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THEMA: Flutkatrastrophe im Juli 21 und Modellbahn

THEMA: Flutkatrastrophe im Juli 21 und Modellbahn
Startbeitrag
hugi - 11.01.22 08:59
Hallo zusammen,
da die Flut im Juli auch hier schon einmal Thema war, möchte ich als Betroffener über die Situation meiner kleinen Anlage berichten.

Wir wohnen in Schleiden und unser Haus  war im EG 2.20 m hoch überflutet. Wir haben mittlerweile eine Mietwohnung gefunden und unser beschädigtes Haus noch ganz gut verkauft bekommen. Leider lassen die Anfang September gekauften Möbel noch auf sich warten. Es hat zurzeit noch etwas von Camping.

In den letzten Tagen hatte ich Zeit, mich mit den Resten meiner Modsellbahn zu beschäftigen. Die kleine Regalanlage mit digitaler Steuerung (FCC und Funktionsdekoder) ist zerstört und auf dem Müll.

Von meinen 26 Loks und Triebwagen konnten 12 aus dem Wasser und Schlamm gerettet werden. Ebenso ca. 50 Anhänger.

Ich habe mir nun einen Testkreis und eine z21start besorgt und die Reste getestet.

Schäden haben sie fast alle (Lackierung durch das Schmutzwasser angegriffen, kleine Teile abgebrochen).

Von den 12 gefunden Loks fuhren nach Reinigung noch 6 tadellos. Die anderen muss ich mir noch einmal vornehmen und sehen, ob sie noch durch Motor- oder Dekoderwechsel zu retten sind.

Bei den Anhängern ist die Situation besser. Es fehlen auch hier einige Kleinteile (Achsen, Kupplungen usw.), aber insgesamt rollen sie noch ganz gut. Durch den Schlamm sind einige gut gealtert!!!!!

Wie es nun wetergeht ist noch nicht klar, da der Platz in der neuen Mietwohnung deutlich geringer ist als im alten Haus.

Vielleicht schaffe ich mir ein kleines Fertiggeländen an.

Ich wollte euch nur informieren, dass Modellbahnen widerstandsfähiger sind als ich vermutet hätte.

Euch allen noch ein gutes 2022 und dass wir von solchen Katastrophen verschont bleiben.


Grüße aus der Eifel


Hubert

Moin Hubert,

ein hochinteressanter aber auch betrüblicher Beitrag. 6 von 26 Überlebende...
Da muss ich mich ja mit meinem Bestand richtig schämen.
Du bekommst eine PN.

Gruß aus dem verschonten Nordertown
Guten Morgen Hubert,
das Hochwasser war schon eine richtige Katastrophe, ich fühle mit dir und allen anderen Betroffenen.
Musste kurz nach der Flut beruflich nach Ahrweiler, schon schmerzhaft was da gesehen und erlebt habe.
Der Kunde stand weinend vor mir
und erzählte von seinem Schicksal und das von anderen.
Mir blieb kurz die Luft weg und bekam den bekannten Kloß im Hals.
Es freut mich das du noch einiges wiederfinden und retten könntest,
ebenso das du trotz herber Verluste und Schäden weiter bei deinem Hobby Modellbahn bleibst.

Ich wünsche dir alles Gute, viel Erfolg und Spaß.

Mitfühlende Grüße
Dietmar

Hallo.
Bei der Flutkatastrophe hat die Modellbahn meines Vaters mehr Glück gehabt. Diese stand in ersten Obergeschoss und die Kyll kam nicht ganz so hoch. Die blieb gerade so ausserhalb des Wohngebäudes.
Leider ist mein Vater einige Zeit vorher verstorben und die Anlage musste deshalb abgebaut werden.

Dir Hubert weiterhin viel Glück mit den beschädigten Modellen auf das sie wieder laufen werden.

Schöne Grüße aus dem Hunsrück
Mathias
Hallo,
ja da sieht man mal wieder wie schnell das Leben aus den Fugen geraten kann. Wer von den Betroffenen hätte wohl mit solch einer Unwetter- Katastrophe gerechnet?
Das vermeintlich normale ist eben recht schnell nicht mehr normal.
Hoffe das die materialen Schäden bald für alle beseitigt werden können. Vom erlittenen körperlichen und seelischen Schaden brauchen wir ja erst gar nicht zu reden.


Gruß
Thomas
Bei so einer unsäglichen Katastrophe leiden über alle Maßen Dinge, welche eine Versicherung nicht ersetzt und oft auch garnicht ersetzen kann. Vor allem die viele Arbeit, eine identitätsprägende Selbstverwirklichung von Dingen die unwiederbringlich verloren sind schmerzen sehr.
Ich mache mir manchmal Gedanken darüber, wie man Dinge die einem am Herzen liegen im Ernstfall retten kann, doch so eine Modellbahn ist leider nicht mal eben unter den Arm zu klemmen.

Alles Gute für dich Hubert.
Hallo Hubi,
ich kann das Drama mit dem verlorenen Haus und der Modellbahn sehr gut nachvollziehen, bei mir war es
vor 12 Jahren ein Hausbrand, wo ich alles verloren habe. Ohne jemals einen Pfennig Geld zu bekommen, im Gegenteil : Der Zwangsabriss der Ruine betrug noch einmal 31.000 Teuros, die auch übernommen werden mussten, die Stadt geht dafür in Vorkasse.
Klar, das Leben geht weiter, die Welt dreht sich weiter. Der eine (ich) packt es, die andere (meine Partnerin) nicht...  das habe ich durchleben müssen.

Ich war im Sommer eine Woche in Mayschoß helfen, ich habe geweint. Es ist alles fürchterlich, obwohl (es war ja Sommer ) die Leute noch sehr zuversichtlich waren. Man schaut erst einmal nur nach vorne...  aber auch zu dem Zeitpunkt gab es da schon Leute, die mit ihrem Schicksal haderten.... wer weiß, was nach sechs Monaten da los ist, ob die sich wohl gefangen haben?
Tja, das ist schon lange 6 Monate vorbei. Nicht jeder verpackt so einen Schlag. Ich denke, da ist mittlerweile vieles geschehen, viel Leid zusätzlich eingekehrt.

Ich schreibe das hier , weil ich selbst eben schlimmste Erfahrungen machen musste, aber gleichzeitig auch erfahren habe, dass das leben wieder Freude machen kann, auch wenn man nur noch zur Miete wohnt, wenn alles (nicht nur Modellbahnkrempel) verloren ist.  
Ich habe in einer Mietwohnung auf Sperrmüllmöbeln wieder neu begonnen. es war hart.
Das Leben ist ein anderes, aber es ist ein Leben. Und diesem kann nur ich einen neuen Sinn und eine Richtung geben.
Wenn die Wut, die Trauer über die Situation verarbeitet sind, man sich neuen Chancen stellt, dann ist alles nicht vergessen, aber man hat einen neuen Blick, zumindest geht es mir so.
In diesem Sinne wünsche ich jedem, der vom Schicksal getroffen wird, alles erdenklich Gute und viel Kraft.
Ich hoffe, ich weiche nicht zu sehr vom Thema ab, falls ja, dann verurteilt mich bitte nicht dafür, mir war gerade danach, es so zu schreiben.
Gruß, Ralf

Hallo Hubert

Ich kann den Betroffenen nur viel Aufmunterung wünschen mit der Zuversicht, dass sich in kürzester Zeit alles wieder normalisieren kann.
Prost an alle! ! !

Gruß
Jordi

Hallo Hubert,

ein trauriges Schicksal für alle, die Haus und Hof, manche sogar Menschen, verloren haben. Deine MoBa ist eigentlich nur ein äußerst schwacher Trost. Aber (ich mag mich täuschen) du hast etwas, eine kleine Aufgabe. Und sei sie noch so unwichtig, wenn man sie mit dem notwendigen Aufbau einer neuen Existenz vergleicht: Es ist eine Aufgabe!

Ich glaube, in solchen Zeiten ist es ungeheuer wichtig, sich mit der "Rettung" von Dingen an der fatalen Situation abzuarbeiten UND, was viel wichtiger ist, seine Gedanken auf diese Aufgabe zu konzentrieren mal Abstand vom Alltag zu gewinnen.

Daher, auch wenn die MoBa von Unwissenden manchmal als sinnloser Zeitfresser und Geldvernichtungsmaschine angesehen wird: Gerade in solchen Zeiten ist sie jeden Cent wert.

Ich wünsche Dir alles Gute bei deinem Projekt und euch einen guten Neuanfang!

Viele Grüße

Yves
Hallo zusammen,

es ist mir ein Anliegen, mich bei allen, die mir Mut zugesprochen haben (auch über PN), zu bedanken.

Es geht weiter. In den nächsten Wochen kommen unsere neuen Möbel. Danach werde ich sehen, ob ich mir wieder eine kleine Modellbahn aufbauen kann.

Ich möchte das Hobby gern weiter betreiben.

Herzliche Grüße aus der Eifel

Hubert



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