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THEMA: Lötpaste für Decodereinbau?

THEMA: Lötpaste für Decodereinbau?
Startbeitrag
Freetrack - 08.01.22 15:21
Hallo zusammen,,

SuFu benützt, und ja, es gibt umfangreiche Threads zum Thema Löten von Decodern, Platinen etc. und ja, habe ich auch durchgelesen.

Meine Frage ist gezielt, ob für das Löten von Decoderlitzen die Verwendung einer Lötpaste wie z. B.

https://www.amazon.de/dp/B01N364P6X/?coliid=I3G...ref_=lv_ov_lig_dp_it

sinnvoll bzw. zu bevorzugen sein kann.

Danke und VG
Andreas

Hallo Andreas,

kann man machen. Ich benutze diese Art Pasten nur mit Heissluftlötkolben.
Für die Arbeit mi klassischen „verzinnten“ Lötspitzen ist das meiner Meinung nach nicht gut geeignet.

Beste Grüße

Der Tom
Das Zeug kann sinnvoll sein, wenn Lötzinn an Stellen muss, wo man mit dem Lötkolben nicht direkt hinkommt. Z.B. zwei Bleche flächig verlöten. Dann wird es aufgetragen und indirekt (über das Blech) mit dem Lötkolben erwärmt. Direkt mit der Lötspitze würde ich das nie verarbeiten. Ansonsten wird so etwas in einem Ofen oder mit einem Heißgebläse verarbeitet.

Den Sinn, das in Verbindung mit Litzen zu verarbeiten, sehe ich nicht. Was ist denn der Hintergedanke bei der Frage, wenn man fragen darf?

Gruß
Andi
Hallo Andreas,
also zum Anschließen von Decodern habe ich die Lötpaste noch nie benutzt. Da genügt eigentlich normaler Lötdraht mit 0,3mm Durchmesser. Die Paste ist da eigentlich nur teuer und man gewinnt nichts.
Wo ich sie schon benutzt habe, ist beim Einlöten von ICs mit 0,5mm Raster. Da ist jede Lötspitze zu dick. Da hilft dann nur die Paste und ein feines Heißluftgebläse. Oder beim Einlöten von ICs und LEDs, bei denen die Lötflächen nur unten, also mit dem Lötkolben gar nicht erreichbar sind.
Noch ein Gegenargument: die Lötpaste "verdirbt" schnell. Wenn sie einmal geöffnet wurde und nur selten benutzt wird, ist sie nach Monaten so zäh/eingetrocknet, dass man sie nicht mehr aus der Spritze kriegt. Ich habe schon fast volle wegwerfen müssen.
Viele Grüße
Klaus
Hallo,
hier eine "Fundgrube":
https://emilotto.de/produktliste/
VG
Ralf
Hi, ich benutze seit Jahren, falls es denn mal notwendig ist "FLUX" Type NC 559-ASM.

Ich kann dir gerne eine kleine Probe zum ausprobieren zusenden.

Gruss Norbert
Andreas,
für Drähtchen ist Elektroniklot mit 60/40 und Flußmittelseele besser als 3Ag, weil der Schmelzpunkt 35°C niedriger ist (das kann für das Leben deines Decoders wichtig sein) und Du besser beurteilen kannst, ob die Lötstelle gut ist.  
Statt einer unbekannten Lötpaste zu vertrauen:  beim Decoderpad auf eine saubere Oberfäche achten und evtl. ein klitzekleines Bisschen des no Clean-Flussmittels Deines Vertrauens, mit dem Du Erfahrung hast.
Grüße, Klaus
Hi, danke mal für Eure Antworten.

Also mein Hintergedanke ist: Ich habe, denke ich, eine gute und vollständige Lötausrüstung zur Verfügung. Ich möchte aber als Lötanfänger nicht bei 400 Grad meine D&Hs verschrotten und dachte mir, mit dieser Lötpaste kann ich in Ruhe die Decoder-Litzen an die Lok "ankleben" und dann bei mäßiger Hitze fixieren. Da ich etliche Loks digitalisieren muss, würde ich so eine Spritze schon ausnützen können bzw. stehen die Kosten für die Paste in keiner Relation zum Wert der Loks und der Decoder.

Zu allem Überfluss habe ich hier einen Thread gefunden, in dem jemand mit nach eigenen Angaben ganzen 35 Jahren Löterfahrung 2 Bilder von Lötarbeiten gepostet hat. Da habe ich Angst bekommen, weil ich finde, die sehen so furchtbar aus, dass mich so ein Ergebnis schon für den ersten Versuch frustrieren würde. Deshalb auch die Idee mit der Paste.


unten als PS beschreibe ich Euch noch meine erste Löterfahrung

VG
Andreas


Ich habe jetzt als Erstlingswerk eine Schaltdecoder-Platine zu löten begonnen. Ich finde, das sieht nicht so ganz übel aus, aber ist mir zu unregelmäßig. Ich mache auch was falsch, weil das Lötzinn (habe Felder mit Flux und Blei mit 0,5 und 1,0 mm) landet nicht immer gerne da, wo es hin soll, sondern krabbelt stattdessen unverschämt und in Mengen die Lötspitze hoch Richtung Halterung. Der 0,5er Draht verpufft nahezu in der Hitze, sodass ich auf 1,00 umgestiegen bin.

Manchmal schauen die Pins auf der Platine perfekt aus, manchmal aber bilden sich zu große Lötkugeln, die sich gelegentlich miteinander verbinden und entlötet werden müssen.
Manchmal bleibt der Lötdraht kleben (recht stabil), gut der geht mit Hitze wieder ab.
Manchmal zieht die Lötspitze so einen hässlichen scharfen Wimpel nach oben.
Alles wohl Anzeichen für eine falsche bzw. treffender gesagt keine Technik.

Die Ersa Nano habe ich auf 350 bis 380 Grad eingestellt. Ich habe mit falsch verstandener Vorsicht vielleicht auch eine ganz feine runde Lötspitze verwendet, die wohl zu wenig Kontaktfläche für die Erwärmung hat und werde jetzt eine breite mit leichter Flachmeiselform aufstecken.

Ich werde es dann nochmal versuchen unter dem Motto "kurz & heiss", dieses scheint in den meisten Hilfestellungen durch. Langsam & vorsichtig & mit Minispitze ist wohl keine gute Idee, weil die Verbindungen dabei immer schlechter werden, kommt mir vor.

Was mich noch stört: Ich habe ein USB-Mikroskop mit 50x - 300x optischer Vergrößerung plus 4x Digital.....
Die maximale Vergrößerung ist so stark, dass die Spitze eines Pins aussieht wie ein Brückenpfeiler. Aber auch bei "nur" 50x Vergrößerung sieht die Platine als Vollbild auf einem 40 Zoll TFT aus wie ein Schlachtfeld und erinnert mich dieses Platinen-Guernica an den oben erwähnten Thread. Weniger wegen der Lötstellen sondern wegen des hässlichen bräunlich-schmierigen Flussmittelfilms um viele Lötstellen herum. Habe mir jetzt IsoP.Alk. bestellt zum Entfernen.
(mit freiem Auge sieht es nicht so schlecht aus, aber Unter-Strom-Setzen traue ich mich das Teil so noch nicht)



Hallo Andreas,
ich kann dir diesen Leitfaden vorschlagen:
https://www.1zu160.net/elektrik/richtig-loeten.php
Übung macht den Meister!
Bevor du Decoder zerbrätst besorge dir ein wenig Draht und löte bis es klappt.
In der Lehre musste ich drei dieser "Matten" löten und der Meister hat immer wieder Lötstellen gefunden
die "kalt" waren.
meint
Günter
Hi

Mein Vater war Direktor einer Elektronik Firma die auch große Komplexe Platinen bestückte.
Als ich dann nach dem Abi keinen Bock hatte zu studieren, sagte er mir ich müsste dann halt für meinen Unterhalt arbeiten, und brachte mir hunderte Platinen und entsprechendes Hühnerfutter mit, €0,50 pro Platine bezahlt, was deutlich mehr war als die Angestellten verdienten.
Hat mir nach einer Woche zwei Dinge gelehrt: das löten, und das ich doch lieber studieren gehe...

LG ChristiaN

Hi Günter,

danke, die Anleitung kenne ich und wenn ich meine Weichendecoder-Platine komplett verbraten habe, wird mir so was wohl nicht erspart bleiben.

Lieber würde ich jetzt ChristiaN meine Platinen und 200 Euro fürs Löten schicken, dann kann er seine Jugenderinnerung auffrischen und ich gehe ein wenig studieren.

VG
Andreas

ChristiaN, ich würde mein Angebot sogar verdreifachen und Dir 600 Euro schicken, wenn Du mir auch die Lokdekoder in die Loks lötest.
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

wenn ich meine Weichendecoder-Platine komplett verbraten habe, wird mir so was wohl nicht erspart bleiben.


Hallo Andreas,
das verstehe ich nicht!
Warum sorgst du nicht vor und übst das Löten? bevor du irgendetwas verbrätst!
meint
Günter
Hallo Günter,

auf den Teilen stand ganz groß drauf: "Für Lötanfänger geeignet".

also genau für mich.

und wer sagt, dass die Platine hinüber ist? Vielleicht habe ich ja Anfängerglück.
Ich werde mir dann mal ein Netzteil auf den Tisch stellen und sicherheitshalber auch eine Flasche Enzian (nicht gegen die Flussmittelreste sondern gegen die Schmerzhaftigkeit der Erkenntnis).

LG
Andreas

Hi Andreas

Klingt ja ganz schlimm!


LG ChristiaN
Hallo Andreas,
beim Enzian wäre ich gerne dabei
(ich glaube ich habe noch niemals einen getrunken?)
Ich wünsche dir viel Erfolg und gutes Gelingen
LG
Günter
ich trinke selbst gerade meinen ersten Enzian. Habe ich im Keller gefunden, die Flasche halb voll und ist sicher etliche Jahre so gestanden, nachdem er vom Tiroler Gebirge über ein paar Umwege in den Kell
er gelangt ist.
Schmeckt deutlich schärfer als Obstler.

Ich lasse es Euch wissen, wie es ausgeht.

LG Andreas

Nochmal zur Anfangsfrage: Spricht nun abgesehen vom Preis und der schlechten Haltbarkeit etwas gegen das Arbeiten mit Lötpaste beim Dekodereinbau?  Ich muss immer alles probieren
Hallo Andreas,
das von mir verwendete Lötzinn hat ein "Seele" mit Flußmittel. Dieses würde ich dir empfehlen!
Lötpaste benötigst du dann nicht.
Meine Erfahrung
LG
Günter
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Nochmal zur Anfangsfrage: Spricht nun abgesehen vom Preis und der schlechten Haltbarkeit etwas gegen das Arbeiten mit Lötpaste beim Dekodereinbau?  Ich muss immer alles probieren



Hi, probieren geht über studieren. Wie sagt man so schön "vom leichten zum schweren".

Ich pers. habe selten Lötpaste beim Decodereinbau verwenden müssen.

Selbst beim anlöten der Litzen am Decoder benutze ich keine Paste.

Das grosse Problem was ich immer habe, wenn ich die mittigen Litzen an bzw. ablöten muss. Da kommt man immer so schlecht mit der Lötspitze ran. Wird aber wohl mein pers. Problem sein.

Beim SMD löten nutze ich schon mal die Paste aber dann auch nur einen hauch von.

Das löten selber habe ich mir selber beigebracht, damals gab es noch kein YT oder ähnliches.

10 Jahre lang Notebooks repariet, dagegen sind die Decoder und deren Litzen eine wohltat, was die grösse anbelangt.

Also ran den Speck (Decoder) :)

Gruss Norbert

Ich zitiere mich mal selbst:
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Das Zeug kann sinnvoll sein, wenn Lötzinn an Stellen muss, wo man mit dem Lötkolben nicht direkt hinkommt. Z.B. zwei Bleche flächig verlöten. Dann wird es aufgetragen und indirekt (über das Blech) mit dem Lötkolben erwärmt. Direkt mit der Lötspitze würde ich das nie verarbeiten. Ansonsten wird so etwas in einem Ofen oder mit einem Heißgebläse verarbeitet.


Wenn du ein entsprechendes Heißluftgebläse hast, kannst du es ja mal ausprobieren, was Litzenisolierung und Decoder dazu sagen. Die Eigenschaft von heißer Luft ist nämlich, dass sie nicht sehr präzise ist und an sehr viel Stellen gerät, wo sie nicht hingehört. WIRKLICH Feuerfeste Unterlage ist natürlich auch Pflicht.
Und selbst wenn du die Spitze eines Lötkolbens direkt in die Paste hältst, wird der Wärmeeintrag sehr viel länger und somit größer sein wie mit normalen Lötdraht. Die pasteusen Bestandteile müssen nämlich erstmal verdampfen bis das in Pulverform gebundene Lötzinn übrig bleibt und flüssig wird. Und dann bist du in dem Moment erst da, wo du mit Lötdraht an der Lötstelle anfängst.
Wie gesagt, probier es aus wenn du magst. Meines Erachtens ist die Zeit aber sinnvoller investiert, wenn du mit normalen Lötdraht (mit integrierten Flussmittel natürlich) übst. Nimm am besten gleich bleifreies Lot mit Silberanteil. Das ist etwas anspruchsvoller in der Verarbeitung als bleihaltig. Wenn du das kannst, kannst du auch Decoder löten.

Gruß
Andi
Guten Morgen Andreas,
Ich hab die Lötpaste noch nie verwendet.
zu Deiner Aussage :

Ich möchte aber als Lötanfänger nicht bei 400 Grad meine D&Hs verschrotten und dachte mir, mit dieser Lötpaste kann ich in Ruhe die Decoder-Litzen an die Lok "ankleben" und dann bei mäßiger Hitze fixieren.

Da machst du mehr kaputt, mit mäßiger Hitze zu hantieren. Sehr oft oder meist ist der Träger Kunststoff, der schnell schmilzt. Lieber kurz mit höherer Temperatur als lange mit wenig Hitze. Üben hilft, ggf.  mit einem Schrottmodell.
Welche Modelle möchtest Du digitalisieren ?
Einen schönen Sonntag wünscht
Gerald
Hallo zusammen,

es gibt noch Flußmittelstifte. Die sind so ähnlich wie Edding, nur eben mit Flußmittel. Man kann die Lötstellen damit einstreichen. Habe ich mir gerade selber gekauft, aber leider beim letzten Löten vergessen, kann also nicht sagen, wie gut das wirkt. Wichtig ist, daß man da eine "no clean"-Variante verwendet, sonst kann das später ohne Reinigung mal korrodieren.

Klaus
Hallo Andreas,

bei msfrog habe ich mal diese Anleitung https://www.1001-digital.de/pages/basteln-baue...weise-zum-loeten.php entdeckt und verlinke diese immer wieder gerne bei Anfragen nach dem besten Löten bei Decodern. Ich habe selbst mal Elektroniker gelernt und kann dem, was Carsten da zeigt, nur voll und ganz zustimmen. insbesondere die 20sec des Videos sind absolut sinnvoller Zeitaufwand, besser kann mans nicht erklären.

Grüssle aus dem Schwabenländle

Bernhard
Nee, nix "mit mäßiger Hitze". Volle Pulle aber nur ganz kurz ist das Rezept. Wenn es am Anfang nicht klappt dann besser abkühlen lassen, einmal tief durchatmen und dann nochmal kurz ran. Die Lötpaste geht schon, aber eher als Komplement. Und der Kolben darf nicht trocken sein, sonst bringt er auch keine Hitze rüber.

Was zum "reinziehen": https://www.youtube.com/watch?v=CPXZM8r8xFw

Grüße,
Harald.
Hallo Andreas   #21

Üben ist ein gutes Rezept.
Man merkt, dass es nicht das erste Mal ist, dass er es tut.
Ausgezeichnetes Video

Gruß
Jordi
Noch ein Nachtrag: ehajo hat auch ein Video zum Thema "SMD-Löten" drin: https://youtu.be/4GrQNH80oDY?list=RDCMUCxSV7wA-eKyiKApk_wifC5A . (vom Anfang an schauen!). Man muss ja nicht gleich den Decoder zerlegen und wieder zusammenbauen, aber das hilft auch für die Anschlusslötungen.

Grüssle aus dem Schwabenländle

Bernhard
Hi,

danke für die Video-Links. Das von Carsten zeigt in aller Kürze, wie einfach es ist, wenn man es kann bzw. vor allem weiß wie.

Und Ehajo habe ich mir gleich abonniert. Er erklärt gut und es sind etliche nützliche Videos in seinem Kanal.

VG
Andreas


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