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THEMA: Messingbausatz welcher Kleber?

THEMA: Messingbausatz welcher Kleber?
Startbeitrag
Werner T [Gast] - 06.05.05 10:25
Hallo

habe schon gesucht, aber nicht das Richtige gefunden. Habe mir einen Messingbausatz geholt und habe zwei Fragen: 1. Wenn löten ,dann wie und womit (offene Flamme oder Lötkolben) oder 2. Kleben, welcher Klebstoff ist am Besten geeignet?

Danke

Löten geht mit Lötkolben, am Besten geregelt, hohe Temperatur für große Flächen, niedrigere für kleine Teile. An schwierigen Stellen benutze ich zusätzlich noch das Lötwasser Stannol (Zinkchlorid). Um Korrosion vorzubeugen muss das Modell aber hernach gründlich gereinigt werden aber das muss bei Kollophonhaltigem Lötzinn sowieso (hier mit Alkohol, besser Aceton).
Kleben: ich nehme Sekundenkleber SicuMed77 (etwas spaltfüllend, endflexibel und leicht eingedickt) oder SicuMed8300 (dünnflüssig, für kleinste Teile)

Torsten David
Zum Kleben eignen sich auch Epoxy-Kleber, dies sind 2Komponentenkleber. Auf jeden Fall aber die Teile vorher gruendlich entfetten, sonst wird es nur gebapsche und die Teile drohen auseinander zu fallen!

Georg
Ich verwende eigentlich seltener Lötzinn, da dieses für filigrane N-Bausätze meines Erachtens nach nicht so gut geeignet ist. Lötzinn benötigt eine zu hohe Temperatur oder zu langen Materialkontakt. Gerade wenn die zu lötenden Stellen nahe beieinanderliegen, führt dieses sonst zu Lösen der bereits eigentlich fertigen Stellen. Zudem verbrennen ab einer Löttemperatur von 350 Grad die Flußmittel, wobei giftige Stoffe (Formaldehyd, Halogenide,etc.) freigesetzt werden. Da ich selbst sehr viel Löte (alte Lokbausätze von Reitz, Messingbausätze von Heico und Schiffer Design, Schlosser, Freudenreich, und insbesondere Selbstbaugleis Code 40), lege ich wert auf zügiges und sauberes Arbeiten. Sehr gute Erfahrungen habe ich mit TINOL (Weichlötmasse, erhältlich z.B. bei Bavaria, Art.-Nr. 19.02) gemacht, welches inzwischen bei ca. 90-95 % der anstehenden Arbeiten zur Anwendung kommt. Es läßt sich prima mit einem feinen Pinsel oder mit einem Zahnstocher auf die zu lötende Stelle auftragen und anschließend ist ein kurzes Heißmachen mit dem Lötkolben (empfehlenswert: Lötstation 80 Watt, Einstellung  300-320 Grad). Besonders Bausätze mit Knick-/Falttechnik und Gleise lassen sich so vorzüglich bauen, da die Teile mit dem Tinol bepinselt und zusammengehalten oder gefaltet werden können und die kurze Anheizzeit zum Festigen ausreicht (also kein langes Flüssigmachen von Lötzinn, welches dann nicht dahin fließt wo es soll). Zudem kann überschüssiges Tinol ganz einfach entfernt werden (keine Entlötpumpe oder ähnliche Hilfsmittel). Natürlich entfallen so zu dicke Lötzinnaufträge. Bei 0,3er Messing und dicker kann auch mit Flamme gearbeitet werden (ich persönlich komme mit Lötkolben allerdings besser zurecht). Nur ganz wenige Ausnahmeteile werden von mir geklebt. Mit Lötzin arbeite ich eigentlich nur noch bei Verdrahtungen.

Frank Henschen
Eisenbahnfreunde Ennepe-Ruhr
Zum Kleben wird meist Sekundenkleber empfohlen. Ich habe verschiedene Kleber ausprobiert, habe damit keine Erfolge erzielt.

Ich löte prinzipeill mit einem Proxxon-Gaslöter (Flamme) und Löt- und Verzinnungspaste aus dem Baumarkt, über die Vorteile habe ich hier schon mehrmals geschrieben. Die Teile halten einwandfrei. Mit dem Lötkolben habe ich anfangs auch gearbeitet, finde ich aber bei weitem nicht so praktikabel wie Flammlöten.
Hallo Werner T!
Für die Montage von Messing- bzw. Neusilberbausätzen hat sich bei
mir die Löttechnik bewährt.
Dazu benutze ich:
-Lötkolben ERSA-Minitip 12V
-Lötdraht elektroniklot Durchmesser ca. 1mm.
-25%-ige Phosphorsäure als Flussmittel.
Der Lötdraht wird in ca. 1mm lange Stücke geschnitten,diese werden dann bei Bedarf nochmals gekürzt und mit der Lötspitze aufgenommen.
Dann können die Bauteile an einigen Stellen punktweise vormontiert werden.
Erst nach Abschluss aller wichtigen Bauteilmontagen schliesse ich die Lötnähte vollständig zu.
Diese Montageart ermöglicht evtl. Korrekturen an den Bauteilanschlüssen.
Die  25-%ige Phosphorsäure ist in Apotheken erhältlich.
Die zu verbinden Stellen werden vor der Lötmontage mit der Phosphorsäure benetzt.
Es ergibt sich ein vollständiger und dünner Verlauf des Lötmittels.

Die o.g. Art der "kleiner Lötdrähte" ermöglicht auch Korrekturen durch ausfüllen von Fehlstellen an Ecken und Anschlüssen.
Durch die Verwendung des 12V Minilötkolbens mit feiner Spitze werden die Bauteile nicht zu stark und nur punktweise erhitzt.
So können nach meinen Erfahrungen auch die problemlose Montage von nächträglich einzusetzenden Kleinteilen erfolgen ohne dass sich vorher erstellte Lötverbindungen  aufheizen und lösen.
Viel Spass bei den Bausatzmontagen.
B.Sackarnd

ein Tip:

wird das Lot hinter die zu lötende Stelle gelegt und der Lötkolben auf die andere Seite, so zieht die Wärme des Lötkolbens das Lot durch die Fuge zu sich! So ergeben sich sauberere und gute Lotverbindungen auf der sichtbaren Seite.

Danke für die Tips und Anregungen, dann werde ich mich mal im Löten versuchen.
Nach Phosphorsäure habe ich vor längerer Zeit auch mal in der Apotheke gefragt. Die haben mich gleich wegtreten lassen, von wegen Gift oder so etwas ähnliches.
Hallo @8-Rainer P!
Sicherlich wird in der Apotheke nachgefragt wofür den die Phosphorsäure benutzt wird.
Bisher beim Kauf hat der Hinweis auf die Verwendung für den Modellbau noch keine Probleme bereitet.
Ebensowenig der Kauf von Methylenclorith als bestens geeigneter Kleber für
Plastikbausätze.
Ich habe natürlich auf den Modellbau (Löten) hingewiesen, war aber nichts zu machen. Nach Aussage des Apothekers soll das Zeug jedenfalls kreuzgefährlich sein.

An anderer Stelle habe ich es mit Kanülen (braucht man für Flugzeugmodelle) probiert. Die haben dann so getan, als ob sie mir die Geschichte mit dem Modellbau abnehmen Mit dem Hinweis, daß die Dinger nicht sterilisiert sind und einem wissenden Lächeln im Gesicht haben ich diese dann bekommen.
Da hilft nur Haare schneiden, kämmen, rasieren, waschen und frische Klamotten von der Leine klauen.
Kanülen und Spritzen unterschiedlichster Art bekommst Du auf bei Rai-Ro, Fohrmann, Post usw.
Ja klar HGS, bloß ich habe sie kostenlos bekommen.
Phosphorsäure: Ich weiss nicht, ob es das Zeug noch gibt, aber zu meiner /8 Zeit gab es noch flüssigen Rostumwandler zum aufpinseln im KFZ-Zubehörhandel (leder wie üblich die Marke vergessen). Diese Mittelchen war Phosphorsäure (5% IIRC).
Daimler hatte dieses Mittel ab Werk zum phosphatieren ihrer Bleche als Rostschutz verwendet. Wer aber einmal an einem /8 oder 123 schweissen durfte, sah schnell, dass es nicht viel nützte

lg,
Claus, der Kanülen vom Hausarzt kriegt.


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