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THEMA: Ist Zughalt auf Weiche möglich?
ich habe bisher hier nur mitgelesen, jetzt habe ich eine eher banale Frage, aber bitte nicht lachen:
Ist es erlaubt bzw. vorbildgerecht, wenn ein Zug im Bahnhof auf einer Weiche hält? In meinem Fall wäre es eine Weiche, die als Abstellgleis vom Hausbahnsteig aus zum Güterschuppen führt. Es handelt sich dabei um einen Bahnhof an einer Nebenstrecke.
Vielen Dank für Eure Hilfe und Grüße
57rexi
das Halten auf einer Weiche ist ohne Probleme machbar und auch nicht verboten. Nur umstellen sollte man dabei die Weiche nicht.
Grüße
Markus
von Güterzug bis S-Bahn, von Nahverkehr bis ICE: Halte auf Weichen kenne ich hier in Hamburg an vielen Orten: Altona (oben) zum Beispiel oder Blankenese.
Gute Grüße
Rainer
Felix
mir stellt sich dabei nur die Frage, ob es technisch und letztlich auch wirtschaftlich unbedingt wünschenswert ist, dass ein schweres Triebfahrzeug über einen längeren Zeitraum auf so einer insgesamt doch recht sensiblen Konstruktion einer Weiche verweilt.
Klar gibt es auch Schnellfahrweichen und ähnlich robuste Weichen-Ausführungen.
Dennoch vermute ich, dass man es im Sinne einer möglichst langen Weichen-Lebensdauer doch eher vermeiden SOLLTE (obgleich es nicht verboten ist).
Oder irre ich?
Beste Grüße, Nordpilen
die Weiche ist für sowas technisch ausgelegt. Ober da 3 min, 3h oder 3 Tage ein Zug drauf steht darf einer Weiche nichts ausmachen. Die äußeren Schienen sind bei einer Weiche aus technischer Sicht nicht anders befestigt wie bei einem normalen Stück Gleis, die (innere) Weichenzunge lagert auf geschmierten Metallplatten. So eine sensible Konstruktion ist eine Weiche also nicht.
Grüße
Markus
vielen Dank für Eure Antworten und ich freue mich, daß ich meine Planung in der Weise fortsetzen kann und dass ich auch hier im Forum eine kleine Diskussion anregen konnte.
Schönen Abend noch
57rexi
selbstverständlich ist der Halt auf einer Weiche zulässig. Mache Dir mal den Spaß und schaue Dir Luftbilder (Google Maps o.Ä.) der großen Deutschen Bahnhöfe an. Du wirst (fast) überall Weichen auch mittig an den Bahnsteigen finden. Ich habe mal spontan in München, Stuttgart und Frankfurt geschaut. In Hamburg Hbf. weiß ich es aus eigener Erfahrung (Gleis 8)
Da stehen/halten dann natürlich die Züge auch drauf.
Beste Grüße & herzlich willkommen
Sven
ein weiteres Beispiel aus der Praxis gibt es auch hier aus Roth in Mittelfranken, diese RB wendet sogar dort auf der Weiche: https://doku-des-alltags.de/StreckenundBahnhoe...tstein/Roth%201.html
Viele Grüße
Marco
wie meine Vorschreiber schon geschrieben haben, ist es per se erst einmal nicht Verboten auf Weichen zu stehen. Trotzdem vermeidet man sowas, Wobei weniger das stehen als solches, sondern Weiche die dazu einladen so etwas zu tun.
Den gerade bei Relais und Elektronischen-Stellwerken (also so seit den 60ern) ist zum Beispiel eine Weiche zwischen den Ausfahrsignalen reletiv aufwändig zu schalten und erfodert teilweise noch die Abgrenzung durch zusätzliche Sperrsignale. Und wenn einfach ein Zug hinten über die Signale übersteht und noch in die Weichen ragt, kann es zu Probleme bei der Fahrstraßenauflösung und dem Flankeschutz für andere Züge kommen.
Zumindest sollte man dann sofort die Signalisierung mit planen, den manches ist dann dort etwas kompliziert (je nachdem, wie genau man das nimmt).
Viele Grüße
Dirk
wie schon geschrieben, können durchaus Züge auf Weichen halten.
Bei der Modellbahn ist es ein bisschen anders:
Wenn die Lok auf der Weiche hält, kann es u.U. sein, dass die Lok nicht weiterfahren kann, wegen der Isolation des Herzstücks der Weiche. Da wäre ich vorsichtig und würde darauf achten, dass die Lok nicht auf dem Herzstück zum Stehen kommt. Sonst muss man mit der Hand nachhelfen.
Beste Grüße
Klaus
Mir erzählte mal ein Lokführer (Ausbildung in den 1970-ern), daß man es vermeidet bzw. zu seiner Ausbildungszeit vermieden hat, auf einer Weiche zum Stehen zu kommen. Da war es aber auch noch so, daß die entsprechende Weiche zum eigenen Unternehmen gehörte, weil je mehr oder weniger jeder nur auf eigenen Gleisen fuhr. Heute fühlen sich da nach meiner Beobachtung viele nicht mehr daran gebunden, das liegt vielleicht auch daran, daß die Leute mehr und mehr reine Fahrzeugbediener sind und keine Eisenbahner mehr. Das darf man sicher nicht verallgemeinern aber oft ist das eben so. Und Fahrdienstleiter steht ja bekanntlich auch für
F eind
D es
L okführers
Gruß Lothar
noch was zu bedenken auf der Modellbahn: Wie steuerst Du ?
Falls Du ein Steuerungsprogramm nehmen solltest: Ich kenne jetzt nur Traincontroller - dort ist es nicht möglich (bzw. nicht vorgesehen), dass ein (Bahnhofs-)Block eine Weiche enthält. Und bei den beiden einfacheren Ausführungen (Bronze, Silber) wird davon ausgegangen dass ein Zug vollständig in den Block passt -> Ein Stehenbleiben auf der Weiche also nicht vorgesehen. (Bei Gold dürfen die Züge länger als ein Block sein - damit müsste es also gehen.)
Bei Handbetrieb heißt es einfach aufpassen, dass Du die Weiche nicht stellst, solange ein Zug drauf steht. Falls es eine polarisierte Weiche ist, dann bestünde die Gefahr eines Kurzschlusses.
Viele Grüße, Joni
Noch zur Ergänzung zu Lothar in #11:
Man sollte tatsächlich das Anhalten mit der Lok auf einer Weiche vermeiden, weil beim Anfahren die Störstellen in der Weiche (Herzstück) ein Schleudern begünstigen, insbesondere bei Dampfloks.
Und für Lokführer ist das Sanden in Weichen verboten. Das würde nicht nur für den Fahrdienstleiter das Leben schwer machen.
MIt Zügen (Wagen) auf einer Weiche innerhalb eines Bahnhofsgleises zu stehen ist aber kein Problem. Muss nur in der Stellwerkslogik abgebildet sein. Bei Relais- und elektronischen Stellwerken ist das etwas aufwändiger, wird aber regelmäßig gemacht.
Gruß aus Kiel!
Jörg D
Zitat - Antwort-Nr.: 10 | Name: N-bahner1
Wenn die Lok auf der Weiche hält, kann es u.U. sein, dass die Lok nicht weiterfahren kann, wegen der Isolation des Herzstücks der Weiche. Da wäre ich vorsichtig und würde darauf achten, dass die Lok nicht auf dem Herzstück zum Stehen kommt. Sonst muss man mit der Hand nachhelfen.
Außer man verwendet einen ZIMO Decoder mit einen STACO1. ZIMO Decoder erkennen es, wenn die Lok nach dem stehen bleiben keinen elektrischen Kontakt zur Schiene hat und fahren dann ganz langsam wieder weiter, bis sie wieder einen elektrischen Kontakt zur Schiene haben (oder bis der Energiespeicher leer ist).
LG
Markus
Zitat - Antwort-Nr.: 13 | Name: Joni
Falls Du ein Steuerungsprogramm nehmen solltest: Ich kenne jetzt nur Traincontroller - dort ist es nicht möglich (bzw. nicht vorgesehen), dass ein (Bahnhofs-)Block eine Weiche enthält.
Es ist auch sehr sinnvoll, beiderseits der Weiche jeweils einen eigenen Block zu haben, denn schließlich müssen ja auf beiden Seiten der Weiche auch Signale stehen, damit alle Weichenstraßen geschützt sind.
Herzliche Grüße
Elmar
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:
Falls Du ein Steuerungsprogramm nehmen solltest: Ich kenne jetzt nur Traincontroller - dort ist es nicht möglich (bzw. nicht vorgesehen), dass ein (Bahnhofs-)Block eine Weiche enthält. Und bei den beiden einfacheren Ausführungen (Bronze, Silber) wird davon ausgegangen dass ein Zug vollständig in den Block passt -> Ein Stehenbleiben auf der Weiche also nicht vorgesehen. (Bei Gold dürfen die Züge länger als ein Block sein - damit müsste es also gehen.)
Stimmt, von dem Aspekt hatte ich auch schon gehört. Erstaunlich, welche Grundlegende Funktion ein so hoch gelobtes Programm nicht kann.
Wir haben ja bisher über das klassische Anhalten gesprochen, aber gerade beim Umsetzten als Rangierfahrt steht man ja ständig auf Weichen um die Richtung zu wechseln.
Bei mechanischen Stellwerken, wo man eh noch keine gesicherten Fahrstraßen hat, fährt man zum umsetzten ja sehr oft nur so weit wie nötig, auch wenn das mitten im Gleisvorfeld ist, und auch bei moderner Stellwerken mit gesicherten Rangierfahrstraßen sind die Sperrsignale sehr oft zwischen den Weichen angeordnet, so dass man zwingen auf einer anderen Weiche steht. Und auch da setzt man bei sehr langen Wegen bis zum Wende Ls gelegentlich kurz um, also ohne das komplette Ausfahren der Rangierfahrstraße mit Wenden auf der Weiche.
@Elmar
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:
Es ist auch sehr sinnvoll, beiderseits der Weiche jeweils einen eigenen Block zu haben, denn schließlich müssen ja auf beiden Seiten der Weiche auch Signale stehen, damit alle Weichenstraßen geschützt sind.
Gerade zum Rangieren gibt es eben auch Sperrsignale mitten im Gleisvorfeld (wie oben beschrieben), wo dann nur in eine Richtung das Signal steht (oder eben gar keins, bei älteren Techniken.
Grundsätzlich finde ich die Begrifflichkeit "Block" im den vielen Steuerungsprogrammen recht ungeschickt, weil sie immer nur den Halteplatz bezeichnet, der Block aber alles zwischen den Signalen (einschließlich der Weichen) ist, der dann nur (heutzutage schrittweise) hinter dem Zug aufgelöst wird. Der Block bildet sich im Bahnhof davor quasi individuell aus der Fahrstraße heraus und ist kein definierter Gleisabschnitt. Und einige Vorbildlösungen macht das schwer umzusetzen.
Viele Grüße
Dirk
wenn man weiß, was man tut, kann sehr wohl auch bei Traincontroller eine Weiche Teil eines Blocks sein, auch wenn in der Programmbeschreibung davon abgeraten wird.
Beste MobaGrüße
Gerhard
Ich habe mich in Basel und seltener auch Zürich über die vielen parallelen Tramgleise in der Strasse vor Kreuzungen gewundert. Hintergrund:
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:
Vorgezogene Zungenvorrichtung: Speziell bei Straßenbahnen können Weichen auch im Bereich von befahrenen Straßen oder engen Kurven liegen. Um die Störanfälligkeit zu minimieren, werden diese häufig mittels kurzer Vierschienengleise mit direkt nebeneinander liegenden Schienen von solch einer ungünstigen Stelle einige Meter weiter weg gelegt.
Diese Bauart ist auch bekannt unter dem Begriff vorgezogene Zungenvorrichtung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Weiche_(Bahn)#Vorgezogene_Zungenvorrichtung
Beispielbild: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Mh_gleisverschlingung.jpeg oder https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com...Ew.jpg?itok=ljJUkkNv
Viele Grüsse
Michael
Bitte nicht Strassenbahn mit Eisenbahn vermischen, das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun ausser dass ebenfalls Stahl auf Stahl fährt.
Dann schreibst du ja selber: "können Weichen auch im Bereich von ... engen Kurven liegen." Um dies ging es im UP aber gerade nicht.
Felix
vielen Dank für Eure zahlreichen Äußerungen und Meinungen. Ich meinte eigentlich nur, ob ein Zug, also nicht unbedingt die Lok oder der Rad eines Wagens auf einer Weiche(nzunge) stehenbleiben darf, sondern der Zug insgesamt. Also wenn z.B. ein Ladegleis von einem Bahnsteiggeis abzweigt. Dass es zu Kontaktproblemen kommen kann, wenn die Lok wieder anfahren soll, ist klar, und auch, daß man die Weiche nicht stellen sollte, wenn "etwas darau steht", ist auch klar. Die Geschichte mit den Blöcken ist aber ein interessanter Aspekt, an den ich weniger gedacht habe. in meinem Fall könnte ich damit leben, die Weiche in den Block zu integrieren. Aber so weit bin ich noch nicht.
Trotzdem waren mir Eure Infos sehr hilfreich - vielen Dank noch mal und
Grüße 57rexi
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