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THEMA: Wartung von Motoren und Getrieben

THEMA: Wartung von Motoren und Getrieben
Startbeitrag
mijk - 16.10.21 14:41
Liebe Mitstreiter,

ich bin verwirrt und habe nun viele Diskussionsbeiträge im Forum durchgelesen, was mich noch mehr verwirrt hat :-D

Ich besitze (zu) viele kaum gelaufene Lokomotiven und freue mich, dass diese alle noch fahren.

Nun habe ich fünf praktische Fragen, denn ich möchte diese auf jedenfall werterhaltend warten:

1. Wenn bei Wiederinbetriebnahme die Lokomotiven fahren aber ruckeln, hat man früher immer gesagt, sie müssen nur eingefahren werden. Woran liegt es, dass man diesen typischen metallischen Geruch dabei wahrnimmt?

a) Ist das ein Zeichen von: Motor nicht mehr geschmiert, weil Fett alt und fest geworden?
b) Oder betrifft das die Schleifkohlen, die nach vielen Tipps hier im Forum ausgebrannt werden sollten?
c) Oder ist das für sich genommen normal und zeugt allein noch nicht von „Wartungsbedarf“?


2. Schleifkohlen sind ja uU unterschiedlich lang ,keine meiner Loks ist so lang gelaufen, dass die Kohlen komplett abgenutzt wären, sie könnten aber natürlich „einfach alt sein“.

a) Wie erkenne ich, ob diese ausgetauscht oder ausgebrannt werden sollten?
b) Kann ich davon ausgehen, dass ein Motor, der bei Betrieb keine Funken wirft, auch noch intakte Kohlen besitzt?
c) Wenn ich die Kohlen durch neue ersetze, aber auch dann nicht mehr Fahrbetrieb realisieren kann, werden die Kohlen auch nur durch das Liegen unbrauchbar? In welchem Zeitrahmen? Wie sind da Eure Erfahrungen?


3. In ganz naher Zukunft werde ich auch nicht über die Zeit verfügen, alle Lokomotiven regelmässig zu benutzen, daher würde ich gerne Eure Empfehlung hinsichtlich eines sinnvollen Wartungsintervalles erbitten?


4. Als Letztes eine Frage zu den Kunstoffzahnrädern: Ich habe ja vielfach schon gelesen, dass diese leicht Altersrisse bekommen, ich denke, meine Roco V200 hat dieses Schicksal ereilt und ich habe schon Ersatz beschafft. Da diese aber zunächst noch eine kurze Zeit lief, bevor sie knurrend stehenblieb, meine Frage hierzu:

a) Kann/Sollte/Muss ich dem vorbeugen, bspw. durch Fettung VOR Fahrprobe?
b) Reissen diese nur bei Belastung?
c) Sind die Zahnräder im Auslieferungszustand auf der Achse (wenn auch mit etwas Druck) verschiebbar, oder ist genau dieses das Anzeichen für das kaputte, eingerissene Zahnrad?


Herzlichen Dank für Eure Rückmeldungen,


MIJK

Hallo MIJK,

um welche Loks handelt es sich bei dir? Den "elektrischen" Geruch kenne ich eigentlich nur von FLM Loks. Ja, dann muss man die Kohlen ausbrennen und gleich alles reinigen (Kollektorspalten und Kollektor reinigen, die Schächte für Kohlen nicht vergessen). Hat sich bei mir immer so geäußert, dass die Loks nur sehr langsam fuhren, zu riechen anfingen, tlw. auch Rauchzeichen von sich gegeben haben und sehr heiß wurden. Viele FLM laufen aber auch ohne Probleme.
Bei einem Motor hat aber alles nichts geholfen, da kam dann ein Maxon rein.
Manche Loks (Brawa und Startrain) laufen aber nach einer Standzeit erstmal nur langsam, die müssen tatsächlich erstmal "warmgefahren" werden.  
Zu den Zahnrädern: Nach meiner Erfahrung ist das Problem sehr häufig die Rändelung von einigen Herstellern in der Mitte der Achse. Die Bohrung im Zahnrad wurde nur für die Achsdicke bemessen. Durch die Rändelung ist die aber dicker und gerade bei dünnen Ritzeln reißen die durch die Spannung dann sehr schnell, Das ist aber unabhängig von der Belastung und Schmierung. Passiert auch in der Schachtel.
Wenn sie sich leicht verschieben lassen, ist das schon ein Anzeichen für einen Riss. Sollte man beim Fahren aber merken. Klackern, unrunder Lauf, bis zur Blockade.

Das sind meine Erfahrungen

Viele Grüße
Georg
Hallo Mijk,
ich versuche mal zu antworten:
1a: nein. metallischer Geruch ? Metall riecht eigentlich nicht. Es riecht meist nach verbranntem Öl. In den Kollektor/Kohlen ist Öl/Fett eingedrungen und wird jetzt beim Laufen verbrannt. Maßnahme Motor entfetten, reinigen, Kohlen ausglühen mit Lötkolben bis es nicht mehr raucht und stinkt.
1b: ja siehe 1a.
1c: nein. Man kann vielleicht eine Weile so fahren, aber gut ist das nicht.
2a: allein durch Lagerung passiert den Kohlen nichts, meist ist auch bei Lagerung eben Öl eingedrungen siehe 1a.
2b: gar keine Funken wird es nicht geben. Aber so wenig wie möglich wäre schon gut. bei zuviel Öl kann es sogar brennen.
2c: nein, saubere Kohlen altern eigentlich nicht
3: Leider altern auch lagernde Loks, Fette/Öle verharzen, flüchtige Stoffe verdunsten und schlagen sich irgendwo nieder. Kunststoffe verspröden. regelmäßige Benutzung ist daher eher besser (gilt ja auch für's Auto).
4: Ja,  Kunststoffzahnräder reißen leider auch bei Lagerung. Die meisten Kandidaten sind von Arnold und Roco.
Bei einigen Loks sogar fast 100% schadhaft: Arnold Köf, Wismarer, T3, MAK DE2400 usw. Ein großes Ärgernis. Zum Glück gibt es Lieferanten für Ersatzzahnräder aus Messing.
Viele Grüße
Klaus
@2: Hallo Klaus,

in Deinem Punkt 4 hast Du Minitrix (MT) übersehen: V200, MAK-Dieselloks, ICE 3 und so einige weitere Kandidaten.

M.E. hat MT jedoch inzwischen hinzugelernt und verwendet wieder Metallzahnräder auf den Treibachsen (oder irre ich? - habe den Überblick bei MT etwas verloren, da ich als bewusster Analogbahner von dort inzwischen keine Triebfahrzeuge mehr kaufe).

Beste Grüße, Nordpilen
Hallo mijk,

werden Kunststoffzahnräder auf die Achsen gepreßt entsteht Spannung im Kunststoff.Da die Weichmacher im Kunststoff
sich mit der Zeit verflüchtigen wird der Kunststoff spröde und das Kunststoffzahnrad reißt.Dazu braucht das Triebfahrzeug-
modell nicht mal im Betrieb gewesen sein.

mf Gruß
Werner V.

Hallo Ihr Lieben,

spontan erst einmal recht herzlich dankeschön für die Antworten, Ich musste sie mir tatsächlich ausdrucken und werde dann mal gucken, wie ich meinen Fuhrpark weiter warten werde.
Zahnräder habe ich -wenn überhaupt- sicherlich in erster Linie bei Roco Lokomotiven Schwierigkeiten, hier habe ich auch schon kpl Ersatzachsen bspw. der 232 verpasst. Aber natürlich werden da ja gerade im Zahnradbereich viele Ersatzteile nötig werden.

Metallisch riechen - ist natürlich nur eine subjektive Beschreibung, ich empfinde das so und das passiert mir in erster Linie bei FLM Lokomotiven, insbesondere  FLM7000 ; 7375 (103); die E-151 . Aber bspw auch eine Arnold BR78 (2270) .

Nocheinmal Danke vorerst, ich werde einfach einmal bei den einfacheren Lokomotiven anfangen und schauen, wie die Ersatzteillage und der Ersatzteilbedarf ist.

Bleibt Gesund,

Euer Mijk
Hallo zusammen,

das große Problem mit der Motorenwartung, egal ob laufend oder nach langen Einsatzpausen der Loks, speziell bei Fleischmann-Loks, hätten wir viel weniger, wenn die Produzenten die Triebfahrzeuge ab Fabrik mit Glockenankermotoren ausstatten würden. Die dauernden Probleme mit abgenützten, zu weichen Kohlen und defekten Motoren kosten viel zu viel Energie und trüben (sicher nicht nur bei mir) die Freude an dem an sich schönen Hobby.

Meine Empfehlung: die wichtigen Lokomotiven auf Glockenankermotore umrüsten. Geht bei Tauschsätzen sehr leicht, kostet bei aufwändigen Umbauten durch Fachleute aber viel Geld und Geduld.

Aber es tut sich was, seit auch dm-toys mit micromotor-Glockenankermotoren-Umbausets den Markt neu aufmischt!

Mein Motto: Fahrbetrieb macht mehr Spaß als dauernde Lok- und Motorenwartung.

Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass eines Tages die führenden Hersteller mehr auf Funktion, Wartungsfreiheit und Qualität bei ihren Produkten und somit auf GAM setzen werden.

Schönes Wochenende wünscht

Reinhard
Hi,
möchte bei den gerissenen Zahnrädern noch die Roco ÖBB1044 ergänzen, hab vier von denen und alle haben kaputte Zahnräder...
Allesamt auch kaum gelaufen und in der Schachtel gerissen.
LG
Manuel
HalloManuel,

hast du schon was repariert?
Beim Herrn Baier in Leipzig bekommt mann auf die Achsen neue Messingzahnräder auf gepresst.
Das ist Günstiger als neue Achsen zu kaufen, die sind ohne hin schwer zu bekommen.
Ich hab selbst fasst alle Roco und Arnold-Lok´s mit Messingzahnräder ausgestattet.

Bei der Wartung erstmal entfetten im Ultraschallbad, danach nutze ich das Fett von Trix und das Spezial-Öl von Faller.

Gruß
Bez. #8:

Halli hallo,
Bahnhermann, wie sind denn Deine Erfahrungen, ist es damit getan ?
Meine Gedanken kreisen gerade mit Erschrecken um die anderen Zahnrädchen des Antriebs und der Schnecken im Drehgestell bspw typisch bei der  Roco V 200 (23257) (5-7 der ET Liste) ....

Pikanterweise hat meine erste Lokomotive, eine 103 (7375 FLM) aus den Endsiebzigern /frühen 80ern noch gar keine Probleme (toi toi toi) . Aber betrachte ich Eure Erfahrungsberichte u.a. auch mit meinen Erinnerungsstücken in H0 von Märklin, die noch heute reibungslos und einwandfrei mit nem Tropfen Öl fahren, habe ich mir wohl doch unter nachhaltigem Hobby unserer Spur N rollenden Materialien -bei denen heuer ja beinahe entsprechende Preise aufgerufen werden wie in der H0 Spur- ein wenig illusionen gemacht.

Eine weitere Frage habe ich noch, da ich immer die Sorge habe, etwas verkehrt zu machen: Wenn Ihr den Motor ins Ultraschallbad mit Flüssigkeit und/oder Aqua Dest- Mischung legt: bedeckt Ihr dann den Motor komplett mit Flüssigkeit ? Reicht ein 0-8-15 Gerät vom Discounter meines Misstrauens?

Herzlichen Dank für Eure Tipps



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