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FKS-Modellbau Gerd Gehrmann

THEMA: Für die USA-Liebhaber ....

THEMA: Für die USA-Liebhaber ....
Startbeitrag
Neuengland - 26.04.21 20:04

Gibt es in Zukunft vielleicht doch wieder mehr Passagierverkehr in den USA?  

Siehe https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-04/zu...liche-verkehrsmittel  




Moin,

meiner Meinung nach wird sich der verstärkte ÖPNV langfristig nur in den Ballungsräumen/Metropolen an Ost- und Westküste inkl. Chicago (da, wo es auch seit den 70ern nennenswerten Personenbahnverkehr gab) erhöhen bzw. noch erhöhen.

Gerade an der Westküste (SF/LA) wird seit Jahren daran gebaut, die Pendler verstärkt mit der Bahn in die Metropolen zu schaffen. Ich hatte mir das mal vor Jahren zum Spaß über Google Maps angeschaut und mit heute verglichen - die bauen da richtig was auf.

Aufgrund der Weitläufigkeit des Landes wird sich ansonsten in der Fläche ein ÖPNV wie bei uns nur punktuell lohnen.

Es wäre schön, wenn es anders kommt..

Grüße
wilfried
Flächendeckend wird es das sicher nicht mehr geben, aber normalerweise sollte das neben dem Nordosten auch für die Küstenregionen Kaliforniens und einige andere Ballungsräume möglich sein.
  
Ich bin 2009 tatsächlich mal mit Amtraks Pacific Surfliner von San Clemente (auf halbem Weg zwischen Los Angeles und San Diego) für eine Tagestour nach San Diego gefahren.
  
Für San Clemente gibt es wunderbare Eisenbahnbilder: https://de.wikipedia.org/wiki/Pacific_Surfline...San_Clemente_CA..jpg
https://de.wikipedia.org/wiki/San_Clemente_(Kal...an_Clemente_Pier.jpg  
  
Der Reise war sehr angenehm, der Blick auf das Meer absolut grandios, und man befand sich in San Diego direkt in der Innenstadt. Die Fahrtdauer musste sich hinter denen der dort ach so verehrten Autos nicht verstecken, aber da wäre mit einer besseren Streckenführung oder gar einer Verbindung für Hochgeschwindigkeitszüge noch Luft nach oben. Das einzige Nachteil der damaligen Verbindung war, dass es nach 16-Uhr-etwas keine weitere Rückreisemöglichkeit nach San Clemente mehr gab.
  
Für die Modellbahner-Fraktion: Die Strecke des oben zitieren Pacific Surfliners bietet großartige Streckenmotive an der Küste …
  
https://en.wikipedia.org/wiki/Pacific_Surfliner
  

Hallo Wolfgang,

zu dem was du als "Neuengland" zu den Neuenglandstaaten geschrieben hast stimme ich dir zu 100%

Auch für andere Ballungsräume sehe ich ein gewisses Potenzial auch wenn hier im Personenverkehr der letzte Zug schon vor 50 Jahren abgefahren ist. Dafür läuft in den USA aber nach wie vor viel Güterverkehr auf der Schiene und nicht wie bei uns auf der Straße.

Grüße
Markus
Das Problem in den USA ist vielseitig. Abgesehen davon, dass wie gesagt das ganze nur in Regionen mit relativ nah beieinander liegenden Ballungsräumen machbar ist (Ostküste zwischen Boston und DC, Westküste zwischen LA und SD und zwischen Portland und Vancouver, sowie eine Anbindung der Metropolen um die großen Seen (plus Minneapolis und St. Louis) mit Chicago als Knotenpunkt) gibt es noch andere Problempunkte.

In der Tat läuft hier unglaublich viel Fracht auf der Schiene. Dementsprechend bräuchte richtg effektiver Personenfernverkehr eigene Trassen, um noch vom Güterverkehr aufgehalten zu werden. Selbst der angesprochene Surfliner teilt sich eine zum Großteil einspurige (!) Strecke mit vielen Güterzügen und dem Coaster Nahverkehrszug. Da auf vernünftige Frequenzen zu kommen (siehe keine Rückfahrtmöglichkeit nach 16h oben) ist schwierig. Aber eben in den dicht besiedelten Gegenden ist es sehr zeitraubend und kostspielig, die notwendigen Grundstücke aufzukaufen, um überhaupt eine Trasse bauen zu können. Das ist der Hauptgrund für die ewigen Verzögerungen und Verspätungen beim Bau der Hochgeschwindigkeitstrasse in Kalifornien.

An der Ostküste wiederum ist abseits des bestehenden NE Corridor kaum Platz vorhanden für eine separate Trasse. Ebenso ist richtig schneller Fernverkehr entlang der ganzen Westküste schwierig, solange man die Bucht von San Francisco weiträumig umfahren muss (zudem dort das ganze auch noch erdbebenfest gebaut werden müsste).

Ein anderes Problem ist, dass Amerikaner selbst innerhalb der Ballungsräume nicht so zentral leben, wie Europäer. Stadtzentren sind oft reine "commercial districts" mit kaum Wohnraum und viele, wenn nicht sogar die meisten, leben in Vorstädten, sodass für viele potentielle Bahnfahrer eine Anfahrt zu einem zentralen Hauptbahnhof viel Zeit in Anspruch nehmen würde, wenn nicht auch gleichzeitig eine schnelle Anbindung mit Nahverkehrszügen gewährleistet werden kann. Letzteres ist außerhalb von NY und Chicago kaum bis gar nicht vorhanden. D.h. dann müssten Fernverkehrszüge auch in Vororten halten, um genug Bahnfahrer zu erreichen, wodurch sich die Fahrzeiten verzögern und die Attraktivität der Bahn wieder abnimmt.

Das sind durchaus lösbare Probleme, und ich bin zuversichtlich, dass wir in naher Zukunft mindestens besseren Bahnservice in den bereits von der Bahn bedienten Gebieten bekommen werden. Aber richtog gute neue schnelle Langstrecken liegen noch in ferner Zukunft, wenn sie überhaupt realisiert werden können.

PS: den Surfliner als MoBa Motiv hatte ich auch schon im Visier. Meine Schwägerin wohnt in der Nähe von Encinitas, wo der Surfliner direkt über dem Strand vorbeirauscht und auch der Coaster einen Halt hat. Ist schon eine tolle Szenerie.

Misha
PPS: hier noch ein guter Artikel zum Thema:

https://www.vox.com/2016/5/1/11539966/amtrak-45-anniversary

Misha
Grüße an alle
hab ihn 2008 live in Santa Barbara erlebt - genialer Zug und tolle Eisenbahn und topsaubere Bahnhöfe👌ðŸ‘

Guten Abend - müsst ihr mal machen
Viele Grüße
Michael

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@Michael,

Hab auch noch zwei aus Encinitas/Cardiff by the Sea.

Misha

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Hallo Freunde der US-Eisenbahnen,

zu diesem unerschöpflichen Thema, darf der Großraum New York nicht vergessen werden. Wer einmal die Möglichkeit hatte, von der Penn-Station die meistfrequentierte Personen-Schienenverkehrsverbindung (Northeast Corridor), an der bevölkerungsreichen Nordostküste zu fahren, die sich von Boston über New Haven, New York, Philadelphia und Baltimore bis nach Washington erstreckt, oder von dem Grand Central Terminal eine Verbindung mit der Long Island Railroad zu fahren, wird von der Betriebsamkeit in diesen Bahnhöfen überwältigt oder aber erschlagen werden. Glücklicherweise wurde dieses Problem durch die Erweiterung der Penn-Station mit dem Umbau des Gebäudes des Farley Post Office, in die Moynihans Vision verwirklicht. Auch die East Side Access bietet eine neue Long Island Rail Road-Verbindung auf der Ostseite Manhattans an, die den bestehenden Service zur Penn Station auf Manhattans Westseite und zum Atlantic Terminal in Brooklyn ergänzt. Das Megaprojekt East Side Access ist eines der größten Verkehrsinfrastrukturprojekte, die derzeit in den Vereinigten Staaten im Gange sind. Dieses ist nur ein kleiner Abriss auf die derzeitigen Bemühungen der US-Regierung, die Nahverkehrsaufgaben zu bewältigen. Ausführlichere Informationen würden diesen Rahmen sprengen.

Wünsche ALLEN noch einen schönen ersten Mai Ausklang
Hubi
Hallo miteinander

2008 war ich in Washington auf dem Bahnhof und entdeckte die Hochgeschwindigkeitszüge - "Acela Express" von Boston - New York - Philadelphia -...
... bis man mich dann vom Bahnsteig hollte: "Hay Sir!" ðŸ™"???
Man darf da nicht einfach hin - ? War mir nicht bekannt.
Die Bahnhöfe, so wie ich sie sah, sind sauber und teilweise traumhafte Katedralen, wie hier, in Chicago und L.A. (genau dort fanden letzte Woche die 2021er OSKAR-Verleihungen statt - falls ihr das verfolgt habt)

VG Michael

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