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THEMA: Frage zu korrekter Position von Gleissperren / Signalen

THEMA: Frage zu korrekter Position von Gleissperren / Signalen
Startbeitrag
6464 - 03.06.21 17:38
Hallo zusammen,

ich hoffe, das Thema passt unter Gleispläne, ansonsten gerne verschieben.

Und zwar geht es mal wieder um das beliebte Thema "plane ich die Signale am korrekten Ort" wobei es eher um die Gleissperren geht in meinem Fall. Mein Gleisplan im Anhang ist ein wenig unüblich. Das kommt in erster Linie daher, dass beim Bau des ersten Segments noch etwas anderes dargestellt werden sollte als sich dann beim zweiten Segment ergeben hat. Nun ist es ein Endbahnhof der im signalisierten Bereich aber nur über ein einziges Gleis verfügt. Sagen wir einfach, Geld für teure Signale sparen war auch nicht ganz unwichtig  

Nun die Frage(n): Ich hatte eigentlich zwei Gleissperren vorgesehen, wie im Anhang eingezeichnet. Mittlerweile denke ich aber, dass beide überflüssig sind. Ist das korrekt? Bei "A" muss das Hauptgleis ja nicht mehr geschützt werden, da es zuvor am hohen Ls zum Nebengleis wird. Und "B" kann doch eigentlich entfallen, weil W3 dort als Schutzweiche dienen kann, oder? Gibt es davon abgesehen bei den Signalen Denkfehler oder Probleme?

Besten Dank im Voraus und viele Grüße

Benjamin

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Zitat

Bei "A" muss das Hauptgleis ja nicht mehr geschützt werden, da es zuvor am hohen Ls zum Nebengleis wird.



Darum gehts ja nicht. Es geht darum, daß aus dem Abstellbereich ggf. Wagen ins Hauptgleis laufen könnten.

Zitat

Und "B" kann doch eigentlich entfallen, weil W3 dort als Schutzweiche dienen kann,


Unter der Annahme, daß die Weiche 3 noch zur Zugfahrstraße gehört, weil sie Teil des Durchrutschweges ist, dann ist W3 niemals Schutzweiche, weil sie ja ablaufende Wagen aus Richtung der W2 nicht aufhalten kann.

Gehört W3 nicht mehr zur Zugfahrstraße, weil der Durchrutschweg z.B. Länge 0 hat, Einfahrgeschwindigkeit also entsprechend gering, dann wäre W3 durchaus Schutzweiche für Fahrzeuge die aus Richtung W4 kommen und dann braucht es keinerlei Gleissperren mehr.

Ohnehin sind Gleissperren nicht in jedem Fall vorgeschrieben. Es kann durchaus auch so geregelt sein, daß Radvorleger zu verwenden sind oder mehrere Hemmschuhe hintereinander usw. Was da jeweils erlaubt ist, richtet sich nach einer Art Punktesystem, bei dem alle möglichen Kriterien herangezogen werden, wie z.B. Geschwindigkeit der Zugfahrten, Zahl der Rangierfahrten, Art des Abstellens von Wagen usw.

Bei einem Nebenbahnendbahnhof, wo die Einfahrgeschwindigkeit bei 20 oder 30km/h liegt und W3 nicht Durchrutschweg ist und entsprechend Rangierverbot bei Einfahrt gilt und z.B. Radvorleger vorgeschrieben sind, wäre ich bei Dir, keinerlei Gleissperren zu verbauen.

Gruß
Klaus

Hallo Klaus,

vielen Dank für die schnelle und gleichsam sehr detaillierte Antwort!

In der Tat war es so gemeint, dass die Weiche W3 nicht mehr Teil des Durchrutschweges einer einfahdenden Zugfahrt ist. Das per PZB Magnet verminte hohe Ls steht etwas weiter eingerückt Richtung Bahnsteig, die Skizze ist natürlich auch nicht massstabsgetreu. Die Einfahrtsgeschwindigkeit hätte ich mit 30km/h angesetzt. Somit kann W3 als Schutzweiche für abrollende Wagen aus Richtung W4 dienen. Abrollende Wagen aus Richtung W2 nach W3 wären ebenfalls keine Gefahr für eine Zugfahrt, da der Durchrutschweg vom Bahnsteig aus vor W3 endet.

Dann passt es ja in der Tat so ohne Gleissperren, vielen Dank!

Benjamin
Hallo Benjamin,

interessante Frage...
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Und "B" kann doch eigentlich entfallen, weil W3 dort als Schutzweiche dienen kann, oder? Gibt es davon abgesehen bei den Signalen Denkfehler oder Probleme?


Im Sinne des Regelwerkes klingt das tatsächlich logisch, daher sehe ich erst einmal keinen Grund, dass es so verboten wäre. In der Praxis habe ich aber so einen Fall noch nicht gesehen, bei dem der Kopfschutz (also der Schutz vor Gegenfahrten) hinter dem D-Weg-Ende noch durch einen Weichenverschluss hergestellt wird. Das fühlt sich für mich irgendwie nicht normal an.
Vielleicht kann Klaus das technisch beantworten: Die Weiche würde sich ja wie eine Flankenschutzweiche vehaltenn. Aber technisch hängt sie im Stellwerk (ich unterstelle auf Basis der von DIr gezeigten Signalisierung mal ein Drucktastenstellwerk - oder ist das rechts ein KS-Signal, dann wäre es ein ESTW) an der zu schützenden Weiche, die es hier nicht gibt.
Rein vom Gefühl heraus würde ich die Gs B behalten und der W3 keine Lage vorgeben. Da es bei der Bahn ja nichts gibt, was es nicht gibt, wäre das vermutlich auch irgendwie so hinbiegbar, aber typischerweise wäre an B wohl die Gs.

Ich persönlich würde das auch mit dem Ziel-Ls und der Gs A anders lösen, da sehe ich aber im jetzigen Weglassen keine Unmöglichkeit.

Du kannst ja von zwei Strecken einfahren, einmal gerade, einmal krumm. Das Ls als Zielsignal beschränkt Dich in der Einfahrgeschwindigkeit bei (vereinfacht beschrieben) H/V-Signalen auf 30km/h und im ESTW auf 40km/h. Damit musst Du in der geraden Einfahrt mutmaßlich unnötig langsam einfahren. Ich würde da deshalb eher ein dauerhaft halt zeigende Hauptsignal mit Sh1 Funktion hinstellen (macht in N auch keinen großen preislichen Unterschied), dann kannst Du nämlich von der geraden Strecke schneller einfahren, und die Züge müssen nicht unnötig an den Bahnsteig schleichen. Dann brauchst Du aber mehr D-Weg und der ginge dann bis auf die Weiche 3, womit man dann GS A wieder braucht.
Man könnte dann sogar mit der Differenzierung des D-Weges und der Einfahrgeschwindigkeit spielen: Hp1 von der geraden Strecke lang, mit W3 im Verschluss. Hp2 von der krummen Strecken mit D-Weg-Ende vor der W3 (es kann also da gleichzeitig rangiert werden). Und wenn Du gerade von der geraden Strecke einfahren möchtest, wenn über die W3 rangiert wird dann auch mit kurzen Wahl-D-weg auf Hp2 eingefahren. Aber ich bin da auch stellwerksafin, wenn Dir sowas egal ist, muss das natürlich nicht sein.

Viele Grüße

Dirk
Zitat

Die Weiche würde sich ja wie eine Flankenschutzweiche vehaltenn. Aber technisch hängt sie im Stellwerk (ich unterstelle auf Basis der von DIr gezeigten Signalisierung mal ein Drucktastenstellwerk - oder ist das rechts ein KS-Signal, dann wäre es ein ESTW) an der zu schützenden Weiche, die es hier nicht gibt.
Rein vom Gefühl heraus würde ich die Gs B behalten und der W3 keine Lage vorgeben. Da es bei der Bahn ja nichts gibt, was es nicht gibt, wäre das vermutlich auch irgendwie so hinbiegbar, aber typischerweise wäre an B wohl die Gs.



Also nur mal am SpDrS60: Es gibt keinen Kopfschutz, auch wenn Herr Hein in seinen Büchern so etwas steif und fest behauptet. Dieser Fehler ist seit Jahrzehnten in allen Auflagen enthalten und wird nicht korrigiert. Egal.

Nein, die Weiche 3 würde also mal von Haus aus in dem Spurplan eine Einfahrt nicht schützen. Natürlich könnte man eine Zielsperre einrichten, wenn die Weiche nicht schützt und ein Umstellen verhindern, wenn auf das Sperrsignal, in dem Fall als Zugstraßengruppe, eine Fahrt gestellt wird. Aber das wäre in der Tat "unüblich" aber in der Situation durchaus denkbar. Wenn das dann aber auch noch mit verschiedenen D-Wegen gehen soll, wird es echt ein kleiner Drahtverhau. Wenn ich gerade mehr Zeit hätte, würde ich das mal praktisch probieren

Nichts, was es bei der Bahn nicht gibt

Gruß
Klaus
Danke nochmal! Ich muss sagen, dass ich für die Detailtiefe der Diskussion dann doch wohl nicht stellwerksaffin genug bin

Das Asig soll tatsächlich ein Ks Signal mit Hp0 und Ks1 + Zs3 für die abbiegende Ausfahrt darstellen. Ich weiß, dass man auf ein Hauptsignal als Zielsignal schneller einfahren könnte, aber irgendwie gefällt mir die Lösung mit dem hohen Ls und ich kann mit den 30km/h leben. Die ganze Szenerie existiert aktuell ohnehin nur von W3 bis zum rechten Bahnsteigende (ohne Asig). Von daher geht es mir im Moment für die MoBa nur darum, ob ich den vorerst freigelassenen Bereich bei Gs A nun doch einschottern kann Alle weiteren Überlegungen und Fragen sind leider vorerst ohnehin nur Wunschdenken von mir im Bezug auf eine mögliche Umsetzung. Aber ich denke mich sehr gern in die Situation hinein.

Danke Euch!

Benjamin


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