1zu160 - Forum



Anzeige:
MTR Exclusive - Onlineshop und Exklusivmodelle

THEMA: Woran erkenne ich in welchem Land der Artikel produziert wir

THEMA: Woran erkenne ich in welchem Land der Artikel produziert wir
Startbeitrag
GG - 15.12.21 17:05
Hallo zusammen,
ich habe gerad von Minitrix die Elektrolokomotive Litt. 141 „Hectorrail“, Epoche VI bekommen und wollte anhand der Verpackung sehen wo das Modell produziert wird. Leider kann ich nicht erkennen, ob in China oder Ungarn.
Natürlich wissen jetzt die Insider wo das Modell hergestellt wird. Mir geht es aber darum, dass ich es als Laie nicht erkennen kann. Auf der Verpackung steht 73033 Göppingen Germany, Unterseite Lok nur Minitrix. Selbst in der Anleitung finde ich nichts
Ich meine mich zu erinnern, dass ein Made in Germany bei 70% Montagearbeit in Deutschland gegeben werden kann.

Der eigentliche Produktionsstandort bleibt mir verborgen.

Vielen Dank für Rückmeldung. Vielleicht haben sich einfach die Gesetzgebungen geändert.
Gruß Ingo

Hallo Ingo,

das offizielle Herkunftsland ist in der ersten Ziffer im EAN-Code verschlüsselt (4 = Deutschland).
Das ist aber eben nur die formale Herkunft - alles andere bleibt wohl Insiderwissen...

meint
Roger
Hallo Ingo,

prinzipiell gilt, dass  Ware als Made in Germany gekennzeichnet werden darf, wenn mehr als 50% der Wertschöpfungskette in Deutschland angesiedelt ist. Wertschöpfend ist alles, was mit dem Produkt zusammenhängt.
D.h. wenn z.B. alle Materialien aus Deutschland stammen und nur die Endmontage in einem Billiglohnland erfolgte, und der Kostenanteil der Löhne bei den Herstellkosten einen Anteil von  kleiner 50% nicht übersteigt, kann das Produkt als Made in Germany ausgewiesen werden.
Wurde das Produkt in Ungarn gefertigt und die Komponenten auch von diesem Produktionsstandort beschafft, muss das Produkt mit Made in Hungaria ausgewiesen werden.
Beschafft man Komponenten in China, und montiert alles in Deutschland dann ist mit sicherheit der Lohnkostenanteil deutlich über 35%. In diesem Fall ist das Produkt Made in Germany. Wird das Produkt komplett in Fernost produziert und das fertige Produkt an den "Inverkehrbringer", in Deinem Fall Minitrix, muss das Produkt mit Made in China ausgewiesen werden.

Gruß aus Südmähren
Heidi
Hallo zusammen,
ich denke, die Situation ist deutlich komplexer und es sind unterschiedliche Konstellationen möglich, wer auf der Packung als Hersteller fungiert, siehe die Beispiele aus diesem Link:
https://www.weingarten.ihk.de/innovation/innova...on-produkten-1941588

Gruß
Karl
Einen guten Morgen in die Runde,

dass ein hochpreisiger (bitte nicht verwechseln mit "hochqualitativer") Anbieter nicht sagen möchte, dass seine Produkte keinesfalls in Hochpreisländern produziert werden, sondern z.B. im nächsten sowie fernen Osten, liegt nahe.

Ich wundere mich inzwischen ebenfalls, welche Basisangaben man bei Produkten bestimmter (inzwischen lediglich) Marken gar nicht mehr vorfindet.

Beste Grüße, Nordpilen
Dieses "made in…" mit nur einem einzigen Land ist doch heutzutage sowieso nur noch Marketing. Bei Modellbahn dürfte typisch sein "Entwicklung und Endkontrolle in Westeuropa, Komponentenherstellung in Osteuropa, Montage in Asien".

Gruß Kai
Zitat - Antwort-Nr.: 5 | Name: Kai

Entwicklung und Endkontrolle in Westeuropa



Ja, Endkontrolle beim westeuropäischen Endabnehmer.

Ausnahmen davon sind möglich.

Gruß

Sven
Hi in die Runde,

ich kann mich erinnern, die Frage stellte sich mal in meiner Lehrzeit, Anfang der 80er Jahre. Es ging um Blaupunkt Radios, Fernseher u. Videorecorder, die mit dem Label "Made in Germany" versehen waren. Nur erfolgte speziell die Herstellung der Fernseher komplett in Asien, China. Im Container kamen dann Gehäuse mit eingesetzter Bildröhre und die Platinen an, die am Standort des Stammwerkes zusammengestöpselt wurden, Rückwand drauf, fertig! Und da hieß es damals, wenn die Endmontage in D erfolge, sei es "Made in Germany", egal, wo letztlich die Teile herkämen...

meint grüßend
Roland
@8: Hallo Roland,

aufgrund des seinerzeit ganz massiven Preisgefälles zwischen BRDeutschland und jenen anderen Ländern lag die überwiegende WERTschöpfung eben auch schnell hierzulande - sprich TV irgendwo anders produziert für 50 DM + in Deutschland produziertes Gehäuse drumrum = Verkaufspreis 150 DM ...

Und bei Grundig stand nach "Made in Germany" irgendwann nicht mehr "Made in Portugal" drauf, sondern schlicht "Made by Grundig".
Und kaum jemand hat diesen Schachzug seinerzeit bewusst bemerkt.

That's the way it works; Ähnlichkeiten mit heute wären natürlich rein zufällig.

Beste Grüße, Nordpilen
Hallo,
zumindest die Chinesen halten damit nicht hinterm Berg für wen sie arbeiten / gearbeitet haben:
https://sdkmode.wordpress.com/about/

Grüße
Karl
@10: Hallo Karl,

... ein Wunder, dass diese Sandakan-Seite noch existiert.

Aber es ist eben ein Unterschied damit zu werben, FÜR wen man arbeitet (als selbst ausgestelltes "Zeugnis" für die eigene Seriosität) oder ob man "zugibt", wo man seine Modelle bauen lässt, nämlich ganz woanders, als es das hiesige Marketing zu suggerieren versucht.

Btw.: Ich vermute Dank der verlinkten Website, dass die gezeigte chinesische "DF"-Standard-Großdiesellok auf der für BRAWA gebauten 132(ff.)er basiert.

Beste Grüße, Nordpilen
Hallo zusammen,
ich sehe schon, ganz eindeutig ist da wirklich nicht.
@Matthias: Danke für die Aufklärung.
Ich habe ja prinzipiell kein Problem mit der Fertigung in China. Es gibt ja auch Modellbahnhersteller die schreiben das auch auf ihre Verpackungen und Modelle. Ganz selbstbewusst. Ich habe auch eine LGB-Köf...untern ganz Fett. Made in China
Ich bin seit rund 35Jahren Modellbahner, gut jetzt nicht so Hardcore, aber habe doch die Entwicklung und tiefe Täler einiger Hersteller beobachtet. Hobbytrain hat sich absolut ins positive entwickelt, Piko..topp Modelle....Die Krötenmotoren von Fleischmann etc...Poyswitch von Minitrix, ein paar Umsetzengleisungen bei Arnold/Hornby...ich glaube jeder Hersteller hat sich verzeihbare Fehler erlaubt.
Aber warum hat ein Hersteller wie Minitrix nicht das Selbstvertrauen hat, das Made in PRC oder Hungary draufzuschreiben bleibt mir schleierhaft. Sie müssen doch davon ausgehen, dass der harte Kern der Modellbahngemeinde sowieso Bescheid weiß.

Noch eine Anmerkung zur Litt 141: Das Modell wirkt nicht sehr wertig. Leichtes Gewicht unterschiedliche Orangetöne und Glanzstufen. Aber damit will ich kein neues Thema aufmachen.    

Auf jeden Fall: Vielen Dank in die Runde, es hat mich sehr gefreut, dass es zu objektiven freundlichen Beitragen und Rückmeldungen kam.
Gruß Ingo
Ich kann von einem Produkt meines Arbeitgebers erzählen, welches nahezu vollständig im Ausland gefertigt wird. Hierzulande bekommt es noch ein paar Aufkleber, ein Typenschild und eine Endabnahme. Damit zählen wir als Hersteller.

"Verlängerte Werkbänke" im Ausland sind absolut üblich. Das geht bis zur Auslagerung der effektiven Komplettfertigung des Produktes. In allen Branchen. Mittlerweile ist auch schon "Premium-Automotive" auf diesen Trichter gekommen (hüst Premium-"Sportwagen"-Hersteller-aus-dem-Südwesten-der-Republik hüst).

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Aber warum hat ein Hersteller wie Minitrix nicht das Selbstvertrauen hat, das Made in PRC oder Hungary draufzuschreiben bleibt mir schleierhaft. Sie müssen doch davon ausgehen, dass der harte Kern der Modellbahngemeinde sowieso Bescheid weiß.

Das ist ganz einfach: Mätrix positioniert sich am Markt als "Premium-Hersteller". Damit einher gehen hohe Preise. Die müssen natürlich gerechtfertigt sein. Das Preisgefälle Richtung Osten ist jedem Verbraucher bekannt. So lange der Eindruck erweckt wird, dass die Produkte beim Lohnnivieau hierzulande gefertigt werden, kann man auch den hohen Preis und das "Premium" rechtfertigen. Dabei zählt natürlich der Eindruck beim Otto-normal-Modelleisenbahner, der auch den Umsatz generiert. Stichwort "Modelleisenbahnromantik" oder "Marke in meiner Jugend". Der kleine "harte Kern" macht hier nicht viel aus. Letztlich ist das nur Kundenverarsche. Aber funktionieren tut es. Soll heißen: es wirft mehr Geld ab als es Kunden kostet. Also wird es gemacht.

Piko ist da eine sehr beeindruckende Ausnahme. Die sind sehr eng mit ihrem Fertigungsstandort in Fern-Ost verbunden. Mich würde mal interessieren, wie das in der Firma rechtlich genau konstruiert ist (Joint-Venture, Tochterfirma, Auftragsnehmer,...). Und die machen auch keinen Hehl draus, woher das Produkt kommt. Im Gegenteil: Das wird sogar noch in der Social Media positiv vermarktet - inkl. Videos von Werk mit tiefen Einblicken. Die enge Verbindung und sogar die Entwicklung in Fern-Ost sichert auch Qualität, hohe Reaktionsgeschwindigkeit und gut durchdachte Produkte. Und das sieht man m.E. auch am fertigen Produkt. Ich wünsche mir für Piko, dass das auch in Zukunft aufgeht bzw. sogar expandiert. Das ist ein Erfolgsrezept und sieht für mich nach Benefit für alle Seiten aus.

Gruß
Andi

Hallo Ingo,

Zitat - Antwort-Nr.: 14 | Name: Mitropa

Wenn die Produkte wirklich aus Ungarn wären, könnten Sie einfach Made in EU draufschreiben und gut.



So einfach ist das auch wieder nicht! Die Kennzeichnung "Made in EU" wird in einigen Ländern, darunter die USA, nicht akzeptiert. Siehe hierzu den 3. letzten Abschnitt im angefügten Link: https://www.copat.de/mn_mdingerm.htm

Wenn man das Herstellland richtig in Erfahrung bringen will, sollte man einen sogenannten Präferenznachweis anfordern. Darin muss das Herstellland klar und deutlich aufgeführt sein, da dies ein zolltechnisch relevantes Dokument ist.

Gruß aus Südmähren
Heidi
Moin,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

So einfach ist das auch wieder nicht! Die Kennzeichnung "Made in EU" wird in einigen Ländern, darunter die USA, nicht akzeptiert. Siehe hierzu den 3. letzten Abschnitt im angefügten Link: https://www.copat.de/mn_mdingerm.htm



Und daher ist der einfache (aber teure) Trick: Einfach in die USA fahren und da mal auf die Schachteln schauen. Da steht drauf, wo die Modelle herkommen. Oder jemanden Fragen, der dort aktiv ist.

So sind zum Beispiel die MärklinTTrix H0 "Überraschungsloks" (meistens Dampflokexoten) aus China. Die Gleichstrombahner begrüßen das, weil sie ein paar Märklintypische Kritikpunkte (Spurkranzhöhe) nicht haben, die Märklinisten stört das, weil sie holpern (wegen niedrigerer Spurgkränze).

Viele Grüße

Dirk
Guten Morgen,

auf meinem Minitrix-Set "Müngstener Brücke" steht Made in China drauf. Dieses hatte ich bei einem Händler in Miami/Fl gekauft.

Grüße

Dominik


Nur registrierte und eingeloggte User können Antworten schreiben.
Einloggen ->

Noch nicht registriert? Hier können Sie Ihren kostenlosen Account anlegen: Neuer N-Liste Account





Zum Seitenanfang

© by 1zu160.net;