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THEMA: Schiebebetrieb im Modell, konkretes Beispiel

THEMA: Schiebebetrieb im Modell, konkretes Beispiel
Startbeitrag
Lio - 15.11.21 22:48
Hallo,

auf meiner Epoche II - Anlage habe ich einen optisch vom Bf Berlin-Lichterfelde Ost abgetrennten Bereich "Gebirgslandschaft". Schon ein krasser Unterschied zum flachen Teltow (Landschaftsformation im südlichen Berlin, die meisten werden nur die Stadt Teltow kennen). Aber ich wollte zwei gedanklich getrennte Bereiche, so dass dieser Landschaftsteil symbolisch für Süd(west)deutschland steht (Zulaufstrecken aus z.B. Basel, Singen, Stuttgart, München, Nürnberg), da es entsprechende, interessante Zugläufe von/nach dort nach/von Anhalter Bahnhof gibt. Ich habe auch auf einem Teilstück Oberleitungsmaste der Reichsbahnbauart (n-Train) aufgestellt, um auch elektrischen Verkehr nachbilden zu können.

Nun kam mir als Bereicherung, aufgrund des imposanten Modells der Arnold-96 (bay. Gt 2x4/4), die Idee des Nachstellens des Schiebebetriebes. Aufgrund der genannten Zulaufstrecken käme hier ihr Einsatzgebiet der Frankenwaldbahn infrage. Auf dem Bild seht ihr die noch gestellte Szene der nachschiebenden 96 (lassen wir mal beiseite, dass ihr das Schlusssignal Zg5 fehlen wird):

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Nachdem der Zug dann links im Tunnel verschwunden ist, würde ich die unangekuppelte 96 - im Gegensatz zum Zug - abbremsen und später zurückkehren lassen (und hier würde ich das Zg5 nicht abnehmen können, so dass sie dann mit diesem an der neuen Spitze verkehren müsste --> also kein Zg5):

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Dann verschwindet sie rechts im Tunnel, hinter dem mein den Durchgang überbrückendes Verbindungsstück liegt (ignoriert den geöffneten BÜ):

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Auf diesem Verbindungsstück würde ich ein kurzes Abstellgleis für die Schiebelok ergänzen. Die Szene würde so - also vor meiner obigen Schilderung - anfangen: Der Zug kommt (von rechts). Kurz bevor der letzte Wagen aus dem rechten Tunnelportal am BÜ auftauchen wird, müsste ich die Weiche stellen und die Schiebelok schnell beschleunigend an den Zugschluss bringen (sie ist ja fiktiv die ganze Zeit am Zug). Ungekuppelt "schiebt" sie dann nach bis zum linken Tunnel, dort geht es dann wie oben beschrieben weiter.

Nun habe ich mir das Höhenprofil https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Hoch...Kronach-Saalfeld.png der Frankenwaldbahn auf https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Hoch...%E2%80%93Probstzella angesehen: Eine Pressiger 96 würde wohl von Pressig nach Steinbach nachschieben. Und ich denke, sie würde bergab Richtung Probstzella am Zug bleiben (gekuppelt bleiben) und gemäß Abschnitt "Ob die Schiebelokomotive ..." aus https://de.wikipedia.org/wiki/Schiebelokomotive zugstreckend hinunter fahren und von Probstzella wiederum zurückkehrend als Schiebelok eines Gegenzuges verkehren. War dies das Betriebsregime der Schiebeloks auf dieser Strecke? (Jemand hat doch neulich über die Kleinanzeigen das Buch über die 96er gekauft, da steht das vielleicht drin...)

Auch wenn das dann somit auf dieser Strecke nicht so war: Die für mich modellbahngerechtere Variante des Nichtkuppelns der Schiebelok ermöglicht mir die einfache Rückkehr der Schiebelok auf dem "falschen" Gleis als erweiterte spannende Spielmöglichkeit. Vielleicht nicht mit Vorbild Frankenwaldbahn (aber mein Landstrich ist sowieso frei erfunden), sondern ebenfalls fiktiv "irgendeine Rampe in Süddeutschland". Wobei die Fahrleitungsmaste für meine nachgebildete Zeit 1939 auf die Frankenwaldbahn passen würden: 1935 begann man mit der Elektrifizierung; fertig 1939 (E19), und da ich keinen Fahrdraht nachbilde stehen die Masten halt schon, aber es herrscht noch Dampfbetrieb ...

Auf jeden Fall freue ich mich auf spannende Betriebssituationen wie das Nachschieben von Güterzügen (sogar recht kurzen): https://eisenbahnstiftung.de/images/bildergalerie/895.jpg wie Reisezügen wie etwa D39: https://eisenbahnstiftung.de/images/bildergalerie/73710.jpg

Vielleicht habt ihr den einen oder anderen Gedanken/Anregung dazu?

Viele Grüße
Frank

PS. Leider werden die Bilder total herunterskaliert beim Hochladen und es zeigen sich unerträgliche Streifen; hier https://photos.app.goo.gl/V6mBcMepWF61o9sD8 gibt es sie in besserer Auflösung.



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Grüß dich Frank,
Ein interessantes Thema, Ich hätte Angst vor einem verhaken der Puffer beim Modell, es sei denn, man klebt einen Plastik Klarsichtstreifen bei der Schiebelok auf die Puffer.
Übrigens braucht es keine Gebirgsstrecke für einen Schiebebetrieb, Im Bahnhof Stendal z.B. wurden neu gebildete Güterzüge bei der Abfahrt nach Richtung Wittenberge über den "Berg" geschoben. Ein altes Lok Einsatzbuch bestätigt sogar eine BR 96 für kurze Zeit in Stendal. Genaueres weis ich aber nicht zu berichten. Soviel ich weis, gibt es auch Signale die "Schieben einstellen" anzeigen. Es kam auch vor, das die Lokführer sich mit Pfeifsignalen verständigten. So weit meine Erinnerung aus Kindertagen, wenn ich auf der Wahrburger Brücke stand und dem Betrieb am Ablaufberg zuschaute, und auf dem Streckengleis ein Güterzug ausfuhr.
Gruß elber
Hallo,
der Schiebebetrieb auf der Frankenwaldbahn in den 20er bis 40er Jahren gestaltete sich derart, dass die Schiebeloks bei Güterzügen fast immer angekuppelt waren und sowohl von Pressig, als auch von Probstzella aus über Steinbach am Wald (Scheitelpunkt) mitfuhren. Auch die berühmte Zugverbindung Berlin-München-(Roma-Termini) D39/40 wurde bei guter Auslastung gelegentlich "durchgeschoben". Bei Güterzügen wurde die Schiebelok auch als "Bremslok" verwendet. Der Grund lag in der häufigen Anzahl an Leitungswagen oder Waggons mit einlösiger Bremse, um dann genügend Druckluft vorrätig zu haben. In Probstzella wurden die G-Züge aus Richtung Saalfeld noch u. U. nochmals "feinsortiert" (vgl. Gleisplan!). Kleiner Hinweis: Beladene Langholzwagen mit Kuppelstange (oder ohne) wurden hinter der Schiebelok mitgeführt und nach der Bergfahrt entweder in Pressig oder Probstzella wieder in den Zugverband eingegliedert. Die Zuglast für nicht notwendigen Schiebebetrieb lag in den "Dampfzeiten" bei <500t, je nach Zuglok, Bremsen und gebremster Achsenzahl. Abschließend wäre noch zu erwähnen, dass die Schiebeloks bei Bedarf von Steinbach am Wald hinter ihren (Personen-)Zügen im Blockabstand folgten und Regelleistungen als Zuglok für G-Züge in (meistens) Pressig nach Probstzella übernahmen. Die eingesetzten BR 95 verblieben dann oft bis Saalfeld am Zug. Das machten die 96er zwar auch, aber sehr selten. Die bayrischen Kraftprotze hatten halt ihre "kleinen Macken" und zuletzt (etwa ab der Elektrifizierung) häufige "Fehltage".
Über den Schiebebetrieb der Frankenwaldbahn habe ich über Jahre so einiges an Material/ Unterlagen zusammengetragen.
VG
Ralf
Hallo Frank,

wie Ralf schon schreibt, blieben im Frankenwald die 96 in der Regel auch bergab zum Bremsen mit am Zug, sie hatten genau dafür ja auch eine Riggenbach-Gegendruckbremse bekommen.

Deine Betriebssituation mit am Scheitelpunkt absetzender Schiebelok entspricht der lange Zeit gängigen Praxis an der Spessartrampe Laufach - Heigenbrücken, wo die Schiebeloks kurz vor dem Schwarzkopftunnel vom (fahrenden) Zug absetzten.  Auch hier waren 96 als Schiebeloks eingesetzt, allerdings die unverstärkte Variante (96 001 bis 015) abgesehen von einem Testeinsatz der 96 020 für ca. 1 Jahr.

Ich für meinen Teil finde Schiebelok-Betrieb auch sehr spannend und spiele das auch oft nach. Wobei ich da keine konkrete Vorbildstrecke habe, sondern einfach Züge mit Schiebeloks verkehren lasse. Auf der Strecke abkuppeln mache ich dabei nicht, sondern im Bahnhof, also eher die Frankenwald-Betriebssituation.

Viele Grüße,

Udo.
Hallo,

danke für die Erwiderungen. Ist halt ein spannendes Thema und man lernt nie aus - z.B. dass die 96 sogar in Stendal war ... Bernd, die von dir erwähnte Signaltafel wäre Ts1, siehe https://epoche2.modellbahnfrokler.de/ds/e2d_3601.html#sig42

Ralf, Udo - das bestätigt dann meine Vermutungen, wie der Betrieb auf der Frankenwaldbahn war. Nun, da muss ich dann bei mir wirklich fiktiv bleiben. Macht aber nichts, denn "es könnte so gewesen sein"

Viele Grüße
Frank


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