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THEMA: Umstieg Analog zu Digital; Erster Erfahrungsbericht

THEMA: Umstieg Analog zu Digital; Erster Erfahrungsbericht
Startbeitrag
BNSF_ES44AC - 18.09.21 18:01
Hallo in die Runde,

zunächst noch mal danke für die hilfreichen Hinweise und Tipps zu meiner Verkabelungsfrage.

Mittlerweile ist die Anlage umgestellt, eine DCC Zentrale angeschlossen und die ersten beiden KATO ES44ACs auf DCC umgerüstet, daher möchte ich gerne kurz berichten.

Nach reiflicher Überlegung habe ich mich als Zentrale für eine Digitrax DCS52 Zepyhr entschieden. Sie ist zwar teurer als eine Digikeijs DR5000, dafür ist sie jedoch quasi aus der Box plug'n'play. Also auspacken, anschließen und loslegen. Zudem betreibe ich ausschließlich US Material und die DCS52 ist die einzige DCC Zentrale, die von sich aus die von der NMRA für Spur N empfohlene Gleisspannung zwischen 13-14V bereitstellt. Wo ich gerade dabei war, habe ich mir noch einen Digitrax UT6 Throttle gegönnt.

Anschluss an die Anlage war zügig erledigt, ein Test mit den Loks noch auf Analog zeigt, dass die gesamte Anlage befahrbar war.

Jetzt ging es also um die Umstellung der ersten beiden Loks. Ich wollte gerne Sounddecoder testen, gleichzeitig jedoch nicht an den Chassis pfeilen, bohren oder an den Platinen löten müssen. Für die KATO GEVOs bliebt damit nach etwas Recherche nur der MRC 1960 bzw. XL System 1960 als Drop in Sound Decoder übrig (beide sind baugleich, XL System stellt offenbar die MRC Decoder seit Jahr und Tag her). Laut Beschreibung erfordern beide keine Arbeiten am Chassis, außer dem bekannten Abkleben mit Capton Band.

Also bei Ebay.com zwei XL System 1960 geordert. Da der Decoder günstig ist, waren meine Erwartungen an den Sound und die Programmiermöglichkeiten niedrig. Doch was dann kam, war echt ein dicker Hund. Erfreulich schnell wurden die beiden Kerlchen ordentlich verpackt geliefert. Doch damit endete die Freude. Von wegen Drop In ohne Chassismodifikation. Hinter den Motorkontakten ist der Steg des Decoders zu breit und die Lücke zwischen dem breiten Teil des Boards an dem die Motorkontakte angelötet sind und dem hinteren Teil des Boards wo der Lautsprecher verbaut ist zu kurz. Dadurch greift der Decoder nur in die vorderen Kontaktaufnahmen, es ist jedoch unmöglich den Decoder hinten flach auf dem Chassis zu montieren und in den hinteren Aufnahmen zu sichern. Gehäuse korrekt aufsetzen geht nicht, da der Decoder quasi hinten in die Luft stippt. Um auszuschließen, dass es an der Testlok hing, zwei andere KATO GEs zur hand genommen, dort das gleiche Spiel. Das SD40-2 Chassis ist etwas anders, dort passt der Decoder so rein, da er jedoch LEDs für die SD70 bzw. GEVO montiert hat, ist hier die hintere LED zu weit raus und eine Montage des Gehäuses wird ebenso unmöglich.

Um zu schauen, ob die Funktionaltität des Decoders und sein Sound ggf. eine Modifikation des Chassis wert ist, habe ich dann ohne Gehäuse getestet. Nach anfänglichem zucken, schien zunächst alles gut, daher in Vorbereitung den ersten Decoder auf AD4 umgestellt und die Lokadresse geändert. Dann die Lok über die neue Adresse angewählt zum testen und oh Graus, nach 10cm nix mehr. Und mit nix meine ich nada, null, kein Mucks war mehr aus der Lok zu bekommen, geschweige den das die DCC Zentrale in der Lage war die Lok zu adressieren, egal ob auf der Hauptstrecke oder dem Programmiergleis. Stattdessen wurde immer ein Track fault, ergo Kurzschluss angezeigt.
Hersteller kontaktiert und sowohl Funktion, aber vorallem die falsche Beschreibung moniert. Der stellt sich quer, behauptet ich bin zu blöd zum Lokadresse auswählen. Daher testweise den zweiten Decoder eingesetzt und siehe da, dieser lief direkt deutlich besser. Offenbar hatte #1 also von Anfang an einen Hau weg. Allerdings auch bei #2 das gleiche Problem, dass der Decoder in keine AC4400, CW44-9 oder ES44AC passt. Von mir daher eine eindeutige Warnung vor den XL Systems Decodern. Mir scheint fast so als ob da der Hersteller im Direktvertrieb die Decoder raushaut die MRC ggf. als nicht tauglich zurückgewiesen hat.

Was nun fragte ich mich. Anlage ist umgestellt, Decoder der Wahl leider nicht brauchbar und der Hersteller unkooperativ. Um auszuschließen, dass ich jetzt wirklich der Depp bin, der zu blöd ist DCC zu betreiben, wurden kurzentschlossen zwei Digitrax DN163K1C geordert. Die haben zwar keinen Sound, sind meines Wissen jedoch die Standard Decoder die in den DCC KATO ab Werk installiert sind. Zwei Tage warten, dann waren die Kerlchen da. Und was soll ich sagen, Umbau je Lok dauert 3 Minuten und keine 10 Minuten später läuft eine wunderbare Doppeltraktion mit 4-stelligen Lokadressen und selbst eingestellter einfacher 3-stufiger Geschwindigkeitskurve ihre Kreise.

Trotz des Dämpfers mit den Sounddecodern bin ich jetzt sehr angetan. Die Digitrax DN163K1C Decoder lassen die beiden KATO ES44ACs noch sanfter anfahren, als sie es in DC schon getan haben. Von daher ist DCC für mich jetzt auch ohne Sound ein Gewinn. Die DCS52 und der UT6 funktionieren einwandfrei und die Bedienung geht nach kurzem einlesen sehr intuitiv von der Hand. Auch die Programmierung über die DCS52 ist sehr simpel und eingängig.

Was mich etwas wundert ist die Tatsache, dass die Loks doch überraschend schnell schnell werden. Selbst mit MaxVoltage über CV05 deutlich reduziert "rasen" die beiden quasi schon bei 30-35% Gas übers Gleis, dass hätte ich irgendwie anders erwartet. Was ich mich zudem noch frage, ob es Sinn macht Beschleunigung und Verzögerungswerte über CV03 & CV04 zu nutzen und wie hilfreich der Rangiermodus ist. Standardmässig ist das bei den Digitraxdecodern alles deaktiviert, über den Throttle beschleunigen und verzögern die Loks allerdings bereits ohne diese Features angenehm präzise? Hat da jemand hier aus dem Forum vielleicht Erfahrungswerte?

Soweit zu meinen ersten Erfahrungen beim Umstieg.
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