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THEMA: Lohnt sich das Oldtimermuseum Prora (Binz/Rügen)?

THEMA: Lohnt sich das Oldtimermuseum Prora (Binz/Rügen)?
Startbeitrag
Lio - 30.08.21 13:59
Hallo,

ich bin nächste Woche in Binz, da ist der Ortsteil Prora mit seinem Oldtimermuseum https://oldtimer-museum-ruegen.de/ nicht weit.

Es sind Straßenfahrzeuge und eine Reihe Eisenbahnfahrzeuge zu sehen sowie offenbar auch Vitrinen mit Modellbahn. War dort schonmal jemand und kann mir sagen, ob sich 30€ Eintritt (ich plus zwei wahrscheinlich etwas maulende Familienmitglieder ohne große Geduld ) lohnen?

Zur Stunde exakt 1700 Google-Rezensionen mit Schnitt 4,3 scheinen ja gar nicht schlecht.

Viele Grüße
Frank

PS. Sicherheitshalber sei gesagt, dass gutgemeinte Hinweise auf "da kannst du gleich die KdF-Bauten nebenan besichtigen" wegen "kenn-ick-schon" nicht helfen würden

Hallo Frank,

vor ein paar Jahren stand ich vor der gleichen Entscheidung und wir sind leider nicht in das Museum sondern zum benachbarten und damals neu eröffneten Baumwipfelpfad
Heute ärgere ich mich darüber damals nicht beides gemacht zu haben. Bei gutem Wetter und guter Sicht würde ich dir dem Baumwipfelpfad empfehlen, bei Wolken und Regen eher das Museum in Prora (zur Not eben auch alleine).

Grüße
Markus

Frank,

Ich fasse mich kurz.
Ein sehenswertes Museum mit vielen unterschiedlichen Exponaten. Eisenbahnen und andere Objekte. War mir im Urlaub auf jeden Fall einen Besuch wert.
In welchem Jahr ich dort war, weiß ich allerdings nicht mehr. Ist aber keine 10 Jahre her.

Gruß aus Nordertown

PS: meine "mitreisende" Familie (Frau und Tochter) war nicht abgeneigt und hat auch nicht auf Beendigung des Rundgangs gedrängelt
Hallo,
ob es sich lohnt, entscheidet sicher jeder für sich. Ich war heute da und habe die 10 Euro nicht bereut.Es gibt eine ganze Reihe von Dampf-, Diesel-und Elektroloks der DB und der DR. Dazu viele Kleinloks und den 798 644 am Eingang.Für uns N-Bahner gibt es in einem Berliner S-Bahnwagen 33 Vitrinen mit Spur-N-Modellen. Habe ich alle fotografiert, würde aber wohl hier nicht reinpassen. Da soll noch mal einer sagen, es gäbe zu wenig N-Modelle....
Viele Grüße
Gerhard
Hallo,
Ich war vor gut 20 Jahren dort. Mir hat es nicht gefallen.  Ist allerdings schon lange her. Möglicherweise hat sich der Pflegezustand der (Straßen-) Fahrzeuge inzwischen verbessert. Die Loks waren mMn o.k.,, aber schlecht zu fotografieren.

30 € Eintritt scheinen mir aber im Vergleich mit anderen Museen (z.B. BEM Nördlingen 8 €, Technikmuseum Sinsheim einschl. Kino 20 €, beide sehr gut + beide im August 2021 besucht) arg viel.

Viele Grüße
Norbert
Hallo,
wenn ich mich recht erinnere, war ich 2008 dort. Sehr viele Exponate auf Strasse und Schiene, also für jeden etwas. Pflegezustand war damals sehr gut. Ob allerdings die technischenund historische Genauigkeit gegeben ist, ist eine andere Frage.
Und das Kassieren haben die Nordlichter mittlerweile sehr gut gelernt, Schweizer Preise sind ein Klax dagegen, leider.
Struwelpeter
PS: Da ich keine Bilder in meinem Archiv finde, könnte es schon 2003 gewesen sein.
Hallo,
also der Pflegezustand der Loks wie auch der meisten Strassenfahrzeuge ist sehr gut, ausser bei den Loks, die man bewusst im letzten Betriebszustand gelassen hat wie z.B. die 44 397. Ob die Stromlinienverkleidung der 03 002 nun historisch ist, sei mal dahingestellt. Die meisten Besucher haben nun nicht mal das Hintergrundwissen. Für Fachleute gibt es andere Museen.
LG
Gerhard

Nachtrag: Was allerdings die ungeduldigen und maulenden Familienmitglieder betrifft: Das ist schwer einzuschätzen. Ein etwa 10jähriger sah die Vitrinen im S-Bahn-Wagen, schaute sich kurz um, meinte: "Toll" und dann wollte er den Wagen wieder verlassen. Zu besichtigen ist eigentlich nur der Führerstand der 03. Anlagen als solche gibt es nicht. Nur einige Dioramen.
Hallo Frank,

ich nehme mal an, dass die EUR 30,00 Eintritt für 3 Personen ist (maulende und nicht maulende). Das wäre ok.

Ich war in den letzten 10 Jahren 2x dort mit Kind (pubertierend) und Kegel (hielt sich mit dem maulen zurück). Waren immer interessante und lohnende Besuche.

Notfalls alleine besuchen und maulende Familienmitglieder beim Kletterpark absetzen. Dauert 2 Stunden. In der Zeit kommt man incl. Wegezeit locker durch die Ausstellung.

Alternativ kann man für maulende Familienangehörige vielleicht auch ein Informationsgespräch für die dort entstehenden Eigentumswohnungen im ehemaligen KDF-Bad beim Bauträger organisieren:

https://www.metropole-marketing.de/immobilien/e...en-ostsee-meerblick/

Gruß Dietrich
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Alternativ kann man für maulende Familienangehörige vielleicht auch ein Informationsgespräch für die dort entstehenden Eigentumswohnungen im ehemaligen KDF-Bad beim Bauträger organisieren:


Dietrich,

lese ich da einen Hintergedanken heraus 🤫?

Gruß aus Nordertown
Hallo,

vielen Dank für die zahlreichen Ratschläge. Aufgrund dieser werde ich wohl sicher einen Besuch unternehmen!
(Ja, die 30€ waren für 3 Personen gemeint.)

Viele Grüße
Frank
Hallo,

ich denke, wer sich für Fahrzeuge interessiert, hat im Museum in Prora einiges zu bestaunen. Und in der aktuellen Situation finde ich es sicher nicht verkehrt, ein wenig Geld in einem Museum zu lassen.

Zitat - Antwort-Nr.: 10 | Name: Matthias

Was da echt viel mehr irretiert, ist die umlackierte 1018.04 auf alt


Ich persönlich finde dieses krampfhafte auf-alt-Trimmen ja auch schwierig, hier bei der "E18 204" genauso wie bei der Stuttgarter "E94 088". Wobei bei letzterer zu allem Überfluss mit der 1020.10 ein hübscher Einzelgänger dran glauben musste.

Aber das ist nur meine Meinung und die Besitzer der Fahrzeuge sind glücklicherweise frei in ihren Entscheidungen, wie sie damit umgehen. Und da finde ich ein aus historischer Sicht kompromissbehaftetes Museumsfahrzeug besser als ein kompromisslos verschrottetes Fahrzeug.

Viele Grüße,

Udo.
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

...und die Besitzer der Fahrzeuge sind glücklicherweise frei in ihren Entscheidungen, wie sie damit umgehen. ...



Ja und nein.
Ganz so frei sind die Eigentümer oft auch nicht, oft sind es Sachzwänge, die zu solchen Entscheidungen führen. In der Zeit, als ich auch im Maßstab 1:1 aktiv war, habe viele, oft sehr heiße Diskussionen zu dieser Thematik mitbekommen. Ihr könnt gar nicht glauben, worüber da oft gestritten wurde.

Oft waren es Fundamentalisten (absolut originalgetreu, ... wir lassen jetzt genau die Schrauben/Bleche/Nieten/...  nach Spezifikation von 19xx nachfertigen ...  ) gegen Praktamatiker (wir machen das jetzt so weil das verfügbare Geld genau dafür reicht oder weil Originalmaterial nicht mehr lieferbar aber ähnlicher Ersatz verfügbar oder eben z.B. für Filmarbeiten genau dies so bezahlt wird, etc.)

Im Ergebnis war es fast immer so, dass den Fundamentalisten unterwegs das Geld ausgegangen ist, die Objekte nie fertig wurden und verrotteten oder letztlich  an Praktmatiker verkauft wurden.

Somit ist folgender Satz  absolut richtig:  

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Und da finde ich ein aus historischer Sicht kompromissbehaftetes Museumsfahrzeug besser als ein kompromisslos verschrottetes Fahrzeug.




Viele Grüße
BWB

Edit: Tippfehler bzw. Autokorrekturproblem bereinigt.

Hallo Udo,

die E94 088 wurde bei einem Museumsbahnverein aufgearbeitet (bin dort passives Mitglied). Die Lok kam als S c h r o t t aus Österreich (sie wäre ansonsten dort auch verschrottet worden). Es war im Verein nie das Ziel eine original DB 194 daraus zu machen aber man wollte eben den Fahrgästen auch keine orangene ÖBB-Lok vor den Museumsbahnwagen zumuten. Daher wurde die Lok in grün lackiert und die modernen Lampen durch herkömmliche Reichsbahnlaternen ersetzt. Nachgerüstet wurde nur die PZB90. Ich würde mal sagen zu 99,9% wurde die Lok von den Fahrgästen als deutsches Krokodil erkannt und die Lok wurde von den Fahrgästen auch so akzeptiert (bin dort öfters mit gefahren). Die falschen Doppelfenster und die falschen Lüftertüren in den Vorbauten fielen nur den Puristen auf. Der Rückbau auf den DB-Stand hätte auch ein Rückschritt in der Technik bedeutet (und stand im Verein auch nie zur Debatte).
Auch bei der DB gab es übrigens einzelne 117, 144 und 175 mit solchen Doppelfenstern. Die kamen bei Modernisierungen rein und waren im Vergleich zu den alten Dreifachfenstern auch Wind- und Wasserdicht. Theoretisch hätte also auch die DB eine 194 bei einer Modernisierung mit solchen Doppelfenstern ausstatten können.
Inzwischen ist die Lok nicht mehr bei dem Verein von damals sondern es wurde ein neuer Verein gegründet und die Lok von diesem Verein übernommen:

https://www.altbauellok.de/über-uns/

Die Lok fährt auch in Zukunft weiter und bleibt erhalten. Und das ist das wichtigste

Grüße
Markus

Hallo Markus,

Danke für die Hintergrunderläuterungen zur E94 088.

Zitat - Antwort-Nr.: 14 | Name: Markus

Die Lok fährt auch in Zukunft weiter und bleibt erhalten. Und das ist das wichtigste



Sehe ich auch so, siehe meinen letzten Satz in #12.

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Auch bei der DB gab es übrigens einzelne 117, 144 und 175 mit solchen Doppelfenstern. Die kamen bei Modernisierungen rein und waren im Vergleich zu den alten Dreifachfenstern auch Wind- und Wasserdicht. Theoretisch hätte also auch die DB eine 194 bei einer Modernisierung mit solchen Doppelfenstern ausstatten können.


Da hast Du prinzipiell Recht. Allerdings ist die DB bei den 194 beim Umbau auf gummigefasste Fenster bei 3 Frontfenstern geblieben.

Viele Grüße,

Udo
Hallo,
Meine Frau und ich machen gerade Urlaub auf Rügen und sind soeben vom Ausflug nach Prora zurückgekommen. Natur (Feuersteinfelder), Kultur  (KdF Bauten) natürlich auch das Museum waren das Ziel.
Hat uns sehr gut gefallen. Für 3€ mehr wäre auch das NVA Museum mit drin. Dafür Parkplatz umsonst. Keine Selbstverständlichkeit auf Rügen.
Es gibt eine große Anzahl von Kleinloks und natürlich auch große Dampfer zu sehen. Sehr interessant fanden wir die Gegenüberstellung der Automobile Ost und West. Da findet jeder sein Auto, oder zumindest sein damaligen Wunschauto wieder.
Der Höhepunkt für mich war die ausgestellte N-Sammlung. Sehr gut nach Epochen und Bahnverwaltung sortiert. Aber leider ohne Beschriftung. Da waren u.a. auch Kleinserien von Schlosser und anderen zu sehen. Manche Modelle kannte ich gar nicht.
Genug der Worte, seht selbst:
Gruß aus Berlin  
äh nee, aus Glowe

Ralf

Die von Ralf aus Berlin zu diesem Beitrag angefügten Bilder können nur von registrierten Usern gesehen werden - Login

Ach, und noch was. Kommt bloß nicht auf die Idee sich die Gleisanlagen bei Mukran anzuschauen. Erstens kommt man schlecht ran und zweitens, das was man sieht lässt einen nur weinen. Stillstandsmanagment
Gruß Ralf
Hallo,

so, jetzt war ich selbst da! Es hat sich absolut gelohnt.

Leider hat sich kein Tag mit schlechtem Wetter oder gar Regen während dieser Woche gefunden, ist also die Familie am Strand geblieben, mir war es eh zu heiß, und ich konnte mich im Museum abkühlen.

Wie Ralf schon schrieb: mit dem großen, kostenlosen Parkplatz wird man schon mal als Gast empfangen - das ist man als Berliner nicht mehr gewöhnt, wo man dort doch vom Innenstadtsenat und den Leuten mit der U-Bahn vor der Tür gern als dreckiger, rasender und potenziell tötender Autofahrer verunglimpft wird.

In drei Hallen (eine große mittig und zwei seitliche) wird einiges geboten. Die Freunde der Kleinloks dürften voll auf ihre Kosten kommen, aber auch große Streckenloks sind zu sehen. Habt ihr ja alles dankenswerterweise schon geschrieben. Und ja - allein schon der S-Bahnwagen mit unzähligen Vitrinen mit ausschließlich N-Modellen ist spitze. Schön nach Epochen und Ländern sortiert, gibt es so ziemlich alles in N. Auch Exoten wie eine Selbstbau-BR20 (letztes Modellfoto im Album unten) wohl aus einer 62er gebaut) oder Altenberger Wagen sind dabei. Für meine Epoche II war ich absolut gut bedient und habe bisher so viele Epoche I-Modelle noch nicht auf einen Haufen gesehen.

Kurzum: wie ihr eigentlich alle schon schriebt: absolut lohnenswert. Wer dort ohne Auto ist kann direkt am Bahnhof Prora aussteigen ...

Viele Grüße
Frank

PS. Hier ein paar Fotos - zum Zeitpunkt jetzt noch nicht vollständig sortiert (ich meine die Beschilderung): https://photos.app.goo.gl/cyC1fhepUxWcbgjE8



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