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THEMA: Fahrtrichtung Dampflok

THEMA: Fahrtrichtung Dampflok
Startbeitrag
160er - 15.10.21 07:36
Frage an die Dampflok-Experten zur Fahrrichtung. Eine Dampflok kann ja theoretisch auf vier Arten einen Zug "bewegen":

1. Dampflok vorne, sie zieht den Zug Schornstein voraus
2. Dampflok vorne, sie zieht den Zug Tender voraus
3. Dampflok hinten, sie schiebt den Zug Schornstein voraus
4. Dampflok hinten, sie schiebt den Zug Tender voraus

Insbesondere würde mich Variante 4 interessieren.

Hintergrund: Szenario wäre eine verschlafene Stichbahn (= längere Nebenstrecke) mit ganz kleinem Endbahnhof (Haltepunkt). Aus Platzgründen gibt es kein Umsetzgleis. Also nur ein Gleis am Halte (End)punkt.

Gewünscht wäre ein Bummelzug mit kleiner Tenderlok. Vom Hauptbahnhof kommend, würde der Zug als Variante 1 den kleinen Haltepunkt erreichen. Aber wie fährt der Zug zurück? Mangels Umsetzmöglichkeit käme nur Variante 4 in Frage.

Ist das realistisch? Gab es sowas mit kleiner Tenderlok? Wenn ja, welche Tenderloks? Güterzüge, Personenzüge?

Grüße
Dieter B.

Hallo Dieter,

schau mal hier nach mit Stichwort "Schiebebetrieb".
https://eisenbahnstiftung.de/bildergalerie
Da gibt es alle 4 Versionen.
Beste Grüße
Klaus
Hallo Dieter,
für Deinen Zweck wäre die BR 65 sinnvoll.
Vorbildgerecht ist Variante 2 und 3.
Oft fuhr die Tender voraus, und, was noch
sehr wichtig ist, die 65er war wendezugfähig.
Ob es Variante 1 u. 4 gab, kann ich nicht sicher
sagen, aber denkbar wäre es.
Liebe Grüße von
Gerald
Hallo Dieter,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Szenario wäre eine verschlafene Stichbahn (= längere Nebenstrecke) mit ganz kleinem Endbahnhof (Haltepunkt). Aus Platzgründen gibt es kein Umsetzgleis. Also nur ein Gleis am Halte (End)punkt.



Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Ist das realistisch? Gab es sowas mit kleiner Tenderlok? Wenn ja, welche Tenderloks? Güterzüge, Personenzüge?



Also man muss unterscheiden: Wendezüge mit Dampfloks gabe es, wie beschrieben schon, Ich glaube auch der "Hasenkasten-Silberling " ist der einzige im Modell verfügbare zulässige Steuerwagen

ABER: In der Dampflokzeit ein Haltepunkt am Ende einer Stichstrecke eher unrealistisch. Denn Wendezüe waren damals EInzelfälle und kaum eine Strecke dürfte explizit dafür ausgelegt worden sein.

Viele Grüße

Dirk
Hallo,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Also man muss unterscheiden: Wendezüge mit Dampfloks gabe es, wie beschrieben schon, Ich glaube auch der "Hasenkasten-Silberling " ist der einzige im Modell verfügbare zulässige Steuerwagen.


Daneben gibt es noch den Mitteleinstiegssteuerwagen. Das passt allerdings nicht so recht zur verschlafenen Nebenbahn mit kleinem Endbahnhof. Wer umbauen will, kann sich auch eine Donnerbüchse als Steuerwagen herrichten, das ist dann schon eher was für kleine Bahnhöfe.

Von den Wendezug-Dampfloks der DB ist mir eigentlich nur die 23 bekannt, die regelmäßig mit Tender am Zug ´verkehrte. Die anderen (38, 65, 78) kenne ich nur mit Schornstein am Zug. Von der 78.10 sind mir jetzt allerdings keine Bilder geläufig, da weiß ich es noch nichtmal, ob die überhaupt je im planmäßigen Wendezug-Betrieb war. Bei allen DB-Wendezugloks handelt es sich aber schon um größere Maschinen, wie die zu seinem kleinen Bahnhof passen, muss Dieter selbst entscheiden.

Wenn es verschlafen sein soll, würde ich in Richtung Steilstreckenbetrieb , ggf. mit Vorstellwagen gucken. Da sind dann auch Personen- und Güterzüge möglich. Geschoben wurde aus bremstechnischen Vorschriften heraus bergauf, allerdings aus Sicherheitsgründen (Wasserüberdeckung des Stehkessels) auf jeden Fall mit Schornstein am Zug. Als typische Lok für solche Einsätze gibt es in N die Fleischmann 94.

Viele Grüße,

Udo.
Danke für den Input!

Va. das mit dem Befehlswagen inkl. Video war sehr hilfreich. Ist das dasselbe wie ein "Vorstellwagen"?

Ich geb mal "Butter bei die Fische": Planidee angehängt.

Es soll eine kleine Dampflok fahren mit Bummelzug, 50er/60er Jahre von Bhf A-Dorf (Gleis 2a nenn ich das mal als Laie) nach B-Hausen und zurück. Also Pendelzug-Betrieb.

Das ganze als Steigungsstrecke! Lange 4-achsige Personenwagen wie Silberlinge  passen nicht zu dem kleinen Szenario. Eher zB. zwei kurze dreiachsigen-"Umbau-Wagons".....

Mit Befehlswagen würde die Lok dann als Variante 3 A-Dorf verlassen ..... und der Zug käme als Variante 2  nach Gleis 2a zurück?

Welches Modell in Spur N nehme ich für so einen "Befehlswagen"?

Weiteren Input / Möglichkeiten?

Danke und Grüße
Dieter B.
...die Planidee, 2. Versuch

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Hallo Dieter,

mit so einem kurzen Stummel riecht das eher danach, dass die Dampfloks bis A-Dorf fahren und dann ein kurzer Triebwagen (Schienenbus, was auch immer) zwischen A-Dorf und dem Haltepunkt pendelt

Viele Grüße

Dirk
Epoche 3, DB
Hallo Dieter,

vor langer Zeit habe ich auch mal sowas gebaut. Allerdings endete der Haltepunkt vor der Gabelung zum Schotterwerk, sodass die ziehende Kö stets zurückkehren konnte und rein theoretisch das Ausziehgleis auch der verbliebene Rest einer verlorenen Bahnstrecke sein konnte. Den Personenverkehr übernahm ein "Schweineschnäuzchen".
Nach Deinem Plan soll also ein Güterzug gezogen und ein Personenzug geschoben werden. Der Güterwagen wird leer ins Schotterwerk geschoben und voll da rausgezogen.
Geht es abwärts muss ein Bremser den vorauseilenden Güterwagen bremsen und für einen eigenen speziell ausgerüsteten Pendelwagenpark reicht der Platz nicht. Die Lösung gefällt mir daher so aus betriebspraktischer Sicht  nicht.
Mein Tipp: Schotterwerk gegen richtigen, leicht im Bogen verlaufenden Endbahnhof austauschen und den "Haltepunkt" als kleine Spitzkehre ("Kopfbahnhof") nutzen.
Schieben und ziehen sind dann mit Steuerwagen hoch interessant und beachte wenn Du willst, dass Dampfloks im Steilrampenverkehr eine Gegendruckbremse hatten und im Detail von der Regelausführung abwichen.

Gruß Sven
Hallo Dieter,

bei mir pendeln BR 94, BR 70 und BR 64 alle nach deiner Variante 3, Lok immer talwärts zeigend mit Schornstein zur Bergseite.
Bergab fährt die Lok vorne mit der Tenderseite voraus.

Viele Grüße
Enrico
Hallo,

Zitat - Antwort-Nr.: 6 | Name: Matthias

Nee, is klar. Einfach mal über'n heimischen Tellerrand hinausschauen ins fern eAusland, dem Land der Bajuvaren.


Und nach Oberammergau ging es dann per Dampf-Wendezug? Ich finde es ja ganz gut, wenn man den Teller verlässt, aber dabei nicht gleich vom Tisch fällt .

Zitat - Antwort-Nr.: 12 | Name: Matthias

2. Pwgs41, Basis Minitrix


Tausche Minitrix gegen Arnold und dann ergibt das auch Sinn.

Viele Grüße,

Udo
Hallo,

in Österreich (Waldviertel) gab's wohl so etwas, der Bahnhof heisst Fratres. Die Strecke von Schwarzenau nach Slavonice war wegen der Grenzziehung hinter dem Haltepunkt unterbrochen. Auf einem Foto in der Broschüre 80 Bahnhofsgleisplaäne verlässt eine 93er (ÖBB) Rauchkammer voraus.Leider keine Info zum Wagenmaterial.

Struwelpeter
Soweit ich in Erinnerung habe wurden nur Befehle vom Steuerwagen (Befehlsstand) zur Lok übermittelt. Der Heizer blieb auf der Lok und führte sie aus. Die BR 65 wurde immer kesselseitig zum Zug gekuppelt damit der Heizer eine bessere Streckeneinsicht hatte.

Auf Steilstrecken fuhren Dampfloks immer schiebend mit dem Kessel voraus. Das Schieben gilt immer auf Steilstrecken auch z.B. für Dieselloks. Eine Ausnahme gibt lediglich, wenn das Tfz komplett vom anderen Steuerstand ferngesteuert werden kann. Das geht bei Dampfloks natürlich überhaupt nicht.

Das hier erwähnte Szenario halte ich aber für sehr unwahrscheinlich. Früher gab es eigentlich immer Umsetzgleise. Der Rückbau erfolgte eigentlich erst zu Triebwagenzeiten. Eventuell wäre ein Triebwagen besser.

Gruß
Jürgen
Über Dampfwendezüge gibt es einen sehr interessanten Vortrag von Jörg Haase auf seinem youtube Kanal:
https://www.youtube.com/watch?v=F6ry8YaVcTA

( übrigens nichts für junge Leute die es eilig haben... er nimmt sich Zeit )

Gruß, Victor
Hallo.
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

...Lok immer talwärts zeigend...


Muss nicht sein. Sieht man auch anders. Bei der DFB (Dampfbahn Furka Bergstrecke) fährt die Lok auch vorneweg und zieht den Zug den Berg hoch.

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

...mit Schornstein zur Bergseite...


Da läuft man nicht Gefahr, dass die Feuerbuchse trocken fällt. Erstens braucht man Dampf. Zweitens wird es heißer, wenn das Wasser nicht in der Nähe vom Feuer ist. Und Loch in der Feuerbuchse ist bestimmt nicht gut.

Grüße
Werner K.
Hallo Dieter,

bei der DB gab es "Rückdrückbahnhöfe" in Neustadt (Holstein) und Miltenberg (Bayern):

https://www.mapud-forum.de/t725f73-Rueckdrueckbahnhoefe.html

Grüße
Markus


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