du die Bezugsgröße deiner Gebäude besser einschätzen kannst. Dabei ist in der Horizontalen das Maß 125 mm wichtig, denn 8x summiert ergibt das genau einen Meter (=Oktameter). In der Vertikalen ist dieses Richtmaß 83,333 mm, denn 12x summiert ergibt das in der Höhe ebenfalls den Meter.
Diese "Baurichtmaß-Berechnung" stelle ich übrigens für meine Laibungsmaße für Fensteraussparungen (= Fensterstockmaß) an und liege damit im Gesamteindruck fast exakt am Vorbildmaß. Wenn du jetzt deine Vorbildmaße auf Spur N skalierst, also durch 160 dividierst, dann wirst du schnell feststellen wo dann die Werte liegen. Also nicht zu eng sehen das Ganze - macht ja der Maurermeister auch nicht nach Zehntelmaß.
Bei nachfolgendem Beispiel-Produkt hab ich mit dem "Fensterstockmaß" versucht diese Theamtik für uns Modellbauer verständlich umzusetzen. https://www.modellkreationen.de/produkt/bogenfenster-set-a-typ-1-n-kitbashing/ Wenn du bei der Konstruktion deines Wunschgebäudes deine Original-Fensteraussparung ermittelt hast kannst du nun über den Set-Buchstaben immer die passenden Fenster, Laibungen, Fensterläden, Fensterstürze oder Gewände herausfinden. Vielleicht hilft dir mein Tipp ja etwas weiter.
Es würde mich freuen, wenn du hier im Forum einmal Fotos von deiner ersten "Villa Italia" zeigst ...
Modellbauerische Grüße seNdet
JürgeN / Kreativ3.De
https://www.modellkreationen.de
ich habe mehrere Gebäude nach Vorbild gebaut. Meine Methode dabei: Das Gebäude von allen Seiten fotografieren und jedesmal einen ausgeklappten Zollstock gut sichtbar danebenstellen. Man kann, wenn man einen ausreichenden Abstand einhält (um Bildverzerrungen zu vermeiden), anschließend auf dem Foto alle notwendigen Maße per Dreisatz aus- und in 1:160 umrechnen.
Grüße, Jürgen
Zitat - Antwort-Nr.: 6 | Name: Lokalbahnfuzzy
Auch im Bauwesen gibt es nicht für Alles eine Norm, aber bei Gebäuden welche z.B. aus Klinkersteinen bestehen, kannst du solche Normen anwenden. Wenn du von einem normalen Klinkermaß nach NF (=Normalformat) ausgehst hat der "Backstein" im Vorbild drei Richtmaße.
na, ob sich die Italiener, die das im ersten Beitrag erwähnte Italienische Bergdorf gebaut haben, an solche Richtwerte gehalten haben. Die Häuser sind je nach Gegend aus Natursteinen gebaut;) Fenster wohl auch eher nach Pi mal Daumen.
Fuer Gebäude neueren Datums ist das aber sicher anwendbar. Fuer eine Gross-Stadt Szenerie, wo jedes Haus andere Fenster- und Stockwerkmasse hat, kommt man aber wohl um Schätzungen und andere Vergleichsgrössen, die mit auf dem Foto sind, nicht herum.
Sonst muss man halt doch mal an den Ort des Vorbilds reisen;) Reisen bildet ja auch:)
/Martin
bei meinen Umrechnungen für Gebäude habe ich mir als Standards bei der Höhe folgende Maße genommen:
Zimmerhöhe aktuell 250cm => ca. 16mm
bis
Zimmerhöhe Altbau 380cm => ca. 24mm
Zimmerhöhe Bürogebäude 320cm => 20mm
Alte Gebäude haben manchmal noch deutlich niedrigere Raumhöhen, bis herunter auf 175cm habe ich da in einem Bauernhof schon "erlitten" mit entsprechend niedrigen Türen (Donk! )
Boden-/Deckenstärke 30cm => ca. 2mm
Treppenstufe 16cm => 1mm
Die Breiten lassen sich oft mit Hilfe der Fenster und Türen (Standard ist 80-100cm) bestimmen, nur bei der Höhe habe ich das nicht so geschafft; deshalb die oben angegebenen Werte.
Bei dem in #0 angegebenen Bergdorf wurde wohl (wie bei anderen Bauten in anderen Videos von Sami manchmal zu sehen) als weiteres Maßobjekt eine maßstäbliche Figur genommen, um den optischen Eindruck zu überprüfen.
Aber wenn man nach Vorbildbildern bauen will, bleibt manchmal wirklich nur der Dreisatz zum Umrechnen -- ist mir bei meiner Burg Prunn so gegangen, da hatte ich als Maß nur den Bergfried mit 8m x 8m...
Danke noch an JürgeN / Lokalbahnfuzzy für die Baurichtmaße, spart viel Zeit beim Suchen
Viele Grüße
Michael
Zitat - Antwort-Nr.: 7 | Name:
ich habe mehrere Gebäude nach Vorbild gebaut. Meine Methode dabei: Das Gebäude von allen Seiten fotografieren und jedesmal einen ausgeklappten Zollstock gut sichtbar danebenstellen. Man kann, wenn man einen ausreichenden Abstand einhält (um Bildverzerrungen zu vermeiden), anschließend auf dem Foto alle notwendigen Maße per Dreisatz aus- und in 1:160 umrechnen.
ach, du auch? Ich habe dann mit den errechneten Maßen eine Zeichnung der Wände gemacht, diese kopiert und die Kopie dann als Papierbausatz zusammengeklebt, Dadurch hatte ich einen Eindruck, wie das Modell wirkt, auch im Vergleich mit dem Fotos. In einem Fall half es, einen deutlichen Fehler zu vermeiden...
Gruß
Kai
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danke an Alle, jetzt weiß ich schonmal wie ich vorgehe.
Gruß
Jürgen
Für mein Langzeit-Großprojekt "Stazione di Monterosso al Mare inkl. lungo mare, Strand und Felswand hinter dem Bahnhof habe ich tatsächlich vor Ort zumindest die Untergeschosse vermessen und natürlich unzählige Fotos gemacht. Bisher waren an 50 Aufenthalte vor Ort notwenig.
Allerdings benutze ich zum Messen keinen Zollstock wie Jürgen und Kai, sondern ein Metermaß. Mir ist einfach die Umrechnung dann in cm zu umständlich.
Gezeichnet wird (das geht tatsächlich gut) mit windows word. Dann auf gefärbten Karton ausgedruckt und geschnitten.
Für das 4m lange und 2m tiefe Modell sind an die 30 Gebäude selbst zu basteln ganz zu Schweigen von den 500 Sonnenschirmen... Eine Lebensaufgabe.
Aber immerhin, einges ist schon fertig.
Anbei 2 Bilder mit kleinen Ausschnitten schon fertiger Abschnitte.
keep groovin
Arno
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Zitat - Antwort-Nr.: 12 | Name:
Allerdings benutze ich zum Messen keinen Zollstock wie Jürgen und Kai, sondern ein Metermaß. Mir ist einfach die Umrechnung dann in cm zu umständlich
Moin
Hihi, netter Joke...
Als Größenvergleich im Modell dienen mir meist Preiserlein. Bzw. deren Verwandten. Und irgendwann kan man die Wirkung schon vorher ganz gut abschätzen. Meiner Erfahrung nach ist es wichtiger, dass der Gesamteindruck stimmt als jedes Maß auf den Millimeter. Michael in #9 hat das eigentlich gut zusammengefasst.
Gruß Ralph
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