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THEMA: Frust beim Zusammenbau von Bausätzen
ich muss jetzt hier mal meinen Frust loswerden.
Habe für meine Altstadt mit vielen Fachwerkhäusern den Bausatz 231706 "Burgapotheke" von Faller gekauft. Ein schönes Modell, dass gut zu meinen anderen Häusern passen müsste.
Beim Zusammenbau folgte dann schnell die Ernüchterung und der große Frust:
Beim Auslösen der Teile stellte ich fest, dass der Kunststoff nicht richtig durchgefärbt ist. Überall, wo er vom Spritzling losgelöst wird scheinen weiße Stellen durch (vor allem bei den dunkelbraunen Teilen). Auch wenn man aus Versehen, die Teile leicht biegt zeigen sich helle Stellen (vor allem bei den Fensterrahmungen).
Das Beste war dann aber das aufgedruckte Fachwerk. Sobald ein kleines bisschen Kleber (habe Faller Expert benutzt) da ran kommt, löst sich die Farbe auf. Das schaut aus der Nähe mehr als Bescheiden aus.
Ich ärgere mich immer noch sehr darüber und weiß nicht, was ich falsch gemacht habe. Einen so besch... Bausatz habe ich noch nie von Faller gehabt.
Ob ich mich da wohl mal beschweren soll? Aber was würde das bringen? Am Ende gibt man mir vielleicht als Ersatz den Bausatz nochmal und ich habe dann die gleichen Probleme und den selben Frust wieder.
Sorry, aber ich musste jetzt meinen Frust einfach mal los werden.
Schöne Grüße aus Franken
Wolfgang
Wenn man Kunststoff biegt, kommen (bei mir) auch immer weiße Stellen im Kunststoff im Dehnungsbereich. Ist eigentlich völlig normal... Nutze doch einen watenfreien Seitenschneider zu herauslösen der Teile aus dem Spritzling.
Und das Drucke durch einen Lösungsmittelhaltigen Kleber (und ein solcher ist ja nun mal ein Kunststoffkleber) an/aufgelöst werden, ist jetzt auch nicht so wirklich ungewöhnlich.
Eine Lösung besteht eigentlich nur darin, weniger Klebstoff zu verwenden und extrem sauber zu arbeiten...
Gruß Ralph
So etwas ist mehr als aergerlich.
Aber ich würde erst mal ein freundliches Schreiben an Faller richten und das Problem schildern.
Vielleicht gab es Unregelmäßigkeiten bei der Produktion. Und wenn man dir Ersatz anbietet, was soll schief gehen? Im schlimmsten Fall hast du beim Ersatz das gleiche Problem.
Vg
Brummi
Zitat
Beim Auslösen der Teile stellte ich fest, dass der Kunststoff nicht richtig durchgefärbt ist. Überall, wo er vom Spritzling losgelöst wird scheinen weiße Stellen durch
Der Kunststoff ist vermutlich sehr wohl voll durchgefärbt. Was Du siehst, ist die Folge von Mikrobrüchen in Folge von zu großer Kraft im Material beim Heraustrennen. Die Minisplitter spiegeln das Licht durch den ansonsten durchaus durchgefärbten Kunststoff und diese Stellen erscheinen dann als "weiß".
Du solltest also beim Heraustrennen einen ordentlichen Seitenschneider verwenden und/oder Dein handwerkliches Geschick verbessern Ggf. hilft auch ein Skalpell oder ein sehr gutes Messer.
Zitat
Sobald ein kleines bisschen Kleber (habe Faller Expert benutzt) da ran kommt, löst sich die Farbe auf.
Siehe oben: Etwas mehr Geschick und so etwas passiert erst gar nicht. Natürlich löst der Kleber den Kunststoff auf, so kommt ja auch die Klebung zu Stande. Und das dabei die Farbe fliegen geht, ist selbstverständlich. Also nimm Dir ein Döschen Farbe und Pinsel das Fachwerk wieder auf und gut ist. Holz des Fachwerks hat eh immer Farbspiel, da ist das eher von Vorteil, wenn es "scheckig" wird.
Zitat
Ich ärgere mich immer noch sehr darüber und weiß nicht, was ich falsch gemacht habe. Einen so besch... Bausatz habe ich noch nie von Faller gehabt.
Also ich weiß schon, was da schief ging Und die Bausätze von Faller sind vom Kunststoff bisher nie schlecht gewesen. Ich kann aus der Ferne kaum beurteilen, ob Du nicht ggf. tatsächlich eine Charge mit schlechtem Material erwischt hast, aber Deine Beschreibung paßt eindeutig auf falsches Arbeiten. Wie gesagt, es könnte natürlich auch mal ein Materialproblem sein, ich vermute es eher nicht.
Gruß
Klaus
Der Tipp von Ralph mit dem Seitenschneider ist übrigens gut.
Ich nutze das Teil von Faller und bin sehr zufrieden.
Man schneidet ganz dicht am Spritzling und es sind kaum bis keine Nacharbeiten nötig.
Brummi
beim Spritzguss wird doch fertig gefärbtes Granulat verwendet. Wenn da was nicht stimmt, würde das beim Befüllen der Maschine sofort auffallen.
VG Nico
ich benutze auch einen watenfreien Seitenschneider. Bei einem Messer oder Skalpell besteht nämlich die Gefahr, dass man zu viel abschneidet. Wenn vom Spritzling noch etwas an dem herausgetrennten Teil übrig bleibt, dann mache ich das mit einer Nagelfeile weg.
Ansonsten: die Spritzlinge sind durchgefärbt, weil farbiges Granulat verwendet wird. Da wird nichts lackiert. Das mit dem Durchfärben kenne ich nur von Kartonbausätzen.
Grüße,
Dietmar
Zitat
beim Spritzguss wird doch fertig gefärbtes Granulat verwendet. Wenn da was nicht stimmt, würde das beim Befüllen der Maschine sofort auffallen.
Nicht unbedingt! Es könnten Reste irgendwo im Einfülltrichter mit einer anderen Farbe hängengeblieben sein, das Granulat an sich könnte zu wenige Pigmente enthalten oder sich beim Verarbeiten sogar entmischen. Was schon mal öfter passiert ist, daß beim Einfahren auf einen neue Farbe dann doch nochmal ein Spritzling in "bicolor" rauskommt, weil irgendwo auf der Schnecke noch altes Material hängen geblieben ist. So was fliegt aber beim Packen in die Tonne. Es gibt noch tausend andere Gründe, warum das im Prinzip schief gehen kann. Aber wie viele Mitforenten schon schrieben: Es scheint eher ein Anwenderproblem zu sein
Zitat
Bei einem Messer oder Skalpell besteht nämlich die Gefahr, dass man zu viel abschneidet.
... oder die Klinge bricht und man zu viel abschneidet, aber nicht vom Kunststoff, sondern vom Anwender
Gruß
Klaus
Also: watfreien Seitenschneider nutzen und Umgang mit dem Kleber üben. Für den Kleber kann ich noch dickflüssigen Plastikkleber aus der Tube (z.B. Revell) empfehlen. Der fließt nicht davon und den kann man sehr präzise mit einem Zahnstocher positionieren.
Außerdem muss man egal mit welchem Plastikkleber eigentlich nie vollflächig verkleben. Es gibt Leute die verkleben die Fensterkreuze auf den transparenten Plastikfenstern. Da ist es kein Wunder, dass der Kleber unter den Kreuzen herausquillt und die Scheibe hässlich wird. Der Kleber hält gut, sparsam sein! Bei Fenstergläsern genügt z.B. meist in jeder Ecke ein kleiner Tropfen. Die Kreuze müssen nicht verklebt werden.
Wenn die Häuser RICHTIG gut aussehen sollen, dann würde ich den durchgefärbten Kunststoff vor dem Zusammenbau (ist einfacher wie nach dem Zusammenbau) auch noch mit matten Farben (Revell, Humbrol, Valleyo, ModelMaster,...) trotz der Durchfärbung lackieren. Ich nutze am liebsten Humbrol Enamel zum pinseln von matten Farben. Die müssen zwar jedes mal aufwändig aufgerührt werden und brauchen ewig zum Trocknen, das Ergebnis ist aber nach meiner Erfahrung das Beste. Wichtig: an den Klebestellen darf aber keine Farbe sein! Auch wenn es aufwändiger ist, das Ergebnis belohnt.
Gruß
Andi
ich nochmal.
Ich habe alles mit einem Skalpell ausgelöst. Es könnte schon stimmen, dass ich vielleicht zu viel Kraft angewandt habe. Aber die Teile waren teilweise auch extrem dich am Spritzling dran und oftmals unsauber, so dass ich mit dem Skalpell nachhelfen musste.
Ich habe schon viele Bausätze von Kibri, Vollmer und natürlich Faller zusammengebaut, aber sowas wie hier, ist mir bisher noch nicht unter gekommen.
Beim Berühren des Klebers mit der Farbe war es nicht einmal ein Tropfen. Ich habe extra aufgepasst, aber ein klein wenig am Finger oder der Pinzette reicht schon um die Farbe verschwimmen zu lassen.
Den Seitenschneider von Faller werde ich mir vielleicht doch mal gönnen.
Schöne Grüße aus Franken und einen schönen Abend
Wolfgang
Zitat
Wenn die Häuser RICHTIG gut aussehen sollen, dann würde ich den durchgefärbten Kunststoff vor dem Zusammenbau (ist einfacher wie nach dem Zusammenbau) auch noch mit matten Farben (Revell, Humbrol, Valleyo, ModelMaster,...) trotz der Durchfärbung lackieren.
Genau! Das ermöglicht es dann auch nach schlampigem Zusammenbau entsprechende Stellen hinterher nochmal mit der entsprechenden Farbe zu überpinseln. Auch wenn man mal irgendwo einen Spalt gebaut hat, weil man irgendwie zu "klug" gebaut hat, kann dann Spachtelmasse zum Einsatz kommen, hinterher Farbe wieder drüber und es ist immer noch perfekt, obwohl beim Zusammenbau alles schief ging
Zudem kann man dann auch mehr Farben ins Modell bringen, als es verschiedenfarbige Spritzlinge gibt!
Gruß
Klaus
Gruß
Andi
Zum Kleben empfiehlt es sich am besten, die Teile zusammenzuhalten und dann (bei Gebäudewänden von innen) dünnflüssigen Plastikklebstoff in die Ritze zu streichen. Niemals erst Klebstoff an ein Teil pappen und dann das andere Teil da dran halten. Der bei weitem beste Klebstoff für diese Zwecke ist Tamiya Extra Thin Cement (grünes Fläschchen mit Pinsel im Deckel). Das fließt dank Kapillarströmung sofort in die Ritze zwischen den zu klebenden Teilen und bleibt dort, während dickflüssiger Klebstoff gerne auch mal an einer flachen Oberfläche (sprich: Außenwand) hängen bleibt. Dickerflüssige Klebstoffe eignen sich zum Ansetzen kleiner Teile, wo man nur punktuell Kleber braucht. Aber um z.B. Gebäudewände aneinanderzukleben gibt es nichts besseres als Tamiya Extra Thin Cement. Damit gibt es nie Klebstoffrückstände im sichtbaren Bereich eines Modells.
Misha
das mit den hellen Stellen heißt „Weißbruch“ und ist eine recht normale, in der Natur des (durchgefärbten) Kunststoffes liegende Eigenschaft. Ich bekomme das manchmal am Rande meiner beruflichen Tätigkeit mit (bin kein Chemiker oder so).
Kann man mal danach googeln, wird aber recht schnell kompliziert für Nicht-Chemiker oder Nicht-Werkstoffkundler.
Andi
Danke für den Tipp mit den Tamiya Kleber. Den werde ich dann mal bei den nächsten Bausätzen ausprobieren.
Schöne Grüße und schönes Wochenende
Wolfgang
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